Moin zusammen,

es gibt ja auf dem Markt einiges an "älterem" Material. Nun hat sich diese Verpackung angefunden.



Hat Roco im Laufe der Zeit auch etwas am Gleis geändert oder nur an der Verpackung? Wäre ja schade, wenn ich etwas "altes" kaufe und es passt dann nicht zu den neuen Gleisen.

Ich würde mich über Infos freuen.

Gruß Neuthal

Hallo,

es gab im Laufe der Jahrzehnte ein paar Änderungem am Gleis, aber das lässt sich nicht unbedingt eindeutig an der Verpackung festmachen.

So gab es über die Jahre farbliche Unterschiede.
Ein anderes Beispiel sind die Radlenker bei Weichen. Früher aus Plastik, heute aus Metall.

Die neuen NEM-konformen Herzstücke gibt's natürlich erst bei ganz aktueller Ware; ältere Herzstücke finden sich sowohl in alten als auch neuen Verpackungen.

Beim Bettungsgleis gab es früher auch vereinfachte "Einsteigerweichen" bei den 15°-Weichen und R2/R3-Bogenweichen, ohne Herzstückpolarisierung und ohne Ausgleichsstücke für den Diagonaleinbau. Vor allem in Startpackungen zu finden, aber früher auch einzeln erhältlich. Heute anscheinend aus dem Programm verschwunden, zumindest bei den einzeln erhältlichen.

Sollte aber alles untereinander kompatibel und gemischt verwendbar sein. An der Geometrie hat sich nichts verändert (außer, dass neue Bogenweichen dazu gekommen sind).

Viele Grüße
Andreas

Hallo,

so ist es auch meine Erfahrung. Was aber immer mal anders ist, ist die Bettungsfarbe. Allerding ändert die sich auch durch Sonnenlicht, wenn auch langsam.
Die Bettungen nach der Neuauflage waren auch deutlich anders, was aber auch dem Alter geschuldet sein kann.

Das mit den Herzstücken muss man bewerten, erst wenn Räder mit niedrigen Spurkränzen zum Einsatz kommen gibt es Einsacker, was bei den ganz neuen Herzstücken nicht der Fall ist.

Gruß

Ralf

Moin zusammen,

vielen Dank für die Infos.

Die Thematik mit den "neuen" Herzstücken habe ich auch schon gelesen. Allerdings habe ich es nicht ganz verstanden. Wenn die Räder mit flachen Spurkränzen nicht einsacken, wie verhält es sich denn bei den hohen Spurkränzen? Mit "hohen" meine ich den derzeitigen Standard und nicht die Trennscheiben aus den 60er/70er-Jahren. Hiervon habe ich noch einen Wagen, der auf den Kleineisen der 2,1 mm-Gleise hüpft.

Gruß Neuthal

Hallo,

bei den alten Herzstücken laufen im Herzstück nicht die Laufflächen der Räder auf der Schiene, sondern der Spurkranz der Räder auf dem "Boden" des Herzstücks. Bei normalen NEM-Radsätzen kein Problem, aber bei den heute zunehmend verwendeten Radsätzen mit niedrigeren Spurkränzen "fällt" das Rad dann regelrecht in ein Loch, wodurch Lok oder Wagen übel wackeln können.

Wie sehr das wackelt, hängt auch von der Achsfolge ab. Da ja immer maximal ein Radsatz gerade im Herzstück ist, fällt das bei Zweiachsern sehr viel stärker auf als bei Drehgestellwagen, wo ja die andere Achse des Drehgestells noch oder schon wieder auf der Schiene vor oder hinter dem Herzstück ist und das Ganze abstützt.

Für die alten Herzstücke gab es Einlagebleche, damit der Boden und damit das Loch nicht so tief ist. Dadurch sinken Loks und Wagen mit niedrigen Spurkränzen nicht mehr ein, aber dafür werden Wagen mit normalen Spurkränzen dann nach oben gedrückt, was mindestens genauso blöd ist. Also geht bei den alten Herzstücken nur entweder niedrig oder normal gut, nicht jedoch beides.

Die neuen Herzstücke sind, wenn ich das richtig interpretiere, so ausgelegt, dass die Radlaufflächen auch am Herzstück immer auf der Schiene laufen (so, wie das beim Vorbild und bei Tillig-Weichen oder Weinert-Weichen der Fall ist). Dadurch ist die Höhe des Spurkranzes für den Durchlauf durch das Weichenherzstück egal, solange die nicht so riesig ist, dass der Pizzaschneider unten aufsetzt.

Allerdings ist das Ganze dann auch empfindlicher gegen Abweichungen des Radsatz-Innenmaßes als die alte Lösung, weil weniger Platz ist und das Rad entsprechend genauer geführt werden muss. Das kann also mit entsprechenden, nicht-normgerechten Radsätzen wieder neue Probleme machen (Fleischmann ist da so ein Kandidat, wo es ab und an mal klemmt, weil das Radsatz-Innenmaß zu eng ist).

Das Rad-Schiene-System kann nur gut funktionieren, wenn alle Parameter aufeinander abgestimmt sind. Da sich in der Vergangenheit viele Hersteller leider nicht an die entsprechenden Normen gehalten haben, ist ein Gleissystem, auf dem alles von ur-uralt bis Finescale problemlos läuft, eine Unmöglichkeit. Aber zumindest einigermaßen modernes Material sollte auf den normgerechten Herzstücken gut funktionieren. Bei älteren Waggons kann man im Ernstfall einfach die Radsätze austauschen. Problematischer wird das bei alten Loks, die Probleme bereiten. Da wäre dann entsprechende Korrektur des Radsatz-Innenmaßes angesagt, und das kann nicht jeder bzw. hat dafür brauchbares Werkzeug.

Viele Grüße
Andreas

Hallo

Die Einlagen sind für RP25, und somit auf eine Spurkranzhöhe von 0,65mm abgestimmt. Die heutigen niedrigeren Spurkränze sind aber mitnichten 0,65. Somit wird nach dem Einsatz der Einlagen ein gehoppel nach oben eintreten. (Was dazu führt, dass ich alle Fahrzeuge abdrehen lasse, auch bei 0,8mm Spurkränzen.)

Der Überlauf der Räder bei neuen Radsätzen bedingt aber eine Radbreite gem. NEM (2,7 - 2,9mm). Werden schmalere Räder eingesetzt, z.B. FineScale sacken Sie wieder ein. RP25 mit 2,6mm ist da Grenzwertig
Das Radsatz-(Innenmaß) ist nicht alleine das Problem, siehe https://www.morop.eu/downloads/nem/de/nem310_d.pdf. Für ein Aufklettern/Entgleisen ist auch das Leitmaß "K" (PDF) entscheidend.

Altradsätze hatten nicht immer eine Spurkranzausrundung, und dann stimmte oft das Radsatz-Innenmaß nicht. Bei HAMO Fahrzeugen kam alles zusammen. Märklin baute Spurkranzausrundung ein und hielt sich nicht an das Maß K, änderte aber dafür das Radsatz-Innenmaß. Alte Fleischmann-Radsätze haben ähnliche Probleme, bis 13,8 mm wurden schon gemessen.

Im Rahmen diese Beitrage habe ich noch mal ein bissel gegoogelt und dies Video zeigt es ganz gut: https://www.youtube.com/watch?v=MbSmoUH1Cqk

Während Wagenradsätze heute unproblematisch sind, einschlägige Anbieter liefer Austauschradsätze wenn die Räder zu alt sind, ist es bei Loks ein Problem. Der Weg über Weinert, oder andere einschlägige Anbieter ist Kostenintensiv und manches mal auch nicht möglich.


Gruß

Ralf