Hi, wollt mal fragen ob ihr wisst wieviel eine Modelllok ziehen kann. Bei MIBA.de stehen zwar die Zugkräfte doch wenn man durchrechnet können die maximal 4 Waggons ziehen. Ein bisschen unrealistisch. Formeln oder andere Lösungen wären sehr hilfreich. Danke schon mal.
Hallo, durchrechnet??? das kann man messen, aber berechnen ist mir neu. In der MIBA Teststrecke werden die Zugkräfte einer Modelllok in Gramm [g] angegeben. Ich habe nur leider nicht gefunden, wie die Messung durchgeführt wurde:
Prinzipiell gibt es da 2 Möglichkeiten: 1. Lok zieht an einer Federwaage bis entweder die Räder durchdrehen oder der Motor stehenbleibt. Dann einfach die Federwaage ablesen und die Kraftanzeige wieder in Gewicht zurückrechnen. 2. die Lok fährt über die Teststrecke und zieht per Faden und Umlenkrolle ein Lastgewicht nach oben. Das Lastgewicht wird solange erhöht, bis die Lok "schlapp" macht.
MIBA gibt z.B. für die Liliput 45er 172g "Zugkraft" am Haken an.
Wieviele Wagen das sind, ist ebenfalls nicht berechenbar, das hängt in der Ebene von der "Leichtgängigkeit" des/der Wagen ab, in der Steigung spielt dann auch noch die Wagenmasse eine verstärkte Rolle. (Gewichts- contra Normalkraft). Die Achslager der Wagen sind zwar der entscheidende Part, aber nicht Alles. Dazu kommt noch:
Radschleifer oder Mittelschleifer bei Beleuchtungen, Gleisradien, wenn Lok oder Wagen zwängen. Auch gibt es da noch den Unterschied zwischen Haft- und Gleit-/Rollreibung - ein Wagen braucht zum Anfahren mehr Zugkraft als im Rollen.
In meiner Sammlung sind TFZ mit Zugkräften zwischen 15g und 375g vertreten, ab 100g dürften aber bei vorbildähnlichem Einsatz keine Probleme auftreten.
Statt nach Haftreifen zu schreien sollten besser mal die Wagen und Anlage überarbeitet werden.
Danke erstmal für die schnelle Antwort. Also muss man da soviele Gewichte auf die Waggons hängen bis die Lok qualmt . Na dann werd ich mir mal wohl demnächst ein paar Gewichte besorgen. Anlage und Waggons brauch ich nicht überholen weil bei mir ziemlich oft Putztag ist .
Ist trotzdem ein gewaltiger Unterschied, ob Du Liliput-28er durch R 2 - Bögen in der Steigung zwängst (schabschab) oder GFN-Güterwagen die Gerade lang (surrr). Gegen derartige konstruktionsbedingte Laufunterschiede kann man nicht "anputzen"
hhmmmm Vielleicht Fett oder Öle benutzen die eine bessere Schmiereigenschaft hervorrufen. oh jetzt wird es zu technisch und zu hoch. Danke für die Antworten.
Ähem, mal ne ganz dumme Frage, wozu willst du selbst die Zugkraft deiner Modellloks messen? Diese Information wird dir nicht viel bringen, denn die Zugkraft ist ja im Prinzip die Kraft, die benötigt wird, um sämtliche Reibungskräfte des angehängten Zuges zu überwinden. Diese Kraft ist normalerweise wesentlich kleiner als das eigentliche Zuggewicht, dies hängt aber auch von der Anzahl Radschleifer/Pukoschleifer sowie der Achslagerung ab. Die Zeitschriften Modelleisenbahner und EisenbahnKurier beispielsweise messen die Zugkraft der Loks allgemein in der Achszahl oder der Anzahl der angehängten Waggons. Beispiel: Die Roco-Playtime 218 zieht in der Ebene bis zu 14 vierachsige Waggons, in der 3%-Steigung noch 10 und in der 8%-Steilrampe noch 8 Vierachser. Diese Angabe finde ich persönlich optimal, da ich damit nicht groß zu rechnen brauche und sofort merke, ob mein Wunschmodell auf meiner Anlage die ihr zugedachten Aufgaben übernehmen kann.
Hallo Jan, so habe ich die Anfangsfrage nicht verstanden, als ob er die Zugkraft seiner Loks messen will. Wie Du schon erwähnst, was nützt die Zugkraft einer Lok in Gramm, wie in der MIBA, wenn man keinen Vergleich hat, was das in "Wagen" ausmacht. Besonders wenn man sich die Lok nach dem Test anschaffen will. Andererseits ist diese Zugkraftangabe die einzig objektive, da einzelne Wagen oder Wagentypen zu stark streuen, um zu sagen, die Lok zieht 10 Stück. Was Inoxman machen kann ist folgendes: Auf einer geraden Strecke an seine Wagen einen Faden hängen, den über eine Rolle führen und solange Gewicht - von mir aus Sand oder Bleischrot - daranhängen bis sich der Zug bewegt. Das Gewicht auf der Briefwaage messen, dann hat er einen Vergleich, wie stark seine Lok sein mindestens muß. mfg Thomas
Wenn Ihr die Zugkraft der lok in g habt, dann nehmt eine Federzugwage, stellt euren Wunschwagen oder zug auf das "geplante" gleis, und dann zieht den Zug mit dieser Federwage in die geplante richtung. Dann könnt ihr auf der Federwage ablesen, ab wann der zug sich in bewegung setzt, und was angezeigt wird wenn ihr den zug zieht. Diese Werte sind wohl die am einfachsten zu ermittelnden, und die am besten vergleichbaren. Nur Wagenzahl kann schnell "manipuliert" sein. So benötigen ja leichte Wagen mit geringem Rollwiderstand wesendlich weniger Zugkraft wie die gleiche Anzahl beleuchteter Doppelstockwagen mit Radschleifer.
ptlbahn hat da schon Recht. Es reicht mir nicht wenn man sagt das die Lok 10 4 achsige Waggons zieht. Dieser Wert kann sich immer ändern (Beladung, Schleifer, etc.). Ich habe auch nur deswegen nach einer Formel gefragt weil das den Kauf von weiteren Waggons beinflussen würde. Wo bekommt man eigentlich so eine Federwaage her?
Hallo, genau das ist das Problem - so eine Federwaage herzubekommen - seit meiner Schulzeit im Physikunterricht habe ich keine mehr in der Hand gehabt. Deswegen auch der Vorschlag mit Faden, Rolle, Joghurtbecher, Sand oder Bleischrot und Briefwaage. mfg Thomas
Eventuell mal bei Conrad schauen, oder in Apotheken nachfragen. Eventuell auch mal Zohandlung nachfragen. Notfalls selbstbau. Dazu eine Zugfeder in eine Plexiglasröhre stecken (muß leichtgängig rein passen, und genug spiel haben). Oben die feder mit einer scheibe befestigen, unten die Feder mit Draht verlängern, bis er aus der röhre recht. Nun unten den Draht ebenfalls mit einer scheibe zentrieren. Dort, wo die feder zuende ist, wird jetzt ein 0-Strich gemacht. Dann werden 5,10,20g Gewichte (zB Anglerbedarf) usw dran gehängt, und die jeweiligen Scalenstriche auf das Plexiglasröhrchen angebracht. Ist zwar nicht 100% genau, dürfte aber für unsere Zwecke ausreichen.
Wenn ich deine Eigenbaubeschreibung so sehe, ist doch die Rollen-und-Faden-Konstruktion einiges einfacher. Einen leeren Joghurtbecher hat man schnell *schlabber*, Faden wohl auch, wer hat schon keine Küchenwaage? Und eine Rolle, die macht man sich aus was Rundem (Radsätze aus der Bastelkiste??) und man hat, was man wollte. Gewicht(e) entlehnt man sich aus der Sandkiste, zurückbringen nicht vergessen, sonst weinen die lieben Kleinen. Und ab das Experiment
Ungenauer als das Federdingens ist es bestimmt nicht
Gruss Peter (aber nicht der Lustig aus "Löwenzahn" )
bei eimaligen test mag deine Version einfacher sein, aber wenn du mehrere tests machen willst, und das nicht gleich hintereinander, dann hast du da mehr aufwand, denn du must immer wieder alles aufbauen, eine Federwaage legst du dir in die kiste, und hast sie jederzeit schnell nutzbar.
dass die "kleinen" Federwagen doch recht billig sind, hätte ich jetzt nicht gedacht. Nur mit einer wird man nicht auskommen, die Zugkraft der Loks entspricht bei mir 5g - 375g. Entweder man braucht mehrere Federwagen, oder es wird im "unteren" Bereich zu ungenau.
Der andere Grund, warum ist es vor "Urzeiten" mit Gewicht, Faden und Rolle gemacht habe - ich wollte nicht nur die max. Anhängelast bestimmen, sondern für unterschiedliche Anhängelasten die Geschwindigkeit und Stromaufnahme bei unterschiedlichen Spannungen. Haraus kam dann soetwas (hier Last-, Geschwindigkeits-, Spannungsdiagramm):
Allerdings war mir die Sache dann doch zu aufwendig, da sich die Kurven doch stark gleichen, habe ich es nach etlichen Messungen nicht mehr weitergeführt.
Also ich hab mal jetzt eine 1,5 Literflasche auf einen 2 Achsigen Flachwagen gestellt. Hat meine 233er gezogen, aber leider passte nicht mehr rauf rauf.
Ich staune immer wieder, wie vielfältig so ein Thema wie die Zugkraft sein kann. Spannend. Als US-Modellbahner habe ich mit der Zugkraft der Triebfahrzeuge weniger probleme. Meine 2-8-8-2 Dampflok wiegt gegen ein Kilo und mit acht angetriebenen Achsen schleppt sie problemlos einen 8 meter Zug meine Steigung von 1.5cm pro meter hinauf. Durch meinen Radius von 1.25 m ist auch die Reibung in den Kurven kein Thema und sämtliche Wagen haben Drehgestelle. Die billigen Athearn Wagen sind leicht und das kleine Eisengewicht im Boden ergibt einen tiefen Schwerpunkt. Meine SP 4-4-2 dagegen kann nur vier Rivarossi Schnellzugswagen befördern was wiederum ziemlich genau der Wirklichkeit entspricht.Ich habe auch genügend Platz durch die grossen Kessel, die man mit zusätzlichem Gewicht ausstatten kann. Auf Haftreifen verzichte ich gänzlich, so kann eine Überlastung des Antriebs verhindert werden. Hier noch ein Bild meiner 2-6-6-2 die ich mit zusätzlichem Gewicht ausgerüstet habe. Sie schleppt meinen 5,5m langen Kohlenzug. Martin
Zwei Bilder von der 2-6-6-2. Ich habe einiges an ihr geändert. Die Rauchkammer ist verlängert und die Frontpartie ist der C&O H8 nachempfunden. Der Tender ist ein Messingeigenbau. Die Laufachse vorne ist auch moderner als im Original.