Was mich ja nur wundert, das es eben bei der Strassenbahn nur im cm-Bereich liegt. So könnten ja ohne Umbaumaßnahmen nie Fahrzeuge aus Dresden in Leipzig und umgekehrt fahren. Das es Strassenbahnen mit Meterspur gibt, leuchtet mir ein, aber hier sind es ja nur 15 bzw. 18 mm Unterschied. Da erklärt sich mir der Sinn nicht.
Zu 3.
Das die Radlenker bei Weichen sein müssen, verstehe ich auch. Sie verhindern, das das Rad am herzstück aus der Spur läuft. Aber ich meine dieses "Radlenker" (ob sie auch so heißen, weis ich nicht) auf grader Strecke, z.B. einer Brücke oder Unterführung und in engen Kurven, z.B. U-Bahn in Frankfurt/Main.
ZitatGepostet von x-plorer 2. Warum fahren Strassenbahnen beim überqueren des Herzstückes in der Kurve auf dem Spurkranz?
Das machen alle Züge und liegt einfach daran, dass die Schienen in diesem Bereich unterbrochen sind (auf Grund des kreuzendes Gleises bzw. deren Lücke für den Spurkranz der Fahrzeuge). Damit das Rad nicht in ein Loch fährt, fährt es kurz auf dem Spurkranz.
ZitatGepostet von x-plorer 3. Und zum Schluss, warum gibt es bei der Eisenbahn in engen Kurven diese "Radlenker", so würde ich das mal beschreiben.
Wenn sie nicht da wären könnte das Rad im Bereich des Herzstückes entgleisen, da dort eine Lücke für die kruezende Schiene ist. Das Rad würde somit in die Lücke reinfahren und auf das Gleis auflaufen. Eine Entgleisung wäre die Folge. Kann man eigentlich bei der Modellbahn auch schön sehen, wenn man DC Fahrzeuge auf AC Gleise fahren lässt und die Spurweite etwas zu groß für das grobe AC Gleis sind. Dann fehlt dem Rad der Kontakt zum Radlenker und das andere Rad fährt in das Herzstück rein. Der Grund für die ganzen Entgleisungen bei DC Fahrzeugen auf AC Gleisen.
Ach so, du meintest auf normaler Strecke. Also bei Brücken sind die Radlenker dazu da, damit bei einer Entgleisung der Zug nicht unkontrolliert von der Brücke fährt sondern von den Radlenkern zumindest einigermaßen auf der Brücke gehalten wird.
In engen Bögen kann ich mir es nur so erklären, dass der Spurkranz nicht zu sehr belastet wird. Immerhin wirken da große Kräfte. Daher wird das innenliegende Rad bzw. dessen Innenseite vom Radlenker auch in die gebogene Spur gedrückt.
Aber...diese "Radlenker" (meist so um die 20 bis 30m) die ich meine sind nicht an Weichen montiert. Sie sind an einer normalen Strecke ohne Herzstück.
Der normale Zug fährt meines Wissens nicht mit dem Spurkranz über das Herzstück, da ist ja garkeine Auflagefläche für den selben. Den ICE möchte ich sehen, der das bei 200km/h macht. Bei der Strassenbahn wird auch nur langsam diese Stelle passiert und es ruckelt gewaltig.
Bsp: Ein Zug fährt auf einer Strecke mit Stahlschwellen. Jetzt kommt ein Abschnitt mit Betonschwellen. Um zu verhindern das die Stahlschwellen nach der Zeit nach unten Sacken, sind in der Mitte des Gleises dann extra noch 2 Gleise montiert, um das eigentliche Gleis vor brüchen ect. zu schützen.
Im gleis nicht montierte Gleise sind meistens Austauschgleise.
ZitatGepostet von x-plorer Der normale Zug fährt meines Wissens nicht mit dem Spurkranz über das Herzstück, da ist ja garkeine Auflagefläche für den selben. Den ICE möchte ich sehen, der das bei 200km/h macht. Bei der Strassenbahn wird auch nur langsam diese Stelle passiert und es ruckelt gewaltig.
Dazu gibt es ja bewegliche Herzstücke. Alle andern Züge fahren klar mit dem Spurkranz drüber.
ZitatGepostet von Dominik B Dazu gibt es ja bewegliche Herzstücke. Alle andern Züge fahren klar mit dem Spurkranz drüber.
Das ist ja mal eine ganz neue Theorie
Strassenbahn-Radprofile haben breite Spurkraenze zum darauf fahren. Das ruckelt dann.
Eisenbahnen haben Radprofile mit duennen Spurkraenzen, auf denen sie normalerweise nicht fahren.
Grund: Rechtwinklige Kreuzungen! Eisenbahnkreuzungen haben einen spitzen Winkel, um jederzeit auf einer Schiene zu rollen. Auch bei Weichen fahren sie immer auf dem Herzstueck und dann auf den Fluegelschienen.
So habe ich das jedenfalls in der Vorlesung verstanden.
ZitatGepostet von x-plorer Das es Strassenbahnen mit Meterspur gibt, leuchtet mir ein, aber hier sind es ja nur 15 bzw. 18 mm Unterschied. Da erklärt sich mir der Sinn nicht.
ich mal irgendwo gelesen, dass die Spurweite teilweise unterschiedlich gemessen wird, z.B. von Schienenkopfmitte zu Schienenkopfmitte oder zwischen den Schienen. Vieleicht rühren da die geringen Unterschiede her?
ZitatGepostet von xv_htv . . . Grund: Rechtwinklige Kreuzungen! Eisenbahnkreuzungen haben einen spitzen Winkel, um jederzeit auf einer Schiene zu rollen. Auch bei Weichen fahren sie immer auf dem Herzstueck und dann auf den Fluegelschienen.
So habe ich das jedenfalls in der Vorlesung verstanden.
VG Nils[/b]
Hast Du richtig verstanden. Ein Eisenbahnfahrzeug fährt nur im absoluten Ausnahmefall auf einem Spurkranz - und als Modellbahnfahrzeug bei viel zu großem Abzweigwinkel.
ZitatGepostet von x-plorer . . . 1. Kann mir jemand erklären, warum die Strassenbahnen in Leipzig und Dresden nicht auf Normalspur (1435 mm) fahren?
Leipzig: 1458 mm Dresden: 1450 mm . . .
Und was da weiter noch zu Spurweiten gefragt/festgestellt wurde.
Spurweiten haben allein historische und sicherheitspolitische Gründe.
1435mm war das Radmaß der um 1830 üblichen englischen Pferdekutschen.
Und alles andere war/ist:
Ich will kleiner und enger. Ich will größer und dicker. Ich will nicht, daß andere bei mir fahren können.
Sind wir froh, daß es in Deutschland Friedrich Liszt gab, der es immerhin fertigbrachte, über deutsche Kleinstaaten-Ländergrenzen hinweg das englische Maß durchzusetzen.
zu Frage 1: Zumindest für Dresden ist die Spurweite schon von Anfang an (zu Pferdebahnzeiten) mit 1450 mm angegeben wurden. Warum, wird wohl heute niemand mehr ergründen können. Ich denke, mit Leipzig ist das ebenso.
zu Frage 2: weiß ich auch keine Antwort. Aber definitiv fährt in der Regel die Eisenbahn nicht auf den Spurkränzen. Einzige mir bekannte Ausnahme ist der so genannte "Deutschlandbogen". Im Bahnhof Neusörnewitz gab es in einem Anschlußgleis eine solche Einrichtung. Der Deutschlanbogen hat einen sehr engen Radius, der von Regelfahrzeugen nicht mehr befahren werden könnte. Hier befindet sich an der Innenschiene eine Zwangsschiene (siehe auch Antw. zu Frage 3) und auf der äußeren Schiene (die breiter als sonst ist) laufen die Räder auf dem Spurkranz. (Im Buch "Die Hauptbahn Borsdorf - Coswig" von Wilsdruffer Bahnbücher ist die Situation beschrieben und auch ein Foto vorhanden.
Vielleicht ist das auch mal der Nachbildung in 1:87 wert.
zu Frage 3: Diese zusätzlichen "Schienen" nennt man Zwangsschienen. Hier ist das gut beschrieben.
VG Micha
[ Editiert von Nebenbahner aus Sachsen am 31.12.09 15:41 ]
ich war selbst sieben Jahre in Stuttgart Fahrer von Straßen- und Stadtbahnen. Es ist tatsächlich so, das Straßen- bzw. Stadtbahnen mit ihren Spurkränzen über Rillenschienenweichen fahren - dann aber mit Vmax 15km/h. Bei der großen Bahn gibt es meines Wissens nach so was nicht.
Nochmal zu den Spurweiten: Diese kommen in vielen Fällen von den vorher verwendeten Pferdekutschen. Möglicherweise gab es in den betreffenden Städten andere Kutschen?
Auch die wiener Straßenbahn hatte einst eine Spurweite von 1440mm, bis sie auf 1435mm "umgebaut" wurde...
Und in Ampflwang (OÖ) gibt/gab es zusammenhängende Feldbahnsysteme, deren Spurweiten sich ebenfalls im Centimeterbereich unterscheiden. Eines Tages kam eine Stopfmaschine auf dem Netz zum Einsatz. Auf die Frage, auf welchem Teil des Netzes sie nun unterwegs war, lautete die Antwort: "Das is wurscht, das fährt eh alles überall..."
Die Reihe 4010 (1965-2008). Der wahrscheinlich schönste Triebzug der Welt.