Hallo Modellbahner, nun habe ich begonnen, den schon so lange liegenden Bausatz von Weinert zusammen zulöten. Mir geht es so, man nimmt sich vor, die Teile so gut wie möglich zu säubern, entgraten und winklich zu verlöten, dass setzt viel Geduld vorraus. Vielleicht ist dieses Modell schon ein alter Hut, aber ich versuche Euch einen interessanten Baubericht zu übermitteln. Der Rahmen ist, wie auf den Bildern zu sehen fertig.[ |addpics|32m-1-2666.jpg,32m-2-030e.jpg,32m-3-7fa0.jpg|/addpics|
Da schau ich mir doch die geätzte Plantine des Gestänge der 86 an und muss feststellen, dass die Kuppelstange der vierachsigen Lok nicht beweglich ist. Muss vielleicht auch nicht, aber in den Radienbereich wird die Schraubentoleranz zur Seite sehr groß sein. Das möchte ich nicht wirklich. Das heißt, eine Kuppelstange nach Vorbild muss jetzt angefertigt werden. Hier ein Bild dazu.
Zitat von BR 41 174 im Beitrag #5[...]Muss vielleicht auch nicht, aber in den Radienbereich wird die Schraubentoleranz zur Seite sehr groß sein. Das möchte ich nicht wirklich. Das heißt, eine Kuppelstange nach Vorbild muss jetzt angefertigt werden.[...]
Das ist ein netter Zufall. Meine Weinert BR86 ist vor vier Wochen fertig geworden. Wenn Du nichts dagegen hast, werde ich hier ab und zu meinen Senf geben. Zu den Kuppelstangen kann ich sagen, dass sie problemlos dem Mindestradius von 480mm folgen. Die Schrauben, die die Kuppelstangen an den Rädern befestigen, haben so gut wie keine Seitentoleranz. Ganz im Gegenteil, wenn sie nicht sehr weit eingeschraubt werden, werden sie mit dem Kreuzkopf in der Kurve kollidieren. Meine Kuppelstangen sind einteilig. Ich will Dich unbedingt noch auf ein anderes Problem hinweisen. Es gab Bauserien der Weinert BR86, bei denen der Getriebeblock nicht das korrekte Aufmass hat. Das führt dann dazu, dass sich bei montiertem Getriebe nicht alle vier Treibachsen bewegen. Man kann das testen, wenn man das Getriebe einbaut und dann die beiden hinteren Kuppelachsen, die im Getriebe gelagert sind, auf die Schienen presst. Wenn man das Modell dann schiebt, sollten alle vier, aber mindestens die erste, dritte und vierte Treibachse mitdrehen. Das muss logischerweise ohne Kuppelstangen getestet werden. Bei meinem Modell war das Getriebe nicht in Ordnung, aber Weinert hat nach freundlicher Anfrage den Getriebeblock passend abgefräst.
Die Rahmenmontage ist bei diesem Modell sowieso der schwierigste Teil. Waren bei Deinem Modell die Alu-Abstandshülsen dabei? Ich habe hier vor längerem einen Bericht über das Löten des Rahmens geschrieben. Vielleicht ist es ja interessant für Dich... Hier der Link
danke für dein technischen Hinweis, die Radauflage wurde geprüft, nach dem der Rahmen verlötet wurde. Der Getriebeblock passt perfekt. Den MIBA Baubericht habe ich verfolgt. Der Bausatz liegt schon seid 93 in der Warteschlange, als ich wieder mal Lust verspürte nach Bausatz, fehlten mir die Alu-Montage-hülsen. Zu lange Zeit ist verstrichen um diese nachzubestellen. Nun wurden die Montagehilfen aus Alu angefertigt und der Bau konnte begonnen werden. Die Kuppelstangen überzeugen mich nicht so recht. Eine technische Zeichnung zeigt mein Vorhaben das Gestänge nach Vorbild anzufertigen. Schön das Du geschrieben hast und hoffe auf weitere schöne oder kritische Kommentare.
Zitat von BR 41 174 im Beitrag #9die Kuppelstangen werden aus Messing und mit seitlicher Beweglichkeit angefertigt.
Hallo H.-Dieter, da bin ich mal gespannt. Zwischen Kreuzkopf und Befestigung der Kuppelstangen ist nicht viel Platz. Je nach gewünschtem Minimalradius kann das ziemlich knapp werden. Das ganze Paket sollte kaum dicker als die geätzte Originalkuppelstange sein. Sonst könnten sporadische Kurzschlüsse zw. Kuppelstangenschraube und Kreuzkopf die Folge sein. Das ist fies. Ich habe ewig gesucht, bis ich darauf gekommen bin :-(
ich habe auch Deinen Baubericht entdeckt! Das sieht wirklich vielversprechend aus, ich bin gespannt wie es weitergeht. Ich finde es auch immer toll, wenn jemand Dinge selbstbaut und zeigt, wie sie hergestellt wurden.
da Du die Teilung der Kuppelstangen lediglich aus optischen und nicht zwingend aus lauftechnischen Gründen vornimmst, möcht ich dich noch darauf aufmerksam machen, daß sich mit dieser Teilung auch der 90°-Versatz bei den nicht angetriebenen Achsen während des Laufes verändern kann. Und zwar genau um das erforderliche Spiel der zweimal geteilten Kuppelstange. Das kann beim Durchlaufen des vorderen und hinteren Totpunktes Hakeleien geben, die den gleichmäßigen Lauf des Triebwerkes negativ beeinflussen. Du solltest also darauf achten, dieses Gelenkspiel so gering wie möglich zu halten. Nicht immer sind es die Kosten, die die Konstrukteure zu durchgehenden Kuppelstangen greifen lassen. Sie machen in manchen Fällen auch technologisch Sinn. Von einer möglichen besseren Nachbildung rede ich jetzt mal nicht.
Wunderschöner Baubericht wird das hier! Zu den geteilten Kuppelstangen bin ich schon sehr neugierig. Bei meiner XIII H hat es nicht so super funktioniert. Wie Peter hier oben schon erwähnt hat, ist der Spiel zu groß gewesen. Da bin ich sehr gespannt wie das hier (hoffentlich gut) funktionieren wird. Freuen würde ich über (möglichst viele) Bilder in Direkteinstellung, wenn möglich. Viel Spaß mit dem Weiterbau!
damit habe ich nicht gerechnet, so viel technische Kommentare von Euch.
@Michael, Du hast schon Erfahrung gemacht, das Problem könnte die Kreuzkopfführung sein. Denn der Kreuzkopf hat, wie mir scheint ein zu großes Spiel auf der Führung und somit kontaktiert er mit der Verschraubung der Kuppelstange. Die geätzte Kuppelstange hat eine gemessene Stärke von 0,98mm. Die ich anfertige beträgt 1mm, also wird die Kreuzkopfführung neu angefertigt.
@Ludwig, das kann man wohl sagen, aber das Ergebnis ist verlockend.
@Reter, genau, ein Längsspiel wird nicht eingebaut! Nach meinen Erfahrungen hat die Hakelei (wie Du schon geschreiben hattest) zur folge, das der 90° Versatz nicht genau ausgerichtet ist. Die Hakelei entsteht auch durch zu großes Spiel in den Kuppelstangenbohrungen, dazu kommen toleranzen der Achslager hinzu. Fazit: Paßgenauigkeit der angesprochenen Teile ergibt einen ruhigen Lauf der Lok.
es ist vollbracht, die Kuppelstangen sind fertig. Hat auch sehr viel Geduld in anspruch genommen.
Laufeigenschaft habe ich ohne Motor geprüft. Wie?: Fahrgestell auf dem Rücken gelegt und die letzte Achse angetreiben. Ein sehr ruhiger Lauf hat mich überzeugt, sowie auch die links und rechts Radien wurden geprüft. Wie geht es weiter, es wurde der enge Spielraum zwischen 1.Achse und dem Kreuzkopf angesprochen. Eine neue Führung erfolgt demnach, dann wird weiter gemessen.
Eine schöne Weihnachtszeit wünsche ich Euch, H.-Dieter
Zitat von BR 41 174 im Beitrag #16es ist vollbracht, die Kuppelstangen sind fertig. Hat auch sehr viel Geduld in anspruch genommen.[...]
Hallo H.-Dieter, da bleibt mir ehrlich die Spucke weg. Ich war erst skeptisch, ob das geht, aber das Ergebnis ist toll!
Was mir noch eingefallen ist: -- Die Achsen kann man auch ohne den von Weinert empfohlenen Sekundenkleber montieren, wenn man zwischen die Lagebuchsen längs geschlitzte dünne Kunststoffschlauchstücke einsetzt. Ich nehme für diesen Zweck Pneumatik-Schlauch mit 2mm ID, aber da findet sicher jeder was in der Kruschtelkischte :-) -- Die viereckige Aussparung am vorderen Rahmenende war bei Bundesbahnlokomitven verschlossen. Das würde ich heute eher in einem frühen Baustadium mit einer passenden Platte zulöten und verschleifen. Der Weg, den ich gewählt habe, war nicht gut. Ich habe das Loch mit Kunststoffspachtel verschlossen. Leider ist das Teil dann später wieder herausgefallen. :-(
viel Spass bei den weiteren Bauarbeiten... Michael
die sehen ja toll aus, Deine Kuppelstangen! Ich darf dazu noch drei Fragen stellen: Mit was für einer Fräse machst Du sowas? Wie hast Du die Schmierungs-Verschlüsse fabriziert? Und was ist das denn für ein Hobel, den Du da verwendest? Ich kenne nur Holz-Hobel...
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Technik und Steuerung von Fahrzeugen und Anlage
»
Fahrzeugumbauten und Eigenbauten
»
Weinert-Bausatz BR 86 DR
Thema drucken
09.12.2015 17:46 (zuletzt bearbeitet: 02.04.2016 08:39)
Antworten
Ich finde es auch immer toll, wenn jemand Dinge selbstbaut und zeigt, wie sie hergestellt wurden.
