Weiter habe ich ein Bild gesehen mit einer V100 10 die einen Schülersonderzug führt mit mindestens 5 E30 ähnlichen Eilzugwagen der in Bischofsgrün steht.
Hallo Tom,
standen die 5 Wagen alle innerhalb der Grenzzeichen am Hausbahnsteig...denke wohl schon.
zumindest ragt der Zug weit (mit zwei Wagons und der Lok) über den Bahnsteig hinaus, das danebenliegende Umfahrgleis verläuft wo es sichtbar wird noch paralell. Allerdings weiß ich natürlich nicht ob der Zug nicht schon bei bzw. während der Abfahrt aufgenommen wurde. Und ob der Zug nicht doch mehr als die erwähnten 5 Wagen hat ist ja auch nicht klar ...
So - ich dachte eine kleine Gleisplanskizze vom Bahnhof Bischofsgrün wäre für den einen oder anderen ganz interessant. Zusammen mit den Bildern aus dem HiFo von DSO ergibt sich so ein relativ guter (wenn auch noch nicht abschließender) Überblick ...
Anzumerken wäre das die in Blau gezeichneten Gleisanschnitte wahrscheinlich erst nach dem Kriege (vermutlich 50er, 60er Jahre) abgebaut wurden. Der Lokschuppen wahrscheinlich erst in den siebziger Jahren, nach ende des Dampflokeinsatzes beim Bw Bayreuth.
Eine Weichenverbindung zwischen Ladestraßengleis und Hausbahnsteiggleis gab es definitiv früher einmal. Eine Doppelweiche (Dww) lag dort einmal. Der Bahnsteig wurde nach Wegfall der ehemaligen Gleisverbindung vor dem Gsch verlängert. Ähnliches ist in Erbendorf- Nord passiert, wie man auf meiner HP nachlesen kann. Wann genau die Veränderungen gemacht wurden kann ich nicht genau sagen. Ich persönlich vermute das es in den fünfziger oder frühen sechziger Jahren geschehen ist.
Die Kopframpe oberhalb des EG gab es tatsächlich (da gab es von mir unsicherheit). Fotos belegen das nun doch recht eindeutig! Die Straße am Hang bietet ja auch eine gute Anbindung bzw. erreichbarkeit der Kopframpe. Und besonders lang oder groß brachte die Rampe auch nicht zu sein, man hat da einfach die Gegebenheiten des Geländes mit einbezogen. Der Gleisplan oben wurde entsprechend geändert!
Die Signalisierung dürfte denkbar einfach gewesen sein. Eine Trapeztafel vor der Bahnhofseinfahrt dürfte genügt haben. Die Ausfahrt regelte der Fahrdienstleiter im Bahnhof, bzw. später der FdL im zuständigen Zugleitbahnhof.
Es sind also noch Fragen offen. Wer weiteres und genaueres erfährt oder weiß darf gerne Bescheid geben oder korrigieren ...
aufgrund der Darstellung von Tom erschliesst sich mir auch der Sinn der Weichenkombination am linken Bahnhofsteil. Des Rätsels Lösung ist der LS bzw. die Anbindung des LS. Dadurch wurde das Umfahrgleis erst nach der Weiche zur Ladestraße angeschlossen. Beim Rückbau wurde logischerweise dann auch nichts verändert.
Die Verlängerung des Ladestraßengleis bis vor das EG ist noch eine Sache, die ich ein wenig anzweifle. Zwischen der Ausgangstür des EG und dem Gleis bleibt ja sehr wenig Platz, da Schuppen und EG in einer Linie stehen. Es stehen also maximal die Breite der hölzernen Rampe vor dem Schuppen zur Verfügung.
Wie dem auch sei, bei meinem Entwurf wurde ja schon rückgebaut ;-)
Leider haben sie keinen Originalplan spendiert....und zu meiner "Enttäuschung" musste ich feststellen, dass der von mir als Kopframpe bezeichnete Gleisabschluss wohl nur eine Stützwand zum Hang hin ist, in die Bohlen eingelassen wurden (=also Prellbock aus Beton). Allerdings sind das Bilder aus den 80ern, wo dieser Bereich schon ganz schön zugewuchert war. Vielleicht war´s doch eine Kopframpe.
Leider hab ich das MIBA Heft nicht, so daß ich da nicht miträtseln kann was den Prellbock bzw. die Kopframpe anbelangt.
Wenn es keine ist - Schade. Aber eine nette Idee für die Modellbahn wäre es zumindest. Und vom Gelände her würde sich eine solche Kopframpe auch anbieten, denn das Gelände hinter dem Bahnhof scheint leicht erhöht, zudem verläuft dort eine Straße die gut zur Rampe passen würde, bzw. von der aus eine Rampe leicht erreichbar wäre.
Siehe auch bei Google Maps. Zieht man den Fokus auf kann man sehr schön sehen wie weit der Bahnhof vom Ort selbst entfernt war ...
Nachtrag: Ich gehe nun auch davon aus das am Abstellgleis keine Kopframpe existierte. Das geht aus neuen Fotos vom Bf. ziemlich deutlich hervor.
Nebenbei bemerkt: Im Spur Null Forum gibt es einen recht interessanten Thread über Ottobeuren. Liegt zwar in Schwaben, war aber auch eine Endstation der K. Bay. Sts.B. und ist ebenfalls ein netter Gleisplan. Weiter unten in diesem Tread gibt es den Originalgleisplan von 1965 ! Nur für die, die es interessiert ...
Ich finde es generell irgendwie bemerkenswert, dass so viel Interesse an fränkischen Endbahnhöfen finden. Woran liegt das? Das würde mich schon mal interessieren. Hat da jemand vielleicht Erklärungsansätze dafür?
also zwei Erklärungen. Eine eher von mir persönlich, die andere eine Vermutung genereller Art:
Persönlich hat mich anfang der achtziger Jahre durch entsprechende Literatur (Bufe Bücher, MIBA, Robert Zintl) einfach die Liebe zu den kleinen fränkischen Lokalbahnen gepackt. Loks und Wagen fand ich niedlich, knuffig. Gebäude sehr verspielt bis romantisch mit Fachwerk. Die Gleisanlagen eher klein und überschaubar, wie die Züge eben auch.
Das hat mich gepackt und angezogen. Dazu kamen eigene Erkundungen im Frankenland (auch schon vorher) die mir die wunderschöne Landschaft näher brachten und die meine Zuneigung nur größer werden ließ. Von leckeren deftigen Essen und Trinken mal abgesehen. Da passte damals vieles zusammen.
Später kamen auch Hohenloher Land, Niedersachsen und andere Gegenden hinzu, wie in Baden- Württemberg oder Schleswig- Holstein. Aber angefangen hat meine Kleinbahnleidenschaft tatsächlich mal in Franken. Zumal es in meiner Heimatgegend um Hamburg herum soviel von Nebenbahnen auch damals schon nicht mehr zu sehen gab ...
Generell würde ich sagen ist es einfach eine geniale Verbindung von Landschaft, Gebäudestil und kleinen Bahnanlagen und kurzen Zügen die auch die Modellbahnindustrie nicht kalt ließ und so noch mehr den Blick auf diese Gegend richtete. Denn es gibt ja einiges an bayerischen Lok- und Wagenmodellen, sowie einiges Zubehör wie zB. Bahnhofsbauten und viele viele andere Gebäude. Was sicher auch an der Standortnähe so mancher Hersteller lag ...
Wobei es natürlich auch andere Ecken und Flecken in Deutschland gibt die sehr interessant (oder vielleicht sogar interessanter sind). Allerdings hat man wohl nirgends diese Verbindung von kleinen überschaubaren Bahnanlagen die in staatlicher Regie gebaut, und betrieben wurden wie in Bayern. Es war ja quasi ein richtiges fast Flächendeckendes Nebenbahnetz entstanden, was man heute nur noch erahnen kann, wenn man nicht die alten Karten hätte ...
Den Rest haben die Museumsbahnen (DFS zB.) und die Tatsache das Bayern und Franken eben auch sehr bekannte und vielbereiste touristische Gebiete sind dazu beigetragen (man denke nur an all die kleinen Städtchen wie Rothenburg o.d. Tauber oder Dinkelsbühl und die vielen Burgen und Schlösser). Und natürlich die recht umfangreiche Literatur zu diesen Bahnen. Franken steht einfach für Romantik in vielerlei Hinsicht ...
Nachsatz: Eines vergaß ich noch. Die Dokumentation dieser Nebenbahnen (oder auch der Hauptbahnlinien dort) war immer schon sehr umfangreich und gut. Anders als im Norden zB. wo viele Dokumente früh vernichtet wurden, hat man in Bayern vieles aufgehoben und gesammelt und dann in Nürnberg im Verkehrsmuseum archiviert. Heute sind auch einige Dokumente aus Norddeutschland und anderen Gebieten wieder aufgetaucht (wie auch so manche Bücher aus den letzten zwanzig Jahren beweisen) und zugänglich, aber vor zwanzig, dreißig Jahren oder mehr sah das noch anders aus, speziell bei norddeutsche Bahnstrecken war (ist) das leider (noch immer) so.
Zudem fuhren in Franken auch noch recht lange die letzten Dampfrösser in der BRD, man denke nur an die "Schiefe Ebene" oder die Nebenbahnen rund um Nürnberg.
Und last but not least: Wo sitzt die MIBA? Richtig auch in Nürnberg.
Das alles zusammen hat sicher zu seiner Zeit seinen Einfluß gehabt, der vielen ja auch schon fast zu mächtig und bestimmend wurde. Was ja zum Teil auch zutrifft, denn anderes genauso interessantes geriet dadurch früher zu Unrecht ins Hintertreffen ...
Die "typischen" bayrischen Endbahnhöfe sind klar strukturiert, klein in den Ausmassen und bieten Rangierspass....und sind in geraden Linien angelegt(es war ja die ganze Zeit mal aktuell, Bahnhöfe in Bögen zu planen);-)
Für meinen Platzbedarf und Zweck also genau das Richtige.
Nach Durchsicht der Fromm-Bücher mit Gleisplänen nach dem Original bin ich persönlich immer wieder bei den "Bayern" hängengebleiben.
Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich viel in Bayern unterwegs bin und mich auch das ganze Umfeld anspricht.
Tom, deine Erklärung für die Fazination an fränkischen Lokalbahnen finde ich sehr gelungen. Kann dem nur zustimmen, mag aber daran liegen, dass ich selbst Franke bin. Ja, die Franken sind schon ein Modellbahn-Völkchen.
Ich finde aber auch, dass die norddeutschen Anlagenthemen, im Bezug auf Kleinbahnen, ihrer Reiz haben!
Ich wollte ja ursprünglich ein norddeutsches Thema aufgreifen, habe mich dann aber doch für die Heimat entschieden.