ich denke über eine Umrüstung meines Wagenparks (überwiegend Märklin, ein paar andere sind aber auch dabei) auf Kadee nach. Dazu zwei Fragen, zu denen ich bislang fast nur ältere Aussagen bzw. gar keine gefunden habe:
1. Liegen hier Erfahrungen mit Kadee auf C-Gleis vor? Ich verwende nur sehr großzügige Radien und die schlanken Weichen.
2. Ich meine mich erinnern zu können, dass es früher mal einen Magnetstab als Handentkuppler von Kadee gab. Den finde ich aber nicht. Kann mir dazu jemand einen Tipp geben? Den Einbau von ortsfesten Magnetentkupplern unter den Schienen möchte ich vermeiden, die sind nämlich alle schon verlegt. Und außerdem möchte ich mir mehr Flexibilität gönnen.
ich habe vor ein paar Jahren auch mit Kadee (allerdings Zweileiter) experimentiert, und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:
1. kleinster Radius 500mm 2. Kurzkupplungskinematik muss fixiert werden (3. für europäische Modellbahnen eher vorbildfremd)
Allerdings reichen die "Kupplungsschläuche" sehr weit nach unten, so dass es ggf. Probleme mit den Pukos geben kann, bei mir sind die ab und an an den Weichen (damals noch Fleischmann Profigleis) hängen geblieben.
Ortsfeste Entkuppler kann man relativ einfach nachrüsten, mittels Elektromagneten und der Anlagenplatte.
Das wirklich tolle an Kadee ist das sanfte Einkuppeln und die Vorentkupplung. Ich habe mich dann nach den Tests allerdings dagegen entschieden.
wenn man die Kadee Kupplung artgerecht einsetzt gibt es nichts besseres.
Zwei Märklin Wagen. Der linke davon ist noch original mit der, hier in diesem Fall überflüssigen, KK-Mechanik. Die ist eher entgleisungssfördernd und sollte entfernt werden. Weil es hier in der Verbindung zwischen den Wagen bei Vorhandensein einer KK zu viele Gelenke gibt, schwenken unter schweren Zugkraftanforderungen die Normschächte auch in der Geraden zur Seite aus und die Kupplungen sind dann asymetrisch zur Wagen- und Schienenmitte. Das kann u. U. , wenn der Angriffspunkt dann bei der nächsten Kurve bogenaussen liegt, zu unerwünschen Hebelwirkungen kommen und die können zu Entgleisungen führen. Bei vorhandenen KK-Kulissenführungen müssen knicksteife Kupplungsköpfe verwendet werden. Und die Kadee Kupplung ist, ebenso wie die Bügelkupplung, nicht knicksteif.
Bei dem Wagen rechts wurde die gesamte KK-Mechanik ausgebaut und der Kadee Kupplungskopf in eine original Kadee Kupplerbox eingesetzt die wiederum fest am Wagenboden angebracht ist. So ist die Kadee Kupplung artgerecht angebracht und es kommt zu keinen Problemen. Längere Züge von 14 bis 15m sind auch kein Problem, selbst beim Schieben nicht.
Zum Entkuppeln tun es auch Schaschlikstäbchen mit deren Spitze man die Kupplungsköpfe öffnen kann. Entwedern kann man dann ganz trennen oder die Vorentkupplung aktivieren.
Die natürliche Grenze der Kurvengängigkeit von Kadee Kupplungen ist dann erreicht wenn sich die Wagenkästen berühren.
Das heißt aber auch, wenn Seitenpuffer vorhanden sind, diese entweder durch Federpuffer ersetzen oder Riesenabstände zwischen den Wagen akzeptieren. Das Gleis unten hat 420mm Radius und die Straßenbahn dient nur zur Demonstration.
mir ging es ebenso wie Micha. Hinzu kommt, dass Kadees recht genau eingestellt werden müssen (Höhe über Entkuppelmagnet, Biegung der Schlauchatrappe), um auch wirklich gut kuppeln, entkuppeln und vorentkuppeln zu können.
Den von dir erwähnten Entkupplerstab gibt es, jedoch nicht von Kadee, sondern von Rix Products.
Die Bügel unterhalb der Kupplungsköpfe sind schwach magnetisiert, so daß diese von einander wegschenken wenn sie über einem Entkupplungsmagneten stehen und die Kupplung öffnen, der Entkupplerstab besteht aus zwei gegenüber angebrachten Magneten, die das Öffnen der Kupplung bewirken wenn der Entkupplerstab zwischen zwei Waggons von oben über die entlastete Kupplung gestülpt wird.
Die Metallbügel der Kuppler können soweit nach oben gebogen werden, damit sie sich an Pukos hängen bleiben.
Als NEM 362 Kuppler sind alle Bauformen der Kadeekuppler bei nicht festgesetzter KKK - Kurzkupplungskulissenmechanik unbrauchbar, das Gelenk hinter dem Kupplungsköpfe verhindert eine starre Verbindung zweier Wagen zum Auslösen der KKK in Kurven.
Es gibt auch von Bachmann die E - Z Mate Kuppler oder von Accurail die Accumate Kuppler, welche wie die Kadee Kupler funktionieren und zu 100 % Kompatibel zu den Kadee Kupplern sind, jedoch haben deren NEM 362 Kuppler haben kein Gelenk hinter dem Kupplungskopf, lösen aber dennoch die KKK in den Kurven aus.
Wer Waggons von RivaRossi oder deren Lizenzbauten verwendet, kann auf Ein reichhaltiges Spezialsortiment von McHenry Kupplern zurückgreifen, die kompatibel zu den Kupplungsschäften der RivaRossi Modelle sind, jedoch gibt es keine NEM 362 fähigen Kuppler von McHenry.
NEM 362 Accumate Kuppler von Accurail an einem SSk Köln von Fleischmann
Bei den Schaftlängen der NEM 362 fähigen Kupplern muß man aber etwas herumexperimentieren, weil man keine Allgemein gültige Aussage treffen kann welche Schaftlängen bei welcher Art der Wagen einiger Hersteller optimal paßt.
Die Kupplung sollte butterweich einkuppeln auch bei in Gleisbögen abgestellten Waggons.
Wer russische Bahnen darstellen will, kann die Mittelpufferkupplungen auch an Waggons mit Puffern einsetzen.
Ich hatte doch tatsächlich an einem Waggon vergessen die seitlichen Puffer zu entfernen, als ich einen SSk Köln „re-amerikanisierte".
Hinweis zu den Gleisen im Foto: Peco Code 75 = 1,9 mm Profilhöhe, seitlich angemalte Neusilberprofile. Auch keine Kontaktprobleme bei extremen Langsamfahrten im Weichenbereich im DCC Betrieb. Polarisierte, leitende Weichenherzstücke, Magnetantriebe von Peco PL-10W
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
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Kadee-Fragen
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27.12.2017 18:19 (zuletzt bearbeitet: 27.12.2017 18:48)
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