die Kategorie "Fahrzeugumbau" ist vielleicht etwas hochtrabend, wenn es "nur" darum geht, die Innenbeleuchtung in einem Personenwaggon nachzurüsten. Auf der anderen Seite - wer schon einen ACME-Waggon in seinem Fuhrpark hat, kennt die Problematik: Erst das große "hui, ist der schön detailliert" zum "wie kriegt man diesen §%§! auseinander?!".
Vielleicht hilft es ja den einen oder anderen, der ähnliches vor sich hat! Die meisten Bilder sind mit dem Handy gemacht - bei schlechter Beleuchtung dadurch leider etwas grieselig, aber beim Bauen und Dokumentieren weitaus einfacher, zumal man gleich sieht, ob die Bilder was geworden sind.
Entschieden habe ich mich für die Verwendung der Innenbeleuchtung LX-U mit Decoder von E-Modell.Hierhabe ich mehr darüber geschrieben!
Die Drehgestelle kann man einfach nach unten abziehen - am Besten merkt man sich genau, welches wie rum dran war. Bahnexperten wissen das vermutlich auch so.
Vorteil bei ACME, das Kunststoffgehäuse ist sehr weich und daher gut spreizbar. Die vielen Rastnasen und der stramme Sitz des Bodenrahmen machen es einen dann aber wieder schwieriger. Die hohe Detaillierung des Bodens ist zuletzt auch nicht gerade hilfreich beim Ziehen. Mit den vielen Holzspießen ging es dann aber doch noch ganz gut.
Wenn man erstmal so weit ist, hat man es fast geschafft! Vorsichtig muß man bei den Anschlußleitungen an den Stirnseiten sein, da diese geklebt ist, mochte ich die nicht vorher abnehmen. Enthakt man diese immer rechtzeitig beim Hebeln, passiert aber auch nichts.
Endlich raus!
Schön gestaltet ist die Inneneinrichtung von ACME ja.
Für eine optimale Ausleuchtung bis zum letzten Fenster sorgt die enorme Länge der E-Modell-Lichtleiste - die letzte LED reicht bis zum Ausstieg.
Und nochmal die andere Seite - hier haben wir auch ein Plätzchen für den Elektrolytkondensator gefunden. In der Regel verwende ich 1800µF, hier paßt leider nur 1500µF, die etwas niedriger sind. Bei dieser Lichtleiste ist eine Spannungsfestigkeit von 5,5V gefordert, daher kommt hier ein Elko mit nur 10V Spannungsfestigkeit rein.
Die sehr dünne schwarze hochflexible Litze führe ich durch das Loch unter der Spannfeder - durch die Spannfeder wäre auch gegangen, aber einen gewissen Abstand von beweglichen Teilen ist ja immer ratsam.
Hier kommt es oben raus - es braucht schon gewisse mikroinvasive Fähigkeiten, das ohne Ausclipsen der Inneneinrichtung zu bewerkstelligen, aber es geht. Die dünne Litze habe ich dafür lang abisoliert und leicht verzinnt, um den Draht steifer zu kriegen. Der durchgequälte Anfang von der Leitung wird verworfen, bevor hier noch Brüche in den Litzen sind.
Den Elko habe ich mit Schrumpfschläuchen versehen, um Kurzschlüssen vorzubeugen.
Ganz bewußt ist die Beschriftung vom Kondensator nach innen gedreht - wobei durch die milchige Scheibe nichts erkennbar sein sollte.
Hier habe ich ein kleines Loch auf Bodenhöhe zum Abstellraum gebohrt, um die Leitung hochzuführen - auf der anderen Seite läuft das Kabel einfach am Elko hoch.
Ich frage mich wirklich, ob das original so war, oder das Set aus einem Rückläufer war, bei dem vorher einer Schleifer angebracht hat. Die 2. Klasse-Waggons haben diesen jedenfalls nicht! Nun, da er schon dran ist, verwende ich den einfach mal und löte die Litze gleich an.
Für die Innendächer habe ich mir mal eine schöne Rolle Aluklebeband in optimaler Breite besorgt. Hier die benötigte Länge - fast eine DIN-A4-Seite hoch, 296mm.
Eingeklebt, zum Festdrücken hat sich der Griff von der Roco Universalentkupplungshilfe bei mir bewährt.
Einfach nur im Schnelldurchgang hier die 2. Klasse:
Der Elko dürfte kaum erkennbar von draussen sein - übrigens ein 1800µF/10V-Exemplar. Damit er aber wirklich unauffällig bleibt, stellen wir mal eine hübsche Lady davor.
Zubehör, um die Räder abzuziehen.
Ich benutze Aderendhülsen zur Stromabnahme. Großer Vorteil ist der kaum spürbare Rollwiderstand, in Kombination mit dem Elko ist das Licht flackerfrei. Die "Erfindung" ist aber nicht auf meinen Mist gewachsen.
Die Leiste beleuchtet auch hier indirekt, scheint also Richtung Dach, das mit Aluklebeband ausgekleidet wird. So scheint auch oben gleich nichts durch. Links und rechts habe ich an der Gepäckablage einen hochstehenden Zapfen abgekniffen, in der Mitte aus 2mm Polystyrol eine zusätzliche Stütze eingeklebt.
Probeleuchten auf dem Programmiergleis.
Bevor wir es vergessen: Schwarzes Isolierklebeband guter Qualität (damit es auch hält), damit die roten Rücklichter nicht durchscheinen. In dem ca. 3mm Spalt lässt sich ein Polystyrolstreifen zum Festdrücken reinschieben. Schlußbeleuchtung werde ich eventuell beim letzten Wagen aus dem Set integrieren, auch dafür hat die Lichtleiste natürlich Anschlüsse.
Das ist doch mal ein besonderer Partyzug! Bevor ich das Gehäuse wieder aufsetze (ACME geht schwer auf!), machen wir doch erstmal eine richtige Probefahrt.
Leider sind die Fotos weder mit dem Handy als noch mit der richtigen Kamera so gut geworden - da muß ich mich nochmal mit auseinandersetzen, aber jetzt ist auch der Akku leer.
Bei der zweiten Klasse scheint es wegen der breiten Gespäckablagen eher ungünstig, über das Dach zu beleuchten - diese Leiste läuft jetzt auf voller Helligkeit(15/15), die von der 1. Klasse ist stark gedimmt (4/15). Um hier mal eine Grundsatzentscheidung zu finden, werde ich den nächsten 2. Klasse-Waggon mal andersrum probieren, aber jetzt habe ich keine Leisten mehr.
Ich hoffe, Ihr konntet ein bißchen was mit dem Beitrag anfangen.
ich finde, dass beim 2. Klasse Wagen die Beleuchtung gerade besonders realistisch rüberkommt. Bei der ersten Klasse sieht man genau wo die LEDs hin strahlen in den Abteilen. Bei der 2. Klasse ist die Beleuchtung schön homogen und auch die von oben beleuchteten Gepäckfächer lassen diese Beleuchtung so erscheinen als würde sie sich tatsächlich in der Mitte des Wagens im Dach befinden.
Hallo Björn, mir gefällt das Licht bei der 2. Klasse auch besser - mit dem Umdrehen der Leiste werde ich nochmal testen, da ich ja einen quasi baugleichen noch zu erleuchten habe. Leiste ist bestellt, leider war nur eine auf Lager! Mir reicht die Helligkeit ja auch so aus.
Bei der 1. Klasse könnte es vielleicht helfen, die Leiste höher zu setzen - noch mag ich den Waggon nicht wieder auseinandernehmen, aber vielleicht finde ich das noch raus. Da die Scheiben innen vorstehen, entsteht diese ungünstige Reflektion an den Oberkanten. Das gefällt mir noch nicht so.
Moin Carsten, ist die Idee, die Lichtleiste nach oben strahlen zu lassen, auf deinem Mist gewachsen oder kommt sie von E-Modell?
Mir gefällt daran besonders, dass man dann eben nicht mehr darauf achten muss, dass sich die LEDs mittig über jedem Abteil befinden müssen - was bisher meine Beleuchtungsarien recht zeitintensiv hat werden lassen...
Dinge wir "Ganglicht" fallen dann natürlich weg, aber das ist wohl zu verschmerzen.
Also: für deinen Einbaubericht!
Einzig an der Epoche der Wagen hätte ich zu mäkeln Deren Detaillierung ist aber schon ab Werk top, alle Achtung!
also bei E-Modell klebt man das in der Anleitung einfach traditionell ins Dach. Probiere ruhig mal die indirekte Variante aus! Ich finde die Idee mit der individuellen Beleuchtung pro Waggon ja auch faszinierend - aber irgendwann muß man seine Prozesse zeitoptimieren. Zur Epoche - meine erste selbstgekaufte Lok war eine blaubeige 111 - das prägt!
Der Vorteil bei LED-Beleuchtung, die nach oben strahlt, ist, dass man die Farbtemperatur mit ins Dach eingelegten farbigen Papierstreifen nahezu beliebig variieren kann. Allerdings macht bei schaltbarer Beleuchtung und Unterteilung in mehrere einzeln schaltbare LED-Gruppen eine indirekte Beleuchtung wieder weniger Sinn.
Hallo Hans-Jürgen, stimmt, das könnte auch funktionieren. Wobei die Farbtemperatur ja auch sehr abhängig von der Inneneinrichtung ist, was besonders extrem bei den blauen Fußböden diverser Pikoböden auffällt. Bei letzteren hadere ich noch mit mir, ob ich die mal grau pinsle.
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ACME 55043 Heinrich der Löwe - Innenbeleuchtung nachrüsten
31.08.2015 15:12 (zuletzt bearbeitet: 05.09.2015 12:31)
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