Da wir uns gerade intensiv mit dem Bau einer Stadtzeile beschäftigen und so einiges Neues dadurch entdeckten, hier mal eine Frage: Habt ihr Erfahrungen damit gemacht oder kennt gute Anlagen (mit Ladeneinrichtungen, Hinterhofszenen und allen dazugehörigen Details)? Wir haben dadurch auch bemerkt, daß die Herstellerkataloge nicht immer hilfreich sind, denn so Einiges, gerade, was Hausbausätze angeht, war nirgends in den großen Katalogen zu finden- stand aber beim Händler. Es erweist sich auch als kompliziert, Anregungen für die Epoche III zu finden (DR), denn vieles hat sich seitdem verändert, und vor allem Hausbeschriftungen müssen selbst erstellt werden. gibt es eine gute Technik, große Werbungen an Ziegelwände zu bringen (außer Abziehbildchen vom Kleinserienhersteller)?
Schau dich mal bei den Postkartensamlern um (eventuell auf E-Bay) oder Stadthistorikern. Da findest du oft Bilder aus vergangenen zeiten, die als Anregungen für ältere Ladenzeilen dienen können.
Klasse Tipp, Die Seite hat ja viel zu bieten. Zwar ist da keine Neuerkenntnis dabei, aber es bestätigt alles, was ich auch schon mache. Und die Anregungen sind sehr gut.
Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? Mal wieder betriebsblind. Ich hab ständig arbeitsbedingt mit Büchern zu tun- Literatur über Dresden, Sachsen etc. Meist sind da keine Bilder drin, aber es gibt ja klasse Bücher mit historischen Ansichten in der Bibo- danke für den Tipp.
ZitatGepostet von burgfraeulein Es erweist sich auch als kompliziert, Anregungen für die Epoche III zu finden (DR), denn vieles hat sich seitdem verändert, und vor allem Hausbeschriftungen müssen selbst erstellt werden.
Geh mal offenen Augen (und einem Fotoapparat) durch die Stadt. Häuser werden recht alt und nicht immer regelmäßig renoviert. Und dann findest Du z.B eine Hauswand mit Werbung für einen Handwerker mit 4-stelliger Fernsprecher-Nummer - in einer Großstadt.
Früher gab es eher ein Schuppen und einen Baum als eine Garage und einen Stellplatz. Hinterhöfe waren oft betoniert. Und nicht vergessen: Die Teppichstange!
Schöner Hinweis an sich- klappt nur nicht in den Neuen Bundesländern. Da wurde entweder Altes weggerissen oder saniert. Zumindest in Dresden ist es eher selten, sowas zu finden. Und mir geht es um typische DDR- Sachen- wie es "drüben" aussah, weiß ich auch, davon findet man viel schneller was. Aber leider (naja, manchmal auch besser so) wurde bei uns alles zum Teufel geschickt, was noch von vorgestern war und irgendwie an unsere politische Vergangenheit erinnern könnte. Und wenn, dann findest du nur Fotos von politisch wichtigen Plätzen und Städten. Aber das normale Leben der Bevölkerung ist sehr schwer nachzuvollziehen, vor allem, wenn du erst 1980 geboren bist und da schon die Zeit längst vorbei war, als es bei uns noch erlaubt war, Werbung zu machen etc. Der Zeitbereich soll nun vor dem Mauerbau(also nicht so viel ProSowjetische Propaganda), aber nach dem Weltkrieg liegen.
Dann schau die Vorkriegsbilder an. Die nicht zerstörten teile von MD sahen noch 1990 zum größten teil wie 1930 aus, nur etwas mehr verwittert und Verrußt. Werdung war auch so wie in den 30ern! Leuchtreklame kam erst nach der Wende so richtig in Mode! Vorher gab es nur wenige Leuchtschriften, meist aus den 60ern im neu aufgebauten Zentrum, oder mal Leuchtkästen mit Farbigen Glasplatten. Wie gesagt, wenn du 1945-1963 darstellen willst, dann schaue viel vor 1933 vor den Zerstörungen. Von MD gibt es im Net einige seiten mit alten Ansichten, von anderen Orten gibt es das sicherlich auch. Ansonsten schau doch auch mal ins Stadtarchiv und in die Zeitungsarchive/Bibliotheken. PS mir fallen über MD jetzt mindestens 4-5 Bücher mit alten (Historischen) Ansichten ein, auch von "normalen" geschäftsstraßen die nicht mehr existieren.
Filme sind auch eine gute Quelle. Das kann der letzte Stinker sein - die Handlung interessiert ja nicht sondern der Hintergrund. Für Epoche 2 ist "Berlin - Sinfonie einer Großstadt" zu empfehlen (ca. 1927). Da Straßenszenen so gefilmt wurden wie sie sind, bekommt man einen guten Eindruck davon, was damals auf den Straßen los war.
Okay- also letztendlich danke für die Tipps, das waren auch meine Favoriten. Hätte ja sein können, daß ihr was Spezielleres wißt. Ist ja nicht so, daß ich noch nie ein Buch in der Hand hatte. Wahrscheinlich eher zu viele, da wird man, wie gesagt, betriebsblind. Komisch finde ich nur, daß meine anderen Quellen eher nicht davon ausgehen, daß es noch ähnlich wie in den 30ern war, auch wenn ich derselben Meinung bin. Es liegt wohl daran, daß sich doch sehr viel geändert hat nach dem Krieg, da haben die Leute, die in den 50ern jung waren, ein anderes Verhältnis zu. Und die Erinnerungen sind wohl doch auch gegenwartsgeprägt, da ging viel verloren, was auf alten Fotos doch das Gegenteil beweist.
Naja, da wo viel Zerstört wurde, da wurde natürlich nicht wieder im alten stiel Aufgebaut, aber da wo nix passierte, da war man froh, das es noch da war, so wie in den 30ern, und hat keine Hand angelegt! Wenn du also 45-63 Darstellen willst, dann must du dich auch entscheiden, ob das dar zu stellende Gebiet zerstört wurde, oder unberührt blieb! MD-Bukau sieht an vielen stellen noch wie zur Jahrhundertwende aus, während das Alte Stadzentrum auf bildern von 1950 wie ein großer Parkplatz mit 3 Häusern drauf aussieht! Da war zwischen Hbf und Elbe nur noch 2-3 Ruinen zu sehn! Auch in Nord-Süd-Richtung war kilometerweit alles weg! Und wie gesagt, da blieben die alten stehengebliebenen reste meist unangetastet, da man anderes zu tun hatte, als die auch noch platt zu machen, so wie es heute leicht der fall sein kann!
ZitatGepostet von burgfraeulein Schöner Hinweis an sich- klappt nur nicht in den Neuen Bundesländern. Da wurde entweder Altes weggerissen oder saniert. Zumindest in Dresden ist es eher selten, sowas zu finden. Und mir geht es um typische DDR- Sachen-
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Also konkret in Dresden brauchst Du nur mal am Neustädter Bahnhof hinten raus zur Hansa-Strasse gehen, das ganze Viertel Richtung BAB hoch steht noch original wie einst - sicherlich teilweise äußerlich auf Vordermann gebracht, aber in meinen Augen macht es noch denselben Eindruck wie vor 30 Jahren.
Dazu siehst Du noch immer die ganzen Streckenführungen der Eisenbahn, einschliesslich der früheren Güterumgehungsstrecken. Sind zwar heute stillgelegt, die Strassenbrücken abgerissen, die Brückenlager stehen aber noch.
Muß man sich nur abgebröckelten Putz und marode Fenster vorstellen - original DDR-70-80.
Die Entscheidung, welchen "Zerstörungszustand" es haben soll, ist schon festgelegt. Danke für eure Hinweise, gerade am Neustädter kenn ich mich nicht ganz so aus- aber wie du schon sagtest, es wurde auch schon neu gemacht- und das ist es eben- man sieht nicht mehr denselben Flair wie damals. Ich werd wohl doch auf Bilder rückgreifen müssen, da das Drumherum heute nicht mehr so ist.
Sorry, aber MD Bukau sagt mir nichts... sicher, daß es nicht Burkau sein soll?
Danke für alle Tipps, muß mich vorerst sowieso mehr mit Arbeit beschäftigen, vielleicht find ich da mal zwischendurch Zeit, mit dem Fotoknips Inspirationen zu sammeln. Ich geh das sowieso immer eher vom künstlerischen Aspekt an, da muß ich wohl wieder meinen eigenen Weg finden.
Sorry, MD Buckau. Magdeburg Buckau ist ein Ex-Arbeiterviertel, das zusammen mit den Krupp-Gruson-Werken entstand. Es hat zwar auch 45 einige "treffer" abbekommen, aber 90% sind so geblieben, und das auch während 40 Jahre DDR. Es gab immer Wichtigere Bauobjekte. Im Prinzip alles Gebäude, wie die Pola-Faller-Stadthäuser in N oder die Straßenzeile von Auhagen H0/TT (Kutioser weise haben beide Serien Identische Etagenhöhen)
ZitatGepostet von burgfraeulein Sorry, aber MD Bukau sagt mir nichts... sicher, daß es nicht Burkau sein soll?
Nee, das Dorf an der A4 meint er nun garantiert nicht.
Nein, geh mal hinter den Neustädter Bahnhof, die Häuser dort haben zwar neue Farbe, Dächer und Fenster - aber die Häuser selber sind von der Substanz genau so wie in DDR-Zeiten bzw. Vorkrieg (meisten Bomben fielen ja in die Altstadt).
Sag doch gleich, das du Magdeburg meinst! Ich hab schon gedacht, ich sei doof. Das Burkau eher in der Niederlausitz liegt und auch nicht an der Elbe weiß ich ja dann doch noch... Man sollte mir solche "Stadtnamen" nicht so nebenbei nennen- arbeitsbedingt rätsle ich dann gleich wieder rum, wo das liegt und ob ich aus der Gegend schon Gäste hatte, die mir vielleicht was drüber erzählt haben. Aber bekannterweise ist ja Magdeburg (Ich nahm echt an, du meinst mit MD Mitteldeutschland- verwirrend)nicht unbedingt für seine historische Substanz bekannt (Okay, der Dom)- da hat man natürlich noch so Einiges aus der DDR vor Augen.Ich muß echt mal raus aus der Touri-Hochburg. Wenn man jeden Tag das Gleiche sieht, fängt man an, blind zu werden.
Leider scheinst du, liebenswerter Neustadt- Verfechter mich mißzuverstehen. Oder ich drück mich falsch aus. Ich weiß sehr wohl, wie sowas in alt aussieht- aber ich weiß auch, daß die Details früher anders waren. Es geht um den Kleinkram darum- Hinterhofszenen, Anschriften an Häusern etc. Den Baustil und so kenn ich zur Genüge. Aber, wie gesagt, das find ich wohl eher auf alten Bildern. Hab neulich im Haus des Buches nette Sachen von Dresden gesehen, muß wohl mal wieder das OPAC forsten, was man da so alles kriegt.
Na, ich habe nicht von Magdeburg geredet, MD ordne ich allerdings sofort ein.
Was Häuseranschriften betrifft, da wirst Du wohl wirklich alte Stadtansichten suchen müssen, viele waren da ja verwaschen/verwittert noch aus Vorkriegszeiten zu sehen. Dazu natürlich der KONSUM/HO-Einheitsbrei.
MD steht bei uns an jedem Auto wie bei euch DD! Ansonsten, im Net habe ich einige Seiten mit alter Werbung/Plakaten gefunden (habe die links aber nicht mehr), daraus könnte man dann auch Häuserwerbung machen! An kleineren Industriebetrieben war oft noch die erste Firmenbeschriftung zu lesen, die dann manchmal überschrieben war. Auch Giebelwände höherer Gebäude hatten teilweise Plakatartige bemalungen. Bei den Geschäften waren ausser den Schaufenstern oft neben oder in den Türen "minischaufenster" eingearbeitet, die nur 10cm tief warten, und wo dann Plakate drin hingen, oder aber auch flache Ausstellungsware (zB. kann ich mich an einige erinnern, wo da im Schreibwarenladen dann Stampfersblumen uä. hingen, Teller oder Sammeltassen beim Porzelanladen und Deckchen oder Stickereiwolle beim Textiel-oder Kurzwarenladen. Da gab es viel.
Danke- das mit den Minifenstern muß ich mal verfolgen, war mir noch nicht so bewußt. Und übrigens- Es scheinen sich sehr wenige MD bis zu uns zu verirren- hab schon jede Menge Nummernschilder aus Bayern etc. gesehen, nur irgendwie war mir MD noch nicht bewußt. Mal mehr drauf achten.