Das mit den Hosenträger hat Harald ja schon geklärt. Was die Position von Lademaß und Gleiswaage angeht, so könnte man vlt. nur die Waage vor die Rampe legen und das Lademaß am Schuppengleis aufstellen. So spart man sich ein klein wenig Rangiererei bei Wagen die nicht gewogen werden müssen. Die Waage im Rampengleis hat auch den Vorteil, das man da eher nicht mit der Lok drüber rumpelt. Das hat man beim Vorbild nämlich möglichst vermieden. Das mochten die Waagen nicht so sehr. Von daher ist der abgelegene Standort für die Waage schon glaubwürdig.
Kürzere Weichen würde ich nicht verbauen, so mit den schlanken Weichen gefällt mir der Plan auch sehr gut. "Versau" das nicht.
@Harald: Danke, jetzt klingelts. Eigentlich auch logisch, wozu sollte die Verbindung noch gut sein...
@Michael: Gut, das mit der Waage verstehe ich. Das Lademaß einzeln (also völlig ohne Waage) würde dann also wirklich eher an der Ladestraße stehen. Eine Waage hatte ich selbst gar nicht eingeplant, was an meiner mangelnden Kenntnis des Vorbild liegt. Das Thema Gleiswaage muss ich mir also nochmal angucken; im Moment scheint mir das eine recht hochtrabende technische Einrichtung für so einen kleinen Bahnhof zu sein. Mal sehen...
Ich werde mir mal ein paar Gedanken zur Signalisierung und zum Weichenstellen machen, da tauchen bestimmt wieder Fragen auf.
habe gerade alles gelesen und komme zu dem Schluss, das die Planung eines kleinen Bahnhofs zwangsläufig immer auf das gleiche hinausläuft. Hier meine unmassstäbliche Zeichnung eines kleinen Bahnhofs auf 3m Länge. Mehr gibt mein Keller (4 X 2 m) eben nicht her wenn noch die Verbindungskurve zum Schattenbahnhof entstehen soll. Für Einsätze extern (Fremo) soll zwischen den Weichenpaaren zum Abstellgleis ein 1 m langes - 3 gleisiges Stück eingesetzt werden.
Zwischen den Trennstellen ist immer 1 m Modul. Ich habe für die Ein und Ausfahrt lange selbstgebaute Weichen (ähnlich der neuen Tillig Weiche - für die Weichen zum Gütergleis umgebaute Tillig EW3 mit geradem Abzweig ab Herzstück. Die Module stehen schon als Kästen fertig gebaut im Keller - der Aufbau mit Gleisen und sonstigem Tamtam wird wohl noch etwas dauern. Dafür ist mein Bahnhof schon fertig! Guckst Du hier! Bild ist mit Blitz gemacht - deshalb überstrahlen die hellgrauen Fugen.
@Claus Schöner Bahnhof, wobei deiner mit zwei Bahnsteigen und voller Singalausstattung schon eine Nummer größer ist als Johns. Aber du hast recht, bei gleichen Anforderungen kommt man auch meistens auf gleiche Lösungen.
@John Die Frage nach Lademaß und Waage hängt vermutlich am ehesten davon ab, was du in deinem für Bahnkunden hast. Wenn da hauptsächlich Wagen ankommen, dann braucht man sowas eher nicht und für die Rübenkampange einmal im Jahr nimmt wohl auch lieber die Waage in der Zuckerfabrik und schiebt da den ganzen Zug am Stück drüber. Wenn du aber ne Torfgrube oder ähnliches in der Nähe hast, die beständig Sachen verschickt und auch nach Gewicht abrechnet, dann machen die Einrichtungen schon Sinn. Andersherum kannst du ja auch dir vorstellen, dass die Bahnhöfe drumrum noch kleiner sind und die Wagen zum Verwiegen hierher kommen.
Die größere Bedeutung im Güterverkehr zeigt ja die separate Ladestraße, die hätte man ja auch neben dem Güterschuppen anlegen können, wenn man noch sparsamer gewesen wäre.
Der Bahnhof,der sieht super aus mit der Kombination mit den Güterschuppen.Den Güterschuppen hätte ich noch mal verlängert,das hätte ein sehr schönes Bild gegeben.
@Claus: stimmt schon, mit den Anforderungen kommt man auf recht ähnliche Pläne. Die größeren Variationen fangen dann in einem End-/Spitzkehrenbahnhof an oder wenn man größer plant. Ein Mittel sich abzusetzen wäre auch den Bahnhof mal in einen Bogen zu legen (mit den entsprechenden Folgen für den Unterbau und die Kupplungen). Ein schönes EG hast du auf jeden Fall. Für meinen Bahnhof zu groß aber dein Bahnhof spielt von der Dimension des Fahrgastaufkommens her ja vermutlich auch in einer anderen Liga.
mein zu bauender Bahnhof ist aus dem Gleisplan des Bahnhofs Essen Heisingen entstanden. Allerdings habe ich bei der linken Einfahrt sehr vereinfacht - dafür den Güterbereich, der nur aus einer Weiche von der das Gleis zum Güterschuppen abzweigte bestand, schön aufgebrezelt. Heisingen lebte nicht vom Personenverkehr - der war in der Epoche 3 eher untergeordnet - sondern vom Güterverkehr der angeschlossenen Zeche Carl Funke am Baldeneysee. Die Situation war: Zeche und Bahnhof lagen zwischen dem Rand des Baldeneysees und dem sehr steilen Anstieg der Ruhrhöhen direkt hintereiander angeordnet. Die Bahnstrecke lief direkt vor der Zeche - nur durch eine Mauer getrennt entlang. Das Einfahrsignal von Heisingen lag noch neben dem Zechengelände. Die Einfädelung des Zechengleises in den Bahnhof geschah erst nach der Einfahrweiche und zwar über die Abzeigung über einer Ekw nach Gleis 1 - stand die Ekw gerade über eine weitere Weiche nach Gleis 2. Leerwagen bzw. die Abfuhr der Zeche wurden von der DB Lok aus dem Anschluss gezogen und in Bahnhof aufgestellt. Je nach Abfuhrrichtung konnte nun direkt nach Essen Kupferdreh oder nach Umlaufen des Zuges in Richtung Essen Werden - Düsseldorf ausgefahren werden. Deshalb wahrscheinlich auch die üppige Signalisierung! Ausserdem gehe ich davon aus das die DB Lok einen Leerwagenzug mitbrachte, die vollen Wagen aus der Zeche zog und im Bahnhof hinterstellte, den Leerzug in den Zechenanschliesser drückte und danach mit der Abfuhr wegfuhr. Übrigens fuhren in der Epoche 3 hier noch Wittfeld Akkutriebwagen. Abschliessend noch ein paar Tipps von mir: Schöne kleine Bahnhöfe findet man in dem Heft "Die Wuppertalbahn von Kurt Kaiß - Rheinisch Bergische Eisenbahngeschichte Heft 5. Ebenso zu empfehlen sind die Hefte "Die Korkenzieherbahn", "Der Balkanexpress" und "Der Samba" sowie die Internetseite www.bahnen-wuppertal.de die vor Vorbildinfos, Bildern und Gleisplänen nur so wimmelt. Wer einen Endbahnhof baut oder plant sollte unbedingt mal nach Wuppertal Cronenberg suchen! Hinweis: Ich will hier keine Schleichwerbung machen aber ich habe die kleinen Heftchen durch Zufall bekommen und war begeistert! Sie sind manchmal nicht oder nur schlecht zu bekommen, werden aber von Zeit zu Zeit wieder neu aufgelegt. Wer mehr Infos braucht (ISBN Nummern, Verlag) soll mir eine Mail oder PN schicken. Die Heftchen sind wirklich viel Info für einen kleinen Preis (unter 15 Euro)
ich stelle gerade fest das ich mit meinem Posting etwas weit vom Thema abgewichen bin. Um darauf zurückzukehren habe ich ein paar Fragen: Platz: sind die 3 m alles was vorhanden ist? Kann ein Ansatzstück (Provisorisch) angesetzt werden um wenigstens etwas zu rangieren da die Weichen direkt an der Anlagen(Modul)kante liegen?? Plan Bujendorf: Welche Weichen sind verplant worden? 15°? Der letzte Entwurf gefiel mir echt gut da als Breite ja 70 cm geplant waren.
zu Plan 2: Hier bist Du voll ins andere Extrem gefallen - super lange Weichen! Das alles auf Kosten minimaler Gleislängen! Das EG steht neben der Einfahrweiche - gabs sowas? Normalerweise steht das EG doch direkt am Bahnsteigzugang(anfang) damit man aus dem EG direkt über einen Übergang den Schüttbahnsteig erreichen kann! Ich würde Dir vorschlagen den Bahnhof mal mit EW3 zu planen (immerhin 1350mm Abzweigradius). Falls Dir die Weichen noch zu steil sind einfach die letzten drei durchgehenden Schwellen nach dem Herzstück trennen und etwas kürzen um den Abzweig ab Herzstück geradezurichten. Dann passt auch eine kurze Zwischengerade. Übrigens finde ich den Vorschlag mit dem halben Hosenträger gut. Versuche doch mal den Bahnhof so zu planen das der Normvorortzug (V100-3 Silberlinge incl. Steuerwagen = 110 cm) an den Bahnsteig passt. Wenn Du unbedingt ein langes Schuppengleis möchtest solltest Du evtl. EG und Schuppen näher zusammenlegen!
Bin gespannt auf die weitere Planung. Grüsse aus dem Tal der Ennepe Claus
ZitatGepostet von Claus B Platz: sind die 3 m alles was vorhanden ist? Kann ein Ansatzstück (Provisorisch) angesetzt werden um wenigstens etwas zu rangieren da die Weichen direkt an der Anlagen(Modul)kante liegen??
3 Meter sind wirklich alles, Ansatzstücke sind natürlich geplant; Länge 50cm (sollen auch nicht kleiner werden, 50cm sind schon kurz und länger geht auf keinen Fall).
Zitat Plan Bujendorf: Welche Weichen sind verplant worden? 15°? Der letzte Entwurf gefiel mir echt gut da als Breite ja 70 cm geplant waren.
Bujendorf habe ich überwiegend mit Tillig EW 3 (12° Endwinkel, r=1350) geplant und in den Nebengleisen auch zwei EW 1 (15° Endwinkel, r=866) vorgesehen; daneben natürlich die einfach DKW und die einfache EKW (15°, r=484 bzw. r=1050). Der Hauptgrund, warum ich Bujendorf nicht weitergeplant habe, ist, dass sich die Anschlüsse kaum wirklich überzeugend darstellen lassen. Es ist alles wahnsinnig eng, vor allem auf der unteren Seite. Ich bin eigentlich ein großer Anhänger von maßstabsgerecht breiten Straßen und habe festgestellt (u.a. durch die Heinsberg-Bilder von Harald), dass das auch für großzügige Flächen innerhalb eines Bahnhofs gilt. Und da wäre es für mich nicht unbedingt klug, wenn ich einen mit Gleisen vollgestopften Bahnhof planen würde. Bujendorf ist was für über 4 Meter Länge und mindestens 1 Meter Breite und die EW 1 müssten dann unbedingt raus, ebenso die enge DKW. Aber schön wenn er dir einigermaen gefällt - plane gern weiter daran.
Zitatzu Plan 2: Hier bist Du voll ins andere Extrem gefallen - super lange Weichen! Das alles auf Kosten minimaler Gleislängen! Das EG steht neben der Einfahrweiche - gabs sowas? Normalerweise steht das EG doch direkt am Bahnsteigzugang(anfang) damit man aus dem EG direkt über einen Übergang den Schüttbahnsteig erreichen kann!
Die EW 3 in Bujendorf waren für mich schon ziemlich am unteren Ende, eigentlich hätte ich lieber längere Weichen verplant, die EW 1 gefallen mir heute in Bujendorf ehrlich gesagt gar nicht mehr. Von daher war der Schritt in die andere Richtung eigentlich nur konsequent, zunächst hatte ich sogar die 6,3°-Weichen im Kopf... Ich finde, dass die Gleislängen schon in einem halbwegs vernünftigen Verhältnis zu den Weichen stehen.
Es gibt nur einen Bahnsteig (Durchgangsgleis) und der geht auch über den Weichenanfang rechts hinaus (Länge etwa 175cm, also auch optisch ausreichend für einen "Normvorortzug"). Das ist durchaus vorbildgerecht, zumindest bei preußischen Nebenbahnen soll das eine Standardsituation gewesen sein. Ein Beispiel mit Erläuterung gibts in der "Über-Land-Miba" mit einem Bahnhof der Perleberger Ringbahn (oder "Kreisbahn"?!).
ZitatÜbrigens finde ich den Vorschlag mit dem halben Hosenträger gut. Versuche doch mal den Bahnhof so zu planen das der Normvorortzug (V100-3 Silberlinge incl. Steuerwagen = 110 cm) an den Bahnsteig passt. Wenn Du unbedingt ein langes Schuppengleis möchtest solltest Du evtl. EG und Schuppen näher zusammenlegen!
Ich werde den halben Hosenträger noch mal machen, mit dem Abzweigradius von unter 2200 (also zb. getunte EW 3) ist aber glaube ich nichts mehr zu wollen, da bin ich stur. Das lange Schuppengleis und das Zusammenschieben von Schuppen und EG hatte ich ja schon realisiert.
Hier jetzt nochmal ein Plan mit den nötigen Beschriftungen und dem eingezeichneten Bahnsteig und der Rampe (hätte ich, um Missverständnisse auszuräumen, mal sofort machen sollen):
Für die andere Geschichte muss ich ganz neu zeichnen - das dauert noch etwas...
Ich hol´ das Teil hier mal wieder aus der Versenkung. Es hat sich wieder ein bisschen was getan in der Planung.
Folgend will ich die wirtschaftliche Struktur der Umgebung des Bahnhofs ein wenig näher beleuchten und mir Gedanken zum Betrieb machen. Eigentlich sollte das nicht am Ende einer Gleisplanung erfolgen sondern die Gleisplanung anhand dieser wirtschaftlichen Struktur, die Grundrichtung war ja aber schon klar.
Der Bahnhof befindet sich in Ostholstein, die Strecke verbindet zwei Städte. Geschichtlich stelle ich mir vor, dass er mit äußerst sparsamen Mitteln um die Jahrhundertwende von einer Gesellschaft wie der ELE gebaut wurde. Mit der Zeit wurde er erweitert, insgesamt aber immer mit dem Hintergrund der bescheidenen finanziellen Mittel.
Die Region war und ist lanschaftlich geprägt, Viehhaltung ist typisch für Ostholstein. Dominierend im Ackerbau ist Getreide; Hackfrüchte sind anderswo bedeutender, Kartoffeln (oben erwähnt) sind nicht typisch, Zuckerrübenanbau kann man aber darstellen, er existiert. Diese Struktur ist heute recht ähnlich wie in der späten Epoche 4. Spezialität ist der Rapsanbau, ihn gab es 1980 auch, aber die Anbaufläche hat sich seither fast verdoppelt.
Das sind also die Eckpunkte der landwirtschaftlichen Struktur, in der der (immer noch fiktive) Bahnhof existieren soll. Nennenswerte Industrie ist nicht vorhanden, lediglich ein Betrieb soll sich im Ort befinden und mit einem außerhalb des Bahnhofs gelegenem Anschluss bedient werden: Eine kleine Getreide- oder Ölmühle. Im Ort befinden sich ein Landmaschinenhandel mit Werkstatt und durchaus regionaler Bedeutung sowie ein Brennstoffhändler, der die besten Zeiten hinter sich hat. Eisenbahnrelevant ist noch der Landhandel (Gleisplan: Anschluss links unten).
Das Ausmaß des Güterverkehrs ist also periodisch, die Erntezeit ist der betriebliche Höhepunkt des Jahres. Nachgestellt werden soll genau diese Zeit: Frühherbst (wobei ich Raps- und Getreideernte sowie Rüben mal großzügig in diese Zeit zusammenfasse, eigentlich ein bisschen fragwürdig...). Allerdings muss man sich ja auch im Frühherbst nicht sklavisch daran halten.
Mehr oder weniger regelmäßig existieren folgende Kunden: 1.) die Genossenschaft wird reichlich Getreide versenden 2.) ebenso sieht es eventuell mit Raps aus (je nachdem ob es sich im Ort um eine Ölmühle handelt oder nicht) 3.) in der Erntezeit findet in geringem Ausmaß auch der Versand von Rüben statt 4.) unregelmäßig wird Holz versendet 5.) recht regelmäßig findet der Versand von Schlachtvieh zum nächsten Schlachthof statt (natürlich nicht mit dem üblichen Ng) 6.) der Stückgut-Umfang ist nicht unerheblich wegen des Landmaschinenhandels 7.) weniger oft werden Fahrzeuge geliefert 8.) der Brennstoffhändler hat dankenswerterweise Kunden mit Kohleöfen und solche mit Ölzentralheizungen, Lieferungen im Frühherbst wöchentlich 9.) Der Landhandel wird 2-3 mal in der Woche beliefert 10.) die Genossenschaft bezieht Düngemittel (eigentlich aber zu einer anderen Zeit) 11.) Die Lieferung von Futtermittel ist regelmäßig, hier aber nur in geringem Umfang 12.) die Mühle im Ort hat in der Jahreszeit täglich 2-3 Wagen Eingang bzw. Ausgang
Der Betrieb auf dem Bahnhof soll mit Wagenkarten und Frachtkarten gemacht werden. Im Gleisplan nach rechts folgt ein einfacher Grabbelbahnhof, nach links der Anschluss zur Mühle (und eigentlich zur Simulierung der Strecke und der nächsten Stadt auch ein Fiddle Yard).
Soweit erstmal zum Betrieb. Dieser Betrieb funktioniert natürlich nur mit den entsprechenden Grabbelbahnhöfen und ein bisschen Strecke, wirklich überzeugend geht das sonst nicht. Vorerst würde sich der Betrieb also auf das Zerfleddern eines Ng´s im Bahnhof beschränken, also lediglich die Zustellung und Abholung der Wagen.
Jetzt will ich dem Bahnhofsgleisplan mal ein bisschen Leben einhauchen und mal einen solchen "typische" Ablauf nachspielen (~denken). Danach kann man dann auch sehen, ob der Gleisplan nicht nur schick aussieht, sondern ob er auch was taugt. Ich habe das PDF in zwei Teile geteilt, weil es sonst für die Forensoftware zu groß ist.
Ich finde, dass das schon ganz ordentlich ist. Deutlich wird aber, dass 50cm Strecke links und rechts des Bahnhofs eigentlich zu wenig sind, um ordentlich rangieren zu können.
Zuletzt zwei Fragen an die Gleisplan- und Betriebsexperten. Beide Sachen sind mir nicht restlos klar, ich kann es mir nur so ungefähr zusammenreimen:
1.) Die Strecke wird um Zugleitbetrieb betrieben. Das würde bedeuten, dass im Bahnhof kein Fdl sitzt (der Zugleiter auch nicht) und angesichts der Größe des Bahnhofs alle Weichen ortsgestellt sind (entgegen meiner ursprünglichen Annahme). Passt das so einigermaßen? Wenn ja --> wer "holt" den Zug dann von der Trapeztafel in den Bahnhof? Der Opa von der Güterabfertigung? 2.) Das 2. Gleis ist durch eine Gleissperre gesichert und alle Weichen sind ortsgestellt. Kann der Bahnhof zur Zugkreuzung dienen? 3.) Wenn nicht, was müsste verändert werden, damit das grundsätzlich geht (Rückfallweichen usw.)?
Was solche Fragen angeht bin ich ziemlich am Anfang. Mehr als zusammenreimen geht irgendwie nicht.
Hallo John, einen hübschen betriebsintensiven Plan hast du da. Aber in deiner Legende gibt es einen ganz kleinen Fehler, der Transport von Schlachtvieh wurde am Ende der Epoche 4 ausschliesslich über die Strasse abgewickelt. Falls die benannte Oelmühle sich in deinem Ort befindet, wäre im Original ein Gleisanschluss dafür vorhanden. Damit könntest du auch den Einsatz von Kesselwagen begründen. Ansonsten gehts nicht.
Gruß Jan DR Nebenbahn Epoche III DCC, Tillig elite, Rollmaterial von Brawa, Bemo, Roco, Piko, Fleischmann, Liliput, Gützold, Rivarossi
hat Spaß gemacht deine Überlegungen nachzuverfolgen. Mir gefällt es, wenn sich jemand detailliert Gedanken zu dem Verkehrsaufkommen seiner Bahn macht. In wie weit man das nun 200%ig macht oder auch ein wenig kreativ ist, finde ich bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass man seine Überlegungen bewusst macht.
Beim Zugleitbetrieb muss prinzipiell jeder Zug den Bahnhof so verlassen, dass Durchfahrten möglich sind. Also alle Weichen, Gleissperren in der passenden Lage verschlossen.
Der Zugleiter gibt einem Zug dann die Erlaubnis bis zu einem bestimmten Bahnhof zu fahren, oder nur bis zu dessen Trapeztafel. Wenn der Zug bis in den Bahnhof fahren darf, so braucht es vor Ort niemanden, der ihn in den Bahnhof holt. Das ist auch die wesentliche Personalersparnis beim ZLB. Die Weichen muss der vorhergehende Zug entsprechend passend vorbereiten. Von daher ist es auch richtig, dass dein Zug in deinem Beispiel vom durchgehenden Hauptgleis abfährt und nicht etwa direkt aus einem der Nebengleise.
Bei einer Zugkreuzung oder Überholung bekommt der erste Zug die Erlaubnis bis in den Bahnhof, der zweite nur bis zur Trapeztafel. Die örtliche Verantwortung übernimmt dann der Zugführer des ersten Zuges. Kommt der zweite Zug, so hält er an der Trapeztafel und macht mit Zp1 auf sich aufmerksam. Wenn der erste Zug sich entsprechend eingeschlossen hat, kann er mit Zp11 dem wartenden Zug die Erlaubnis zum Einfahren geben. Wenn dieser Zug dann durch ist, kann er sich vom Zugleiter eine neue Fahrterlaubnis zu seinem nächsten Ziel geben lassen.
ZitatGepostet von DR-Nordbahner ... der Transport von Schlachtvieh wurde am Ende der Epoche 4 ausschliesslich über die Strasse abgewickelt. Falls die benannte Oelmühle sich in deinem Ort befindet, wäre im Original ein Gleisanschluss dafür vorhanden. Damit könntest du auch den Einsatz von Kesselwagen begründen. Ansonsten gehts nicht.
Das mit dem Schlachtvieh wusste ich nicht, klingt aber nicht unlogisch. Wann war da ungefähr die Grenze?
Die Ölmühle (oder normale Mühle) liegt im Ort. Der Gleisanschluss liegt aber außerhalb des Bahnhofgeländes. Dort werden die Wagen nochmal extra zugestellt. Das habe ich nicht deutlich geschrieben, stimmt.
ZitatGepostet von tuxlover ... Der Zugleiter gibt einem Zug dann die Erlaubnis bis zu einem bestimmten Bahnhof zu fahren, oder nur bis zu dessen Trapeztafel. ...
Aha. Das war das nötige Detail. Das würde dann bedeuten, dass in dem Bahnhof grundsätzlich Kreuzungen stattfinden dürfen und können, man planmäßige Kreuzungen aber wegen des Aufwands wahrscheinlich lieber in größere Bahnhöfe verschiebt.
Vielen Dank für die Erläuterung.
Was den Betrieb angeht: Die Nachbildung eines kleinen mechanischen Stellwerks im EG mit den dazu gehörenden technischen Einrichtungen reizt mich schon. Das würde dann aber eher auf das normale Zugmeldeverfahren und ordentliche Signale rauslaufen. Letztlich wäre das sogar vorbildgerechter, die Strecke lief damals bestimmt nicht im Zugleitbetrieb.
Für die nächste Zeit will ich nochmal auf den konkreten Bahnhofsgleisplan schauen. Da steht noch die halbe-Hosenträger-Idee von Harald im Raum und ich habe auch noch eine Idee für das Güterschuppengleis. Das könnte man noch etwas weiter Richtung Modulkante legen. Da ist nochmal Zeichnen angesagt.
Hier findet sich übrigens ein originaler Gleisplan von Bujendorf. Sehr viel größer (und länger; 852m zwischen den Grenzzeichen, also gut 9,8m in H0) als meiner, aber auch mit einer Weiche direkt am Bahnsteig.
Über weitere Kommentare freue ich mich natürlich.
Gruß, John
[ Editiert von Administrator LBE am 05.01.10 22:09 ]
[ Editiert von Administrator LBE am 05.01.10 22:14 ]
Hallo John, der Strassentransport von Schlachtvieh hat schon in der Epoche III begonnen. Das Auto und der LKW waren keine Luxusartikel mehr sondern recht einfach zu erwerben.
Gruß Jan DR Nebenbahn Epoche III DCC, Tillig elite, Rollmaterial von Brawa, Bemo, Roco, Piko, Fleischmann, Liliput, Gützold, Rivarossi
Nun will ich die Planung hier nochmal aus der Versenkung holen.
Zwar bin ich in der praktischen Umsetzung schon recht weit, will aber nochmal zwei Varianten vorstellen, die zum Teil auch angedacht waren.
Zuerst der halbe Hosenträger von Harald: Gute Idee, allerdings nicht mein Fall. Die Weichenanzahl steigt ja bald inflationär (...) und mir ist der Bahnsteig dann zu kurz. Zudem bringt die Weiche weniger durchaus mehr Rangierspaß.
Dann kam mir noch die Idee, das Schuppengleis vom Bahnsteig etwas abzurücken, um dort Raum zu bekommen. Nachteile: S-Kurve hin zur Rampe und der Schuppen müsste auf einem Anbauteil stehen: Was meint ihr zu dieser Idee?
Ansonsten hat sich schon was getan. Ich habe Abende im Keller verbracht und die Modulkästen gesägt, die Verbindungen gefräst, die Kästen geleimt, geschliffen und jetzt trocknen die letzten Lackierungen. Auch in Sachen Weichenbau hat sich schon was getan: klick! Bilder usw. gibts demnächst im Bau-Thread.
Zum Schluss wieder mal eine Frage zum Betrieb. Die Strecke wird, wie schon beschrieben, im Zugleitbetrieb betrieben.
1.) Müssen alle Weichen im Bahnhof verschlossen werden oder nur diejenigen, die vom durchgehenden Hauptgleis abgehen? 2.) Die Weichenschlüssel - wo liegen die? Gab es für solche Situationen einen Schlüsselkasten in dem entsprechenden Bahnhof (vermutlich neben dem Fernsprecher)?
also so wirklich gefällt mir die Idee mit dem abgerücktem Schuppen nicht. Sieht irgendwie unnatürlich aus, wenn dann müsste man auch die Rampe auf die gleich Höhe wie den Schuppen legen. Was du aber machen kannst ist den Parallelgleisabstand des Schuppen- / Rampengleises größer zu machen, als zur Ladestraße. So z.B. den Gleisabstand zur Ladestraße 5,30m und das zum Schuppen mit 6m Abstand. Das lockert das ganze auch auf, auch wenn es im Endeffekt nur Millimeter sind.
In deinem Bahnhof würden alle Weichen + die Gleissperre rechts im Ladegleis verschlossen sein, damit diese Flankenschutz vor weg rollenden Wagen bieten können. Mit dem Zugführerschlüssel könntest immer eine Weiche aufschließen. Diese gibt dann den passenden Schlüssel für die dazugehörige gegen Weiche frei, mit dem man dann diese aufschließen kann. Zum Verschließen läuft es dann andersherum. Zuerst die eine Weiche in Grundstellung bringen, verschließen. Dann die zweite Weiche in Grundstellung bringen und den freien Weichenschlüssel mit einschließen, dann kann der Zugführerschlüssel entnommen werden. Dieser wird immer dem Zug mitgegeben, der sich auf der Strecke befindet und passt normalerweise in jedem Bahnhof. Nach der Rückkehr wird dieser wieder beim Zugleiter abgegeben und dadurch kann dieser sicher sein, dass alle Weichen auf der Strecke wieder in Grundstellung liegen.
... soll an der Ladestraße / unteres Gleis ein Zwischenbahnsteig hin ? Ansonsten wäre das wesentlich mehr Gleisabstand als nötig, wenn du statt der Gerade mit 228 mm Länge nur eine halbe Gerade mit 114 mm Länge verwendest erreichts du beim zweiten Bahnhofsgleis einen Abstand von 6 cm, was im Vorbild knapp 5,3 m ausmacht. Das ist immer noch mehr als heute auf den neugebauten Schnellfahrstrecken der DB eingeplant wird.
http://f2408.nexusboard.de/ Selbst bei diesem Entwurf (denn ich favorisieren würde) ist der Gleisabstand zwischen dem oberen und mittleren Gleis laut Gesetz vollkommen ausreichend für einen Bahnsteig, man könnte sogar die halbe Gerade entfernen und hätte mit der verbliebenen restlichen ganzen Gerade genug Abstand für einen Bahnsteig.
@Michael: Danke, du klärst mich ja äußerst zuverlässig auf.
@Knergy: Ja, das ist ein guter Hinweis. Der Gleisabstand ist wirklich reichlich groß. Was hat mich da geritten? Ich habe an das Gebot zur Zwischengeraden gedacht, ohne zu wissen, wie lang sie wirklich sein muss. Bei 190 1:9-Weichen wären das ... (nun ja, gestern noch irgendwo gelesen und heute im erinnerungstechnischen Orkus). Auf jeden Fall wird dort der Parallelgleisabstand verringert. Dadurch wäre es dann auch ein anderer Gleisabstand, als der vom Hauptgleis zum Schuppen- und Rampengleis (Michaels Idee).
Den endgültigen Gleisplan werde ich mit aufgeklebtem Papier direkt auf die Module zeichnen. Dann auch mit der korrekten Länge der 190 1:9-Weichen, die ich im Planungsprogramm nicht hinbekommen habe (ich hätte gleich S21 nehmen sollen). Dabei werden sich also noch ein paar "Kleinigkeiten" ändern, auch der Gleisabstand.