Liebe Moba-Gemeinde, ich habe mehrere o.g. Decoder verbaut. Leider kommt es immer wieder vor, dass einzelne kaputt gehen. Manchmal 1 Ausgang, manchmal gleich der gesamte Decoder. Was kann die Ursache sein? Wie könnte ich die Decoder schützen? Alle Decoder haben eine externe Stromversorgung.
Beste Grüße Gunter
Gunter aus P. und immer auf der Suche.
TC-Gold 10, LDT, CS 1r, qDecoder, Light@night, Mä-C-Gleis, ESU Lokprogrammer, Rückmelder LS digital
so einfach ist das nicht zu beantworten. Es fehlen noch wesentliche Informationen von dir, vor allem zur Beschaltung des Decoders mit Motoren, Magnete, usw.
1. Um welchen Decoder von LDT handelt es sich? 2. Wie wird der Decoder mit Spannung versorgt (DCC, Wechsel- und Gleichspannung)? -> Schaltplan 3. Welche Verbraucher sind am Decoder angeschlossen und wie erfolgt dessen Anschaltung? -> Schaltplan
Gruß Michael
Es scheint manchmal, der Mensch ist nicht vernunftbegabt, sondern nur zur Vernunft begabt.
Hallo Michael, 1. Es ist ein S-DEC-4-MM-F 2. Er wird extern mit Wechselstrom versorgt, wie in der Beschreibung angegeben. 3. Es sind c-Gleis-Weichen angeschlossen.
kannst du den den Strom beim Stellen der Weiche messen?
Der übertragbare Ausgangsstrom des Decoders ist durch die Verstärker ULN2803 begrenzt. Jeder Ausgang kann mit je 1A belastet werden (die Pins der ULN2803 werden immer paarweise zusammengeschaltet ->2x500mA=1A). Der Schaltkreis ist nicht mit einer Sicherung abgesichert, so dass dieser bei Überlastung (Stromfluss größer als 1A) durchbrennt. Dieser Fall kann eintreten, wenn der Weichenantrieb sehr schwergängig ist. Sofern der Trafo wesentlich mehr Strom als 1A liefern kann, brennt dann der ULN durch. Abhilfe schafft nur, den Antrieb leichtgängiger zu gestalten. Der viel diskutierte Strom durch Selbstinduktion bei Magnetantrieben schadet dem ULN dagegen nicht, der Schaltkreis beinhaltet bereits eine Löschdiode.
Eine Falsche Polung der Verbraucher am Ausgang des Decoders und der falsche Anschluss der Versorgungsspannung am Decoder lassen den ULN ebenfalls sofort in Rauch aufgehen. Vor allem dann, wenn die Versorgungsspannung nicht an "~", sondern am Massekontakt (der ganze Rechte Schraubanschluss der Versorgungsanschlüsse) angeschlossen wird. Bitte hier noch einmal prüfen.
Dass der komplette Decoder durchbrennt, ist extrem unwahrscheinlich. Der Prozessor (Z86...) ist ja nicht direkt an die Verbraucher angeschlossen. Selbst bei fehlerhaftem Anschluss der Versorgungsspannung brennt als erstes der Gleichrichter Elko (und/oder der ULN -> siehe oben) durch.
Sind deine Weichenantriebe eigentlich für (gepulsten) Gleichstrom ausgelegt? Die Versorgungsspannung wird grob gleichgerichtet und geglättet am Ausgang wieder ausgegeben.
Gruß Michael
Es scheint manchmal, der Mensch ist nicht vernunftbegabt, sondern nur zur Vernunft begabt.
Hallo Michael, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Also angeschlossen sollte alles richtig sein und auch die Weichenantriebe passen zu den Decodern. Es hat ja auch alles schon prima funktioniert. Dass es einen Kurzschluss gleich an mehreren Decodern gegeben haben soll, ist doch eher unwahrscheinlich. Die Weichen laufen auch ordentlich.
Gruß Gunter
Gunter aus P. und immer auf der Suche.
TC-Gold 10, LDT, CS 1r, qDecoder, Light@night, Mä-C-Gleis, ESU Lokprogrammer, Rückmelder LS digital
In diesem Artikel ist auch der entscheidende Hinweis für dich. Wie ich bereits annahm, ist der max. Strom zum Stellen der Weiche einfach zu hoch (im Link mit 1,5A angegeben). Deshalb muss der ULN irgendwann einfach durchbrennen. Folgende Vorschläge von mir zur weiteren Vorgehensweise:
1. Zum Test zwischen dem mittleren Anschluss eines Decoderausgangs und des Weichenantriebs eine flinke Sicherung von 750 mA oder 1A einsetzen. Wenn im Betrieb der Anlage irgendwann die Sicherung durchbrennt, war den Strom zu groß. Beachte hier dann auch, ob die Endstellung der Weichenzungen immer sicher erreicht wird und warum eventuell die Sicherung kam. 2. Mit oder ohne Test nach 1. - Einbau anderer Weichenantriebe, welche sicher unter 1A Strombedarf bleiben. 2. Wenn Test nach 1. erfolgreich, dann eventuell Sicherung in jedem Ausgang einbauen.
Die Variante 3 ist aber als Notlösung zu sehen. Ich persönlich würde parallel zu den Tests auch eine E-Mail an Herrn Littfinksi schreiben oder anrufen. Der Support ist im Allgemeinen sehr gut. In Abhängigkeit der Ergebnisse würde ich dann sehr wahrscheinlich andere Weichenantriebe verbauen.
Gruß Michael
Es scheint manchmal, der Mensch ist nicht vernunftbegabt, sondern nur zur Vernunft begabt.
laut Datenblatt von Texas Instruments ist der Grenzwert (!) für den Kollektorstom eines Ausgangs des ULN2803A 500 mA, es müssen also 2 Ausgänge parallel beschaltet werden, um 1 Ampere zu realisieren.
Das führt dann beim Überschreiten des Genzwertes zuerst zum Ausfall eines Ausgangs und dann sofort zum Ausfall des zweiten, da der dann den vollen Strom liefern muss. Insofern könnte der Vorschlag mit der Feinsicherung nicht zwingend eine Lösung sein.
Da fehlt dann nur noch, dass der "User" 2 Antriebe zusammengeschaltet hat, z.B. für eine Gleisverbindung.
Die Schaltung würde ich so nicht machen, da sie keine Reserven enthält was Grund für die Ausfälle sein könnte.
Ausreichend leistungsfägige Leistungstransistoren wären da sicher besser. Bei Stückpreisen von 0,28 EUR für einen 5 Ampere Darlington-Transistor wäre der Materialeinsatz für einen Decoder gerade einmal 8x0,28 = 2,24 EUR.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
wir drehen uns gerade im Kreis. Ich hatte bereits im Beitrag #4 auf die paarweise Schaltung der Ausgänge des ULN 2803 als Decoderausgang hingwiesen. Mein Vorschlag mit den Feinsicherungen ist auch nur als Test gedacht, um den Strom von mehr als 1A zu erfassen (falls kein Messgerät zur Verfügung steht), um so sicher zu gehen, dass für das Versagen der Decoder wirlklich der Weichenantrieb verantwortlich ist und nicht die Spannungsversorgung.
Die zusätzlichen Verstärkerstufen sind eine gute Möglichkeit, den Decoder abzusichern. Danke.
Gruß Michael
Es scheint manchmal, der Mensch ist nicht vernunftbegabt, sondern nur zur Vernunft begabt.
Hallo Bernhard und Michael, zunächst vielen Dank, dass Ihr Euch um mein Problem kümmert. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich der einzige Modellbahner bin, der die Konstellation LDT Decoder und C-Gleis-Weichen verwendet. Es findet sich auch kein Hinweis im Netz, dass das nicht sein darf. Einen Kurzschluss an den Weichen gab es auch nicht. Könnte es sein, dass meine Zentrale (CS1 R) an dem Problem schuld ist? Ich würde ja auch auf andere Decoder umsteigen. Nur ist dann die Frage ob ich nicht dasselbe Problem erlebe. Die Decoder sind ja nicht gerade Schnäppchen. Ich kenne mich leider mit den elektronischen Geschichten nicht so aus. Eine Sicherung einzubauen ist ja nur dann sinnvoll, wenn es ersteinmal kein grundsätzliches Problem ist.
Gruß Gunter
Gunter aus P. und immer auf der Suche.
TC-Gold 10, LDT, CS 1r, qDecoder, Light@night, Mä-C-Gleis, ESU Lokprogrammer, Rückmelder LS digital
"laut Datenblatt von Texas Instruments ist der Grenzwert (!) für den Kollektorstom eines Ausgangs des ULN2803A 500 mA, es müssen also 2 Ausgänge parallel beschaltet werden, um 1 Ampere zu realisieren."
Nach meinem Kenntnisstand werden bei LDT Decodern bei der Adressspeicherung immer 4 Folgeadressen gespeichert.
Wie soll da eine >Parallelschaltung erfolgen können? Habe ich da was gänzlich neues bei LDT Decodern versäumt. Mit IEK Decodern würde Dein vorschlag allerdings gehen, da dessen 4 Ausgänge jeweils auf individuelle Adressen gespeichert werden können. Grüße HP
2 Leiter DCC Anlage, Lenz LZV100 mit LV102 Vers. 3.6 Railware 7.35, Windows 10, Lenz LAN/USB Interface Früher Blocksteuerung per Lenz ABC
was hat das parallelschaltung der Ausgänge mit der Decoderadresse zu tun oder mit der Adresse der Weiche? Wenn von der Zentrale der Befehl kommt schalte Adresse 233 um, dann schaltet der Decoder den Ausgang mit der Adresse 233 auf logisch 1, aber mehr auch nicht. Was als Außenbeschaltung ist dann erstmal irrelevant. Der Decoder meldet dann zurück Ausgang 233 auf logisch 1 gesetzt, aber ob das zu schaltende Objekt auch wirklich schaltet ist eine andere Sache.
Da der Controllerausgang keine 1A strommäßig verträgt, kommt ein schaltverstärker dazu, hier im falle ein ULN2803A. Das ist ein Darlington Treiber mit 8 Treibern die jeweils 500mA vertragen können. Schalte ich am ULN2803A zwei Eingänge parallel und die entsprechenden 2 Ausgänge dazu auch parallel verteilt sich der zu schaltende Strom auf die 2 Verstärker auf. In einer Parallelschaltung rechnet sich der Gesamtstrom Ig = I1+I2+In, n steht dabei für eine beliebige Zahl. Also bei zwei Strömen zu 500mA kommen am Ende welch ein wunder 1A raus. In einer Reihenschaltung ist der Strom überall der selbe.
grüße
meine aktuellen und künfitgen Projekte H0m: fiktive Spitzkehre mit möglichkeit als Trennungsbahnhof GS II DR für MoBa
Hallo Sachsenlok.. das ist Dein Lösungsvorschlag, ich habe es einfacher gemacht, indem ich bei einem IEK Decoder zwei Ausgänge auf dieselbe Adresse z.B. 233 gespeichert habe. Deren Ausgänge habe ich paralle geschaltet und habe damit die dopplete Stromstärke erreicht. und es hat funktioniert und somit brauche ich kein ULN2803A. Zugegeben ich habe diese Schaltungsart nur testweise probiert und nicht im Dauereinsatz. Grüße HP
2 Leiter DCC Anlage, Lenz LZV100 mit LV102 Vers. 3.6 Railware 7.35, Windows 10, Lenz LAN/USB Interface Früher Blocksteuerung per Lenz ABC
Zitateinem IEK Decoder zwei Ausgänge auf dieselbe Adresse z.B. 233 gespeichert habe. Deren Ausgänge habe ich paralle geschaltet
Hallo,
mutig würde ich sagen, mit Glück geht es gut oder eben auch nicht. Grundsätzlich ist das Parallelschalten von Transistoren ohne weitere Maßnahmen keine solide Schaltungstechnik.
Beim ULN haben wir Open-Kollektor Ausgänge und auf der Emitterseite ist auch nichts außer Bonding-Draht.
Warum ist das schlecht? Weil keineswegs davon auszugehen ist, dass die Einzelströme sich genau gleich auf die einzelnen Baustufen verteilen. Es reicht schon ein kleiner Temperaturunterschied und die Ströme verteilen sich anders.
Hier müsste mit Emitterwiderständen gegengekoppelt werden aber das geht beim Schaltverstärker ULN nicht.
In der Theorie ist I1 + Ii + In = Igesamt bei Ii+1 = Ii. In der Praxis ist aber Ii meist <> Ii+1.
Bevor Bauteile mit Grenzwerten betrieben werden wäre ein gescheites Design Mittel der Wahl (s.o.)
PS: Warum wird dem IeK kein Relais oder eine Transitor-Leistungsstufe nachgeschaltet? Dann wäre alles in "Butter".
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
Hallo Bernhard, liebe Mobafreunde, ich habe Bernhard`s Rat befolgt und von Herrn Littfinski die folgende Antwort erhalten;
"Sehr geehrter Herr
wenn im Spielbetrieb mehrere Weichen sehr schnell hintereinander geschaltet werden und dadurch der Decoder überlastet wird, greift eine automatische Sicherung im Magnetartikel-Decoder S-DEC-4. Sobald die Überlast nicht mehr besteht, kühlt die automatische Sicherung ab und der Decoder ist wieder betriebsbereit.
Wenn der oder die Decoder nun aber überhaupt nicht mehr reagieren, kann so eine Überlast nicht der Grund sein.
C-Antriebe haben integrierte Endabschalter, welche elektrische Störungen erzeugen. Zu empfehlen sind daher 10 Ferritperlen pro Antrieb zur Entstörung, wie im Anschlussbeispiel 333 gezeigt, das ich dieser Mail anhänge."
Weiterhin hat er mir angeboten, die Decoder zu reparieren, wenn sich das wirtschaftlich lohnt. Das werde ich auch prüfen lassen.
Damit habe ich zwar noch immer nicht die Ursache für den Decoderdefekt gefunden, aber vielleicht helfen die o.g. Hinweise von Herrn Littfinski anderen Moba-Freunden weiter.
Ich werde also noch weiter nach den Ursachen forschen.
Beste Grüße
Gunter
Gunter aus P. und immer auf der Suche.
TC-Gold 10, LDT, CS 1r, qDecoder, Light@night, Mä-C-Gleis, ESU Lokprogrammer, Rückmelder LS digital
LDT verbaut einen ULN2803 und der hat Freilaufdioden eingebaut, die genau diesen Spannungsspitzen verhindern (Schaltbild TI Link
Am Decoder selbst haben die somit keine Auswirkungen.
Die Spannungsspitze (Abrissfunken) tritt am Endabschalter selbst auf und kann (theoretisch) über die Anschlusskabel "gesendet" werden (s. Funkensender), die Ferritperlen sollen diesen Effekt dämpfen.
Dieses Problem ist ein prinzipielles und tritt bei allen Antrieben mit Magnetspulen auf. Ich habe bislang keine Problem mit .Z. den Roco-Line Antrieben, ich setze allerdings ESU Switchpiloten ein.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Technik und Steuerung von Fahrzeugen und Anlage
»
Digitaltechnik
»
LDT Magnetartikeldecoder defekt
Thema drucken
01.01.2016 15:16
Antworten
