das ist ein Ausflug in ein Kapitel der Modellbahnexoten, weit weg von Märklin, Roco, Fleischmann oder wie sie alle heissen. In Spanien gibt es eine Firma namens "PAYA", vielen von uns bekannt als Hersteller von Blechreplikas alter Eisenbahnen und Spielzeuge.
Aber kaum jemand weiss, dass diese Firma in den 70er Jahren auch einmal eine Reihe von H0-Bahnen im Programm hatte. Einige der Modelle sind mir als Lima-Sammler recht bekannt vorgekommen, bei näherem hinsehen waren es wirklich Kopien der Lima Gehäuse bzw von Jouef Startsetwagen. Das Fahrgestell der Lok ist jedoch eine eigene Entwicklung. Aber jetzt erstmal die Bilder:
Kurioserweise hat die Lok die gleiche Nummer (BB15006) wie die Lima Schwester, die es bei der Renfe so nicht gab. Das Gehäuse sitzt etwas höher auf dem Fahrgestell, als die von Lima.
Die beiden Personenwagen sind, wie schon erwähnt, Jouef-Kopien, etwas vereinfacht und ohne Vorbild.
Ich habe diese Sachen vor kurzem in USA ersteigert (waren gar nicht mal so billig), aber ich denke, das ist etwas, was man nicht alle Tage sieht. Hoffentlich haben noch ein paar andere Leute Freude an den Bildern (auch wenn die Qualität nicht allzugut ist).
Die Lok sieht "knuffig" aus, weil sie zu hochbeinig ist. Die Proportionen des Gehäuses sind eigentlich richtig. Das Original von Lima aus dem Jahr 1975 sah ungleich besser aus:
Die Farben entsprechen nicht dem Vorbild und der Pantograph ist von mir angebracht, eigentlich gehört ein Einholmstromabnehmer drauf (hab ich aber zur Zeit keinen übrig).
Hast schon recht! Ich finde diesen Zug auch nicht unbedingt schön im herkömmlichen Sinn. Es ist wie mit den alten Bub, Dressler, Beckh etc Modellen, einfach ein Stück Spielzeuggeschichte.
Und darum habe ich diese Garnitur erstanden. einfach um etwas Ausgefallenes zu besitzen und zu erhalten, das Ding ist ja immerhin schon um die 30 Jahre alt. Und ich glaube kaum, dass irgendjemand hier schon einen PAYA-H0 Zug gesehen hat, geschweige denn von dieser Firma weiss. Bei mir war´s vor ein paar Wochen auch das erste Mal! Gut, den Namen und das Spur 0 Tinplateprogramm kannte ich schon.
Es ist doch immer noch so, mit einem derartigen Set fängt die Liebe zur Modellbahn meist an, das wird allzuleicht vergessen. Und bei vielen fällt der Wert des ersten Sets in den Keller, wenn erstmal eine hyperdetaillierte Baureihe XY danebensteht. Seit Jahren suche ich übrigens mein erstes Fleischmann-Set aus dem Jahr 1971, mit dreiachsiger Schlepptenderlok und zwei Blechpersonenwagen, das die Jahre leider nicht überlebt hat. Vielleicht hab ich ja mal Glück....
Du sprichst doch nicht etwa von diesem Highlight der Modellbahngeschichte?
War ein Weihnachtsgeschenk Anfang der Siebziger. Eines der wenigen die wirklich voll daneben gingen. Ich habe die Gurke schon als Kind gehasst, die sah nach allem aus nur nicht nach Dampflok.
Wie man den Bildern unschwer entnehmen kann schätze ich sie auch heute noch nicht sonderlich und wo Schlot und Tender abgeblieben sind ist momentan auch schwer nachvollziehbar...
Genau diese Gurke meine ich! Naja, Deine ist ja wohl mehr ein Gurkensalat! Als Kind fand ich sie gut, sie war schnell, man konnte die Räder durchdrehen lassen, die ganzen schönen Sachen halt.
Ich weiss, ich könnte mir den Inhalt für dieses Set für einen Apfel und ein Ei zusammenschustern. Will ich nicht, ich wills im Karton im guten Zustand....
Hat nostalgische Gründe, es war meine erste Eisenbahn!
Und genau das wird das Problem werden. Kleine Loks und Anfangspackungen sind zwar Massenartikel aber wer bewahrt dergleichen schon so sorgsam auf wie eine 400€ Lok. Mein Schrotthaufen ist auch unverkäüflich.
Ich als Börsenkäufer schrecke sowieso vor allem zurück was in riesenhaften Kartons steckt, Zugsets usw. Wer einmal einen nichttrennbaren Röwa ET 420 im Ork transportieren mußte weiß was ich meine...
edit wg.: p.s.: Das stimmt, die war schnell und man konnte die Räder durchdrehen lassen. Habe ich auch ständig gemacht.
da Ihr gerade so schön am schmöckern in Jugenderinnerungen seid und Ihr auch wohl "die Experten" für sowas, so hab ich mal eine Frage:
In den Siebzigern hab ich von meinen Eltern zu Weihnachten zwei Startpackungen bekommen, echter "No-Name" Hersteller, mehr brauchte es auch nicht, denn die Dinger haben bei mir eh nicht lang gehalten. Aber es war einmal eine V200 mit Güterwagons und einmal eine sechsachsige blaue französiche Schnellzugdiesellok mit einem sibernen und einem blauen Personenwagen. Die Güterwagen waren bis auf die Räder aus einem Stück gespritzt, die V200 unirot. Die SNCF war nur spärlich bedruckt, die Personenwagen ebenfalls nur aus Kunststoff, aber mit teilweiser brauchbarer Bedruckung (in französich!) Es war nur ein Batteriefahrgerät dabei, in das man zwei Taschenlampenbatterien einsetzen mußte. Der Hersteller war glaube ich "TOBY". Sagt euch das irgendetwas? Bis auf die Personenwagen hab ich eh nichts mehr, würde aber gerne wissen, wo das Zeug mal herkam?
Eric, der Hersteller der blauen SNCF-Lok war die Firma "Troby", ein französischer Spielzeughersteller, der ab den 50er Jahren bis 1970 auch Eisenbahnen im Programm hatte. Hier ist mal ein schöner Link zum Thema französische Modellbahnen, auf der Seite ist sogar ein Katalog von Troby aus dem Jahr 1968 eingescannt.
Die Diesellok war eine CC68000, die gleiche gibt´s immer noch von Fleischmann und auch Roco, wobei die von Fleischmann auch noch ein Relikt der 60er mit Metallgehäuse ist.
Zur primitiv-V 200 kann ich gerade nichts sagen, da bräuchte ich noch ein paar mehr Informationen, vielleicht ein Bild von den Wagen. Diese Lok hatte so ziemlich jeder Hersteller von Spiel- und Modellbahnen im Sortiment.
dann lüften wir doch mal das grosse Geheimnis. Deine H0/TT-Garnitur ist von der Fa. Grötsch, die neben dieser V200 noch ein paar andere kuriose Varianten (u.a. eine mit der Achsfolge 2-B-2 aus Blech) dieser Lok im Programm hatte. Beheimatet war diese Firma meines Wissens in Nürnberg und hat bis ca. Ende der 60er Jahre Spielzeugbahnen gebaut.
Die meisten alteingesessenen Nürnberger Spielbahnhersteller wurden übrigens das Opfer von Piko und Lima, als die grossen Versandhäuser (z.B. Quelle) das Programm zugunsten dieser Hersteller änderten, die billigere, bessere und zuverlässigere Modelle lieferten.
Also, das mit 1965 als Konstruktionsdatum könnte hinkommen. Kein Modellbahner nimt eine solche Bahn heute ernst, kann ich verstehen. Es ist aber mittlerweile eine Rarität, wenige davon dürften in einem derart guten Zustand überlebt haben. Gerade diese Spielbahnen waren wenig haltbar und nach wenigen Monaten schon kaputt!
Ob die Eisenbahn schön, gut oder wie auch immer ist, sei dahingestellt, würdigen kann ich sowas, und ein bisserl Neid ist auch dabei....
Zu Eric´s V200, ich hab nochmals nachgedacht. Wenn es eine aus Kuststoff war, mit 4 Achsen und einem halbwegs guten Gehäuse, dann war die zweifelsohne von Konrad Dressler. Zur Bestimmung aller anderen müsste ich ein Bild haben.
erstmal danke für die Auskünfte zu Troby, ist sehr informativ. Von der besagten V200 kann ich nur sagen, die war auch von Troby, hatte den selben Motor und Lokrahmen, wobei das eigentlich kein Lokrahmen war, sondern nur ein Plastikbügel in dem über Bajonettverschluß das vordere und hintere Drehgestell eingehängt war. Das Gehäuse war wie bei der SNCF nur übergestülpt und nur in den Farben Rot und Lüftungsgitter in Grau. Achsfolge: B B. Bis auf die Magnete und den Anker im Motor war alles aus Plastik. Die beiden Modelle waren in der Technik kompatibel, ich hab mir mal den Spaß gemacht und daraus eine sechsachsige V200 gemacht durch Hütchentausch. Leider sind die Modelle bei einem Umzug verlorengegangen, gefahren sind sie aber ganz brauchbar, und das will bei mir in meinen Jugendjahren etwas heißen.
der Trafo ist auch aufgetaucht, ein "EAF FAHRPULT 535" mit 4,5V Ausgangsleistung...
Der sollte wohl die Alternative zum 4,5 V Batteriesteuergerät darstellen.
Ja, das mit der "Würdigung" solcher Sachen ist etwas anderes. Ich glaube die ganze Angelegenheit hat bei mir nur überlebt weil ich sie nie weiter beachtet habe, Lok und Wagen haben in einer Schublade überlebt. Erst in den letzten Jahren bin ich auf diese Dinge wieder aufmerksam geworden. Hätten von diesen Modellen auch nur banale Dinge wie Achsen oder Kupplungen zu anderen Fabrikaten gepasst hätte ich die Dinger in meiner Jugend gnadenlos geschlachtet. Es müßte noch einen dritten Waggon gegeben haben, einen Niederbordwagen, von dem fehlt aber momentan noch jede Spur...
sorry, dass ich diesen Thread nochmal aufwärmen muss! Mittlerweile ist es mir gelungen, ein Troby-Set mit der oben schon erwähnten Diesellok zu finden, in einem ganz passablen Zustand. Für die, die mit dem Namen Troby nichts anfangen können, ein paar Bilder....
GENAU DIE WAR ES! Mein Set war aber mit Batteriefahrgerät und zwei Personenwagen. Die V200 war dafür mit Güterwagen. Und schnell waren die Dinger, genau das richtige für "jugendliche Raser". Wo haste das den her?
ehrlich gesagt hatte ich diese Lok und eine BB16500 des selben Herstellers schon länger im Visier, vor kurzem hab ich dann wenigstens die Diesellok in eBay Frankreich günstig bekommen können. Deine Anfrage bzgl. "Troby" kam witzigerweise zur selben Zeit (gibt schon eigenartige Zufälle....).
Aber so kann man wenigstens mal zeigen, über was man da so spricht! Ich finde die Lok übrigens gar nicht mal so schlecht, hätte eigentlich weniger erwartet. Die Beschriftung ist im Original auch nicht viel üppiger. Und die Drehgestelle sind für eine Spielzeuglok recht gut gelungen.
Vielleicht könntest Du ja mal Bilder der Personenwagen zeigen, die würden mich sehr interessieren!