@ Forum...

... ich möchte über meine wirklich positiven Erfahrungen mit der GFN E52 (395271)
berichten.
Die Lokomotive habe ich zwischen den Jahren - ein Geschenk eines Freundes für meine
Mithilfe - bekommen.
Für eine Fleischmann-Lok war das Maschinchen ungewöhnlich verpackt.
Nachdem die Herausforderung "auspacken der Lok" geschafft war, habe ich die optisch
sehr ansprechende Maschine aufs Gleis gestellt und zunächst einmal ausgibig betrachtet.
Als erstes fielen mir die wunderschön niedrigen Spurkränze, die dünnen Radreifen und
die zierlichen Speichen der Vorlaufräder (im Vergleich zum Piko-Pendant) auf.
Die vier filigranen Treibräder, die beiden Blindwellen mit den Gegengewichten und die
sehr schön ausgeführten Treibstangen vervollkommnen die perfekte Modellumsetzung
der Oldtimer-Ellok. Das matte Finish der Lackierung von Seitenwänden und Dach, die
mehrfarbige Bedruckung, der sagenhafte Dachgarten mit den feinen Pantographen
tragen noch mehr zum positiven Erscheinungsbild der Lokomotive bei.

Nun die erste Fahrt. Erst einmal aufs Programmiergleis gestellt und mit der ECoS den
Dekoder auslesen und die gewünschte Adresse (= DCC 152) einstellen ging ohne
jegliche Schwierigkeiten.

Die Lok betreibe ich mit der ECoS im DCC-Modus. Damit stehen mir lange Lokadressen
(> 80) und zahlreiche Licht- und Soundfunktionen und die ganzen DCC-Regelparameter
zur Verfügung.

Es folgte das hin und her fahren im Bahnhof. Erste Fahrten über die verschiedenen
Weichen (einfache Weiche, DKW, "schlanke" Weiche) des C-Gleissystems und Weichen-
straßen hinweg verliefen erwartungsgemäß problemlos. Erstaunlich und deshalb er-
wähnenswert sind die Langsamfahreigenschaften der Lok. Selbst "schlanke" Weichen
und Weichenstraßen werden in Langsamfahrt ohne stehenbleiben oder ruckeln
durchfahren.

Doch dann kam die Ernüchterung, die Fahrt vom (Haupt-) Bahnhof in der mittleren
Ebene zum Schattenbahnhof in die untere Ebene über eine Laggies-Gleiswendel quittierte
die Lok sogleich nach der Einfahrt in R1 mit dem Entgleisen der beiden Vorlaufachsen.
Mehrmals probiert, aber nix ging, die Lok entgleiste immer wieder...!
Ehrlich gesagt, ich war ziemlich niedergeschlagen. Die erste Fleischmann-Lok die nicht
einwandfrei fährt...!

Wie die meisten Endverbraucher habe auch ich die Bedienungsanleitung vor dem Aus-
packen der Lok gemäß dem Motto "brauch ich doch nicht" und um sie nicht zu be-
schädigen beiseite gelegt.

Nach dem Entgleisungsfrust etwas verdaut war blätterte ich die Anleitung zum ersten mal
durch und guckte das Ding genauer an!
Aber ich bemerkte ob meiner Enttäuschung nicht den Hinweis zum Einsatz auf R1.
Denn wer lesen und verstehen kann, hätte bemerkt, daß zu diesem Thema neben
einem kleinen Bildchen auch eine kurze Beschreibung gibt aus der eindeutig hervorgeht,
daß die vier Aufstiegsleitern an den Führerständen beim Einsatz auf Radius 1 = 360 mm
etwas herausgezogen werden müssen und somit die nötige Bewegungsfreiheit für die
beiden Vorlaufdrehgestelle entsteht.

Nachdem ich dies bemerkt (und verarbeitet) hatte ging ich zu meiner Anlage, habe an der
Lok die vorsichtig die vier Leiterchen bis zur Rastmarke herausgezogen und eine erneute
Probefahrt gemacht. Und siehe da, die E52 war in der Lage sämtliche Gleisfiguren meiner
(alten) Anlage störungsfrei zu durchfahren. Es kam eine ungeheure Freude in mir auf.

Die Lok ließ ich nun etwa jeweils `ne halbe Stunde pro Fahrtrichtung bei mittlerer Ge-
schwindigkeit ohne Wagen fahren. Dann wiederholte ich den Vorgang mit Wagen. Zum
Einsatz kamen vier Fleischmann B3y (5096/5097/5098/5099), ein Lima Postwagen und
ein GFN Kühlwagen. Mit diesem Wagenzug wurden die weiteren Einfahrten vorgenommen.
Wie vorhin ließ ich die Maschine jeweils rund `ne halbe Stunde mit dem Zug über meine
Bahn fahren. Danach fuhr die E52 noch geschmeidiger wie vorhin.
Die Lok ist in der Lage auch schwerere Züge störungsfrei zu befördern. Zu Tests hatte die
Lok den Güterzug (Länge: ca. 220 cm, bestehend aus insges. 17 Wagen versch. Hersteller)
meiner Baureihe 44 (044) ohne Schwierigkeiten über die ganze Anlage gefahren.

Seither ist meine E52 - gemeinsam mit einer E44 von Märklin, einer E44.5 von Liliput und
einer modfizierten E91 (191) von Märklin - mit o.g. B3y-Wagenzug ergänzt mit Güterwagen
auf meiner elektr. Nebenbahn zum Einsatz.

Die Zugzusammenstellungen habe ich den Abbildungen des Buches
"Die Württembergische Schwarzwaldbahn"
von Hans-Joachim Knupfer, erschienen bei DGEG-Medien, entnommen.

Weitere herrliche, farbige Betriebsaufnahmen, mit modellbahngeeigneten Zügen zum
Nachstellen, finden sich im Bildband "Altbau-Elektroloks" von Dr. Rolf Brüning, ebenfalls
erschienen bei DGEG-Medien.

Den Sound des Zimo-Dekoders und der Soundfiles von LEO-Soundlab möchte ich nur
ALLERERSTE SAHNE beschreiben.

Die Lichtfunktionen (Dreilichtspitzensignal, Schlußsignal, Führerstandsbeleuchtung usw.)
sind praxisgerecht, ebenso die Pfeifsignale.

Die Lok entspricht der Epoche IIIb, sie stellt die E52 07 der Deutschen Bundesbahn dar
und ist in der BD Stuttgart, Bw Stuttgart beheimatet.

Fazit für mich...:
Die E52 ist eine optisch sehr gelungene, wunderschöne Lokomotive mit hervorragenden
Fahr- und Soundeigenschaften, die in der Lage ist eine elektrisch betriebene Haupt- und
Nebenbahn einer Modellbahnanlage mit dem interessanten Spiel ihrer Stangen zu bereichern.

Schade ist nur, daß die Epoche IIIb-Ausführung der Lok schon beinahe ausverkauft ist.
Aber eine Epoche IVa Version wird 2018 erscheinen.

Grüßle aus HONAU.
Klaus

Hallo Klaus,
joh, Kuppelstangen sind was feines, fasziniert mich auch immer und kein Vergleich mit modernen Antriebskonzepten.
Davon noch ein Paar schicke Bilder und unsere Illusionen sind perfekt.

gruß becki

Hallo Klaus,

super Bericht, danke. Man kann Deine Begeisterung richtig nachfühlen. Außergewöhnlich (gut) auch die Literaturverweise zu Zugzusammenstellungen. Diesbezüglich kratze zumindest ich mich öfter mal am Kopf.

Viele Grüße
Bernd

@ becki...

... es ist zwar schon eine gewisse Zeit vergangen, seitdem Du mich um ein Paar Bilder
der wunderschönen Fleischmann E52 gebeten hast. Das möchte ich jetzt nachholen.



Bild 1: das etwas angestaubte Gesicht der E52



Bild 2: der Dachgarten



Bild 3 die Räder, Stangen und Blindwellen



Bild 4: die feinen Spurkränze der Vorlaufachsen (leider etwas unscharf)



Bild 5: Seitenansicht mit dem tollen Fahrwerk

Leider war die Lok beim Photographieren etwas staubig. Dies habe ich leider
erst am Bildschirm bemerkt.

Mittlerweile ist die Lok wieder nahezu staubfrei...

... und zieht ihre Kreise.

Viel Spaß beim Betrachten der Aufnahmen und mehr Lust auf die E52 / 152

Grüßle aus HONAU.
Klaus

Moin Klaus,

Zitat von Bobbel im Beitrag #4

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Leider war die Lok beim Photographieren etwas staubig. Dies habe ich leider
erst am Bildschirm bemerkt.

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