gestern fand in München bei DB Systemtechnik die Evakuierungsübung mit dem ICE 4 statt. Sie ist notwendig, damit der Zug seine Zulassung bekommt. Dabei müssen 300 Personen in 3 Minuten den Zug verlassen können. Für diesen Test wurden Freiwillige gesucht, so dass ich mich dafür angemeldet und an diesem Event teilgenommen habe.
Ankunft in der Maschinenhalle. Dort gab es bereits Getränke.
Eine kleine Einweisung durch den Leiter der Tests.
Anschließend ging es aufs Außengelände.
Mir gefällt die lachende Front. Hebt sich doch deutlich von den anderen ICEs ab.
Die Teilnehmer werden auf die Wagen verteilt.
Schön, dass es wieder vollwertige Bord Restaurants gibt und man von den Bistros abgekommen ist.
Etwas Technik zur Überwachung der Evakuierungsübung.
Alles Einsteigen!
Die Übung an sich ist gar nicht mal so spektakulär. Nachdem alle Sitzplätze besetzt sind, werden irgendwann die Türen geschlossen. Anschließend übernimmt der Zugbegleiter ein paar lustige Ansagen "Herzlich Willkommen auf der Fahrt nach Hamburg", "Wir erreichen jetzt Fulda", "So, jetzt simma da. Leute steigen ein und aus", "Wir haben jetzt eine Störung und können die Fahrt nicht fortsetzen", "Der Zug kann nicht mehr weiter fahren, wir bitten Sie den Zug zu verlassen". Dann übernimmt die Zugbegleiterin im Wagen die Koordination, sie steht dazu eigentlich nur in Wagenmitte und sorgt dafür dass die Personen gleichmäßig auf die beiden Türen verteilt werden. Wenn ein Wagen leer ist hebt ein Mitarbeiter seinen Latz und wenn dies alle getan haben wird die Zeit gestoppt. Nach zwei Versuchen war der Test abgeschlossen.
Verlassen des Zuges.
Der Einstieg erfolgt über einen ausfahrbaren Tritt.
Sehr interessant beim ICE 4 sind die völlig unterschiedlichen Drehgestelltypen. Wobei dieser Drehgestelltyp gewöhnungsbedürftig ausschaut. So unfertig als wenn etwas fehlen würde.
Die Drehgestelle der Endwagen weißen eine interessante Bauform auf.
Abschließend durfte man sich noch den Führerstand anschauen.
Auf dem Gelände stand auch ein ICE 2.
Allerdings eine sehr interessante Kombination bei der der Steuerwagen auf das Restaurant folgt.
Zg1 und Zg2 wird nach dem Umbau mit Leuchtdioden erstrahlen.
Nach der Übung wurde noch kostenlos Essen und Getränke spendiert.
Viele wird nun sicherlich interessieren wie es Innen im ICE 4 ausschaut. Leider war es verboten vom Innenraum Bilder zu schießen, so dass ich euch den Innenraum versuche zu beschreiben. Grundsätzlich schaut es soweit erst mal ganz schick aus und ist vom Design her an die anderen ICEs angeglichen. In den 2. Klasse Mittelwagen gibt es je nach Typ vier große Gepäckablagen auf Bodenhöhe mit jeweils zwei Fächern. Die Ablagen sind grob geschätzt 1,5 m lang und können somit einiges an Gepäck aufnehmen. Das finde ich schon mal sehr löblich. Im 1. Klasse Wagen, zumindest in dem ich war, waren nur zwei Ablagen vorhanden. Allerdings können dort ja auch weniger Personen Platz nehmen. Ein Wagen hat so weit ich richtig gezählt habe vier großzügige Rollstuhlstellflächen. In einem Wagen soll es Fahrradstellplätze geben, wobei ich den nicht gefunden habe, da ich auch nicht durch den ganzen Zug gelaufen bin.
Die Sitze finde ich viel besser geformt als z.B. im ICE 1 oder 2. Dort sind die Sitzflächen nach außen rund geformt, so dass man bedingt durch den S-Verlauf der Wirbelsäule eigentlich immer irgendwie bucklig da sitzt. Eigentlich müsste man sich rückenschonend immer ein Lordosekissen mitnehmen. Dies ist nun im ICE 4 anders. Die Sitzflächen sind viel besser an die Wirbelsäule angepasst und haben einen S-Verlauf. Dies habe ich auch schon im neuen 440er Facelift so erlebt. Eine gute Entwicklung. Die Sitze lassen sich auch wieder zum Zurücklehnen verstellen. Dabei schiebt sich das Sitzpolster nach vorne und die Lehne folgt dem Sitzpolster an der Unterkante. Es gibt wie sonst auch eine Steckdose an Zweier-Sitzen und in der 1. Klasse eine Steckdose je Platz mit dann auch je einer Armlehne pro Fahrgast. In der 2. Klasse muss man sich die mittlere Armlehne mit dem Nachbarn teilen. Der Sitzabstand schaut auch in der 2. Klasse gut aus. Man hat ausreichend Beinfreiheit.
Beim Bordrestaurant fällt leider der sehr schmale etwas längere Gang entlang der Küche auf. Hier können sich unmöglich zwei Personen begegnen. Wobei ich meine, dass es bei den anderen ICEs auch nicht möglich ist. Hier habe ich den Gang aber als nicht so schmal in Erinnerung.
Insgesamt freue ich mich auf den ICE 4 und da die Linie Hamburg - München über Würzburg eine der ersten Linien sein wird auf denen der ICE 4 unterwegs ist, kann ich mich somit doppelt freuen.
An dieser Stelle nochmal Danke an Martin (BR 218) der mich auf diesen Termin aufmerksam gemacht hat.
Zitat von Dominik B im Beitrag #1 Mir gefällt die lachende Front. Hebt sich doch deutlich von den anderen ICEs ab.
So unterschiedlich sind die Interpretationen. Die Dinger stehen ja oftmals im Frankfurt vor meiner Nase herum und ich habe immer das Empfinden, einer schlecht gelaunten Ente ins Gesicht zu schauen, der gerade jemand auf den Bürzel tritt.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Zitat von Dominik B im Beitrag #1 Wenn ein Wagen leer ist hebt ein Mitarbeiter seinen Latz und wenn dies alle getan haben wird die Zeit gestoppt.
So heisst die Warnweste also jetzt? Das Gelände kenn ich zur Genüge und dort gibts fast immer mal was zu sehen. Hatte mir dort u.A. schon die CD BR380, den 407 und viele andere Fahrzeuge angesehen, teilweise auch innen.
Hallo Dominik, vielen Dank, daß du uns daran hast teilnehmen lassen. Leider ist eine Evakuierungsübung ohne Gepäck und nur so viele "Fahrgäste",wie Sitzplätze vorhanden ist, nicht die Realität (vor allem vor Wochenenden und Feiertagen)! Es bleibt also zu hoffen, daß weitere Test mit besonderer Auslastung geprobt werden! Nächste interessante Frage: Waren auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen dabei?
Zitat von joestar im Beitrag #5Leider ist eine Evakuierungsübung ohne Gepäck und nur so viele "Fahrgäste",wie Sitzplätze vorhanden ist, nicht die Realität (vor allem vor Wochenenden und Feiertagen)! Es bleibt also zu hoffen, daß weitere Test mit besonderer Auslastung geprobt werden! Nächste interessante Frage: Waren auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen dabei?
Ja, ich finde das auch etwas verwunderlich. Scheinbar muss aber nur das Soll geprobt werden und da der Zug mit einer gewissen Zahl an Sitzplätzen angegeben ist und nicht Stehplätzen wird wohl nur das getestet. Ich habe Rollstühle gesehen, aber da die paar Wagen weiter vorne waren habe ich das jetzt nicht sehen können, ob sie mit ausgeladen wurden. Gehe aber davon aus, dass ja. Ich habe aber gesehen, dass ein Mann von zwei im Stütz getragen worden ist, natürlich nur zu Demonstration. Somit denke ich, dass sowas also schon auch mit eingerechnet wird.
Zitat von rheingold im Beitrag #7Im Zuge solcher Aktionen freue ich mich schon auf den Tag der offenen Tür, im Siemens Validationscenter Wegberg , nächstes Jahr.
Zitat von joestar im Beitrag #5Leider ist eine Evakuierungsübung ohne Gepäck und nur so viele "Fahrgäste",wie Sitzplätze vorhanden ist, nicht die Realität (vor allem vor Wochenenden und Feiertagen)!
Nur zum Gepäck: mir wurde schon von Klein auf beigebracht, dass ich im Falle einer Evakuierung (bei uns z.B. meiner damaligen Grundschule oder der weiterführenden Schule) nichts mitnehme und in Ruhe zum Ausgang gehe. Der Hinweis darauf sollte dann aber auch in der Ansage kommen, dass der Zug jetzt evakuiert wird.
Zitat von rheingold im Beitrag #7Im Zuge solcher Aktionen freue ich mich schon auf den Tag der offenen Tür, im Siemens Validationscenter Wegberg , nächstes Jahr.
Ah, wann genau ist denn das?
Gruß
Dominik[/quote]
Hallo Dominik erstmal vereinfachte Antwort..... irgendwann nächstes Jahr. Es ist so, den letzten Tag der offenen Tür konnte ich nicht wahrnehmen. Habe dann mal letztes Jahr dort angerufen, und gefragt wann es wieder einen gäbe. Die nette Dame dort, sagte mir, es wird 2017 sein , hatte aber noch keinen festen Termin. Sie hat mich dann in eine Benachrichtigungsdatei aufgenommen, und ich soll per Mail den Termin mitgeteilt bekommen.
Zitat von Lernkern im Beitrag #9Nur zum Gepäck: mir wurde schon von Klein auf beigebracht, dass ich im Falle einer Evakuierung (bei uns z.B. meiner damaligen Grundschule oder der weiterführenden Schule) nichts mitnehme und in Ruhe zum Ausgang gehe. Der Hinweis darauf sollte dann aber auch in der Ansage kommen, dass der Zug jetzt evakuiert wird.
Die Schule bleibt ja auch da stehen, wo sie ist. Bei den Evakuierungsrunden, die ich mitmachen durfte (3xPU, einmal Technikausfall, einmal Bltzschlag direkt in den Zug), war immer das Gepäck mit dabei, wie soll man sonst wieder an seinen Krempel kommen? Sieht vielleicht anders aus, wenn die Hütte in Flammen steht, aber da wird wohl auch keiner auf die Durchsage warten.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Ich bin davon ausgegangen, dass Evakuierungen nur in Notfällen stattfinden und daher schnell gehen müssen (es wurde ja bei Doms Übung auch die Zeit gemessen). Und schneller geht es, wenn man seinen Krempel zurücklässt. Oder man läuft halt Gefahr mit der Hütte abzubrennen.
Und zu "Die Schule bleibt ja auch stehen, wo sie ist.": Echt, bei der Bahn werden fahrende Züge evakuiert? Duckundwech.
Gruß
Jörg
P.S.: Kennt ihr den von dem stotternden Piloten, der sich nur klar ausdrücken kann, wenn er singt: "Das Flugzeug brennt, wir stürzen ab, wir müssen alle ste-erben. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalalaaaa".
Zitat von Lernkern im Beitrag #12P.S.: Kennt ihr den von dem stotternden Piloten, der sich nur klar ausdrücken kann, wenn er singt: "Das Flugzeug brennt, wir stürzen ab, wir müssen alle ste-erben. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalalaaaa".
Von dem habe ich zum Glück noch nichts gehört. Ich hatte bei Germanwings nur mal einen Cpt. Picard auf dem Flug LEJ -> CGN.
Zum Thema: danke fürs zeigen Dominik. Wie kommt man an die Informationen für solch eine Übung? Wird da speziell für eingeladen? Wo werden die Freiwilligen rekrutiert, kann da jeder mitmachen?
Zitat von Lernkern im Beitrag #12Ich bin davon ausgegangen, dass Evakuierungen nur in Notfällen stattfinden und daher schnell gehen müssen (es wurde ja bei Doms Übung auch die Zeit gemessen). Und schneller geht es, wenn man seinen Krempel zurücklässt. Oder man läuft halt Gefahr mit der Hütte abzubrennen.
Notfälle ja, aber im Regelfall heißt das bei Bahnens eigentlich nur, dass das Gefährt nicht mehr weiterkann oder -darf. Eilig war das bei den von mir erlebten Fällen nie, da haben wir bis zu 5 Stunden in der Kiste gehockt, bis der letzte heraus durfte. Putzig ist im Beitrag von Dominik da auch die Konstruktion mit den Paletten als Ausstiegshilfe. Da hüpft es sich ja locker herunter, das ist ja fast wie Aussteigen an einem Bahnsteig und entsprechend schnell wird das auch gehen. Interessanter wird das bei einer echten Evakuierung über diese mitgeführten Leiterchen (mit Gepäck natürlich), Überquerung des Gegengleises, Durchquerung des Bahngrabens und Hinaufkraxeln des Einschnitts und das bei Dunkelheit. Dann noch 200m einen Feldweg lang und schon war man bei den SEV-Bussen.
Zitat von Lernkern im Beitrag #12 Und zu "Die Schule bleibt ja auch stehen, wo sie ist.": Echt, bei der Bahn werden fahrende Züge evakuiert? Duckundwech.
Der Zug (und damit das Gepäck) ist nach einer Evakuierung meist schnell weg -aus eigener Kraft oder abgeschleppt. Mit Schulen passiert das seltener....
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
danke für die Info. Dann warte ich mal ab, wann der Termin kommt.
Hallo Marcel,
schwierig. Also ich könnte mir vorstellen, dass es in der lokalen Presse stand. Bis nach Würzburg hat es aber auch nicht gereicht. Darüber hat mich erst Martin informiert. Ich habe dann aber bei Systemtechnik eine Seite gefunden auf der man sich anmelden konnte. Ich habe es aber von der Firma aus gemacht und weiß daher nicht ob das Intranet war. Da man aber Anklicken konnte ob man Mitarbeiter oder nicht ist, gehe ich davon aus, dass sich auch nicht Mitarbeiter anmelden konnte. Für mich hat es auch nicht den Eindruck gemacht, dass es alles Mitarbeiter wären.
Heute war ich zwar noch im neuen Regiowerk Nürnberg zur Besichtigung, das war aber intern und da darf ich leider keine Bilder von ins Internet stellen. Somit müssen wir bei Interesse halt eine Bilderstunde auf dem Jahrestreffen machen.
hau rein die Bilder verboten ist egal. Bei Dir lohn das noch Du kannst dir noch Dein ganzes Berufsleben versauen! Hast ja noch 40 Jahre vor Dir das lohnt sich wenigstens. Meine paar Jahre bekommt man mit Arbeitslosigkeit, Krankheit und Frührente ja noch irgendwie über die Runden. Also bitte nicht so weich rein damit und eine Mail mit dem Link gleich an Deine Personalabteilung. .............. und wech
''Die Summe aller Probleme geteilt durch die beteiligten Personen ist immer das Gleiche''
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Evakuierungsübung mit dem ICE 4
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10.04.2016 10:54 (zuletzt bearbeitet: 10.04.2016 10:55)
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Duckundwech.
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