Hallo,
seit kurzem mache ich mir Gedanken über obiges Thema.
In den meisten Fällen sieht man Personenwagen deren Innenraum von vorne bis hinten Warmweiß leuchtet.
Das passt irgendwie nicht zu meinen persönlichen Erinnerungen.
In den 80ern wurden Silberlinge und andere Wagen mit Leuchtstofflampen erhellt. Sicher war das auch in den sechziger und 70er Jahren so.
Wie sah das bei den Donnerbüchsen und Umbauwagen aus?
So nun zu meinen Erinnerungen. In den Silberlingen und Großraumwagen hingen Warm- und Kaltweisse Leuchtstofflampen nebeneinander,
da niemand auf die gleiche Farbtemperatur achtete. Röhre kaputt neue Röhre rein.
Damit ist eine gleichmäßige Warmweisse Beleuchtung möglich aber nicht sehr wahrscheinlich.
Bei neu gelieferten Wagen wäre es möglich, dass diese komplett mit Kaltweissen Leuchtstofflampen ausgerüstet waren.
Noch differenzierter ist das bei den Abteilwagen (26,4m). Die hatten eine Leuchtstofflampe pro Abteil und wenn ich mich recht erinnere eine Glühlampe als Notlicht.
Das Bedeutet jedes Abteil kann nach Aussen anders leuchten warm, kalt oder funzelig Warm bei Notlicht wenn der Fahrgast das Licht zum Schlafen ausgeschaltet hat.
Wenn mein Wissen mich nicht täuscht gibt es Kaltweisse Leuchtstofflampen bedeutend länger als Warmweisse was bedeuten würde, dass bei frühen Fahrzeugen der Epoche III die Wagen Kaltweiss erleuchtet sein müssten.

So nun möchte ich Eure Meinung zu diesem Thema hören.

Gruß Frankie

Hallo,

mein Wendezug aus Mitteleinstiegswagen hat kaltweiße Beleuchtung. Der dargestellte Zustand zeigt in etwa den Zeitraum von Mitte bis Ende der 50er Jahre.


mfg

LKB

Moin.

Die Starter der Leuchtstoffröhren auf den Klos der westdeutschen Bundesbahn waren in den 70ern und 80ern Made in Costa Rica. Vielleicht hilft das. Was.

Gruß Achim.

Hallo,

du beschreibst sie ja selbst, die Unterschiede bei der Beleuchtung in den verschiedenen Wagentypen. Jetzt ist nur noch die Frage, welchen Aufwand man betreiben möchte oder kann, um alle Unterschiede und Zustände nachzugestalten.
Ich halte es so, das ich zumindest Glühlampenlicht in alten Wagen mit anderer Farbtemperatur (oranger Edding) und vor allem stärker gedimmt betreibe. Neonlicht in neueren Wagen entsprechend deutlich heller. Das reicht mir als Darstellung der Unterschiede aus.
Um jetzt noch verschiedene Zustände der Beleuchtung eines Wagens umzusetzen, dafür habe ich keine Zeit und sehe im Anlagenbetrieb dafür auch keine Notwendigkeit. Ja, wenn man nur einen Wagen hätte, .... dann vielleicht.
Das die Beleuchtung in den Modellen oft zu hell erscheint, sehe ich nicht so problematisch. Manchmal bedarf es einer gewissen Übertreibung um einen bestimmter Effekt zu erzielen.

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Hallo,

realitätsnah ist Beleuchtung insofern oft nicht, wenn sie angeschaltet ist.
BO 1928 sagt dazu im § 60, dass personenbefördernde Wagen ihre Beleuchtung nur anschalten bei Dunkelheit oder in einem Tunnel, dessen Durchfahrung mehr als zwei Minuten dauert. Normalerweise trifft beides nicht auf Modellbahnen zu.
Aber mal eine ernsthafte Frage, die sich mir beim Lesen der Vorschrift stellt: Was versteht die BO eigentlich unter "Dunkelheit"?

Freundliche Grüße

Robert

Hallo Robert, das Signalbuch gab für die betrieblichen Beleuchtungseinrichtungen eine Orientierung, jedoch umschrieben mit der Formulierung "Nachts und bei unsichtigem Wetter". Der Begriff "Nacht" wurde dabei für jeden Monat mit Zeitfenstern hinterlegt, in welchem Beleuchtungseinrichtungen einzuschalten bzw. die Nachtzeichen der Signale zu führen waren.
Viele Grüße Thomas

Hallo Thomas,

danke für die Erklärung! Dann werde ich mal sehen, ob ich beispielhafte Dokumente aus Epoche 3 mit solchen Zeitfenstern finde. Wenn mich erstmal was interessiert, lasse ich meistens nicht locker, bevor ich alles zum Thema weiß.

Freundliche Grüße

Robert

Moin Robert,

bis zum Ende Mai 2006 führen in Hamburg die alten S-Bahntriebwagen der BR 471/871 (Baujahre 1938, 1950 und 1954) diese hatten in allen Wagen 25 Watt Glühlampen mit 125 V DC = Gleichspannung und Bajonettfassung (was das Klauen der Lampen verhindern sollte, die Lampenschalen fehlten regelmäßig), die Beleuchtung wurde im Innenstadtbereich auch auf der Tageslichtstrecke meistens nicht ausgeschaltet, weil es vermehrt Klagen durch häufiges An- und Ausschalten bei Brücken oder Überbauungen gegeben hatte und man so nicht vernünftig Zeitung lesen konnte oder wie wir Schüler unsere Hausaufgaben auf dem Weg zur Schule. Je nachdem was für Lokführer Dienst taten, wurde die Beleuchtung entweder ständig eineschaltet gelassen oder sie war aus, bei Brücken und Überbauungen wurde es dann zeitweise kurz dunkel im Wagen, manch andere Lokführer waren schaltfreudig und es wurde das Licht sehr häufig Ein- und Ausgeschaltet, durchgebrannte Lampen wurden aber nur selten gewechselt, was dann auch für Unmut bei den Pendlern sorgte.

Normalerweise sollte aber eine gleichmäßige Beleuchtung im Wagen gewährleistet werden und zur Schonung der Lebensdauer von Glühlampen, diese nicht zu häufig beschaltet werden. Das Einschalten der Wagenbeleuchtung lag im Ermessen des Lokführers.
Bei Zügen des Nah- oder Fernverkehrs lag das Ermessen zur Beleuchtung beim Zugführer oder Zugbegleiter.
Umbauwagen, Eil- und D-Zugwagen hatten aber Leuchtstoffröhren seit den 1950er Jahren verbaut, ältere Speisewagen der DSG hingegen hatten aber auch noch Glühlampenbeleuchtung, sofern noch vorhanden, zudem sorgten die Tischleuchten für eine ausrreichende Beleuchtung in den Speise- und Buffettwagen.

Zitat von Stellwerk Mnf im Beitrag #7

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Der Begriff "Nacht" wurde dabei für jeden Monat mit Zeitfenstern hinterlegt, in welchem Beleuchtungseinrichtungen einzuschalten bzw. die Nachtzeichen der Signale zu führen waren.

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Hi Robert, bei Interesse sende mir eine PN. Ich könnte einen Kalender (Scan) aus dem Jahr 1970 zur Verfügung stellen.
Thomas