"Güter auf die Bahn" hieß ein Slogan der Bahn vor nicht allzu langer Zeit und meinte damit, den Gütertransport von der Straße auf die Schiene zurückzuverlagern. Vor Aufkommen des Güterkraftverkehrs und des Traktionswandels - also vor dem Krieg - wurde alles Mögliche mit der Bahn durch die Lande gekarrt. Da ich offene Güterwagen und Rungenwagen ob der eigenen Gestaltungsmöglichkeiten sehr zu schätzen gelernt habe, möchte ich einige Umsetzungsversuche zeigen...
zunächst das Obligatorische: Schüttgüter, hier Kohle in Om-Wagen (Fleischmann)
Briketts unter dem "Hütchen" (von Kotol, Om Essen von Märklin)
Mangels anderem heimischen Brennstoff wurden in Norddeutschland die Moore abgetorft: hier Schwarztorf in Soden (O Halle Fleischmann, Om Ludwigshafen Piko)
Holz (auf einem H Regensburg von Fleischmann)
...mehr Holz (auf bay. Hrz von Trix)...
Landwirtschaftliche Produkte wie Kartoffeln (in bay. Omk von Trix)...
...Äppel...
Alle Schüttgutladungen sind Eigenbau, Grundlage ist eine Styroper-Grundform, mit Farbe grundiert (schwarz, braun oder was passt), darauf das Ladegut mit Weißleim befestigt und mit Weißleim-Wasser-Verdünnung (1:3) aus dem Sprüher fixiert.
Schlepperpflug (Busch) auf Niederbordwagen (Märklin) zu Beginn der Mechanisierung der Landwirtschaft in den 1930ern
...und mehr aus der Landwirtschaft: früher wurde auch Vieh in Om-Wagen (Fleischmann) verladen, hier schwarz-bunte...
...Schnitzel...
...Schobbe (wie mer im Hessische sagt)...(Fässer von Kotol, Rungenwagen der Verbandsbauart von Roco)
...mehr schwarz-bunte, hier in einem Hochbordwagen preußischer Bauart (Gattung Ovw Würzburg, Fleischmann) der Reichsbahn
Dreschmaschine unter Plane (Bauer) auf Rungenwagen (Roco) auf dem Weg zum Ernteeinsatz
Eine Ladung Schlepprechen für den Landmaschinenhandel
Diese Dampfwalze (s.e.s. mit neuer Lackierung) ist auf dem Weg zum nächsten Arbeitseinsatz
hervorragende Arbeit! Hast Du keine Lust, die schönen Wagen noch ein bisschen zu altern? Schon eine leichte Mattierung würde den guten Eindruck noch verbessern.
Ja, sieht wirklich toll und sehr abwechslungsreich aus! Jetzt hätte ich aber noch eine Frage: Aus was für ein Material besteht das Schüttgut bei den Äpfeln und Kartoffeln? Viele Grüße John
Danke für den Tipp, habe mir die Juweela Homepage angeschaut, die haben schöne Sachen zum Gestalten der MoBa.
Da ich gerade am Aufbau eines kleinen Bahnhof-Betriebsdioramas bin, auf dem es auch Güterverkehr geben wird, kann ich mir von Deinen toll gestalteten Güter-Wagen manche Anregung holen.
Auch von mir Komplimente zu den Laderguetern! Dann werde ich auch ein Paar demnaechst reinstellen...es gab eine grosse Bauaction an meinem Modeltisch diesen vergangenen Maerz...Lanswirtschaftliche FZ, Kisten, Stahlplatten, zwei dicke Diesel Generatoren (100kW) mit Verladekran nach vorbild Vetter, und zwei maechtige Schiffsschrauben (dafuer waren Niederbordwagen erforderlich, aber sie ragen immernoch etwas ueber den normalen Lichtprofil...also hoffentlich gibt es keine Bruecken zwischen B&V Werft und der Schrauben Werkstatt...Bilder folgen.
ich finde ja grundsätzlich, dass noch mehr Güter auf die Bahn sollten:
Die Lasercut-Kisten von Joswood haben es mir angetan. Hier die große Krupp-Transportkiste auf einem SSkra von Artitec.
Die kleine Ausführung der Joswood-Transportkisten - hier Scania - auf einem R (10) Stuttgart von Roco.
Alternativ (auf dem selben Wagen) Maschinen unter Planen und teilweise gesteckte Rungen. Ich bin mir noch nicht so ganz schlüssig, welche Beladung ich für diesen Wagen besser finde.
Ein Flammrohrkessel auf einem Schwerlastwagen von Fleischmann. Der Kessel stammt von Bachmann, Transportgestell und Beschriftung sind Eigenbau.
Die Maschinenfabrik tom Möhlen & Seebeck in Geestemünde (heute Bremerhaven) hat (auch) Dampfkessel gebaut.
Ein Xt Erfurt von Sachsenmodelle mit Kupfer-Kabelrolle.
Maschinen unter Planen auf einem württembergischen Rm (DB R02) von Märklin...
...und Dreschmaschinen unter Planen auf einem R (10) Stuttgart von Roco.
Bei mir eine Ausnahme sind Fahrzeuge auf der Bahn. Dieser Möbelwagen nebst sehr langsamer Zugmaschine dürfte jedoch einen Bahntransport rechtfertigen. Fahrzeuge von Roskopf auf einem SSla von Brawa.
Hallo Mark, zwar verfolge ich gerne Deine Beiträge, aber diesen Beitrag habe ich leider erst heute entdeckt. Wieder einmal Klasse Aufnahmen. Die Kabelrolle mit Kupfer- draht sieht Klasse aus. Ein kleines aber hätte ich allerdings: bei dem Durchmesser des "Kupferdrahtes" habe ich Zweifel ob der sich im Original so aufwickeln liesse (bei geschätztem Durchmesser von 9 cm). Gruss regalbahner
Mal als kleiner Tip für die Praxis i.S. Äpfel und Kartoffel, das läßt sich sehr gut aus Hirse-Vogelfuttermischungen, die man portionsweise unterschiedlich einfärbt, selbst herstellen.
Dann kann man auch verschiedene Farben, wie z.B. bei Äpfeln Rot, Gelb, Grün mischen, was ein realistischeres Bild ergibt, als eine Wagenladung durchgehend roter Äpfel.
Ansonsten, schöne Beispiele und Anregungen zum Selbstmachen sind das hier !
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zur Bahnverladung: Diese Möbelwagen waren so gebaut, daß sie die Ladelänge eines Rungenwagens der Verbandsbauart komplett ausnutzten. Es gab daher von der Länge her 5m und 10m Möbelwagen. Von den 5m Wagen gibt es Modelle von Preiser und von Roskopf. Den 10m Wagen nur von Roskopf. Auf den R-Wagen konnte man also 2 der 5m Wagen oder 1 10m Wagen verladen. Die Möbelwagen waren hauptsächlich auf Pferdezug ausgelegt, für den 5m Wagen brauchte man 2 Pferde, der 10m Wagen erforderte schon ein Gespann von 4 Pferden. Später gab es andere Deichseln damit die Möbelwagen auch von Schleppern oder LKW gezogen werden konnten. Nach dem Verladen wurden die Deichseln abgenomen und die Kutschböcke zusammen geklappt. Die Zugmittel (Pferde, Schlepper) blieben in der Stadt. Am Zielort wurden diese dann gemietet oder ein anderer Spediteur mit der Zustellung das Möbelwagens beauftragt. Als das Straßennetz ausgebaut und der Straßenbelag besser wurde, fuhren die Möbelspeditionen mit eigenen Schleppern oder LKW über Land. Sie waren auch die ersten welche die Riesen Luftballonreifen einführten. Das waren die Urahnen der heutigen Luftbreifung.
Zitat von Atchison im Beitrag #14 Diese Möbelwagen waren so gebaut, daß sie die Ladelänge eines Rungenwagens der Verbandsbauart komplett ausnutzten. Es gab daher von der Länge her 5m und 10m Möbelwagen. Von den 5m Wagen gibt es Modelle von Preiser und von Roskopf. Den 10m Wagen nur von Roskopf. Auf den R-Wagen konnte man also 2 der 5m Wagen oder 1 10m Wagen verladen.
Moin Ludwig,
das hat mit dem Roskopf-Wagen schon mal nicht geklappt. Für einen R 10 ist der zu lang. Eigentlich war dieser Wagen, natürlich ohne Schlepper, für einen Rungenwagen vorgesehen. Passt aber nicht. Auch mit dem Lichtraumprofil (Höhe) wird es m.E. eng.
Zitat von Atchison im Beitrag #14Die Zugmittel (Pferde, Schlepper) blieben in der Stadt. Am Zielort wurden diese dann gemietet oder ein anderer Spediteur mit der Zustellung das Möbelwagens beauftragt.
Schon klar, wusste nur nicht, wohin mit dem Roskopf-Schlepper und auf dem langen Ssla ist ja reichlich Platz...
ich habe meinen Roskopf 10m Möbelwagen damals auf einen Roco Stuttgart (R10) verladen. Die Deichseln wurden zum Transport selbstverständlich abgenommen und unter dem Wagen gelagert. Dann passt er genau darauf. Man hat auch damals schon spitz gerechnet und nach Möglichkeit die volle Kapazität und Ladelänge der Bahnwagen ausgenutzt. So ein 4-achsiger Schienenwagen mit für den Zweck übergroßer Ladelänge hätte den Transport unnötig verteuert.
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Güter auf die Bahn!
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21.04.2018 02:20
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