ich plane den Bau einer Kleingartenanlage auf einem schmalen Segment, auf dem dafür ca. 110 x 16 cm zur Verfügung stehen.
Das Thema interessiert mich, da man auf kleiner Fläche entlang einer erhöht laufenden Hauptstrecke viele Details unterbringen und das Ganze auch dioramenmäßig entwickeln kann.
An Gebäuden stehen mir 6 Gartenhäuschen von Faller und 1 - 2 MBZ oder WS-Lasercut-Häuschen zur Verfügung. Alles wird patiniert und/ oder kitgebasht. Auch ein Parkplatz und eine Gartenabfallhalde sollen dazukommen.
Jetzt habe ich drei Fragen an das Forum:
Hat jemand so was ähnliches schon realisiert? Wenn ja, bitte ein paar Fotos einstellen, damit man mal gucken kann.
Hat jemand hierbei mit den genannten oder bestimmten anderen Materialien und Bausätzen gute Erfahrungen gemacht?
Hat jemand besondere Tipps/ Anregungen/ Anmerkungen zum Thema Kleingärten auf der Modellbahn?
Ich freue mich auf Eure Antworten. Für Eure Mühe im Voraus vielen Dank!
Noch einen schönen Abend Gordon
Märklin K-Gleis anderWandlang zweigleisige Hauptstrecke mit NV-Haltepunkt und vorgesetzten Einzelthemen und Rangierspielen
ZitatGepostet von kellerbahner Hat jemand so was ähnliches schon realisiert? Wenn ja, bitte ein paar Fotos einstellen, damit man mal gucken kann.
Hallo,
ich weiß zwar nicht, wie der Rest deiner Bahn aussehen soll, aber prinzipiell ist ein Schrebergarten auf der Modellbahn natürlich immer gut. Früher gab es wohl billige Grundstücke für die "Bahnbeamten" an den Gleisanlagen, die sich z.T. noch heute finden lassen, auch an meinem derzeitigen Wohnort.
Bei mir ist ebenfalls eine Kleingartenanlage im Bau, gleich neben dem Bahnsteig. Wirklich fertig ist da noch nichts, manche Teile (z.B. der Hasenstall) müssen noch ausgerichtet werden, und mit der vorderen Hälfte haben wir heute erst begonnen. Die Bilder sind auch lausig, da ich derzeit (1:18) einfach kein Tageslicht herbekomme Bessere gibt es bei Bedarf später.
ZitatHat jemand hierbei mit den genannten oder bestimmten anderen Materialien und Bausätzen gute Erfahrungen gemacht?
Die drei Gartenhäuschen in den Bildern sind von Faller und lediglich farblich nachbehandelt. Die sind ganz brauchbar, aber ich weiß nicht, ob sie besser als andere zum "bashen" geeignet sind. Ich habe auf der Bahn weiterhin einen gelaserten Geräteschuppen von MBZ verbaut. Der ist uneingeschränkt zu empfehlen und läßt sich sicher auch ohne Mühe weiter verbessern.
ZitatHat jemand besondere Tipps/ Anregungen/ Anmerkungen zum Thema Kleingärten auf der Modellbahn?
Vielleicht solltest du mal beschreiben, was in deinen Kleingärten wachsen soll. Davon hängt natürlich auch die Materialauswahl und die Untergrundgestaltung ab. Ich versuche, vor allem Nutzgärten zu bauen, da die Anlage in der Zeit um 1925 angesiedelt ist und damals wohl wenige Leute die Muße hatten, im Garten rumzuliegen oder den Rasen auf 5cm zu trimmen. Ich nehme an, daß damals der Gemüseanbau bzw. Hühner- und Karnickelzucht im Vordergrund standen, um das kümmerliche Salär aufzubessern. Ich habe bisher viel von dem Busch-Gemüse verbaut, aber es kommen auch noch einige Noch-Lasercut-Pflanzen dazu. Die Hecken sind Eigenbauten, auch die Abgrenzung zum Bahnsteig hin wird aus selbstgebauten Büschen bestehen.
Das wars erstmal. Vielleicht hast du jetzt ja noch ein paar spezifischere Fragen.
Sieht bisher nicht schlecht aus, da auch in meinen Wohnort einige Schrebergärten entlang der Bahnlinie angelegt sind. Aber das wuchtige Eingangstor mit den Betonsäulen finde ich etwas zu "pompös" geraten.
ich habe vor gut 15Jahren meine ersten Gehversuche im Landschaftsbau mit nem Schrebergartendiorama gemacht. Das Diorama gibt es leider nicht mehr und auch keine Bilder. Entstanden war das ganze nach einer Idee von Hans-Dieter Schulz. Der hatte das als Basteltipp in der MIBA Modellbahn Praxis 11 - Romantische Dioramen. Vieles dabei kann man aus Resten herstellen. Je nach Jahreszeit kann man auch Frühbeete oder diese Folien, die über Metallbögen liegen darstellen (Draht und Frischhaltefolie bzw. Fensterrahmen und Holz-, Papp-, Kunstoff- oder Metallreste für ein Frühbeet) Blumenvasen aus Stecknadelköpfen gehen auch prima. Stecknadel Kurz hinter dem Kopf abknipsen, so dass noch ein kurzer Stumpf übrig bleibt. Den Stumpf mit Kleber bestreichen oder eintunken und dann in ein kleines Häufchen büntes Streumaterial tauchen. Aus dem Streumaterial ziehen, umdrehen und auf den Tisch oder sonst wo hin kleben. Is nicht so filigran wie die Rosen von cr1970, aber als kleiner Farbtupfer erfüllt so eine Vase ihren Zweck.
Was man bei so einem Schrebergarten im Hinterkopf halten sollte ist, wie wurde der gebaut... Also Ursprünglich waren die Schrebergärten nicht unbedingt zur Erholung gedacht, sondern für die Stadtbevölkerung eine Möglichkeit sich zum Teil selbst zu versorgen. Es ging also nicht um Zierrasen oder den schönsten Rosenstrauch, sondern darum günstig an Kartoffeln, Salat, Kohl, Möhren, Eier usw. zu kommen. Dementsprechend waren auch die Hütten eher Mittel zum Zweck und aus irgendwelchen Resten oder Sperrmüll zusammen geschustert. Auch ein gemauerter Hühnerstall bestand aus allen möglichen Steinen, die irgendwo gefunden wurden. Wenn dann Geld da war wurde vielleicht eine Lage Putz aufgebracht, wenn nicht musste es halt so gehen. Bei hohem Grundwasserspiegel wurden auch Brunnen mit Handpumpen angelegt um auch das Wasser billig zu bekommen. Wann genau weiß ich nicht, aber ich denke mal mitte der 60er Jahre mit dem Wirtschaftswunder wandelten sich dann die Schrebergärten langsam vom kleinen Selbstersorgergarten hin zu den Ziergärten wie man sie heute findet. Die Leute hatten mehr Geld und man bekam auch ständig genug Lebensmittel, also brauchte man sich da selbst nicht mehr drum zu kümmern. Mit dem vorhandenen Geld wurden dann schickere Hütten gebaut, die immer mehr zu den Gartenhäusern mit Küchenzeile, Heizung, WC und Heimkino (ja soll es alles geben ) wurden. Da man nicht mehr so viel Zeit mit Unkraut jähten zwischen den Nutzpflanzen verbrachte wurde auf Blumen und ordentlichen Rasen umgesattelt und und und. Wichtig ist also zu wissen wann Deine Schrebengartenkolonie ist. Kurz nach dem Krieg wäre keiner auf die Idee gekommen sich um die Kreuzung mehrere Rosensorten zu kümmern, wenn doch dann eher nebenher, denn in Erster Linie hatte man Hunger und Lebensmittel waren auch ein sehr gutes Tauschmittel.
erstmal danke für die Antworten. Die gleichen Fragen habe ich mir zum Teil auch schon gestellt.
Als Forumsneuling habe ich natürlich auch ein paar Infos zu wenig angegeben.
Das ganze kommt in Ep. IV zu liegen, ca. 1972 - 1978. Da sollte es noch die angesprochenen, hauptsächlich als Nutzgärten benötigten Schrebergärten gegeben haben, ebenso daneben aber auch schon die, die ihren garten eher als Erholungsraum genutzt haben. Oft gab und gibt es ja auch Mischformen: Rasen, Blumen und auf der anderen Seite der Parzelle noch ein paar Reihen Salat etc.
Danke auch für die Bilder und den Link zur zeitschrift, die steht jetzt erstmal auf der Besorgen-Liste.
@ Markus: Lustig, genau den Häuschen-Bausatz von Faller habe ich auch. Bei der Villa Sonnenschein gefält mir das Riesenschild offenbar genauso wenig wie Dir, ich werde es in eine Pergola umbauen.
@ Michael: Danke für die schon sehr detaillierten Basteltipps.
Bilder kann ich Euch leider noch nicht liefern, was die Gärten betrifft bin ich noch in der Planungsphase, und AnderWandlang heißt zur Zeit Hundeknochen im Rohbau (die Kinder wollen ja auch was davon haben!).
Bald mehr und noch einen schönen Abend aus Unterfranken
ZitatGepostet von Crafter Aber das wuchtige Eingangstor mit den Betonsäulen finde ich etwas zu "pompös" geraten.
Das mit dem "Beton" liegt an der miserablen Aufnahme. Eigentlich sind es schöne gemauerte Säulen mit einer Steinplatte obendrauf.
Ob das zu pompös ist, kann ich schwer beurteilen, da ich in meinem Fundus keine vernünftigen Aufnahmen solcher Gartenanlagen aus den 1920er Jahren gefunden habe. Man muß aber in jedem Fall berücksichtigen, dass der Inhalt der Gärten (Obst, Gemüse, Kleintiere) einen wirtschaftlichen Wert hatte, so dass es durchaus angebracht war, Unberechtigten den Zutritt zu verwehren. Auch wenn sich daran viel geändert hat und die Gärten heute mehr zur Erholung dienen, haben die meisten Anlagen trotzdem ein recht solides Tor davor, das auch heute noch eifrigst abgeschlossen wird.
ZitatGepostet von kellerbahner Lustig, genau den Häuschen-Bausatz von Faller habe ich auch. Bei der Villa Sonnenschein gefält mir das Riesenschild offenbar genauso wenig wie Dir, ich werde es in eine Pergola umbauen.
Genau, das mit dem Schild fand ich auch übertrieben und für meine damalige Zeit etwas unpassend. Ich werde da auch einfach was hochwachsen lassen.
Nix für ungut. Das liegt wohl an meiner Vorliebe für obskure Unix-Betriebssysteme. Hier auf Arbeit auf einem "normalen" Windoofs-Rechner sehen die Rosen recht hübsch aus
Bin grad beim Rumsurfen (hat nix mit Alkohol zu tun) über Jörg Chocholaty's Homepage gestolpert. Das ist der, der in dem Heft die Kleingärten gestaltet hat. Auch sonst ist sein Modellbau absolut sehenswert!
... 6 gleiche Gartenhäuschen. Nunja, selbst mit abändern wird man den gleichen Ursprung nicht verleugnen können ... evtl. noch auf andere Modelle zur Abwechslung setzen ?
... nicht zwangsläufig. Ich kenne nur Kleingartenanlagen, wo kein Haus irgendwelche Ähnlichkeiten zu den Restlichen aufweist, da jeder eine eigene Laube hingesetzt hat. Nur die Maximalgröße ist festgelegt.