Hallo Mobafreunde, das Schaltprinzip und die Problematik bei Analogbetrieb ist mir, so glaube ich zumindest, bekannt. Es schreiben viele, fahr digital und es gibt kein Probleme mehr? Also meine Frage: Was passiert, wenn man aus einer Kehrschleife in eine in Betrieb befindlichen Fahrtraße einfährt, normalerweise würde sich die Polariesierung der Fahrstraße ändern, das heist, ein in der Fahrstra0e befindlicher Zug würde die Fahrtrichtung wechseln, oder???.
soweit bei digital, ändert sich die fahrtrichtung normalerweise nicht, da bei digital nicht die polarität der schienen die richtung bestimmt sondern der decoder.
Probiers aus: Stell ne digitale lok aufs Gleis, fahr kurz an, bleib stehen, dreh die lok um, dreh den regler in die gleiche richtung wie vorher, dann fährt die lok jetzt in die andere richtung.
Bei einer analogen lok würde sich bei obiger prozedur die richtung ändern.
"Es schreiben viele, fahr digital und es gibt kein Probleme mehr?"
Dein Fragezeichen ist durchaus berechtigt, denn die Aussage ist schlichtweg Dummes Zeug.
Die Polarität der Schienen ist weder mit Gleich- noch mit Wechselstrom noch mit Digitaltechnik ausser Kraft zu setzen. Sie ist immer unterschiedlich, jede elektrische Leitung braucht min. zwei Pole. Und wenn die sich ungeschützt begegenen, gibt es Kurzschluß.
Das ist bei einer Kehrschleife immer der Fall. Deswegen muß man da immer einen zweiseitig isolierten Schienenabschnitt einbauen, der umschaltbar ist und damit die gleiche Polarität erhält wie der Abschnitt, in den der Zug fährt.
Es gibt für Digital dafür Umschaltmodule ("Kehrschleifenmodule"), die teuer sind. Genausogut kann man das aber auch mit einem einfachen bi-stabilen Relais mit 2 Umschaltern machen, das Relais wird durch Reedkontakt/Fahrzeugmagnet ausgelöst. Dann kostet es nur den Bruchteil solch eines Umschaltmoduls.
Wie gesagt, die Funktion ist absolut identisch.
Hinsichtlich der Fahrtrichtung: Die wird auch bei Umpolung beibehalten, s.o. der Beitrag von Fiveaxes.
Moin Gustav, es ist doch so, daß die Kehrschleife die gleiche Polung hat wie die vor der Trennstelle, dann kurz vor dem verlassen der Kehrschleife die Polung nach der Trenntelle der Polung in der Kehrschleife angepasst wird. So wird doch eine reibungslose Durchfahrt gewährleistet. Das heist aber auch, das wenn sich Züge nach der Trennstelle vom der Kehrschleife befinden eine Polvertauschung erfahren und die Fahrtrichtung wechseln, oder? (bei analog) Wie oben beschrieben ist die Schaltung über Reed und die Kehrschleife beidseitig befahrbar, ohne die Fahrtrichtung am Trofo zu ändern, direkte Stromeinspeisung in die Kehrschleife.
Nachtrag da ich leider keine Möglichkeit habe, dieses Problem visuell anzugehen ( kein Händler in der Nähe, Mobafreunde sind Märklinisten und schmunzeln nur über die Probleme die sich bei mir anhäufen) und auch selber noch keine Digi-Ausstattung habe, geschweige den von dem Rollmaterial, bin ich auf eure Aussagen und eventuellen Sachaltplänen angewiesen. Wenn gewünscht, stelle ich gerne meinen Streckenplan ins Netz.
"es ist doch so, daß die Kehrschleife die gleiche Polung hat wie die vor der Trennstelle, dann kurz vor dem verlassen der Kehrschleife die Polung nach der Trenntelle der Polung in der Kehrschleife angepasst wird."
Genau so geschieht es beim analogen System.
Beim digitalen System wird innerhalb des abgetrennten Abschnitts (also innerhalb der Kehrschleife) unter dem fahrenden Zug umgepolt, wobei der Zug dennoch seine Fahrtrichtung beibehält (vgl. oben Fiveaxes). Auf der Strecke, aus der der Zug kam und in die er nach Durchfahren der Kehrschleife wieder hineinfährt, bleibt alles unverändert.
Hallo Gustav, das war die Antwort die mich vor großem Verlust bewahrt hat, hatte schon eine G+V angefangen für den Umstieg auf Dreileiter. Nur noch eine Frage: Wie müssen die Reedkontakte gesetzt werden?
Wenn es eine klassische Kehrschleife ist, die immer in dieselbe Richtung befahren wird:
Erster Reed-Kontakt zur Herstellung der Grundstellung des isolierten Abschnitts für die Einfahrt zwischen Weiche und Beginn des isolierten Abschnitts.
Zweiter Reed-Kontakt zur Herstellung der umgepolten Stellung für die Ausfahrt in den isolierten Abschnitt vor zweiter Trennstelle.
Der isolierte Abschnitt muß so lang sein, daß der längste Zug hineinpaßt, bevor der zweite Reedkontakt auslöst. Damit nicht irgendein Wagenrad doch noch einen Kurzschluß verursachen kann.
und nur mal so nebenbei: Solltest du trotzdem ein Kehrschleifenmodul (z.B. von Lenz) verwenden, so gebe ich zu bedenken, dass die Kehrschleife NICHT von Analog-Loks befahren werden kann! Ich fahre nämlich Digital mit Lenz (und besagter Kehrschleife), so dass ich auf Adresse 0 auch mal eine Analog-Lok fahren lassen kann.
Heute ist eine Kehrschleife besonders für Digitalfahrer kein Problem mehr. Das geht aus den anderen Beiträgen ja auch hervor.
Zu den erhältlichen Kehrschleifenmodulen noch folgendes. Es gibt zwei verschiedene Arten von Kehrschleifenmodulen.
1. Kehrschleifenmodule mit "Mikrokurzschlusstechnik". Diese Module (z.B. von Rautenhaus, Lenz u.a.) stellen beim überfahren der Trennstelle (beide Schienen) den entstehenden Kurzschluss in Mikrozeit fest und schalten sofort um. Das merkt man kaum, ist aber für Kurzschlusssensible Zentralen (z.B. MÜT-Zentrale) nicht brauchbar.
2. Kehrschleifenmodule mit kurzer Messstrecke (ca. 10 cm) bestehend aus allseitig getrennten Schienen bei allen Einfahrten in die Kehrschleife. Diese Kehrschleifen sind ohne evtl. störenden Mikrokurzschluss allseitig befahrbar. Diese Module gibt es z.B. von MÜT und AAA (Schweiz). Ich verwende diese Art von Kehrschleife. Damit kann man jegliche Probleme wirklich vergessen und fährt so einfach wie ein "Zahnstangenbahner" durch die Kehrschleifen. Leider ist das jedoch nicht die billigste Lösung, aber ich habe mich schon genügend an billigen Lösungen bei der MOBA geärgert (Digitalsystem usw.) und Ärger ist auch nicht umsonst . Heute verwende ich nicht das billigste aber das am problemlosesten funktionierende Digitalsystem, das wieder richtig Freude macht an der MOBA und dadurch Arztkosten sparen kann .
Wenn man "richtig" Digital fährt, haben Reed-Kontakte nichts mehr auf der Anlage zu suchen, genauso wenig wie ein Heizer auf einer E-Lok .
Hallo Gian, Deine Ansichten was Wertbeständigkeit und funktionalität betrifft ist absolut o.K.. Alles Gute hat seinen Preis. Wie Du sicher siehst suche ich nach Lösungen die mir erlauben, einen ungestörten Betriebsablauf zu fahren. Was Lenz betrifft habe ich auch schon negative Berichte gelesen z.B. mangelhafte Stromversorgung in der Kehrschleife. Kannst Du mir sagen, wer die von Dir angesprochenen Artikel vertreibt und ob auch Schaltpläne einsehbar sind. Don Garfield
ZitatGepostet von Don Garfield ... Was Lenz betrifft habe ich auch schon negative Berichte gelesen z.B. mangelhafte Stromversorgung in der Kehrschleife.
Ja, leider ist Lenz mit dem LK100 nicht erste Wahl bei den Kehrschleifenmodulen und als Firma diesbezüglich ziemlich lernresistent. Einen Blick wert ist auch www.bluecher-elektronik.de, kann ich nur empfehlen.
Hallo Don Garfield, gerade Reedkontakte gehen schnell kaputt und schalten relativ unsicher. Man muss immer bedenken überall wo sich etwas mechanisch bewegt ist auch Verschleiß der zum Defekt führt. Am sichersten und mit am billigsten ist die Methode des Stromfühlers, da keinerlei mechanische Teile eingebaut werden müssen und eine Fehlerquoute von 0% vorliegt.
Aber diesem Satz kann ich mir nur anschließen:
ZitatWenn man "richtig" Digital fährt, haben Reed-Kontakte nichts mehr auf der Anlage zu suchen, genauso wenig wie ein Heizer auf einer E-Lok
Bei AAA wird das ganze sehr gut beschrieben und trifft auch auf das MÜT-Modul zu. Das AAA-Modul funktioniert mit allen Digitalsystemen, das MÜT-Modul sicher für das Selectrixformat. Andere Digitalformate bitte direkt bei MÜT anfragen.