hier kommt ein erster kleiner Eindruck und eine Kritik meiner neusten Errungenschaft, der Hornby-Lima ML2200CC (V300). Die Lok sollte ja eigentlich jedem bekannt sein, war sie doch seit den späten 80er Jahren ein gern gekauftes Modell im Lima-Sortiment. Hornby hat nach der Übernahme der Lima-Formen die popularität dieses Modells erkannt und es als eines der ersten wieder aufgelegt.
Und so sieht sie aus:
Zunächst mal hat Hornby am Gehäuse so gut wie nichts geändert. Nur die Farbe des Rahmens ist jetzt schwarz statt grau und umgekehrt sind die Drehgestelle grau statt schwarz. Und das ist der leider erste Kritikpunkt. Das unlackierte grau wirkt doch etwas plastikhaft. Hinzu kommen die stark glänzenden, nur schwach brünierten Räder.
Nimmt man das Gehäuse ab, offenbart sich einem folgendes:
Ein Mittelmotor mit zwei Schwungmassen, die Laufeigenschaften konnte ich mangels einer Anlage noch nicht testen.
Eine der zwei Frontseiten ist bereits ab Werk aufgerüstet, eine Kupplung ist an dieser Seite nicht vorgesehen. Dafür ist der NEM-Schacht an der anderen Seite am Drehgestell angespritzt, was ich für einen ziemlichen Unsinn halte, da der Drehpunkt der starren Kurzkupplung micht in einer Linie mit dem Drehgestell liegt. In engeren Kurven könnte der erste Waggon aus den Gleisen gedrückt werden.
An der Detaillierung des Gehäuses hat Hornby nichts verändert, die Griffstangen sind angespritzt, Scheibenwischer und ein paar andere Teile liegen zur Selbstmontage bei. Trotzdem macht das Modell eigetlich einen recht professionellen Eindruck.
Die Beschriftung ist sauber und gut lesbar. Und zu guter Letzt nich ein Bild der schönen, gut getroffenen Front (die Fenster haben leider keine silbernen Einfassungen). Sorry, etwas unscharf....
Mein Fazit als Lima-Sammler: Ein schönes Stück, leider nicht mehr von Lima selbst. Und Hornby verwendet nur den Namen. Wer eine V300 will, kommt auf kurz oder lang nicht daran vorbei. Der Preis von ca. 90€ ist auch in Ordnung.
Ach ja, der aufmerksame Betrachter wird jetzt vielleicht sagen, Hornby hat doch gar keine ML2200CC in rot im Angebot! Richtig, nicht im Standartsortiment. Dieses Modell ist eine Kleinstauflage von 15 Stück für den ungarischen Markt, mit Beschilderung M61 2001. So war diese Lok damals für zwei Wochen in Ungarn unterwegs. Den Auftrag über die Serienlieferung einer Grossdiesellok bekam dann Nohab... Für diese Nummernschilder sind unterhalb der Stirnfenster zwei kleine Löcher in der Front, die die beiliegenden Schilder aufnehmen (Leider auf den Bildern schlecht erkennbar).
Und jetzt warte ich auf die blaue ML der "Jugoslovenske Zelesnice" (JZ)......
Ich bin schon seit etwa 6 Wochen Besitzer der ebenfalls wieder aufgelegten BR 230-Ausführung in AC. Leider haben sich die im Vorfeld gemachten Ankündigungen nicht so bewahrheitet wie ich es mir vorgestellt hatte. Am mechanischen Teil wurde gegenüber der Lima (alt) Lok nichts verändert. Lediglich am elektrischen Teil sind Veränderungen sichtbar: Decoder und weiße LED. Auch ich halte die starre Befestigung des NEM-Schachtes am Drehgestellrahmen für absoluten Murks. Ebenso sind die weißen LED sind nicht das "gelbe" vom Ei: blaustichig und leuchten durch das (durchgefärbte nicht lackierte) Gehäuse. Auch ist die Zugkraft nicht gerade hoch, zumal bei der AC-Version auch ein nicht angetriebener(!!!) Radsatz mit Haftreifen bestückt ist. Die Lok ist zwar recht preisgünstig, aber da hätte Hornby doch vieles wirklich besser machen können. Schade, sehr schade. So gewinnt man keine neue (alte) Limakunden (zurück).
Ich konnte es auch nicht glauben. Aber es ist so. Ich werde mal versuchen ein Bild davon zu machen. Ist echt der Hammer. Um sowas fertig zu bekommen braucht man sicher viel Intelligenz.....
Fleischmann konnte das aber vor fast dreissig Jahren schon, bei den ersten 01 220 und 50 058 von `67 und ´68 waren drei von vier Tenderachsen angetrieben, aber alle vier mit Haftreifen belegt. Ich glaube später wurde das geändert, nicht so das jetzt vier Achsen angetrieben wäre, die letzte Achse hatte nur keine Haftreifen mehr...
Da liegst Du richtig, man hat der 01 auch gleich eine zweite, nicht mit Haftreifen belegte Tenderachse spendiert. Dafür zieht 01 220 nicht so arg viel (durch enge Kurven, in denen sie heftig zwängt), dafür ist die Stromabnahme mit immerhin fünf blanken und einer Haftreifenachsen in Ordnung.
Ich kann mir solchen Unsinn nur damit erklären, das dadurch weniger Ersatzteile vorgehalten werden mußten, bzw. ein weiteres Teil nicht gefertigt werden mußte. Wenn man 3 von 4 gleichen achsen mit Haftreifen und Zahnrad hat, dann ist es doch einfacher, das 4. identisch zu fertigen, auch wenn das rad nicht mit angetrieben wird. Aus sicht der Stromversorgung ist es natürlich negativ.
Im Prizip hast Du da recht. Nur hat dummerweise diese nicht angetriebene Achse mit den Haftreifenrädern gar kein Zahnrad! Es fehlt. Also passt diese Erklärung hier leider nicht.
Prüft einmal, ob sich dieser Radsatz frei drehen kann.
Bei den Orginal-Lima-Modellen gleicher Bauart war es nämlich so, daß die Bremsbacken so eng geformt waren, daß nur ein ganz normaler NEM-Radsatz frei laufen konnte.
Der entsprechende Lima-WS-Radsatz mit dickem Orginal-Haftreifen aber wurde so spürbar abgebremst, daß ein Auslauf ohne Bearbeitung der Bremsbacken oder Austausch des Haftreifens nicht gegeben war.
@ Gustav: Ja, der Radsatz läßt sich ohne Probleme frei drehen. Desweiteren befindet sich im gleichen Drehgestell der gleiche nicht angetriebene Radsatz ohne Haftreifen! Also gibt es diesen auch so.
Leider war man auch bei der beigelegten Anleitung zur Lok mehr als sparsam: ein etwa DIN A4 großer "Zettel" mit allgemeinen Hinweisen in div. Sprachen. Ersatzteiliste: Fehlanzeige.
Ich habe es fotografiert, aber leider vergessen den Adapter für die Speicherkarte mitzunehmen. Daher folgen die versprochenen Bilder erst morgen.
gepennt hat da wohl keiner. Mittlerweile ist auf Martin Teutler´s Seite www.bahnwahn.de auch ein kleiner Testbericht der blauen V300 in WS. Da taucht dieses Phänomen auch auf.
Eher denke ich, ist die GS und die WS-Lok im Aufbau identisch. Meine Gleichstromlok hat übrigens vier angetriebene Achsen. Ich habe das Gefühl, diese ersten Hornby-Modelle sind etwas voreilig ohne grosse Überarbeitung auf den Markt geworfen worden, aus welchen Gründen auch immer. Leider besitze ich (noch) keine der alten Ausführungen, kann daher keinen Vergleich anstellen.
Hornby sollte vorsichtig mit solchen Modellen sein, sonst ist der Ruf ruiniert, bevor es richtig angefangen hat. Und in der Lima-Erbmasse schlummern noch so viele schöne Sachen, die es Wert wären, wieder aufgelegt zu werden!
ZitatZitat von www.bahnwahn.de Bei der Wechselstromversion entfiel eine Antriebsseite des Motors, da dort das elektronische Umschaltrelais eingebaut wurde. Daduch ist die Lok etwas schwach im Anzug, weshalb ab 1992 die Wechselstromversionen ein kleineres Relais und wieder Antrieb auf vier Achsen erhielten.
Wenn das stimmt, dann hat Hornby ein wenig geschlafen, oder? Wenn ich die vorherigen Post verstehe, dann hat die aktuelle AC-Version wieder bloß Zweiachsantrieb...
(Dieser Umstand ist sogar mir mal einen Smily, die ich sonst meide, wert.)
ZitatGepostet von Jens Olle Wenn das stimmt, dann hat Hornby ein wenig geschlafen, oder? Wenn ich die vorherigen Post verstehe, dann hat die aktuelle AC-Version wieder bloß Zweiachsantrieb...
Hallo Jens!
Ja so ist es. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Hornby-Loks haben wieder nur Zweiachsantrieb.
wer´s noch nicht weiss, es existieren im Original noch alle drei an die Jugoslawische Staatsbahn gelieferten Loks. Sie stehen in einem Ort Namens Topcider, in dem auch der restaurierte "Blaue Zug" Titos vorgehalten wird. Meines Wissens wird derzeit darüber nachgedacht, mindestens eine der Loks für diesen Zug (für den sie ja damals auch vorgesehen und eingesetzt war) wieder herzurichten.
Auf dieser Seite links findet man Flaggen, da auf "YU" klicken und im Unterverzeichnis "Diesel" die Baureihe 761 wählen. Nicht erschrecken, die Bilder sind etwas traurig....
bislang habe ich noch nichts über diese Lok gehört. Aber ganz ehrlich, so richtig begeistert bin ich von NeuLima nicht. Ich hab die blaue V300 auch noch auf backorder, anscheinend nicht vorrätig im Augenblick. Aber dabei wird´s vorerst bleiben.
Die E10 werde ich versuchen, in der alten Version aus Italien zu bekommen, da hab ich dann wenigstens ein Original.
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass es sich bei den neuauferstandenen Hornbys um grösstenteils undurchdachte, kurzfristig aufgelegte und kaum verbesserte Nachauflagen handelt, deren Formen auch schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Deshalb bin ich schon jetzt gespannt, was da auf der nächsten Messe vorgestellt wird. Etwas altes, oder richtige Neukonstruktionen? Eine Art "Hobby-Line"? Lassen wir uns überraschen....