Zitat von DRG-ler im Beitrag #41Frage: Hat der Triebwagen ne Führerstandbeleuchtung, und vor allem... lässt sich diese UNABHÄNGIG von der Innenbeleuchtung abschalten?
Andy,
ja, hat er. Genau genommen die beiden Führerstände des Triebwagens und der Steuerstand des Steuerwagens. Separat schaltbar. In der Digitalversion ab Werk so eingestellt, dass sie nur im Stand leuchtet. So etwas ist bei den D&H-Decodern über die Eigenschaften der AUX frei einstellbar.
Dann wird der Triebwagen tatsächlich interessant. Brawa hats nämlich beim VT761 und beim Rübezahl vergeigt! Bei ersteren lässt sich meine FSB nicht getrennt vom Innenlicht deaktivieren, und beim nachträglichen digitalisieren des Rübezahls, geht gleich garkeine Innenbeleuchtung mehr! Siehe www.drg-ler.de/HTML/Fuhrpark/Triebwagen/...44150/index.htm
Anfang des Jahres lieferte Roco endlich auch eine blaugraue E 52 aus. Diese war – aus welchen Beweggründen auch immer - leider nur in einem Startset (51323) erhältlich. Das Grundmodell der E 52 erschien unter dem Fleischmann-Label Ende 2017/Anfang 2018. Die braune Epoche IIa-Version der bay. EP 5 hatte ich seinerzeit hier ausführlich vorgestellt. Da das Modell in technischer Hinsicht keine Änderungen erfahren hat, möchte ich das Modell nur mal kurz bildlich vorstellen.
E 52 22 des Bw München Hbf. Roco Art.-Nr. 51323A
Vorbildmaschine
Dieses Mal hat Roco die E 52 22 umgesetzt. Die Maschine wurde 1924 von Maffei (mechanischer Teil) und der Wasseg (elektrischer Teil) gebaut. Sie wurde 1925 als EP 5 mit der Betriebsnummer 21522 bei der Gruppenverwaltung Bayern in Dienst gestellt und dem Bw München Hbf zugewiesen. 1927 erhielt sie die Nummer E 52 22. Der Maschine sollte ein langes Leben beschieden sein. Nach 47 Dienstjahren im süddeutschen Raum schied sie 1972 beim Bw Stuttgart-Rosenstein aus.
Profilansicht
Modell Das in allen Proportionen gut getroffene Modell weist alle Features aktueller H0-Modelle auf: PluX22-Schnittstelle, warmweiße LED-Beleuchtung, Führerstandsbeleuchtung, Motor mit Schwungmasse, Kurzkupplungskulissen. Bei der Digitalversion lässt sich das dritte Spitzenlicht vorbildgerecht abschalten – vor 1956 und damit auch in der Epoche II wurde mit Zweilicht-Spitzensignal gefahren.
Farbgebung und Beschriftung
E 52 22 ist in der blaugrauen Standard-Farbgebung der Reichsbahn für elektrische Lokomotiven gehalten. Diese wurde ab 1927 in allen Reichbahn-Direktionen eingeführt – außer in der Gruppenverwaltung Bayern. Hier würde die blaugraue Farbgebung etwas später – wohl in der ersten Hälfte der Dreißiger Jahre - eingeführt. Die Darstellung der Schilder ist messingfarben, die der Beschriftungen ist gelb gehalten. Dem entsprechend ist der Zustand zwischen etwa 1932/33 und 1940 – sollte die Maschine keine Siluminschilder mit Pleitegeier erhalten haben, bis 1948 - dargestellt.
Während die Lackierung von Gehäuse und Fahrwerk einwandfrei gelungen ist, ging der der Druck der Messingschilder - wohl im Digitaldruckverfahren – richtig daneben. Die Schilder sind streifig, sehr unscharf und viel zu blass geraten. Das geht so gar nicht - ich habe meinem Modell daraufhin eine Messing-Ätzbeschriftung verpasst.
Vergleich anhand Lokschildern und Fabrikschild: Digitaldruck vs. Messing-Ätzbeschriftung.
Der Dachgarten. Die – abnehmbaren - Laufbretter darf man natürlich selbst pinseln…
Abgesehen von den schlecht gedruckten Schildern ein sehr imposantes, gut umgesetztes, hervorragend laufendes Modell mit unverändert sehr ordentlichem Sound.
Warum es das Modell nicht einzeln gibt, sondern nur in einer (teuren) Startpackung mit Güterwagen nach teils norddeutschem Vorbild, Roco-Line-Gleis, z21 (weiß) und WLAN-Maus, weiß auch nur der Hersteller.
mich hat es ziemlich geärgert, als Roco die E 52 in grau angekündigt hat, aber in digital und mit dem ganzen Startpackungsgerümpel, vor allem als Analogfahrer und jemand, der den Rest eh hat. Ich habe das "Problem" anders gelöst, ich habe mir eine grüne DB Fleischmann E 52 zugelegt, die gibt/gab es recht günstig. Und ich habe mir bei Roco das Gehäuse als Ersatzteil geordert und die Übergangsbleche. Ein Hütchentausch. Nun habe ich eine graue E 52 22 mit roten Rädern, ich finde das erstens chic und zweitens halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß es das gab. Eine graue E 52 mit schwarzen Rädern habe ich sowieso von Trix. Außerdem habe ich die filigranen Pantographen durch funktionsfähige von Sommerfeldt ersetzt und elektrisch angeschlossen.
Die Beschriftung von Roco ist tatsächlich mies. Das wurde schon öfters angesprochen. Als "Ausgleich" hat Roco sein Engagement für die Epoche II sowieso schwer zurückgefahren... So gesehen ist es mir fast egal...
Gruß Roland
Rollnitz
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Nachdem Brawa vor gut drei Jahren ankündigte, die Schnellzuglok der Baureihe 01 als neu konstruiertes Modell herausbringen zu wollen, war ich – vorsichtig ausgedrückt – sehr erfreut. Die Neukonstruktion einer großen Einheits-Schlepptenderdampflok in echten Vorkriegs-Bauzuständen hat der Modellbahnmarkt seit Fleischmann selig, nämlich der BR 43 von 2010, nicht mehr gesehen. Und eine 01 ist immer noch „die“ deutsche Schnellzugdampflok, auch wenn es andernorts möglicherweise stärkere, effizientere oder elegantere Maschinen gegeben haben mag. Aber eben keine 01.
01 032 des Bw Hamm. Eleganz auf Schienen. Brawa 40916.
Für die Menschen in Deutschland war das Erscheinen der ersten Einheits-Schlepptenderloks – und das sind neben den Vorserienmaschinen der Baureihen 01, 02, 43 und 44 eben die Serienmaschinen der BR 01 – ein Meilenstein, der in den späten Zwanziger und Dreißiger Jahre einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Nie zuvor waren deutsche Schnellzuglokomotiven so groß und so leistungsfähig gewesen. Mit den Maschinen erschaffte die Reichsbahn eine Design- und Formensprache, die selbst heute noch stilprägend für „deutsche Dampflokomotiven“ ist. Das Führerhaus mit den typischen abgewinkelten Seitenfenstern ist unverwechselbar, gleich, ob es auf einer BR 01, einer BR 50 oder einer BR 80 sitzt. Darüber hinaus waren die Einheitsloks auch ein Ausdruck der Einheitlichkeit und nationalen Leistungsfähigkeit im Sinne einer Überwindung des Partikularismus.
Im Profil.
Die BR 01 entstand im Rahmen der Gesamtkonzeption der Einheitslokomotiven in den Jahren 1922 bis 25 und ist stets in diesem Kontext zu betrachten. Es sind Bände über ihre Geschichte und die der Entstehung der Einheitslokomotiven verfasst worden. Daher möchte ich diese hier nur ganz kurz skizzieren.
Bereits in den ersten Entwürfen der Einheitslokomotiven waren für den schweren Schnellzugdienst zwei Pacific-Lokomotiven der Achsfolge 2‘ C 1‘ enthalten: eine in Heißdampf-Zwillings-Ausführung (BR 01) und eine in Vierzylinder-Heißdampf-Verbund-Ausführung (BR 02) zu Vergleichszwecken. Gebaut wurden von beiden Bauarten zunächst je 10 Maschinen im Jahre 1926, die in den darauffolgenden Monaten intensiv verglichen wurden. Die Tests fielen – dies war wohl gewollt – zugunsten der BR 01 aus, so dass letztere mit Änderungen in die Serienfertigung ging. Ab 1927 wurden die Serienmaschinen ausgeliefert. Im Laufe der elfjährigen Beschaffungszeit bis 1938 wurden zahlreiche größere und kleine Änderungen eingeführt, sei es die Verkürzung der Rauchkammer zugunsten des Langkessels sowie die Verringerung der Zylinderbohrung ab 01 077, der Verwendung größerer Vorlaufräder (1000 mm statt 850 mm), Scherenbremsen und Heraufsetzung der Vmax auf 130 km/h ab 01 102. 1938 wurde der Bau der BR 010-2 nach insgesamt 231 Maschinen (inklusive der Vorserienmaschinen) zugunsten der laufruhigeren 3-zylindrigen BR 0110 eingestellt. Zwischen 1937 und 42 wurden alle BR 02 in Zweizylinderloks umgebaut und als BR 01 eingereiht.
Mit 01 032 auf großer Fahrt...
Die 01 war das Paradepferd der Reichsbahn und die Maschinen wurden dem entsprechend im schweren und schwersten, aber auch im prestigeträchtigsten Schnellzugdienst eingesetzt: Ab 1931 kamen die Maschinen des Bw Offenburg vor dem Rheingold zum Einsatz, im selben Jahr zog eine 01 den ersten Riviera Express der CIWL aus dem Anhalter Bahnhof Richtung Nizza. Die internationalen FD-Züge und die langen nationalen D-Züge waren ihr täglich Brot: D 1/2 Berlin-Köln, FD 79/80 Berlin-Rom nur als Beispiel. Abgesehen davon erfolgten Stationierungen entlang der Magistralen quer über das Reichsgebiet verteilt: zunächst Berlin, Erfurt, Hamm, Magdeburg, Kassel, Hannover, später fast überall zwischen Königsberg, Breslau, Altona, Nürnberg, Offenburg und Köln. Seit Erscheinen der leichteren BR 03 wurden viele 01 von den Flachlandstrecken im Norden und Osten abgezogen und schwierigeren Strecken zugeteilt.
Nach dem Krieg gelangten 70 Maschinen zur DR in der DDR, 171 gelangten zur DB. Beide Bahnverwaltungen setzten ihre Maschinen weiter im schweren Schnellzudienst ein, bei beiden wurde ein Teil der Maschinen modernisiert. Die DR rekonstruierte zwischen 1962 und 1965 35 Maschinen zur BR 015 bei der DR währen die DB zwischen 1958 und 1961 50 Maschinen mit Neubaukesseln und Ersatzzylindern ausrüstete, sog. „Umbaulok“. Im Unterschied zu diesen beiden „Reko“- bzw. „Umbau“- Loks bezeichnete man die nicht modernisierten Maschinen nunmehr als „Altbau“-BR 01. Ölfeuerung wurde bei den Altbau 01 nie verbaut. Seit 1968 wurde die BR 01 bei der DB als Baureihe 001 geführt. Die BR 01 blieben in der BRD bis in die späten Sechziger Jahre prägend im Schnellzugdienst, die letzten Altbau-01 schieden 1973 aus. In der DDR waren die seit 1970 als Baureihe 0120 geführten Maschinen auch in den Siebziger Jahren noch unersetzlich und schieden erst in den frühen Achtziger Jahren aus.
Modell
Die Neukonstruktion ist – erstmals bei einem Brawa-Modell einer Schlepptenderdampflok – mit Tenderantrieb konstruiert. Um es vorweg zu nehmen – das Modell überzeugt sowohl antriebstechnisch als auch bei der Detaillierung des Lokfahrwerks. Also alles richtig gemacht.
Das Modell weist am Tender eine kulissengeführte NEM-Kupplungsaufnahme auf, stirnseitig ist ab Werk keine Kupplungsaufnahme montiert. Diese liegt jedoch bei. Lok und Tender sind durch eine trennbare Lok-Tender-Kurzkupplung verbunden, die beide Teile auch elektrisch verbindet.
Ein typisches Einheitslok-Gesicht mit den großen Wagner-Blechen und den Schürzen.
Die Zweilicht-Spitzenbeleuchtung ist durch warm- oder goldweiße LEDs dargestellt, die einen für die Darstellung von Glühlampenlicht ausreichend warmen Farbton aufweisen. Eine Führerstandsbeleuchtung ist serienmäßig an Bord.
Das Modell weist eine PluX 22-Schnittstelle auf. Bei den Soundversionen ist ein Doehler & Haass SD22A-4 verbaut. Zudem weisen die Soundvarianten („Digital Extra“) gegenüber denen ohne Sound eine beleuchtete Feuerbüchse und (manche Varianten) eine Triebwerksbeleuchtung auf. Alle Modelle sind für Sound und Rauchgenerator vorbereitet, bei den Soundversionen ist beides bereits montiert. Elektrische Verbindungen in die Rauchkammer liegen auch bei den Nicht-Soundversionen. Auch die Triebwerksbeleuchtung ließe sich nachrüsten, die Platine ist vorhanden und müsste „nur“ noch bestückt werden. Die hier gezeigte 01 032 hatte im Original allerdings keine Triebwerksbeleuchtung, so dass die Soundversionen über dieses Feature auch nicht verfügen (sollten).
Anmerken möchte ich, dass Brawa hinsichtlich des Ersatzteilblattes über einen QR-Code auf die Homepage verweist, die verlinkte Seite war jedoch eben gerade noch nicht freigeschaltet war. Ob das auch für die nicht so Smartphone-affinen Modellbahner der richtige Weg ist?
Farbgebung und Beschriftung
Brawa kommt im ersten Schwung gleich mit zwei DRG, einer DB und einer DR- Version und hat gleich fünf weitere angekündigt. Ich habe mich mit 01 032 bewusst für die älteste der angebotenen und angekündigten Versionen entschieden.
Mit der 1927 unter der Fabriknummer 20835 von Henschel gelieferten Maschine hat Brawa eine gute Wahl getroffen, denn die Maschine ist in den späten Zwanziger und frühen Dreißiger Jahren sehr gut bildlich dokumentiert. Die Farbgebung ist im standardmäßigen schwarz/rot der Reichsbahn gehalten und mit einem genieteten Tender der Bauart 2‘2‘ T 32 Bauform 1926 gekuppelt. Mit 850 mm Vorlaufrädern betrug ihre Vmax 120 km/h. Zugleich weist sie bereits die großen Wagner-Windleitbleche auf, die sie um 1931 erhalten haben dürfte. Angeliefert wurden die 01 der ersten beiden Bauserien mit kleinen Wagner-Blechen (nicht Witte, die gab’s erst ab 1943).
Die Messingschilder mit DRG-Breitziffern entsprechen dem klassischen Muster, die Beschriftungen sind auf der Lok in gelb, auf dem Tender richtigerweise sehr sparsam und in weiß gehalten. Dem entsprechend stellt das Brawa-Modell den Betriebszustand der Dreißiger Jahre, von etwa 1931 bis etwa 1940 dar. Die Lackierung ist gleichmäßig seidenmatt ausgeführt; im Fahrwerksbereich weisen Metall- und Kunststoffteile leider leichte Abweichungen im Rotton auf.
01 032 blieb übrigens seit ihrer Anlieferung 1928 bis 1948 beim Bw Hamm, ihr Hauptbetätigungsfeld war dementsprechend der Schnellzugdienst auf der Magistrale Köln-Hannover-(Berlin). Nach dem Kriege wechselte sie über Göttingen für etwa zehn Jahre nach Braunschweig und war dort wohl u.a. im Berlin-Verkehr. Wieder über ein Intermezzo in Göttingen kam sie 1958 nach Hannover, von wo aus sie u.a. nach Hamburg kam (wo sie 1961 abgelichtet wurde). Nach drei Jahren ging es nach Ludwigshafen, bevor die Maschine 1964 in Kaiserlautern – als Altbaulok - ausmustert wurde.
Detaillierung
Lokansicht Heizerseite.
Das Fahrwerk in der Nahaufnahme.
Brawa hat sich bei diesem Modell an seinen Slogan „Aus Liebe zum Detail“ gehalten und die 01 sehr detailverliebt umgesetzt. Die Proportionen sind sehr gut getroffen. Das Triebwerk ist äußerst gelungen. Die ausgesprochen filigranen Radsätze bestehen aus Messingguss, die Steuerung weitestgehend aus dunkel vernickeltem Metall. Mit den gleichfalls dunkel vernickelten Radlaufflächen ergibt sich so das Bild einer gepflegten, aber im Betrieb stehenden Lok. Die Spurkranzhöhe der Räder ist niedrig und dürfte am unteren Ende der NEM rangieren. Hinter den feinen Speichenrädern ist der vollständig durchbrochene und sehr luftige Barrenrahmen gut zu erkennen – bzw. das, was da durchscheint.
Der Arbeitsplatz der Lokmannschaft. Die Armaturen des Führerstands sind farblich abgesetzt.
Alle epochen- und bauarttypische Details wie Zweilicht-Spitzenbeleuchtung, Tenderbauart, Vorlaufräder u.v.m. sind umgesetzt. Gehäuse wie Fahrwerk weisen feine Nietreihen auf, alle Leitungen und Handläufe sind freistehend und von filigran, auch die Laternen am Tender. Die Verstrebungen der Windleitbleche sind vorbildgerecht dargestellt.
Dem Modell liegen Brawa-typische Zurüstteile zum Aufrüsten der Pufferbohle und Kolbenstangenschutzrohre bei. Sind diese montiert, sind Radien von 600 mm zwanglos und 540 mm eigentlich nicht mehr wirklich befahrbar.
Fahreigenschaften
Auf die Laufeigenschaften des neuen Triebtenders war ich sehr gespannt. Der Tender ist sehr schwer und besteht mit Ausnahme des Kohlenaufsatzes und einiger Anbauteile vollständig aus Metall. Darin werkelt ein 5-poliger Motor mit zwei großen Schwingmassen, der über Schneckengetriebe alle Achsen des Tenders antreibt. Auf den äußeren Radsätzen liegen Haftreifen, so dass die Zugkraft erheblich und einer schweren Schnellzuglok angemessen ist. Mit dem bei mir standardmäßigen 10-teiligen D-Zug aus Liliput-28ern und Stahlpreußen zeigte 01 032 keine Schwächen.
Nochmal von der Lokführerseite.
Die Langsamfahreigenschaften sind sowohl analog wie auch digital sehr gut. Das Modell kriecht – digital – bei Fahrstufe 1 los, beschleunigt dann auf den ersten vier Fahrstufen recht schnell und entspannt sich dann. Herunterregeln lässt sich das Modell soweit, dass es jeder Rangierlok zur Ehre gereicht. Die Untersetzung ist so gewählt, dass die Lok den Regelungsbereich bis zur Höchstgeschwindigkeit schon ausnutzten muss. Über den gesamten Drehzahlbereich bleibt das Modell leise.
Auch das Lokfahrwerk ist aufwendig gemacht: Vorlaufdrehgestell und Schleppachse sind gefedert, erste und letzte Kuppelachse starr, die mittlere gefedert. Erste und letzte Kuppelachse weisen kaum Seitenspiel auf und dienen so der Führung des Modells. Der Stromabnahme dienen die Kuppel- und alle Tenderachsen, die Laufachsen der Lok überraschenderweise nicht. Die Stromabnahme der Kuppelräder erfolgt über Schleifer auf die Spurkränze. Deren Federdruck kann man etwas verringern. Bei meinem Modell erzeugten diese Schleifer auf den ersten Runden ein leichtes Schleifgeräusch, was dann aber vollständig verschwand. Trotz der Stromabnahme über „nur“ sieben Achsen ist die Stromaufnahme sehr gut. So gut, dass ich auch bei fiesester Kriechfahrt mit später eingebautem Sounddecoder keine Aussetzer bemerken konnte, so dass ich auch den sonst standardmäßigen Einbau eines Pufferkondensators verzichtet habe.
Das Modell befährt – ohne Kolbenstangenschutzrohre – den Radius 360 mm eben so und 415/420 mm einwandfrei.
Digitalisierung/Sound
Bei diesem Modell habe ich mit für die Analog-Version zur eigenen Ausrüstung mit Sound entschieden. Wie das geht, habe ich hier zusammengefasst.
Länge läuft…
Fazit
Brawa ist mit dieser BR 01 m.E. ein großer Wurf gelungen. Die Fahreigenschaften sind sehr gut, die Optik nach meinem Dafürhalten die Beste aller 01-Modelle bislang. Und ich meine, dass das Modell auch standfest genug für den Anlagenbetrieb sein müsste. Würden sie bei Brawa die gerade Montage der Windleitbleche und des Umlaufs hinbekommen, wäre es ein exzellentes Modell. Wünschen würde ich mir ferner einen größeren Einbauraum für einen größeren Lautsprecher/Resonanzkörper in dem doch großen Kessel.
Tillig ELNA Typ 6 – Lok Nr. 182 der Görlitzer Kreisbahn
Die Nebenbahn-Lokomotiven der ELNA Typ 6 sind die erste Dampflok-Konstruktion von Tillig im Maßstab H0. Damit füllt Tillig bei der Dampflok-Premiere eine Lücke – ELNA-Maschinen gab es bislang ausschließlich als Bausatz. Nachdem nun die erste „richtige“ Ep. II – Variante, also eine der zahlreichen Klein- und Privatbahnen der Zwischenkriegszeit, in Form einer Maschine der Görlitzer Kreisbahn ausgeliefert wurde, möchte ich diese gern kurz vorstellen. Auch wenn es natürlich keine Staatsbahn-Maschine ist.
Lok Nr. 182 der Görlitzer Kreisbahn, eine ELNA Typ 6. Tillig 72017.
Die ELNA-Loks wurden für Privat- und Nebenbahnen in den mittleren Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entworfen, um diesen – oft kommunal geführten und dem entsprechend finanziell oft engen – Unternehmen günstig moderne Lokomotivkonstruktionen anbieten zu können.
Dem entsprechend wurden ELNA-Lokomotiven nicht von der Reichsbahn beschafft, sondern von Kreis- und Privatbahnen. Erst im Zweiten Weltkrieg wurde eine Maschine (92 2602) verreichlicht – aus polnischem Bestand. Nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlichte die DR auf DDR-Gebiet die Klein- und Privatbahnen, so dass auch ELNA-Loks in Staatsbahnbestand kamen und als BR 9264 und 9229 (die drei von der Görlitzer Kreisbahn) geführt wurden.
In dem (vereinfacht) sechs Typen umfassenden ELNA Programm war der Typ 6 der schwerste Entwurf. Ein laufachsloser Vierkuppler, meist als Heißdampfmaschine ausgeführt, für 14 Tonnen Achsdruck mit 117-119 m2 Heizfläche. Der Kessel arbeitete mit 12 bar. Die Steuerung war eine außenliegende der Bauart Heusinger. Mit den 1100 mm großen Treib- und Kuppelrädern waren die ELNA-Maschinen für 40 km/h zugelassen.
Die Görlitzer Kreisbahn beschaffte zwischen 1931 und 1940 insgesamt drei ELNA Typ 6 in der Heißdampf-Ausführung mit Riggenbach-Gegendruckbremse. Mit dieser Steilstreckenausüstung konnten sie auf der ehemaligen Zahnradstrecke Königshain-Wald-Hilbersdorf eingesetzt werden.
Lokführerseite.
Vorbild, Farbgebung und Beschriftung
Tillig hat sich der Bahnnummer 182 der Görlitzer Kreisbahn angenommen, die bildlich aus den Dreißiger Jahren dokumentiert ist. Die Maschine wurde 1936 mit der Fabriknummer 22990 bei Henschel in Kassel gebaut. Sie wurde 1948 als 92 2902 in den Staatsbahnbestand der DR Ost übernommen und 1970 ausgemustert.
Das Modell ist wie eine Reichsbahn-Maschine in schwarz mit rotem Fahrwerk gehalten. Die Beschilderung hingegen ist – wie seinerzeit bei vielen Kleinbahnen üblich –der preußischen mit Messingschildern an der Rauchkammer angeglichen. Die Lackierung ist einwandfrei und gleichmäßig seidenmatt; im Fahrwerksbereich lassen sich keine Farbunterschiede zwischen Metall- und Kunststoffteilen erkennen. Der Farbton dürfte RAL 3002 entsprechen. Der Druck der Betriebsnummer und des Henschel-Fabrikschilds ist vorbildgerecht in einem messingfarbenen Ton gehalten, die Beschriftung ist weiß.
Modell
Das neu konstruierte Modell ist ausschließlich als analoges Gleichstrom-Modell mit Schnittstelle erhältlich.
Profilansicht Heizerseite.
Das Modell besteht mit Ausnahme des Führerhauses weitgehend aus Metall. Die Radsätze sind aus feinem Metallguss, das Gestänge besteht aus Metall- (Kuppelstangen) Kunststoff-Gemischtbauweise. Die dunkel vernickelte Kuppelstange weicht farblich von den Kunstoffteilen ab. Die Räder sind aus feinem Metallguss und sehr filigran. Die Felgen der Räder weisen eine geringe Materialstärke auf, was sie sehr filigran wirken lässt und bei der echten Bahn erst nach hohen Laufleistungen auftritt. Dies mag ungewohnt wirken, ist jedoch ein Mittel, um mit geringerem Durchmesser den zwischen 3. Und 4. Kuppelachse sehr geringen Achsabstand maßstäblich umzusetzen.
Das aufgrund der großen Fensteröffnungen gut einsehbare Führerhaus gewährt ab Fensterunterkante freien Durchblick. Der Kessel verfügt über fast ausschließlich angesetzte, freistehende Leitungen und Griffstangen. Sogar die Riggenbach-Gegendruckbremse (keiner Zylinder hinter dem Schlot nebst Leitung) ist dargestellt. Einziger optischer Wehrmutstropfen ist der Spalt in der Rauchkammer vor dem Schlot. Unerklärlicherweise bilden Rauchkammertür und vordere Rauchkammer ein Bauteil (anstatt nur die Rauchkammertür separat anzusetzen).
Die Zweilicht-Spitzenbeleuchtung ist durch einzeln angesteuerte warmweiße LEDs dargestellt. Digital kann so die zeitgenössische Rangierbeleuchtung – je ein Licht vorn links und hinten rechts – geschaltet werden. Darüber hinaus ist jeweils in Fahrrichtung rechts ein rotes Zugschlussignal vorhanden. Im Lieferzustand analog ist die Zweilicht-Spitzenbeleuchtung und ein Zugschlusslicht mit der Fahrtrichtung wechselnd geschaltet. Die warmweißen LEDs weisen m.E. für die Gasbeleuchtung eine zu kalte Farbtemperatur auf. Golden white LEDs würden den Farbton eher treffen.
Die NEM-Kupplungsaufnahmen sind beidseitig kulissengeführt.
Technik und Fahreigenschaften
Fahrwerk und Antrieb sind grundsolide gemacht. Der 5-polige Motor treibt über zwei Schneckengetriebe die erste und die letzte Kuppelachse direkt an. Die mittleren Kuppelachsen sind gefedert und werden über die Kuppelstangen mitgenommen. Das Modell verfügt nicht über Haftreifen, ist aber aufgrund der Metallkonstruktion mit 257 Gramm für die Größe recht schwer.
Die Fahreigenschaften sind bereits analog ausgezeichnet: das Modell fährt bei gefühlt 0,4 Volt sanft und ruckfrei an lässt sich gut regeln. Das Getriebe ist stark untersetzt, ohne dass man dies nennenswert hört. Auch im oberen Geschwindigkeitsbereich surrt das Maschinchen nur. Die Zugleistungen des haftreifenlosen Modells würde ich als sehr ordentlich bezeichnen.
Die Stromabnahme ist aufgrund der Fahrwerkskonstruktion mit zwei gefederten Achsen und Stromabnahme über alle acht Räder sehr gut. Auf meiner Teststrecke kroch die ELNA zuckelfrei über die Roco Line-Weichen (fairerweise angemerkt mit polarisierten Herzstücken).
Das Licht fängt analog bei etwa 2 V an zu leuchten – da ist die ELNA schon längst losgefahren…
Als Schnittstelle kommt eine 18-polige nach NEM 662 zum Einsatz – gute Entscheidung. Die Schnittstelle ist raumsparend, die Decodergröße gering. Tillig vertreibt für die ELNA selbst einen speziellen Decoder von Uhlenbrock für die ELNA. Dem entsprechend bezieht sich die Dokumentation des über die Susi-Schnittstelle erfolgenden Lichtmappings leider nur auf diesen Decoder. Für ESU hat ein Forenkollege das Mapping in einem Nachbarforum Decodereinbau in die neue Tillig ELNA herausgefunden. Für Zimo gibt es hier im Forum einen Thread: Tillig ELNA/BR 92 und Zimo-Sound.
Fazit
Die ELNA ist ein hervorragend laufendes Maschinchen mit überzeugender Optik. Das Modell schließt eine Lücke bei den kleinen Nebenbahnmaschinen. Nun dürfen die Modell-Bimmelbahnen neben ausgedienten Staatsbahnloks auch neu gebaute Maschinen beschaffen. Ob der Spalt in der Rauchkammer sein musste, weiß nur der Konstrukteur.
Nach der BR 01 kündigte Brawa konsequenterweise - und zu meiner großen Freude – auch die Vierzylinder-Verbund-Konkurrentin der BR 02 an. Die ersten Exemplare wurden kürzlich ausgeliefert, so dass ich das Modell hier vorstellen möchte.
02 001 des Bw Hof. DRG Epoche II. Brawa 40922.
Bereits in den ersten Entwürfen der Einheitslokomotiven waren für den schweren Schnellzugdienst zwei Pacific-Lokomotiven der Achsfolge 2‘ C 1‘ enthalten: eine in Heißdampf-Zwillings-Ausführung (BR 01) und eine in Vierzylinder-Heißdampf-Verbund-Ausführung (BR 02) zu Vergleichszwecken. 1925/26 wurden von beiden Bauarten zunächst je 10 Maschinen gebaut, die in den darauffolgenden Monaten intensiv verglichen wurden. Die Tests fielen – wohl intendiert – zugunsten der BR 01 aus, so dass letztere mit Änderungen in die Serienfertigung ging. Die BR 02 hingegen wurde nicht weiter beschafft - zwischen 1937 und 42 wurden die vorhandenen Maschinen in Zweizylinderloks umgebaut und in die BR 01 eingereiht.
Im Profil.
Die zehn Maschinen der BR 02 wurden zunächst in Erfurt P, Hamm und Hof beheimatet. 02 002 ging direkt an das LVA Grunewald. Nach zwei Jahren wurden die Maschinen im Bw Hof konzentriert. Hier wurden die Maschinen überwiegend im schweren Schnellzugdienst auf den schwierigen Rampenstrecken der Frankenwaldbahn (München – Leipzig – Berlin) und der Relation Hof – Dresden – Breslau eingesetzt. Nach ihrem Umbau in Zweizylinder – BR 01 bleiben die Maschinen zunächst in Hof mit demselben Einsatzgebiet. 01 238 (ex 02 009) überlebte den Krieg nicht, die übrigen ex-02 kamen zur DB. Erst nach dem Kriege wurden einige Maschinen auf andere Bw – auch außerhalb Bayerns – verteilt, so manche Maschine bleib jedoch bis zur Ausmusterung 1966/67 in Hof stationiert.
Vorbildmaschine
Dieses Modell der BR 02 - Brawa hat mittlerweile zwei weitere BR 02 angekündigt – stellt 02 001 mit kleinen Wagner-Windleitblechen der Ursprungsausführung dar. Wie die Vorserienmaschinen der BR 01 wiesen die BR 02 ein längeres Führerhaus aus die späteren Serien-01 auf.
Die Maschine wurde 1925 mit der Fabriknummer 20460 von Henschel an das LVA Grunewald geliefert. Nach einem Jahr kam sie 1926 zum Bw Erfurt P und 1929 zum Bw Hof, wo sie lange - bis 1950 verblieb. 1937 wurde sie in eine Zweizylinder-Lok der BR 01 umgebaut und erhielt die neue Betriebsnummer 01 011, blieb aber in Hof stationiert. Nach dem Krieg wechselte sie bei der DB nach Treuchtlingen, Koblenz-Mosel, Frankfurt (Main) 1 und zum Schluss nach Hagen-Eckesey, wo sie 1964 ausschied. Als erste gelieferte Einheitslok ist die Maschine recht gut bildlich dokumentiert.
Auf in die große weite Welt mit 02 001...
Die Farbgebung ist im standardmäßigen schwarz/rot der Reichsbahn gehalten und mit einem genieteten Tender der Bauart 2‘2‘ T 32 Bauform 1926 gekuppelt. Mit 850 mm Vorlaufrädern betrug ihre Vmax 120 km/h. Die Messingschilder mit DRG-Breitziffern entsprechen dem klassischen Muster, die Beschriftungen sind auf der Lok in gelb, auf dem Tender richtigerweise sehr sparsam und in weiß gehalten. Aufgrund der kleinen Windleitbleche – diese dürften um 1930/31 durch große Wagner-Windleitbleche ersetzt worden sein – und der Beheimatung im Bw Hof ist (ab 05/1929) ist der Zustand auf den Zeitraum von 1929 bis ca. 1931 eingrenzbar.
Modell
Wie auch die Brawa-01 weist auch die BR 02 einen Tenderantrieb auf. Das dürfte bei diesen Modellen die richtige Entscheidung sein - das Modell überzeugt sowohl antriebstechnisch als auch durch ein sehr detailliertes Lokfahrwerk. Insbesondere ist die Darstellung des Innentriebwerks zu erwähnen, wodurch sich das Vorbild technisch deutlich von der BR 01 unterscheidet.
Das Modell weist am Tender eine kulissengeführte NEM-Kupplungsaufnahme auf, stirnseitig ist ab Werk keine Kupplungsaufnahme montiert, liegt jedoch bei. Lok und Tender sind durch eine trennbare Lok-Tender-Kurzkupplung verbunden, die zugleich der elektrischen Verbindung dient.
Führerstandsbeleuchtung und Feuerbüchsenflackern.
Die Zweilicht-Spitzenbeleuchtung ist durch goldweiße LEDs dargestellt, die einen für die Darstellung von Glühlampenlicht ausreichend warmen Farbton aufweisen. Eine Führerstandsbeleuchtung ist bei der DC analog-Variante vorhanden, bei den Digital extra-Versionen kommen Raucherzeuger, Triebwerksbeleuchtung und Feuerbüchsflackern hinzu.
Das Modell weist eine PluX 22-Schnittstelle auf. Bei den Soundversionen ist ein Doehler & Haass SD22A-4 verbaut.
Triebwerksbeleuchtung.
Detaillierung
Wie bereits die BR 01, ist auch die BR 02 sehr detailliert in das Modell umgesetzt. Die Proportionen sind sehr gut getroffen. Insbesondere die gestrecktere Erscheinung der frühen Einheitsschnellzugloks ist sehr gut getroffen. Auch das Triebwerk ist äußerst gelungen. Die filigranen Radsätze bestehen aus Messingguss, die Steuerung weitestgehend aus dunkel vernickeltem Metall. Die Spurkranzhöhe der Räder ist niedrig. Hinter den feinen Speichenrädern ist der vollständig durchbrochene und sehr luftige Barrenrahmen gut zu erkennen.
Das Innentriebwerk.
Alle epochen- und bauarttypische Details wie Zweilicht-Spitzenbeleuchtung, Tenderbauart, Vorlaufräder u.v.m. sind umgesetzt. Insbesondere ist – auch das ist ein Novum bei Einheitslok-Modellen – ist die Gasbeleuchtung umgesetzt. Konsequenterweise mit Gasbehälter auf dem Tender. Gehäuse wie Fahrwerk weisen feinste Nietreihen auf, alle Leitungen und Handläufe sind freistehend und filigran ausgeführt. Dem Modell liegen Zurüstteile zum Aufrüsten der Pufferbohle und Kolbenstangenschutzrohre bei. Mit letzteren sind Radien von 600 mm zwanglos und 540 mm noch befahrbar.
Fahreigenschaften
Da die BR 02 über technisch denselben angetriebenen Tender wie die BR 01 verfügt, war zu erwarten, dass die Laufeigenschaften des Modells gleichfalls hervorragend sind. Dies ist auch der Fall, das Fahren mit dem Modell ist in jedem Geschwindigkeitsbereich eine große Freude - kraftvoll und leise. Die Langsamfahreigenschaften sind hervorragend, das Modell kriecht ruckfrei über Weichenstraßen. Dafür verantwortlich ist der sehr schwere Metalltender, in dem sich der Antrieb befindet. Darin werkelt ein 5-poliger Motor mit zwei großen Schwingmassen, der über Schneckengetriebe alle Achsen des Tenders antreibt. Auf den äußeren Radsätzen liegen Haftreifen, so dass die Zugkraft erheblich und einer schweren Schnellzuglok angemessen ist. Mit dem bei mir standardmäßigen 10-teiligen D-Zug aus Liliput-28ern und Stahlpreußen zeigte 01 032 keine Schwächen.
Nochmal von der Lokführerseite.
Das aufwendig konstruierte Lokfahrwerk entspricht mit Ausnahme des Innentriebwerks technisch dem der BR 01: Vorlaufdrehgestell und Schleppachse sind gefedert, erste und letzte Kuppelachse starr, die mittlere gefedert. Erste und letzte Kuppelachse weisen kaum Seitenspiel auf und dienen so der Führung des Modells. Zur Stromabnahme werden die Kuppel- und alle Tenderachsen herangezogen, was zu einer langen Stromabnahmebasis führt. Die 02 001 befährt – natürlich ohne Kolbenstangenschutzrohre – den Radius 360 mm eben so und 415/420 mm einwandfrei.
Sound
Wie bereits eingangs erwähnt, kommt die Soundversion mit einem D&H SD22A. Das Soundprojekt ist neu und lässt wenig Wünsche offen: Ausbleiben der Dampfstöße beim „Bremsen“, Zwangsleerfahrt, Zwangslastfahrt, Bremstaste programmierbar. Als Lautsprecher ist ein 11x15 mm Rechtecklautsprecher mit mittelgroßem Resonanzkörper eingebaut. Der Klang ist sehr präzise und klar, könnte aber m.E. bei diesem großen Modell mehr Bass haben, wenn Brawa dem Resonanzkörper bei der Konstruktion mehr Raum gegeben hätte. Auch könnte die Endstufe der D&H-Sounddecoder etwas mehr Power (Verstärkerleistung) haben. Zimo gönnt seinen größeren Sounddecodern 3 Watt statt 1,4 Watt an 8 Ω …
Lok von der Heizerseite.
Fazit
Die Brawa 02 ist ein großartiges Modell, das – gerade in dieser Version mit den kleinen Windleitblechen – seit Jahrzehnten auf der Wunschliste stand. Hervorragende Fahreigenschaften, guter Sound und eine ausgezeichnete Detaillierung sprechen für das Modell. Wenn sie bei Brawa nur mal die Fertigung in den Griff bekämen. Bei meinem Modell ist das Umlaufblech vorne leicht verkantet montiert, so dass die Windleitbleche nicht mit dem Umlauf fluchten.
Danke für die schöne Zusammenfassung. Mir wäre der 2´2´T30 Tender lieber gewesen, um die Lok im Ursprungszustand mit grün/rotbrauner Lackierung darstellen zu können. So bleibt sie eben schwarz/rot.
Grüße Kay
Epoche II (DRG) DCC, Z21, Multimaus, Fredi Weinert Mein Gleis, Eigenbau-Gleis nach sächsischem Vorbild
danke für den ausführlichen Bericht, es ist immer ein kleiner Genuß, einen solchen zu lesen. Ich bin kein Nietenzähler, aber gerade an solchen "Schönheiten" fällt selbst mir so ein Knick im Umlauf sofort ins Auge...
Ich habe eine technische Frage, bezogen auf den D+H Decoder (die ich bisher überwiegend nutze): Sind die Dampfstöße ab Werk bei Fahrstufe 1, in den Beschleunigungsphasen und auch anderen Beharrungsphasen, die man per Auge noch erkennen kann, synchron zur Bewegung der Kuppelstangen? Falls ja, kannst Du bitte mal nachschauen, was für eine Kennlinie ab Werk eingestellt wurde? Würde mich sehr interessieren.
Hallo Mark, ja,es ist ein langersehntes( für Epoche II) Modell,welches Brawa durchaus gut umgesetzt hat,insbesondere des völlig funktionsfähig nachgebildeten Innentriebwerkes.In dieser Hoffnung ging ich vor über 2 Jahren bei meiner Bestellung auch aus und wurde zum Glück nicht enttäuscht. Die Gasbeleuchtung finde ich jetzt nicht als Novum bei Einheitsloks.Da kommt es auf die Lieferserie und den Zeitraum der Vorbildauswahl an. Schön das sie die Gasbeleuchtung gewählt haben,die anfänglich alle Baumusterlokomotiven besaßen...also alle 10Stk.BR 01 und 02. Daher ist bei dieser BR 02 001 die Triebwerksbeleuchtung völlig überflüssig und Vorbildwidrig,da diese erst mit der Lima eingeführt wurde. Bei den Niederdruckzylindern bin ich noch etwas unschlüssig in Bezug auf die Modellumsetzung. Ansonsten ein lohnendes Modell,wenn man vorbestellt hat,da ja wieder alles Werkseitig ausverkauft ist.
Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #54Der ist doch deutlich zu erkennen. Sogar die Bremszylinder in Höhe der dritten Achse sind im Rahmenausschnitt zu sehen... Brille geputzt?
Hallo Lutz, ich weiß nicht, was Du siehst oder nicht siehst. Aber die Rahmenfenster hinter der Treibachse sind, auf dem Bild von Mark, doch deutlich zu sehen. Oder wie würdest Du die hellen Flächen hinter den Rädern interpretieren? Im Gegensatz dazu, sind die Bildlinks nicht geeignet, den durchbrochenen Rahmen abzubilden- gleichwohl ist er durchbrochen. Leider sind bei den hochpreisigen Messingmodellen hinter der letzten Kuppelachse Getriebe angeordnet, so daß hier kein Durchblick möglich ist... Übrigens- bin ich weder verbohrt, noch hänge ich irgendwelchen Ideologien an...
Zitat von Atchison im Beitrag #53Wo bleibt der so gehypte Rahmendurchblick?
mfG Ludwig
Der Blickwinkel des Fotos ist ganz entscheident. Die Augen müssen auf Achshöhe sein um durch den Rahmen sehen zu können. Die Rahmen sind, für eine Serienmodell, wirklich gelungen. Wenn ich heute dazu kommen, werde ich ein Bild einzustellen. Ich bin aber nicht der beste Knipser.
Tipps für das Foto: - weißer Hintergund - ein dunkler Hintergrund, wie auf Modellbahnanlagen üblich, bringt das Bild nicht zur Geltung - der Hintergrund muß zudem hell erleuchtet sein, am besten noch von hinten anstrahlen - Kamera genau exakt ausrichten auf Höhe Achsmitte - dabei genauen 90° Winkel einhalten - eine 3° Abweichung (oben, unten, rechts, links) von der Rechtwinkeligkeit kann schon den Durchblick verhindern - Stativ benutzen
Sonst wird das nichts mit dem Duchblick, siehe Deine Verkaufsbilder.
Danke für deine Tipps. Ich bin leider nur ein Handyknipser. Mit Fotografie habe ich mich nie beschäftigt. Ich hoffe ich komme morgen dazu ein Bild zu machen. Heute war Familientag - kann auch anstrengend sein.
Hier die Bilder. Allerdings sind es Aufnahmen von der 02. Ich war zu faul die 01 auszupacken. Die Lok wurde von hinten mit einer Tageslichtlampe beleuchtet. Den Rest hat mein altes Samsung zu verantworten.
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16.09.2021 00:34 (zuletzt bearbeitet: 06.12.2021 22:42)
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