In diesem Thread möchte ich einmal darstellen was ich aus alten Loks mache. Um das hier geht es:
Das ist jetzt erst einmal in dem Zustand wie das Modell aus Übersee bei mir zu Hause angekommen ist. Die Fotos sind sozusagen eine Bestandadsaufnahme. Seit es die Digitalknipsen gibt mache ich viele Ausnahmen während solcher Umbauten. Das Kameraobjektiv sieht doch viel mehr als das blosse Auge. So manche Ungereimtheiten und Details fallen einem erst auf einem Foto auf. Dann kann man es geziehlt korrigieren und anschliessend noch einmal ablichten. Da kann dann schon mal mehrmals hintereinander sein bis es passt. Da das Thema hier doch recht exotisch ist, bitte nicht scheuen mir Fragen zustellen. Ich werde mich bemühen sie zufriedenstellend zu beantworten.
Obwohl die Loks hier wohl exotisch anmuten, sind im Modell oftmals die gleiche Fehlern drin. Vor allem Kleinserien mögen da oftmals nicht die gewünschte Laufeigenschaften an den Tag legen. Da bin ich mal gespannt was du mit der Lokomotive machen wirst.
so alt scheint mir das Modell nicht zu sein. Ist das ein Fertig- Modell, oder war das ein Bausatz? Na da bin ich auch mal gespannt was Du aus der "alten Lok" machen willst.
da bin ich auch mal sehr gespannt, was Du machst! Fragen kann ich gerade keine mehr stellen, weil die von den Kollegen vor mir schon abgearbeitet wurden...
Um die Fragen hinsichtlich der Lauf- und Fahreigenschaften zu beantworten, ein Blick unter die Haube:
Das Modell wurde in den 1970er Jahren vom Importeur ALCO Models bei Kobra in Korea als Kleinserienmodell hergestellt. Man erkennt die traditionellen sog. Open Frame Motor. Wegen seiner Bauart so bezeichnet, sind diese Motore eine Entwicklung der Fa. Pittmann aus den 1930er Jahren. Sie waren schon damals durchweg alle 5-Polig ausgeführt. Kombiniert waren sie mit Schneckengetrieben welche Übersetzungsverhältnisse von 1:27 bis 1:40 oder sogar 1:50 in einer einzigen Stufe boten. Für hiesige Verhältnissse man das sehr hoch erscheinen, aber die alten Pittmanns und deren Nachbauten drehten auch sehr hoch. Die Stromabnahme erfolgt hier traditionell nur durch den Massekontakt der nicht isolierten Räder von Lok und Tender. Bei der Lok links und beim Tender rechts. Die Fahrwerke, vulgo Masse, von Lok und Tender haben demzufolge eine feindliche Polarisation und sind demzufolge mit einer isolierten Kupplung miteinander verbunden. Das einzige Elektrikbauteil in der Lok, abgesehen vom Motor, ist denn auch das sichtbare gelbe Kabel von der isolierten Motorschleifkohle zum isolierten Kupplungszapfen.
Hierzulande ist dieses Motorenkonzept von älteren Trix und Lililut Loks her bekannt. Der Trix Motor war allerdings nur als 3-Poler ausgeführt und in Verbindung mir einer Getriebeübersetzung von nur 1:5 führte das dann zu bekannten bockig-rasanten Lauf der Trix Express Loks. Der Liliput Motor war zwar auch 5-polig ausgeführt, aber Qualitätsprobleme trübten bei damaligen Liliput Loks oft die Fahrfreude.
Um das Modell jetzt hinsichtlich seiner Fahreigenschaften einzuordnen, kommt es auf den eigenen Standpunkt an. Unter heutigen Gesichtspunkten betrachtet sind sie schlecht. Aber immer noch besser als die damaligen einheimischen Modelle mit den bekannten traditionellen Antrieben wie Märklin, Fleischmann und Trix. Wer also diese Traditionsantriebe heute noch für gut befindet, das Modell der 0-8-0 ist dann im Vergleich als sehr gut einzuordnen.
Hier habe ich schon erste Reparaturen ausgeführt indem ich die am hinteren Ende lose Regenrinne am Führerhausdach wieder angelötet habe. Dafür musste an der bertreffenen Stelle der Schutzlack bis auf das blanke Messing entfernt werden. Man erkennt auch wie der Motor in das Führerhaus hinein ragt.
Das Modell hatte wohl die vorherigen 40 Jahre ein geruhsames Leben in der Vitrine zugebracht, aber damit ist es jetzt vorbei. Mein Umbaukonzept: - Tausch ds vorhandenen Motors gegen einen Glockenankermotor - Ersetzen des Schlauch durch eine Gelenkwelle - Schauen ob sich das vorhandenen Getribe weiter verwenden lässt; meine Erfahrung sagt in etwa 70% der Fälle geht das; sonst Austausch - Drehmomentstütze für das achsreitende Getriebe - Stromabnahme von allen Rädern von Lok und Tender, es ist schliesslich eine Rangierlok - dabei bekommen Lok und Tenderfahrwerke die gleiche Polarität (Masse) - Federung in der Lok zum arbeiten bringen damit die Lok auf ihren Federn schwimmt - Wipplagerung der Tenderdrehgestelle - Kadee Kupplungen vorne und hinten - Beleuchtung der Lokscheinwerfer vorne und hinten - genormten Digitalschnittstelle - Stehkesselrückwand anfertigen, evtl. diese detallieren - Lackieren und Beschriften der Lok - Verglasen der Fenster - Lokpersonal
Es gibt keine Bauanleitung, man muß das in Eigenregie machen.
Also ein elektrisches Konzept irgendwo zwischen Märklin und Jouef der 1990er Jahre... Aber verstehe ich das richtig, dass der Lokaufbau überwiegend aus Metall besteht? Wegen der gelöteten Regenrinne? Eine sehr interessante kontrastreiche Mischung von Qualitäten :D
Möge dieses Projekt besser voranschreiten als mein ähnliches mit der 55 , wobei die Weiternutzung des Fahrwerks sicher hilfreich ist :)
Bis auf Weiteres nurnoch gelegentlich on, um Nachrichten zu überprüfen.
Um auch die Vermutung zu bestätigen; die Lok besteht zum allergrößten Teil aus Messing. Man hat diese Handarbeitsmodelle in früheren Jahren generell unlackiert ausgeliefert. Aber da Messing im Lauf der Zeit anläuft wenn man nicht putzt, die Gartenbahner konnen ein Liedchen davon singen, hat man die Modelle mit einem Schutzlack versehen. Manchmal farblos, aber dann hat man dem Schutzlack goldfarbene Pigmente beigemischt damit man evtl. vorhandene unsaubere Lötstellen damit kaschieren kann. Darum merke, es ist nicht alles Gold was glänzt Was die Preise für solche älteren Handarbeitsmodelle angeht, sie sind teilweise schon recht günstig zu haben. Abhängig vom Alter, Größe, Begehrlichkeit und Erhaltungszustand. Man muß aber Geduld aufbringen und die Angebote beobachten. Und man sollte sich auch im Klaren drüber sein, daß man hier keine rundherum-sorglos-fix-und-fertig Loks bekommt. Für zum in die Vitrine stellen braucht man an solchen Modellen eigentlich nichts zu machen. Da reicht es meistens angelaufene Stellen zu polieren und mit Schutzlack zu versiegeln. Wenn man damit allerdings Fahren will muß man schon etwas daran tun.
Der erste Versuch, ein Faulhaber 1624, der Schlauch durch eine richtige Gelenkwelle ersetzt und an das Getriebegehäuse einen Messingblechstreifen als Drehmomentstütze angelötet. Die Schwungmasse im Hintergrund wurde verworfen, wenn man ausschliesslich Digital fährt, braucht man sie nicht unbedingt. Eine Schwungmasse ist bei DCC eine Kann-Option, während sie bei Analog ein unverzichtbares Muss ist.
Nächstes Problem. Das Gehäuse lässt sich nicht mehr aufsetzen weil der Aschkasten zu weit nach innen ragt.
Die Lösung: Extreme Terror Säging. Was nicht passt wird passend gemacht. Jedenfalls passt das Gehäuse danach. Es ist bei aufgesetzten Gehäuse auch nicht zu erkennen wie weit die Aschkastenhälften nach innen ragen. Daher kann man hier getrost einen Streifen auf jeder Seite entfernen ohne daß es auffällt.
Wunderbar schöne Beschreibung deiner Verbesserungsarbeit. Beim 'Drehmomentstütze' habe ich mir zuerst Fragezeichen gesetzt was das nun wieder sein sollte. Aber die Bilder erklären es von sich selber. Das ersetzen der wahrscheinlich ausgehärteten Silikonschlauch ist ohnehin nötig gewesen. Auch war der Motor nicht in einer Linie mit der Achse. Das geht im Betrieb nicht lange gut. Da hast du gleich gut angepackt. Weiter ist die Lokomotive nicht schlecht zusammengelötet, wenn ich es richtig erkenne? Bin gespannt wie es weiter geht. @Alfred; eine Lokomotive kann noch so wertvoll sein, aber wenn sie nicht fährt ist es leider nur einen Vitrinenwärter.
Hier habe ich eine Stromabnahme von allen 8 Rädern der Lok gemacht. Die Schleifer habe ich damals noch aus 0,5mm Messingdraht gemacht, heute nehme ich statt dessen 0,3mm Bronzefederdraht. Auf der nicht isolierten Seite habe ich die Schleifer direkt auf die Bodenplatte gelötet. Des weiteren sieht man am hinteren Ende der Bodenplatte einen Anschlußdraht der dieekt zum Decodereingang führt. So umgehe ich mir hier einige schleifende und rotierende Stromübertragungspunkte. Für die isolierte Seite habe ich einen Streifen aus 0,3mm Polystyrol auf die Bodenplatte geklebt und darauf wiederum einen Streifen aus dünnem Kupferblech als Träger für die Radschleifer. Die Schleifer und das Anschlußkabel wurden vorher aufgelötet, dann entfettet und das Ganze mit Sekundenkleber auf den Isolierstreifen geklebt. Durch den Träger habe ich hier auch eine ausreichend große Klebefläche. Die Räder haben hier eine sog. Ringisolierung, d.h. nur die Radreifen sind isoliert und nur darauf müssen die Schleifer anliegen.
Da ich den Bau der Schleifer an den Tenderdrehgestellen hier nicht fotografiert habe, möge als als Beispiel der Tender einer anderen Lok dienen. Das Drehgestell ist hier ausgebaut und man sieht es von oben. Auh hier habe ich Masseschleifer vorgesehen.
So sieht das Drehgestell im eingebauten Zustand aus.
Und damit hat die Lok eine wirksame Stromabnahme von allen 16 Rädern. Als ich diese Lok damals umgebaut habe waren Speicherkondensatoren noch kein Thema, Elkos waren groß, klobig, unförmig und explodierten schon mal mit lauten Knalle Die Lok hat mir jedenfalls nie Kummer gemacht, auch hat sie schon mehrere Fremo Sessions hinter sich wo sie keinen Anlass zu Klagen gab.
Dann ging es an die Verkabelung. @ Jörg, um Deine Frage zu beantworten, die Drehmomentstütze habe ich schlicht oben auf das Motorgehäuse geklebt. Darauf habe ich noch eine 3-polige Steckdose geklebt welche für den Frontscheinwerfer und eine evt. noch zu installierende Führerhausinnenbeleuchtung vorgesehen ist. Am Rahmenheck habe ich mir aus Messingdraht einen Kabelordner gemacht. Zum Tender hin führt eine mehrpolige Mikro Steckverbindung hin, da dort der Decoder eingebaut wird. Insgesamt gint es 7 Kabelverbindungen: - Schiene rechts - Schiene Links - Motor - Motor - Rückleiter + - Licht vorne - Fhs. Innenbeleuchtung (vorgesehen) Aus ästhetischen Gründen habe ich nur schwarze Litzen vorgesehen. Man muß bei der Installation also höllisch aufpassen.
Schöne Beschreibung. Es sieht alles einfach aus. Muss aber erst mal durchdacht und praktiziert werden. Die schwarze Litzen könntest du mit einem Kleinstmarker, oder auch mit Farbe und dünnstem Pinsel mit Striche versehen. Zum Beispiel dünne Streifen in Rot oder Silber machen die Kabel schon besser zu ordnen.
Mit der Steckverbindung habe ich mir ein Fail Safe System ausgedacht. Die Anschlüsse habe ich so angeordnet: - Schiene rechts (rot) - Motor (orange) - Zusatzfunktion F1 (grün) - Rückleiter + (blau) - Licht vorne (weiß) - Motor (grau) - Schiene links (schwarz) Wobei die Lok hier in Fahrtrichtung vorne nach links weist.
Das Bild zeigt die Elektroinstallation im Tender wie ich sie Heute mache. Ab hier kann ich wieder farbige Kabel verwenden. Die 7-polige Steckbuchse mit RM1,27 ist auf eine isolierende Auflage aus 0,3mm PS aufgeklebt. Die Hörnchen links und rechts dienen der Führung des Steckers und zur Erleichterung beim Zusammenstecken. Ein Worst Case wäre das 180° Verdrehen des Steckers, dann gibt es allerdings einen kräftigen direkten Kurzschluß welcher nicht über den Decoder geht. Dann habe ich mir aus Buchsenleisten mit RM2,54 einen genormten 8-poligen Schnittstellenstecker gemacht. Die 1-reihigen Buchsenleisten RM2,54 werden in 4-er Blöcke geschnitten und jeweils 2 davon zu einer 8-poligen Steckbuchse zusammen geklebt. Diese Buchsenstecker kann man sowohl als Stecker als auch als Buchse verwenden. Sie sind sehr günstig zu haben und man muß nicht diesen Verdummungsaufschlag für spezielle Bauteile berappen der gerne von Uns Modellbahner abkassiert wird. Die Schnittstellenbuchse habe ich auf Distanzklötzchen geklebt damit man auch so komische Decoderstecker mit seitlich auskragender Kabelführung hier problemlos einstecken kann. So kann ich dann einfach den Decoder meiner Wahl einstecken und sollte der einmal nicht mehr aktuell sein oder es gibt etwas besseres, kann ich einfach wechseln.
Da die im Thread beschriebene Lok schon vor einigen Jahren umgebaut worden ist, sieht es hier noch etwas anders aus: Hier ist noch eine andere Steckverbindung eingebaut worden. Das fand ich noch nicht so ganz ausgereift. Die Steckverbindung war schon herstellerseitig angelöteten Kabel versehen welche auch viel zu steif waren. Die 2-polige Steckbuchse ist für den Rückfahrscheinwerfer.
Mit diesen Steckverbindungen kann ich die Lok jederzeit ohne Lötarbeiten in ihre Hauptbaugruppen zerlegen und wieder Zusammenbauen um beispielweise Wartungsarbeiten auszuführen.
Noch ein Wort zur Beleuchtung. So muß man einen bereits montierten Scheinwerfer halten um ihn durchzubohren. Anderenfalls würd er einfach abreissen wenn der Bohrer durchtritt. Dann darf man ihn wieder anlöten und sich die Finger verbrennen, Auafaktor sehr groß... Als LEDs nehme ich meistens die 0603er mit bereits angelötenen Anschlußkabeln und dem Farbton Golden White was dem hellen Glühlampenlicht der US Dampfloks recht nahe kommt. Für Modelle nach deutschem Vorbild würde ich Super Golden White nehmen was wiederum den funzeligen Glühbirnen von DB und DR entspricht. Das Innere des Scheinwerfergehäuses wird silbern ausgemalt. Die LED wird vorher in flüssigen Sekundenkleber getaucht und diesen dann richtig aushärten lassen damit sich eine rundherum vorhandene Schutzschicht ergibt. Erst dann wird die LED eingeklebt wobei sie nur von ihren Anschlußdrähten gehalten wird. Messing ist elektrisch leitend und so sollte die LED tunlichst nirgendwo das Innere des Scheinwerfergehäuses berühren. Zum Schluß kommt noch einen glasklare Abdeckscheibe vorne darauf. Diese Scheiben mache ich mir aus den Kragenversteifungen von Herrenoberhemden welche in den Verkaufspackungen den Kragen steif halten. Innen mattiere ich die Abdeckscheiben gerne und so ergibt sich der Effekt einer gleichmässig ausgeleuchteten Fläche wie beim Vorbild.
Wenn alles wieder zusammen gebaut ist geht es an die Probefahrten und Decodereinstellungen. Um das vorwegzunehmen, i was not so amused. Es gab noch viel Arbeit bis ich zufrieden war.
Die ersten Probefahrten mit dem neuen Motor wurden aus Sicherheitsgründen analog mit eingestecktem Blindstecker gemacht. Dabei erwies sich das Getriebe als nicht ganz lautlos. Es spektakelte doch unamgenehm. Vorher hatte der alte Motor selber laut genug spektakelt und man hat die Getriebegeräusche nicht wargenommen. Des weiteren war im alleruntersten Geschwindigkeitsbereich ein leichtes Klemmen der Lok bei einer bestimmten Radstellung festzustellen.
Die Ursache für den Klemmer war ein Radsatz mit nicht ganz exaktem 90° Versatz der Kurbelzapfen. Man sollte keineswegs die Räder auf der Achse verdrehen, sondern das nicht isolierte Rad abziehen, ausrichtn und wieder aufpressen. Hier habe ich ein modifiziertes Radsatzrichtgerät im Einsatz. Damit kann ich dann auch Radsätze mit Achsdurchmessern größer als 2mm bearbeiten. Damit war der Klemmer dann beseitigt und die Lok lief richtig "rund".
Beim Getriebe war das nicht so einfach. Das Originalgetriebe hatte ein aus Messingblechen zusammen gelötetes Gehäuse. Dadurch liess sich die Schneckenwelle nicht demontieren. Sie wies ein reichliches Axialspiel auf was meiner Erfahrung nach eine der Hauptursachen für spektakelnde Getriebe ist. Bei voll demontierbaren Getrieben kann man das Axialspiel der Schneckenwelle mittels Beilagscheiben unterschiedlicher Stärke auf nahe "0" reduzieren was denn den Lärm in den meisten Fällen auch reduziert. Da das Getriebe also ein Sealed Unit war und zudem die Stahlschnecke leichte Korrosionsschäden aufwies, die Lok hat wohl mal in feuchter Umgebung gelagert, habe ich mich entschlossen hier ein neues Getrieb einzubauen. Der unabhängige Zulieferer NWSL hat verschiedene Getriebetypen mit unterschiedlichen Übersetzung in seinem Programm. Des weiteren kann man da Gelenkwellen, Lagerbuchsen, Motoren und so ziemlich alle Komponenten kaufen die der Selbst- und Umbauer braucht.
Ich habe mich für ein direktes Getriebe mit einer Übersetzung von 1:36 entschieden und auf dem Foto habe ich ein solches Getriebe im Lieferzustand abgebildet. Das Zahnradmodul ist hier m=0,3 was dieses Getriebe trotz seiner hohen Übersetzung sehr kompakt macht. Als Anmerkung hier oben ist ein Getriebe der neuesten Produktion abgebildet, während ich in meine Lok noch ein vorhandenes Getriebe mit dem älteren eckigen Gehäuse eingebaut habe. Die Innerreien sind gleich geblieben. Da das Achszahnrad auch gleichzeitig des Schneckenrad ist, musste das alte Achszahnrad auch ausgetauscht werden. Heißt dann ein Rad und das alte Zahnrad von der Achse und neues Zahnrad und Rad (90°-Versatz!) wieder auf die Achse. Mit dem Radsatzrichtgerät kein Problem.
So präsentiert sich jetzt das neue Getriebe in der Lok. Die Drehmomentstütze wurde durch Verkürzen angepasst und so zusammen gelötet. Hier erkennt man auch warum die Drehmomentstütze so eine komische Form haben muß. Der Kesselbauch ist hier unten geschlossen und das Getriebe duckt sich tief in den Rahmen.
Damit das Getriebe passt mussten sowohl Steuerungsträger und Getiebegehäuse etwas befelit werden. Das Getriebe ist ja achsreitend und federt mit dem Radsatz mit. Da braucht es einen gewissen Bewegungsraum. Bei der Gelegenheit als die Radsätze und Steuerung ausgebaut waren, habe ich den Rahmen hinter den Rädern schwarz gestrichen, die endgültige Lackierung ist das noch nicht. Jetzt lief die Lok auch weitgehend geräuschfrei. Lediglich das typische leise Singen des hochdrehenden Faulhabermotors ist zu hören. Ich habe dann auch auf der Anlage ausgiebige Probefahren unternommen.
Entkuppelt wird mit Schaschlikstäbchen.
Die Lok macht das wofür sie gebaut ist, Rangieren bei langsamen Fahrgeschwindigkeiten und das stotterfrei und rumpelfrei auch auf Weichen und sonstigen Stolperfallen. Das war es erst einmal für Heute. Und damit das kein Herrschaftwissen bleibt, hier der Link zu NWSL: http://nwsl.com/ Die Seite ist nur in Englisch. Aber ich kann mir vorstellen daß das ettliche der angebotenen Antriebkomponenten einigen von Uns bei Problemen mit dem Antrieb helfen könnte.
Nachdem die Lok jetzt mechanisch mich zufriedenstellend läuft, begann die Decodereinstellerei. Hier hatte ich einen ESU V4.0 eingebaut nachdem ich mit dem Vorgänger V3 doch so gute Erfahrungen gemacht hatte. Kurz erzählt, die Lok bekam ich hinsichtlich der Fahreigenschaften, wie Anfahrtverhalten, Beschleunigung, Abbremsen und Anhalten so eingestellt wie ich mir das vorgestellt habe. Auch die Lichtfunktion nach Rule17* habe ich hinbekommen. Es war eben sehr kompliziert und waren nicht weniger als 18 Programmierschritte dafür erforderlich. Aber der Decoder machte aus dem analog samtweich laufenden Faulhaber ein brummiges knurriges Etwas das keine Ähnlichkeit mehr mit einem Faulhaber aufwies. Beim Anfahren haben die Führerhausseitenwände vibiert, so hat der Decoder den Motor durchgeschüttelt. Und ich habe hier so etwa 30 bis 40 Stunden damit zugebracht um alle Möglichkeiten auszutesten die dieser Decoder an Einstellparametern für PID, Ansteuerungsfrequenzen und dergleichen zu bieten hat. Die automatische Selbsteinstellung brachte auch nach mehrmaligen Versuchen noch schlechtere Ergebnisse als die manuelle Programmierung.
Die Decoderfummelein haben unverhältnismäßig viel Zeit gekostet. Hier habe ich die fehlende Stehkesselrückwand vorerst durch eine eingeklebte Messingplatte verschlossen. Vorerst heit, ich lasse das erst einmal so und mache eine Detaillierung des Fhs. Inneren irgendwann einmal später.
Wie so etwas aussehen könnte als Beispiel mal von einer anderen Lok welche auch ein völlig hohles Führerhaus hatte. Hier bei der USRA 0-8-0 ist da bis Heute noch provisorisch und da Provisorien die Neigung haben zu Dauerprovisorien zu werden ...
Hier mache ich gerade ein Übergangsblech zwischen Lok und Tender. Das ist eine meiner Lötvorrichtungen und hier löte ich gerade 0,5mm Messingdraht an ein Stück Riffelblech an.
Die Ösen werden aus Messingdraht geformt und haben reichlich Spiel damit das Blech auch nach der Lackierung leicht beweglich bleibt.
In die hintere Quertraverse weden Bohrungen eingebracht und die Ösen dort eingesteckt und auf der Rückseite wie ein Splint aufgebogen
Der Abgrund zwischen Lok und Tender ist verschwunden.
Hier erklärt sich auch die geschwungene Kontour am hinteren Ende des Übergangsblechs. Der Kabelordner tut ebenfalls seine Dienste und hält die Verbindungskabel hübsch unauffällig.
ich habe auch schon viel Zeit mit dem Anpassen des Lokpilot 4 an Faulhabermotoren verbracht. Ich bin vor kurzen auf diesen Beitrag gestossen und hatte mit der dort beschriebenen Vorgehensweise nicht nur bei den Flachläufern sondern auch bei normalen Faulhabermotoren auf einmal Erfolg. Manuell habe ich es auch nie so gut hinbekommen. Vielleicht ist das auch bei deiner Lok einen Versuch wert.
danke für die Hinweise. Ich habe meine Lok ja zum laufen bekommen, nur wie bringe ich dem ESU V4 bei den Fauli nicht abzuschlachten? Das ist genau die Frage, die mir bislang noch keiner zufriedenstellend beantworten konnte. Auf exklusive Userbeschimpfungen, so wie Vermutungen über meinen Geisteszustand, im ESU Forum a'la "Dirk71" verzichte ich gerne. Und immer daran denken: Rangierlok, die ist ständig am Anfahren und Anhalten. Nur habe ich den Eindruck der Verfasser des verlinkten Artikels bringt da einiges durcheinander. So ist beispielsweise nach NMRA die CV10 die EMF Feedback Cutout, zu Deutsch hier stellt man die Fahrstufe ein, ab welcher der Decoder die Lastregelung abschaltet. Die CV10 ist in dem bei meinem V4.0 mitgelieferten Handbuch nicht dokumentiert. Sollte es tatsächlich solche "Geheim-CVs" geben, welche nur mit dem Programmer zugänglich sind, ist das absolut nicht userfreundlich. Und in Anbetracht des schon in diesen Decoder nutzlos investierten Zeitaufwands, muß ich ESU Decoder nicht mehr unbedingt haben. Ich will meine Loks fahren sehen und sehe ich Decoder als Hilfsmittel an, welche mir die Arbeit erleichtern sollen. Daher möchte ich nur Decoder kaufen und keine Weltanschauung dazu. Es gibt genug andere Decoderhersteller deren Produkte nicht so komplex, aber dafür leistungsfähiger und viel userfreundlicher sind.
ich weiß nicht genau, ob die CVs der Lokpilot Decoder zu 100% mit dem NMRA übereinstimmen. Aber jetzt wo du es sagst, fällt mir auch auf, dass die CV10 in der Anleitung gar nicht dokumentiert ist. Ich habe daran allerdings auch schon gedreht, speziell wenn der Motor immer rhythmisch ruckt und es hat sich auch etwas verändert. Aber geheime CVs die man nur mit dem Programmer ansteuern kann gibt es meines Wissens nicht. Zur Beseitigung des Brummens könntest du die CV49 mal ausprobieren, da kann man mit einem bit zwischen 20 kHz und 40 kHz Ansteuerung für den Motor umschalten. Der Faulhaber sollte sich bei 40 kHz wohler fühlen, zumindest ist das meine Erfahrung. Dann solltest du noch CV 124 ausprobieren, ob es mit oder ohne adaptive Regelfrequenz besser funktioniert. Mit der Komplexität der Decoder hast du schon recht, ich habe auch mal ein paar Lenz Decoder ausprobiert und finde, dass sie für die meisten gängigen Modelle gut funktionieren ohne dass man etwas einstellen muss. Aber wenn man einen Problemfall hat, dann kommt man mit diesen Decodern eben gar nicht weiter, weil es keine Möglichkeiten gibt irgendwas zu ändern. Und genau an diesem Punkt bin ich mit den Esus eigentlich immer weitergekommen, auch wenn es sehr lange gedauert hat bis ein tolles Ergebnis da war. Es gibt nur ein Fahrzeug an dem ich immer noch verzweifle, der Rivarossi 627.
Edit: Hier ein paar Infos zur CV10, vielleicht ist das Handbuch bzw. die Firmware des Decoders nicht mehr aktuell. Nach dem Download einer aktuellen Anleitung für den Lokpilot findet sich darin auch die Beschreibung der CV10. Aktuelle Firmware vorausgesetzt.
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Nur eine Rangierlok
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07.02.2016 19:26
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