ich habe vor längerer Zeit sehr günstig eine Trix DHG500 gekauft. Irgendwie reizte mich das Modell, denn ich hatte als Kind diese Lok von Märklin. Aufgrund des günstigen Preises eignet sich die Lok sehr gut für einen leichten Freelance-Umbau. Das Vorbild ist ganz gut getroffen und doch ist jede Lok etwas anders, das erlaubt viele Freiheiten bei der Gestaltung. Mein Ziel ist eine Werklok für einen mittelgroßen Betrieb, der auch mal ein paar Wagen rangieren muss. So sieht die Lok im Werkszustand aus:
Erstmal ist zur Technik der Lok folgendes zu sagen: -Es ist nur eine Achse angetrieben, dieses besitzt einen Haftreifen. -Die mittlere Achse ist federnd gelagert. -Die vordere Achse liegt fest im Rahmen. -Stromabnahme von allen Achsen über den Rahmen und die einseitig angebrachten Radschleifer. -Die Lok hat keine Schnittstelle und zwei Glühbirnen als Beleuchtung.
Zunächst wurde eine Schnittstelle eingebaut, in der Lok befindet sich eine ziemlich leere Platine, dort habe ich 8 Löcher gebohrt und eine Schnittstelle eingelötet. Hier der ursprüngliche Zustand, ein Bild mit Schnittstelle wird nachgereicht.
An der Optik der Lok störten mich folgende Dinge: -Angespritzte Griffstangen. -Angespritzte Zierstreifen. -Dicke Bühnengeländer. -Klobige Puffer und Kupplung. -Wenig Detaillierung an der Pufferbohle. -Teilweise fehlende Griffstangen.
Da es sich um eine sehr günstige Lok handelt, bin ich bei den Zurüstteilen eher sparsam gewesen. Ich habe zunächst die Griffstangen und die Zierstreifen mit schmalen Stechbeiteln, Feilen und Sandpapier entfernt. Die Streifen an den Klappen wurden durch Evergreen-Profile 0,5x0,25 mm wieder hinzugefügt. Das Dach wurde ebenfalls größtenteils abgeschliffen und wurde mit übrigen Zurüstteilen einer Roco V60 versehen.
Die Puffer wurden mit einer Zange herausgezogen und die Pufferbohle bis auf die Schienenräumer abgeschliffen, dann wurden Federpuffer, Bremsschläuche, Rangierergriffe und Weinert Kupplungshaken montiert. Als nächstes wurden alle Griffstangen aus 0,5 mm Messingdraht gebaut. 0,3 mm wären sicher vorbildgerechter, aber ich wollte es etwas stabiler und passender zum eher groben Erscheinungsbild der Lok.
Die groben Bühnengeländer wurden ebenfalls durch 0,5 mm Messingdraht ersetzt, die Bühne selbst besteht aus einem dünnen Streifen PS. Die Geländer wurden rechts und links an der Pufferbohle noch mit Stabilit Express festgeklebt. Ursprünglich wollte ich Löcher bohren, jedoch ist der Bohrer trotz Bohrständer immer wieder zur Seite ausgewandert.
Die Lok wartet jetzt noch auf die Reinigung und die Lackierung. Als Farben habe ich mir ein Standard-LKW grün, bekannt von Unimogs etc. herausgesucht. Der Rahmen und das Fahrwerk werden in einem helleren grau lackiert, das passt ganz gut zu dem blassen grün.
Danke zunächst für deine Bilder zu diesem Umbau, denn sie waren sehr aufschlussreich. Machst du was in Sachen Motor - Fauli ? Dann hättest du meine haben können, die hat einen LoPi 4.0 udn einen Speicher drin und läuft anständig ( ist auch Dominiks Werk ) .
Ich hoffe, daß mir nie die Träume ausgehen werden.
zur Zeit hat die Lok keinen Decoder eingebaut, der ist schon wieder woanders in Verwendung. Ich hatte sie mit einem ESU micro V4 laufen, da war ich mit dem Motor ganz zu Frieden. Ein Faulhaber wäre mir für die Lok aber zu teuer, ich möchte ja keine Ade DHG 500 daraus machen, sondern nur aus einer günstigen Lok mit wenig Aufwand ein Bißchen mehr rausholen. Ob sie einen Pufferelko braucht muss ich auch noch entscheiden, wenn sie dann mal auf Probefahrt war.
Das ist ja ein toller Umbau. Bei den Straßenbahner habe ich neulich gelesen, dass man die Scheiben duch Hinterkleben mit Tesa oder Polieren mit Acrygalspolitur klarer bekommen kann (Link, Beitrag 5 und 6).
Warum hast du auf dem langen Vorbau auch zwei PS-Streifen aufgebracht?
Bei meinem Vater liegt auch noch so ein Teil von mir, nur halt die uralte 3L-Version. Hmmm... Das wäre auch noch ein gutes Übungsobjekt. Danke für die Idee!
der Beitrag im Straßenbahnforum ist mir auch aufgefallen. Ich werde aber die Fenster wahrscheinlich neu anfertigen, die original Fenster bestehen aus einem gefalteten Stück dünner matter Plastikfolie. Die kann man einfach entfalten, auf einer durchsichtigen Folie abzeichnen und ausschneiden.
Die 3L-Version habe ich auch noch bei meinen Eltern im Keller liegen, das Gehäuse ist gleich, bis auf die Schraube im Dach und den Löchern für die Rastungen des neuen Gehäuses. Die alte Version hat sogar einen Antrieb auf alle Achsen, dafür füllt der Motor das Führerhaus aus und das Fahrwerk ist starr. Für einen DC-Umbau leider nicht so geeignet.
Die Streifen auf der Motorhaube sind Hauben, die im Original geöffnet werden können, dieses sind etwas flach graviert, deswegen habe ich die Streifen mit 0,5 mm Überhang auf jeder Seite darauf aufgeklebt.
heute habe ich die Lok lackiert, hier ein paar Bilder davon:
Um Decals zu sparen, habe ich das Anschriftenfeld und das Henschel-Fabrikschild vorher abgeklebt. Die zwei Ansaugstutzen auf dem vorderen Vorbau sind eigentlich Kurbelzapfen von der Roco V60. Natürlich sieht man, dass die angespritzten Zierstreifen sind den tiefen Ritzen nicht ganz verschwunden sind, aber immerhin sieht die Lok so etwas glatter aus. Als nächstes muss ich noch ein paar Details farblich anpassen, Lampenringe, Bremsleitungen, Fensterrahmen etc. Fahren tut sie schonmal wieder, ich habe einen Esu Lokpilot micro eingebaut, die Stromabnahme ist gut, ob sie gut genug ist wird ein Test auf dem nächsten Forumbahn-Treffen zeigen.
Grün ist zwar nicht gerade meine Lieblingsfarbe, aber mit dem Grau des Fahrwerks wird es wieder wettgemacht und bringt einen guten Kontrast. Kommen noch Zierlinien auf die Maschine ?
Ich hoffe, daß mir nie die Träume ausgehen werden.
auf dem Bild wirkt das grün etwas anders. Es handelt sich bei der Farbe um 6277 Standardgrün, nach meiner Recherche eine Mercedes Farbe, die bei Unimogs und den Rundhauber-LKWs benutzt wurde. Auf den Fotos sieht es zu dunkel aus. Das helle Grau habe ich bewusst als Kontrast gewählt. Zierlinien soll die Lok nicht bekommen, das würde bei der Oberfläche nicht gut funktionieren. Ich habe allerdings überlegt, ob ich sämtliche Griffstangen noch farblich absetzen soll, zum Beispiel Gelb oder Schwarz.
ich habe den Bericht von Anfang an verfolgt und was da gemacht ist, ist top ;-) Also der Umbau selbst und die Lackierung sind dir durchaus sehr gut gelungen! Zur Frage der farblichen Gestaltung der Griffstangen, würde ich eher zu gelb tendieren, aber vielleicht ist auch lichtgrau eine Option?
"Etwas Kosmetik..." steht im Threadtitel. Das ist leicht untertrieben! Und die Lok sieht klasse aus, deine Farbwahl trifft voll meinem Geschmack, ich mag Grautöne als Kontrast gern. Daher würde ich für die Griffstangen etc. auch diese Farbe verwenden.
ihr habt ja recht, das ist eine umfangreiche Kosmetik, aber ich habe eben nichts technisches gemacht, nur etwas optisches. Den Vorschlag mit den Griffstangen habe ich sofort angenommen, grau sieht viel schöner aus als gelb. Gelb würde die auch von der Epoche her etwas aktueller machen, ich möchte dabei aber gerne flexibel bleiben.
Ich habe zuerst versucht, die Fenster zu polieren, das hat nicht sehr gut funktioniert. Schließlich habe ich sie einfach abgeformt, indem ich sie mit Tesa flach auf eine klare Overhead-Folie geklebt habe. Dann habe ich alle Konturen mit dem Bastelmesser nachgefahren und einen klaren Fenstereinsatz erhalten.
Auf dem Bild sieht man noch ein tolles Hilfsmittel, von dem ich schonmal im Forum gelesen habe, ein Stäbchen mit einem Stück Moosgummi vorne drauf. Damit habe ich dann die Lampenringe und die Henschelsterne vorne und hinten silber gestempelt. Man muss nur wenig Farbe auftragen und auch nur sehr leicht auftupfen.
Dann habe ich ein paar Ätzschilder montiert. Diese sind bei der Weinert Elna dabei gewesen, so hat die Lok jetzt die Nummer 12.
So sieht die Lok heute aus:
Jetzt muss ich noch irgendeine Art von Führerstandseinrichtung basteln, denn jetzt sieht man die Kabel und die Platine. In der Lok ist aufgrund des Platzes für die Glühbirnen sowie den großen Motor mit Schwungmasse nur eine flache Inneneinrichtung möglich, die unterhalb der Fenster endet.
unter Berücksichtigung der von dir genannten Aspekten und Bedingungen ist unter deinen Händen eine sehr schöne, individuelle Lok entstanden.
Als Betriebslok ist es ein schönes Stück, als Fotoobjekt für Makroaufnahmen sollte man sie aber nicht in den Vordergrund, gerade bei Seitenbetrachtung, rücken. Hier sieht man noch deutlich deine Spuren......was der Sache aber keinen Abbruch tut und du sicher auch erkennst.
Eine Alterung könnte diese Auffälligkeiten vielleicht etwas verdecken.
die Makroaufnahmen sind natürlich gnadenlos, das ist klar. Aber schon bei der Bearbeitung mit dem Stechbeitel zum Entfernen der Zierleisten war mir klar, dass keine 100% glatte Oberfläche bleiben würde. Um es richtig schön zu machen, hätte ich die komplette Seite inklusive aller anderen Details abschleifen müssen, ich habe mich dann lieber für die verdellerte Werklok entschieden. In normaler Betrachtungsentfernung fallen die Kratzer dann nicht mehr so sehr auf, aber über eine Alterung muss ich mal nachdenken, im Moment wirkt die Lok noch zu neu. Für die Nahaufnahmen muss dann jemand eine Ade-Lok hinstellen ;-).
wirklich ein shr ordentlicher und hochwertiger Umbau. Da hast du noch vieles aus dem Modell herausgeholt. Eine Alterung würde sicherlich eine "schöne" alte Werkslok draus machen und dann wird man bestimmt so manche Delle vom Abschleifen nicht so sehr wahrnehmen.
Dein Umbau oder das "Pimpen" gefällt mir sehr gut. Auch neue Fahrzeuge können ja schon die eine oder andere Schramme abbekommen haben...... Gestern habe ich z.B. im Stau am Autobahnende einen nagelneuen Satelzug gesehen, der an der Fahrerkabine einen langen Kratzer und entsprechende Eindellung gehabt hat. Da war natürlich kein Rost, nur eben 'abbe' Farbe :)
Hallo Björn, ich habe auch so eine lok bekommen und habe ein Problem mit der Elektrik, hast Du vielleicht die Kabelbelegung zum Decoder zur Hand? Am besten Kabelfarben Lok zu den Kabelfarben Decoder.
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25.04.2017 09:09 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2017 09:18)
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