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Roco von Insolvenz bedroht
13. Juli 2005
Modellspielwaren GmbH in Hallein in Turbulenzen. Deutscher Markt ist eingebrochen.
HALLEIN (SN). Die Roco Modellspielwaren GmbH mit Hauptsitz in Hallein-Rif steckt in der Krise. Löhne, Gehälter und Urlaubsgeld sind noch ausständig und eine mögliche Insolvenz ist nicht ausgeschlossen. Bei einer Betriebsversammlung wurden am Mittwoch die Beschäftigten vom Betriebsrat über die Lage informiert.
„Wir setzen uns für die Weiterführung des Betriebs und den Erhalt der Arbeitsplätze ein“, so Betriebsrats-Vorsitzender der Arbeiter Karl Schernthaner. Den Beschäftigten wird geraten, Ruhe zu bewahren und nicht aus der Firma vorzeitig auszutreten - sonst gingen Ansprüche wie Abfertigung verloren.
Einer der Hauptgründe für die Finanz-Probleme bei Roco: In den vergangenen Monaten ist der deutsche Markt eingebrochen, die Nachfrage im Nachbarland für die hochwertigen Produkte von Roco stark gesunken. Der Modellspielwarenhersteller ist aber in hohem Maße von Deutschland abhängig. 65 Prozent des Umsatzes von Roco werden am deutschen Markt erzielt. Auch die Übersiedlung von Salzburg nach Hallein hat in der Anfangsphase Probleme erzeugt.
Roco zählt in Österreich insgesamt rund 600 Mitarbeiter. In Salzburg-Hallein sind es 372 Mitarbeiter. „Wir setzen uns mit voller Kraft für den Weiterbestand der Firma und den Erhalt der Arbeitsplätze ein“, betont Schernthaner.
Das hat damit wenig zu tun. Wenn einem im großen Stil Umsatz wegbricht, kann man mit dem Rest in den seltensten Fällen seine Betriebskosten decken, geschweige denn, Gewinne machen.
Die Frage, die sich mir stellt, ist die: Wieso merken die das jetzt erst? Daß die Konjunktur schwach ist und die Leute viel weniger Modellbahn kaufen, als noch vor wenigen Jahren, ist doch nichts Neues. Außerdem hat uns Märklin solch eine Firmenkrise ja gerade erst vorgemacht.
Wären nicht evtl. billigerere Modelle eine Lösung, um die Insolvenz abzuwenden? Das sorgt zwar auf den ersten Blick für nur noch mehr Schulden, aber da mehr Leute die Modelle kaufen können, müsste man doch wieder Geldeinnehmen können.
Vielleicht liegt das Problem aber auch hier in Deutschland, wo in den letzten Jahren viele Leute nicht mehr so viel Geld für ihre Hobbys übrighaben.
Ich habe von dieser Situation übrigens gestern bereits erfahren und vor Ort Informationen eingeholt.
Frage in die Runde:
Gibt es irgendwo genügend Finanzkraft, um mit mir zusammen dort zum Weiterbestehen beizutragen? Bitte das nicht hier breittreten, sondern Kontaktaufnahme mit mir via Email.
Servus, also Roco werde ich bei dieser Preispolitik sicher nicht unterstützen. Und wie bei Märklin denke ich es bei Roco auch, der Digitalbereich ist einfach zu teuer, würden die den sowieso unrealistischen Sound raushauen wären die Loks schon um 50€ billiger bei 4 gekauften Loks wäre das fast ne neue Lok.
Die Manager müssen endlich mal kapieren das man für eine Lok keine 400€ ausgeben will und kann. Ich denke für eine Loks für 120€ kann man auch mal auf 5 Nieten oder ein Vetil verzichten.
Es gibt aber leider auch genug Leute, die für eine korrektere Niete ein teureres Fleischmannmodell einem günstigeren Rocomodell vorziehen.
Ferner musste ich in der Diskussion um die Playtime-120 und anderswo feststellen, dass der Ruf einer Firma in Deutschland leider nicht so sehr von objektiven Größen wie Qualität, Kundendienst und Angebot abhängt, sondern auch von subjektiven Eindrücken von Geschäftspolitik und Nachwuchsförderung. Was an sich nicht schlecht ist, aber nicht gebührend gewürdigt wird. Manchmal wird im Internet dermaßen über Playtime- oder Hobbymodelle hergezogen, dass man Angst als Herstelle haben müsste, sich durchs Anbieten vereinfachter Einsteigermodelle den Absatz im oberen Preissegment zu "verscherzen".
so etwas bezeichnet man als "Mitkopplung". Man hat die Preise kräftig erhöht und die Stückzahl bricht überproportional ein.
Die Formel "zu Höchstpreisen verkaufen" und gleichzeitig "einheimische Arbeitsplätze abbauen und aus Fernost zukaufen" kann auf Dauer nicht funktionieren. Da man in Westeuropa an einer schlanken Organisation nicht interessiert ist, wird der Profit, sei er auch noch so hoch, sofort vom Global Management wieder aufgezehrt. Man kann ja auch nicht auf ISO 9001, Krisen-Management, Human Sources Management, Key Account verzichten und möchte in seinem Marksegment den Global Player spielen. Das alles kostet sehr viel Geld. Deshalb sind die Hersteller regelrecht gezwungen, praktisch zum Nulltarif in China einzukaufen. Der Endkunde wird es trotzdem nicht spüren.
Außerdem werden Arbeitslose oder Mitarbeiter, die in eine unsichere Zukunft bricken, keine Loks um 300€ kaufen. Deutschland ist vielleicht ein Brutto-Hochlohnland, wurde aber inzwischen zum Entwicklungshilfe-Kaufkraftland, zumindest unter westeuropäischen Maßstäben, degradiert.
Diese Entwicklung war vorhersehbar! Auch ich werde Loks über Ebay ersteigern oder Loks aus aufgelösten Startpackungen kaufen. Hier ist das Preis-Leistungs-Verhältnis noch so, wie es vor der vielgepriesenen Globalisierung war und wie es man sich noch leisten kann. Und ich habe kein schlechtes Gewissen dabei!
Es gibt nur 2 Alternativen: Ebay und Teile aus Startpackungen oder das Hobby an den Nagel hängen!
Es wäre schade, denn Modelleisenbahn ist ein Teil unserer Kultur, sprich Spielkultur, die ich an meinen Sohn weitergeben möchte. Ich kann und ich will es mir nicht leisten, sog. Insidermodelle zu kaufen, die dann in der Vitrine ein trostloses Dasein fristen.
Ich will ein gut (nicht hervorragend) detailliertes, stimmiges Modell mit dem ich und mein fünfjähriger Sohn zusammen spielen können und das nicht schon bei der Entnahme aus der Packung kapituliert.
Für mich ist es bei einem Modell nicht wichtig, das auch die letzte Niete korrekt nachgebildet ist und alle Maße auf den 100/mm korrekt sind. Für mich ist es viel wichtiger, das das Modell in seinen Proportionen und dem ganzen Aussehen stimmig wirkt und mir gefällt. Außerdem möchte ich Modelle, mit denen ich ordentlich Betrieb machen kann. Digital ist bei mir ein Muss, allerdings brauche ich nicht dutzende Sonderfunktionen und LokSound schon gar nicht. Wenn nicht alle Details stimmen gibts ja notfalls noch Selbstbau und Firmen wie Weinert, wo man viele Einzelteile günstig bekommt. Solche Modelle lassen sich bestimmt auch für 150-200€ herstellen und ich bin damit glücklich. Viele andere bestimmt auch. Viele Grüße swisskrokodil
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
naja, eine Aussage hier war, dass nicht mehr so viel fürs Hobby ausgegeben wird... Völliger Schwachsinn! Wenn Mountainbikes zwischen 3500 und 5000 Euro boomen, die lifestyle-fitness-studios mit Beiträgen von 70 Euro zu Buche schlagen und .... dann ist mir schon klar, dass für ein "angestaubtes" Hobby wie die Modelleisenbahn nix mehr übrig bleibt.
Ich könnte ausserdem kotzen über die Doppelmoral unserer heutigen Konsumgesellschaft. - geiz ist geil - viel konsumieren ist noch viel geiler (drum hat ebay ja solch exorbitant hohen Umsatzzahlen) - keiner will für Leistung mehr zahlen - der Service von einem Händler vor Ort wär schon OK, aber im Internet ists billiger - auf die Erhaltung unserer Arbeitsplätze wird meist beim Konsum nicht gekuckt - die Gehälter und Nebenleistungen in den Chefetage sind vollkommen überzogen - die Manager haben keinen Bezug zum produzierten Gut und wollen nur eine möglichst hohe Rentabilität erwirtschaften - ... ich könnte endlos so weiter lamentieren!
Die Gründe hierfür? Naja, die soll erstmal jeder selber suchen, ich weiss wo ich an mir arbeiten kann und muss. Keine Sorge, deswegen kaufe ich trotzdem auch bei ebay...
Ich dachte eigentlich, ich kann mich hier als Einsteiger irgendwo zwischen AC und DC entscheiden, aber in jedem zweiten Tread wird nur über die zu hohen Preise gejammert.
"Gerade hörte ich bei den 19.00 Uhr Nachrichten von ORF Salzburg Fernsehen, dass ROCO in einem Finanzdesaster steckt. Die Mitarbeiter sollen angeblich seit Wochen keine Löhne mehr erhalten haben.
Grund soll der scharfe Einbruch auf dem deutschen Markt sein. Angeblich sind asiatische Investoren an einer Übernahme interessiert. Der Betriebsrat befürchtet, dass dann massenweise Arbeitsplätze nach China verlagert werden."
Zum Thema Einheimische Arbeitsplätze: Wenn ich auf ein Modell Jahrelang warte, dann ist es mir doch Egal, ob es ein Einheimischer hersteller oder ein Chinese oder Japaner auf den Markt bringt! (zB. Der SVT175 der DR von Kato) Was nützt mir da Lokalpatriotismus, wenn ich ihn nicht vom einheimischen Hersteller bekomme? Zum Thema Umsatzeinbruch: Klar werden für bestimmte Hobbys noch unsummen ausgegeben! ABER erstens stellt sich die Frage, wieviele betreiben noch das Hobby zu solchen Preisen! Die sicvh ein Fahrad zu 3000€ kaufen sind meiner meinung nach genau so selten, wie die die sich einen Weinert-Bausatz für eine Lok kaufen oder einen Ferrarie Fahren! Das Problem liegt meiner meinung nach im versuch, Ferrariepreise für einen normalen Mercedis und Mercedispreise für einen Trabbi zu verlangen! Dazu kommt noch, das die leute mit dem Großen Geldbeutel nicht weniger haben und schon immer in der Ferarrieklasse gekauft haben und da auch bei Ferrari bleiben, aber die mit dem kleinen Geldbeutel immer weniger haben, und garnicht in die Mercedispreisklasse aufsteigen können! Ich kann mich erinnern, das ein Lokbausatz zu 800DM schon Luxusklasse war, heute soll eine Serienlok schon 400€ kosten! Und dass bei immer weniger Geld in den Händen der kleinen Käufer und immer mehr Konkurenz (PC, PS uä.) Eigendlich dürften "einsteigerloks" wie V60, V100 oder BR142 nur in der Piko-Tauruspreisklasse liegen (40-60€ und eine BR50 oder BR01 dürfte nicht mehr wie 125€ kosten. Sicherlich sind da Detailierungsabstriche nötig, aber das ist besser wie unbezahlbare Spitzenmodell in jedem Laden!
Also ich bin momentan schon ziemlich geschockt. Ich hatte zwar einmal mitgehört, als ein Vertreter von Roco bei meinem Händler war. Der hatte auch gesagt, dass es Roco sehr schlecht gehe, aber dass es Roco so schlecht geht hätte ich nie gedacht.
Überlegt doch mal alle, wie der 2-Leiter-GS-Markt ohne Roco aussehen würde. Denkt euch einfach mal das komplette Roco-Sortiment weg. Was bleibt: Trix: sehr wenige Modelle, weitgehend Lückenfüller. Nur C-Gleis Fleischmann: Gute Dampfloks. Diesel- und E-Loks oft teuer und antriebstechnisch veraltet. Kein wirklich gutes Gleissystem. Liliput: Schwerpunkt Epoche 2 und 3. Viele Exoten, kaum Allerweltsmodelle. Keine Gleise. Piko: sehr DR-Lastig, kaum DB. Preiswerte 2,5mm-Gleise. Brawa: auch DR-Lastig, viele Nieschenmodelle Tillig: fast nur Wagen, DR-Lastig, gutes Gleissystem aber zuweilen recht schwer erhältlich. Das wars schon ziemlich!!
ich denke mal mehr als 50% der guten Modelle sind bei Roco zu finden. Und auch jeder 2-Leiter-Bahnen wird wohl meist mehr als 50% Roco haben.
Die Modellbahnwelt wäre ohne Roco sehr arm dran! 2-Leiter-Gleichstrom würde in Deutschland sehr an Bedeutung verlieren! Und wer würde wohl als nächstes folgen?
Also hoffen wir das Beste für Roco, auch bei Märklin scheint ja das schlimmste überwunden zu sein. Aber als hätte ich es geahnt: Jetzt räscht sich die fette Preiserhöhung und die schlechter gewordene Qualität.
Was mich sehr wundert: Letzten Sommer war es Märklin, diesen Sommer ist es Roco, wer ist wohl nächstes Jahr dran.
ob das wohl der Grund ist weshalb der Roco Vertreter wohl mal wieder die Spielwarenhändler aufsucht, denen er vor ein paar Jahren den Rücken gekehrt hat, weil sie zu wenig Umsatz machen? Na ja vielleicht habe ich das nur falsch in Erinnerung und meinem Händler sind die Kunden ausgebleiben.
Wie lange wohl ne H0 Lok aus Peking bis zu uns braucht? Ich frage mich was die Rocos dann noch in Europa bzw Österreich produzieren wollen. Ich denke mal für eine Lok muss man schon fast die gesamte Fertigung nach China verschippern und dann Containerweise die Loks wieder einfliegen.
Ob das aber die Endpreise verringert?
Reiner
Apropos Lokpreise Ich frage mich da auch immer wieder warum eine Lok die sich nicht wirklich so gravierend von der Standardlok unterscheidet zu halben oder drittel Preis in einer Startpackung zu haben ist.
edit: Irgendwie verschluckt meine Tastatur Buchstaben, ich hoffe ihr könnt es trotzdem verstehen
also erstens heisst die Insolvenz nicht das Roco, wenn es überhaupt zu einer solchen kommt, schliesst. Insolvenz bedeutet nichts anderes als seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen zu können und die Gründe warum man diesen Verpflichtungen nicht nachkommen kann sind in erster Linie zu klären, erst dann kann man weiter sehen.
Dann kommt der zweite Punkt auf der Liste, stimmen Umsatzrendite, Gewinnrendite, besteht eine Verlusterwartung, besteht eine tatsächliche Zahlungsunfähigkeit oder etwa nur vorübergehende Liquiditätsprobleme aufgrund von schlechten Zahlungseingängen?
So kann man die Liste nun weiter fortsetzen und da hier niemand konkrete Zahlen und Angaben kennt brauchen wir an dieser Stelle nicht weiter darüber nachdenken.
Aber ich könnte vor Lachen vom Stuhl fallen wenn ich lese über was hier alles diskutiert wird. Ist hier wirklich jemand so naiv die Meinung zu vertreten man könne eine solche Firma, sodenn sie "abstürzt" mit einem Forummitgliederfinanztopf retten indem jeder etwas einzahlt und dann die Gemeinde meint damit eine Firma in dieser Grössenordnung retten zu können?
Schonmal über die monatlichen Belastungen nachgedacht? Löhne, Lohnnebenkosten, Energiekosten, Rohmaterial und Fertigproduktvertriebskosten, Miete usw....
Da müsst ihr einen grossen Topf haben und da jeden Monat kräftig einzahlen....nur dann geht euch das Geld aus diese Produkte zu kaufen.
Also kurz gesagt, wenn Roco ums Überleben kämpft dann mit der Bank und den Zahlen, mit dem eigenen Management, denn da werden die Fehler gemacht, mit der eigenen Marktstrategie und auch diese Kette könnten wir weiter so fortsetzen.
Der Markt bestimmt darüber ob und wie sich ein Produkt mehr oder weniger erfolgreich absetzen lässt und dieser Markt ist unerbittlich, wenn das MAnagement einer Firma nicht darauf achtet und dementsprechend reagiert ist es kein Wunder wenn nach einiger Zeit die Lichter ausgehen.
Es ist müssig darüber zu diskutieren ob und wie detailliert, mit welchem, wenn überhaupt Decoder, ob mit oder ohne Geräuschmodul ein Modell auf den Markt kommt, wichtig ist was es an Umsatz und an Gewinn bringt, ob in Deutschland oder irgendwo in der Welt produziert, alles ist dann uninteressant wenn das System, also die Rechnung nicht aufgeht.
Ich habe mich schon vor einiger Zeit von diesen Industrieprodukten getrennt und baue fast nur noch Weinert (denen geht es gut) und festgestellt das es keinen gravierenden Preisunterschied gibt wenn man mal genau betrachtet. Mich interessiert auch nicht eine Argumentation um deutsche Arbeitsplätze, denn auch hier gilt wieder der Markt bestimmt.
Seit dem Untergang von Pola beobachte ich den Markt sehr genau, wenn es um Roco schlecht steht wie auch um alle anderen wie Fleischmann, Märklin, Lima, Rivarossi und wen es sonst noch betrifft handelt es sich in meinen Augen fast ausschliesslich um Fehler des Managements und es ist schlicht und ergreifend falsch alles auf die Globalisierung, die Lohnkosten, zu geringes Einkommen oder den Erhalt deutscher Arbeitsplätze zu schieben.
Der gesamte Markt verhält sich immer wie eine Sinuskurve nur muss man rechtzeitig erkennen wann der abfallende Radius beginnt um zu regagieren.
So, jetzt könnt ihr über mich herfallen oder drüber nachdenken.
Kopiert von der Homepage der Salzburger Nachrichten von heute:
Roco aus der Spur gekippt
14.07.2005
Die Roco Modellspielwaren GmbH steckt in einer tiefen Krise. Sogar von einer Insolvenz ist die Rede. Hinter den Kulissen wird um eine Rettung der Firma gerungen. MARTIN ARBEITER MARTIN ARBEITER HALLEIN (SN). Die Roco Modellspielwaren GmbH in Hallein-Rif ringt um den Fortbestand. In den vergangenen Monaten ist der Absatz im deutschen Hauptmarkt eingebrochen. Die Rede ist von Schulden im Ausmaß von rund 24 Mill. Euro. Sogar von einer möglichen Insolvenz der Traditionsfirma ist die Rede.
Experten gehen davon aus, dass 8 bis 12 Mill. Euro notwendig sein dürften, um eine Reorganisation einleiten zu können. Mit diesem Betrag müssten die dringendsten Verbindlichkeiten bedient, Löhne und Gehälter bezahlt sowie der Materialeinkauf finanziert werden. Angeblich hat ein Finanzier aus Hongkong Interesse an Roco bekundet.
Die Roco-Mitarbeiter in Hallein und Gloggnitz (Niederösterreich) warten weiter auf die Löhne und Gehälter für Juni. Auch das Urlaubsgeld ist noch ausständig.
"Es ist Feuer am Dach", erklärte Gerhard Daskiewicz von der Gewerkschaft Bau-Holz. Er versuchte bei der Betriebsversammlung am Mittwoch, die Belegschaft zu beruhigen. Die Roco-Geschäftsführung habe dabei durch Abwesenheit geglänzt. Daskiewicz spricht von einer dramatischen Situation: "Entweder taucht ein Investor auf oder es kommt zu einer Insolvenz. Das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden." Für viele Mitarbeiter gehe es um jeden Euro. "In der Firma arbeiten angelernte Arbeitskräfte mit Stundenlöhnen zwischen 6,20 und 6,80 Euro brutto."
"Wir setzen uns mit voller Kraft für den Weiterbestand der Firma und den Erhalt der Jobs ein", betont Roco-Betriebsrat Karl Schernthaner.
"Die Zukunft der Firma hängt völlig in der Luft. Noch pokert Herr Maegdefrau mit einem ausländischen Geldgeber", sagt AK-Präsident Siegfried Pichler. Er fordert den Roco-Eigentümer auf, sich endlich vor die Mitarbeiter hinzustellen und zu sagen, wie es weiter geht. "Persönlich würde ich mir wünschen, dass Maegdefrau das Angebot der Hausbank für eine Reorganisation nicht weiter behindert."
Hinter den Kulissen verhandeln das Roco-Management und die Hausbank, der Raiffeisenverband Salzburg, seit Tagen um eine Lösung. "Wir werden alle Maßnahmen unterstützen, um den Erhalt von Roco und der Marke Roco sicherzustellen", heißt es in der Bank. Eine wichtige Rolle kommt dabei dem Roco-Aufsichtsrat zu, in dem Wirtschaftstreuhänder Wolfgang Hoffmann, Anwalt Ernst Fiedler und Wolfram Steinwendtner sitzen.
"Die Situation ist sehr problematisch. Ich hoffe, dass sich ein Finanzierungsmodell findet, um die Firma wieder in die schwarzen Zahlen führen zu können", sagt Halleins Bürgermeister Christian Stöckl.
...mich hat schon lange gewundert, wie roco es schafft, ständig und in jeder erhältlichen modellbahnzeitschrift fett werbung zu machen. würde mich mal interessieren, was die so an werbeetat haben (incl. grafiker etc....). wenn sie das mal runterschrauben täten, könnte man einiges sparen. der interessierte mobahner hat sowieso die neuesten infos (wenigstens aussem geschäft / internet), und sogar ich als wechselstromer habe rocokataloge, neuheitenblätter etc. und da sie nun wieder HOe machen, kauf ich auch roco, is doch klar. kann einem meiner vor-schreiber nur beipflichten: die sollen gefälligst nicht tausend varianten einer lok rausbringen, sondern sich auf weniger konzentrieren und das lieber "önnig" (ordentlich - wie der westfale sagt) machen. mit nachdenklichen grüßen der drummerboy