Ich habe eine Roco Anlage mit einer digitalen Lenz-Zentrale LZV100. Mein Plan ist es die Weichen und die Signale alle mit der Zentrale zu Schalten und zwar über den PC.
Meine Frage ist folgende: Ist es möglich die Digitalmodule in einem Schaltschrank auf einem zentralen Punkt oder besser bei den Weichen in der Nähe zu montieren?
Ich denke Du meinst die Digitaldecoder für die Weichen und Signale?? Ich verwende da die Littfinski Magnetartikeldecoder. Das sind 4-fach Decoder. Die installiere ich grundsätzlich in Weichen und Signalnähe. Wieso sollten die zentral installiert werden??
Also ich bin gerade am Überlegen ob ich sie zentral wo hinsetze oder in Weichennähe. Und eigentlich ist für mich nur wichtig ob es auch funktionieren würde wenn sie zentral sind.
Soweit bin ich eh noch nicht mit der Anlage, aber man muß sich ja immer vorher informieren *g*
Hi. Genau, wenn man eine schon gebaute Anlage umrüstet, kann es Sinn machen, die Decoder einfach da hin zu bauen, wo bisher die Stellpulte waren. Wird die Anlage aber neu aufgebaut, ist er sehr viel sinnvoller, die Decoder in Weichennähe zu platzieren. Das spart gewaltig Drahtverhau unter der Anlage.
>>Meine Frage ist folgende: Ist es möglich die Digitalmodule in einem Schaltschrank auf einem zentralen Punkt oder besser bei den Weichen in der Nähe zu montieren?<<
Die Frage ist sehr einfach und eindeutig zu beantworten:
Schaltelemente, egal welcher Art, gehören immer zentral und gut zugänglich untergebracht.
Es ist hundertmal einfacher und vor allem ordentlicher (wenn man ordentlich arbeitet!), nur Kabel zu verlegen und nur einmal am Ziel anzuklemmen, als überall in der Anlage irgendwelche Kästchen u.ä. zu haben und von dort wieder irgendwohin weiterzuverlegen.
"Drahtverhau" wie oben zitiert gibt es nur dann, wenn man blödsinnigerweise Einzelkabel zieht und diese obendrein nicht richtig befestigt.
Die gehören eigentlich der Vergangenheit an.
Es gibt (aus der PC- und Steuerungstechnik) Flachbandkabel in allen Breiten, mit denen man "in einem Rutsch" bis zu 100 Kabeladern vom Schaltkasten bis zum Ziel führen kann.
Ich baue so seit Jahren und kann mich nur über diejenigen wundern, die nach wie vor mit unmöglichen Verrenkungen unter der Anlage "Strippen" ziehen.
Ich habe bereits vor fast 20 Jahren ein Roco MCS2000 mit fast 60 Weichen eingesetzt (haben wir dieses Jahr ausser Betrieb genommen).
Der Aufbau ist grundsätzlich derselbe, wie er heute noch bei modernen Digitalssystemen der Fall ist: Zentrale mit Ringleitung unter der Anlage, an dieser hängen 8-fache-Dekoder in Weichennähe, von dort Anschlüsse zu jeweils 8 Weichen bzw. Magnetartikeln.
Was ist jetzt daran einfach? Kästchen in die Anlage schrauben, von da Kabel ziehen? Bei Defekt oder Kontaktproblemen in die Anlage tauchen und über Kopf im Halbdunkeln Fehler suchen und montieren?
Ich sehe einen Sinn in dieser Technik nur bei kleinen Anlagen ohne aufwändige Sicherungstechnik. Wo also von Hand gefahren und per Knopfdruck an der Zentrale gesteuert wird. Und die Dekoder im Magnetartikel in der Schiene integriert sind, die Schienen als Zuleitung fungieren. Nur, wie gesagt, das geht nur, wenn klein und ohne Sicherungstechnik. Für alles Anspruchsvollere braucht es sowieso weiterer Kabel als Steuerungs- und Informationsträger.
Hi. Man kann auch gewaltig große Anlagen aus z.B. Modulen bauen. Dann möchte ich sehen, wie du das mit deiner "zentralen" Lösung regeln willst. Mehrere 100 Steckkontakte pro Modulübergang, Mahlzeit. Von einer freizügigen Anordnung der Module wollen wir erst gar nicht reden. Es ist halt so, das man das althergebrachte kennt und für das beste hält. In diesem Fall ist dem aber einfach nicht so. Unter der Anlage gibt es nur für jeden Boosterkreis 2 Ringleitungen, 2 weitere für den "Nutzstrom (also ca 16 Volt AC) sowie 2 Leitungen für die "Sicherungstechnik" sprich Rückmelder. Der von mir verwendete Lenz RS Bus braucht nur 2 Drähte, mehr nicht. Bei 3 Boosterkreisen (das sind 15 Ampere, da kann man schon gewaltig viel Betrieb machen) sind das ganze 10 Leitungen, die unter der Anlage herum laufen. Und ein 10 fach Steckkontakt ist problemlos zu realisieren.
Die Wahrscheinlichkeit, das ein Decoder ausfällt ist um Zehnerpotenzen geringer als das ein Weichenantrieb schlapp macht. Die Häufigkeit des "Untertauchens" wird also durch eine zentrale Anordnung der Decoder nicht spürbar reduziert. Man hat nur eine sehr viel größere Fehlerquelle durch die unzähligen Leitungen, die alle von einer Stelle weg gehen. Zusätzlich zu den Ringleitungen sind das pro Weiche das 4 Drähte (2 für den Antrieb und 2 für die Rückmeldung), von jeder der unzähligen Meldeabschnitte je einer. Schon eine mittlere Anlagen (Ca 20 Weichen, 200 Meldeabschnitte) sind das schlappe 300 Kabel, die man zum "Schaltschrank" führen muss. Dabei sind die Schaltleitungen für z.B. Beleuchtung oder so noch gar nicht berücksichtigt. Bei mir sind das nur 10, und zwar nahezu unabhängig von der Anlagengröße. Selbst eine (für Heimverhältnisse) Mega- Anlage mit 100 fahrenden Zügen wird das nur unwesentlich mehr, da ausschließlich Booster und Ac Versorgungsleitungen hinzu kommen. Und wenn man alles mit Flachbandkabel (die übrigens im PC Bereich langsam aber sicher wieder verschwinden, weil die nämlich gar nicht so problemlos funktionieren) schön säuberlich verlegt hat. was passiert, wenn man nachträglich irgendwo noch eine zusätzliche Weiche einbauen will? Doch wieder lose Kabel, oder?
Ich finde auch, das man die Decoder möglichst in Weichen- bzw. Signalnähe montieren sollte. Das reduziert die Menge an Kabeln, die sonst zum zentralen Schaltschrank gehen würden, gewaltig. Allerdings ist es nicht verkehrt, bei der Montage der Decoder auch auf gute Zugänglichkeit zu achten. Dafür könnte man auch mehrere Decoder in einem "Minischaltschrank" zusammenfassen, der sich dann in der Nähe eines Bahnhofskopfes, also dort, wo viele Weichen und Signale sind, befindet.
:hallo: Grüße aus Frankfurt am Main :hallo:
Bernd Müller
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>>Mehrere 100 Steckkontakte pro Modulübergang, Mahlzeit. Von einer freizügigen Anordnung der Module wollen wir erst gar nicht reden<<
Nein, eben nicht. Sondern ein durchgehendes Kabel von der Zentrale zum endgültigen Anschlußpunkt.
Im übrigen: Eine Modulanlage, bei der die Module mehr oder weniger an beliebiger Stelle jeweils neu aufgebaut werden können, ist der Sonderfall auf Vereinsebene. Davon reden wir hier aber nicht.
Sondern von einer Heimanlage. Ob die massiv aus einem Stück oder aus Einzel-Modulen besteht (z.B. zwecks späterem Umzugs) ist unbeachtlich. Denn in diesem Fall einer vorgegebenen festen Anordnung wäre es sehr dumm, am Modulübergang auch die Leitungen zu unterbrechen.
Das ist ja das schöne an einer Flachbandleitung: Sie ist beliebig lang vom Anfang (Schaltpult) bis zum Endpunkt (Verbraucher). Und wird hier wie dort einfach angesteckt und beim Zerlegen der Anlage fallweise abgezogen. Ich habe nur genau zwei Steckkontakte.
>>was passiert, wenn man nachträglich irgendwo noch eine zusätzliche Weiche einbauen will? Doch wieder lose Kabel, oder<<
Nein.
Weil eine Flachbandleitung es erlaubt, von vorneherein problemlos freie Leitungen mitzuführen. Wenn ich am Ziel 17 Adern brauche, verlege ich dennoch eine 25adrige Leitung (die verwende ich standardmäßig für alles).
Freie Leitungen habe ich satt überall und an jeder Stelle.
>>Ich finde auch, das man die Decoder möglichst in Weichen- bzw. Signalnähe montieren sollte. Das reduziert die Menge an Kabeln, die sonst zum zentralen Schaltschrank gehen würden, gewaltig.<<
Richtig, und genauso gehe ich vor.
Ich habe 8 "regionale" Stelltische unterschiedlichster Größe je nach Bahnhof, die gleichzeitig als Schaltschrank fungieren.
Ist einfach ein Frage der Anlagengröße, wieviele Kabel irgendwo rauskommen. Die größte Anschlußstelle hat 24 Steckverbinder à 25 Kontakte. Das ist aufgrund der Flachbandkabel erheblich harmloser, als es sich anhört. Die kleinste nur 3.
Eine Modulanlage ist auch in Bezug auf die Zugänglichkeit ein Sonderfall. Bei Modulen gibt es praktisch nie Probleme, an Weichenantriebe und Decoder heran zu kommen. Von unten ist doch immer alles frei, da es bei Modulen keine unterschiedlichen Streckenebenen gibt. Außerdem sind Module nur sehr schmal, wodurch man viel leichter drunter kriechen kann. Der ganz große Vorteil von Modulen ist noch der, das man sie für Reparaturen einfach aus der Anlage heraus nehmen und dann auf den "Küchentisch" legen kann. Bequemer gehts doch gar nicht mehr. Da bietet sich die dezentrale Modtage der Decoder doch geradezu an.
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Bernd Müller
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Hallo, wenn Decoder in der Nähe der Weichen oder der Signalanlagen positioniert werden sollten, dann haben meiner Meinung nach die IEK- Decoder Vorteile: 1. Die Weichennummer ist frei vergebbar, also jede der 4 Anschlüsse kann seine eigene Nummer haben. Das gibt mehr Flexibilität, als die fortlaufenden Nummernvergabe von Littfinsky u. ä. 2. Sie sind billiger- bei E-Bay ab 20,95 incl. Versand 3. Sie sind recht robust 4. Ich persönlich habe mit 5 Decodern nur beste Erfahrungen, auch hinsichtlich Kulanz-. Viel Glück Hilinfo
mfg Hilinfo
Die Bahn hat schon Ihre Existenzberechtigung! Woher nehmen sonst Roco, Fleischmann, Trix, Mehano etc. ihre Vorbilder her ?
Stimmt,es war etwas kaputt- aber ich war selber schuld- hatte vergessen bei Fremdspannungsversorgung die Brücke durchzukneifen! Steht ausdrücklich in der Bedienungsanleitung. Fehler zugegeben!- zurückgeschickt und Kulanz- Ersatz erhalten. Noch Fragen? Gruß Hilinfo
mfg Hilinfo
Die Bahn hat schon Ihre Existenzberechtigung! Woher nehmen sonst Roco, Fleischmann, Trix, Mehano etc. ihre Vorbilder her ?