Zwecks Umbau möchte ich den Lack von Fahrzeugen sowohl aus Plastik als auch aus Metall entfernen, um sie neu lackieren zu können. Natürlich ohne die Oberfläche anzugreifen. Spontan würde ich zu Sachen aus dem Baumarkt greifen, die aber vermutlich viel zu aggressiv sind. Gibt es da ein Patentrezept, bzw. -rezepte?
Ich muss in meiner Modellwekstatt viele Modelle umspritzen, ich benutze für das Entfernen der Farbe immer Bremsflüssigkeit vom PKW. Der Lack geht relativ schnell ab und es wurde noch nie ein Kunststoffgehäuse beschädigt. Bei Modellen mit Metallgehäuse funktioniert es auch, hier kannst Du aber auch zu härteren Mitteln aus dem Baumarkt greifen.
ZitatGepostet von Gustav >>. . .härteren Mitteln aus dem Baumarkt. . .<<
Gibt es die? Meistens ist das Zeugs doch "umweltschonend", "ungiftig", "keine stechenden Dämpfe" usw., zu gut Deutsch, fast trinkbar.
) Naja, dem Zeug, mit dem ich sonst die Pinsel reinige, traue ich dafür einfach nicht. Ich möchte nicht, daß sich das Plastik plötzlich auflöst. Vielleicht teste ich es mal an einem schraddeligen Teil. Aber selbst bei Plastik gibt es ja große Unterschiede.
Ehrlich gesagt traue ich dem Tip mit der Bremsflüssigkeit trotz guter Erfahrungen Eurerseits auch nicht so ganz. Das Zeug greift doch sicher auch Kunststoff an.
Zu deiner Befürchtung bezüglich Bremsflüssigkeit hier die Bestätigung:
Es ist mir schon passiert,dass ein Gehäuse nach dem "Einlegen" in Bremsflüssigkeit zwecks Farbentfernung zu einem undefinierbarem Kunststoffklumpen mutierte.Es hat sich einfach aufgelöst.Das war allerdings ein Automodell, vermutlich aus Polystyrol.
Also Vorsicht und lieber erstmal antesten ob sich das Material chemisch auch verträgt.Am Besten, sich ein defektes Gehäuse des gleichen Modellherstellers besorgen als Testobjekt.Bremsflüssigkeit ist in der Regel übrigends eine chemische Verbindung die auf Alkohol basiert.Und ist trotz Alkohol NICHT trinkbar!
Die Schwierigkeiten kommen meist daher, dass man nie genau weiss welche Lacke werksseitig verwendet wurden. Bei Metallgehäusen wäre eventuell auch noch Wasch- und Reinigungsverdünnung aus dem Autolackiersektor zu empfehlen.Das zu entlackende Modell einfach über längers in einem Blech- oder Glasbehälter in das Zeug einlegen und abwarten was passiert.Passieren kann da nix.Diesen Spezialverdünner gibts meist im preiswerten 5-Ltr Kanister im Fachhandel/Autoteilebedarf (nicht im Baumarkt,eh viel zu teuer da) und ist natürlich auch zur Pinsel- und Spritzgerätereinigung hervorragend brauchbar.Bei den früher meist verwendeten Nitrolacken wirds aber auch damit meist schwer den Lack anzulösen.An einer alten Märklin Lok hat selbst das mal versagt.Muss man probieren.
Im ALba Verlag gabs zum Thema Lackieren und alles Drumherum früher mal ein recht informatives Buch,ich weiss aber nicht ob das inzwischen noch erhältlich ist.
Ich weiss nicht bei welchen Fabrikaten Du mit Bremsflüssigkeit schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ich habe die Methode mit Bremsflüssigkeit bei Roco Modellen und in den letzten 6 Monaten bei 25 Modellen der BR 185 von Piko angewendet und es gab keine Beanstandungen.
in dem erwähnten Alba-Buch wird nur von dem Abbeizen von metallischen Gehäuseteilen NACH Abbau der Kunststoffteile gesprochen. Zudem kommt man "legal" an den vorgeschlagenen Abbeizer eh nicht mehr dran - Grüneck von Chem. Werke Kluthe -optional wird Nitroverdünnung empfohlen. Vielleicht hilft der Link weiter: http://www.panzerbaer.de/tipps/mt_colours_lack-a.htm
Bei dem Link von zur Panzerbär-Webseite geht es hauptsächlich um Plastikbausätze. Inwiefern die aus dem gleichen Material sind, wage ich nicht zu beurteilen.
die gebräuchlichen Materialien sind bei Gebäudebausätzen Polystyrol (PS), bei Fahrzeuggehäuseteilen wird üblicherweise auch ABS oder PC-ABS eingesetzt. Bei allen 3 Arten ist Styrol mit in der Kunststoffmatrix. Somit ist´s schon übertragbar. Aus dem Rahmen fallen hier aber Duroplaste ("Harze") , wie sie bei sogenannten "Resin"-Bausätzen verwendet werden .
Mit Bremsflüssigkeit hab ich leider auch "schlechte" Erfahrungen gemacht. Glücklicher weise nicht beid er Modellbahn, sondern beim Rumpf für nen RC-Helicopter. Musste das Ding eine Woche lang einlegen, damit endlich alle Lackreste runter waren, und dann hat das Zeugs mir die Weichmacher aus dem Kunststoff gezogen. Ergo: Millionen kleiner Haarrisse, und spröde wie Glas. Musste den Rumpf nochmal komplett neu überlaminieren, um ihn zu retten.
Also wie schon geschrieben, Bremsflüssigkeit kann gut gehen, muss aber nicht. Daher: Erst testen.
Hallo, nachdem hier immer die chemische Variante benutzt wird, warum die Farbreste nicht mit dem Sandstrahler entfernen?
Da ich viele Messingbausätze zusammenlöte habe, ich mir in der Bucht für 99,-- EUR mal eine Sandstrahlkabine besorgt. Bei meinen Bausätzen und Metallteilen arbeitet das Teil hervorragend. Vorher hatte ich einen Sandstrahler von Böhler, der mit dem Staubsauger betrieben wird, aber das war mir auf die Dauer zu "fummelig" und zu staubig.
Ich habe allerdings noch nicht versucht ein Kunststoffgehäuse sandzustrahlen - einer von Euch?
Es geht, ABER - sehr feine Körnung erforderlich wegen der bei H0 sehr feinen Konturen und Prägungen. Desweiteren sollte man mit dem mindestmöglichen Druck arbeiten. Dauert, aber funktioniert.
Wir sind Eisenbahner, eine große Familie! Es ist egal, welche Farbe die Fahrzeuge haben solang wir auch alle zusammenhalten!
Ich habe noch folgenden Typ, für Automodelle und kleinere Modelle wie Güterwagen benutze ich das DLE-90 von LUX-Modellbau. Hierbei handelt es sich um einen Druck und Lackentferner der zwar alle Farbe entfernt aber noch nie eines meiner Kunststoffmodelle angegriffen hat.
Habe einen ersten Test durchgeführt. Habe in Süddeutschland einen Schlecker betreten (die gibts hier zum Glück nicht) und für 1,59 Euro den Backofenreinigerschaum gekauft. Die Testobjekte waren zwei vor über 15 Jahren mit Farben von Humbrol/Revell u.ä. in dicken Schichten bemalte Waggons von Märklin (frühe Versuche ohne Anleitung zu altern) aus Plastik. Den einen Wagen habe ich 6h, den anderen 24h in dem Spray gelassen. Das Ergebnis war das gleiche - bei beiden hat sich die Farbe von den großen Flächen sofort und problemlos lösen lassen, bzw. von selbst gelöst (unter der Brause). In allen Ecken und Vertiefungen blieb die Farbe aber zurück, dort mußte ich mit Zahnbürste, Zahnstocher und Nadel nachhelfen. Was am Anfang wie eine gute Lösung aussah, stellte sich damit schnell als ungeeignet heraus. Nach einer halben Stunde hatte ich immer noch nicht alle Farbspuren aus den Vertiefungen entfernt. Die Aufdrucke sind zwar erhalten geblieben, waren aber im frisch abgespülten Zustand anfällig für Beschädigung, d.h. ich mußte warten, bis sie getrocknet waren. Ob sie jetzt wieder richtig halten, habe ich noch nicht ausprobiert. Im Zweifelsfall müsste ich sie durch Abziehbilder ersetzen. Fazit - die Methode ist einfach, eignet sich aber nur für große Flächen. Die Nachbehandlung ist viel zu aufwendig, einige Farbreste halten sich hartnäckig und müssen mit einem sehr spitzen Gegenstand (Nadel, Zahnstocher reicht nicht) entfernt werden, wobei der Waggon beschädigt werden kann, bzw. mit großer Sicherheit auch wird. Erfreut bin ich aber darüber, daß die Farbe tatsächlich nur als Film auf dem Plastik zu liegen scheint, also trotz ihrer Aggressivität das Plastik nicht zerfressen hat. Ich werde noch andere Schäume testen, bevor ich es mit der Bremsflüssigkeit versuche.
Ich habe mir Mitte der 90ziger Jahre aus den USA ein Fläschchen Kunststoffentfärber ( Firma Testors)mitgebracht und damit gute Erfahrungen mit entfärben von Lokgehäusen als auch mit anderen lackierten Kunststoffteilen gemacht.Vorallen Dingen es war wenig Nacharbeit erforderlich nur in sehr kleinen Ecken Zahnstochereinsatz. Allerdings Resinteile lösten sich komplett auf also Vorsicht. Leider hat das gute Zeug auch das Etiket aufgelöst sodas ich nicht mehr sagen kann wie das Zeug heisst. Aber im Zeitalter von Internet und so kann man das sicher rauskriegen. War nur mal so als Tip gedacht.