Neben der bekannten T3 wäre die BR91 / pr. T9.3 wirklich die bessere Wahl. Noch passender wäre eine ELNA von Weinert oder die pr. T7 von pmt. Die badische Xb / BR92.2 von Liliput ist auch eine brauchbare Lok.
Da es nichts weiter gibt, muß man Kompromisse eingehen und vom Achsdruck her ist die 92.2 besser geeignet als die BR74. Aus dem Liliput Modell läßt sich vielleicht auch etwas kleinbahnerisches Frokeln. D-Kuppler gab es recht häufig in den Katalogen der Dampflokhersteller. In der Altmark liefen zwischen Hohenwulsch, Kalbe (Milde) und Beetzendorf 64er und das Bw Jerichow hatte eine Zeit lang gar die 3 oder 4 BR24 der DR im Bestand.
Es gab ja noch die pr. T 13. Die hat Klein-Modellbahn schön umgesetzt und von Trix gibts die auch. Bei der BR 74 gab es die T 11 mit 15,7 t Achsdruck und die T 12 mit 17,7 t Achsdruck (jeweils nur auf der Treibachse) bei vollen Vorräten (Quelle: Merkbuch Treibfahrzeuge). Ich denke, da die Maschinen auf Nebenbahnen im Einsatz waren, hat der Oberbau das auch hergegeben. Und wenn es mal etwas schwerer wird, bricht eine Schiene auch nicht gleich. Ein verringern der Vorräte halte ich für ein Gerücht. Die haben, wie mal ein alter Meister sagte, sowieso nur eine Brotbüchse Kohle und eine Thermoskanne Wasser, und dann noch Braunkohle. Auf den Nebenbahnen der DR scheint eh ein wüstes Sammelsorium aus Staatsbahn- und verstaatlichten ehemaligen Privatbahnfahrzeugen im Einsatz gewesen zu sein. Hier kann sich der Modellbahner m.E. austoben.
die T 12 war auf jeden Fall zu schwer, war sie doch für den harten Dienst auf der Berliner Stadtbahn konzipiert worden. Die 74er, die auf der Altlandsberger Strecke gesichtet wurde verkehrte gewiß nur auf dem Teilstück bis zum Umspannwerk, denn es war der Oberbau für die schweren Wagen dorthin verstärkt worden. So konnte auch mal eine 52er gesichtet werden. Die Loks die sonst eingesetzt wurden waren eine Lenz b, eine pr. T 3, eine pr. T 5, eine BR 91.6 von der AEG und eine ELNA 5. Die Wagen waren drei nach preußischen Normalien gebaute Kleinbahnwagen und ein güterwagenähnlicher Packwagen. Das war in den Fünfzigern. Mit Erscheinen der Rekowagen wurden die drei Kleinbahnwagen durch zwei solche abgelöst. Nur der erwähnte Pwg versah weiter seinen Dienst. Mit Beginn der Sechziger Jahre wurde allmählich der Personenverkehr auf vielen ehem. Kleinbahnstrecken eingestellt und vom Kraftverkehr übernommen. Die Kleinbahnwagen wanderten in den Bauwagenbereich, wurden Werkstattwagen oder Lagerschuppen, viele aber Schrott für den Sieg des Sozialismus. Eine Kleinbahnstrecke (auch wenn sie "Spinne" ist) sollte besser in den Fünfzigern angesiedelt werden.
Zitat von Schmalbahner 42 im Beitrag #26 Die 74er, die auf der Altlandsberger Strecke gesichtet wurde verkehrte gewiß nur auf dem Teilstück bis zum Umspannwerk, ....
Schaue mal in das Buch "Meisterfotos aus der Dampflokzeit" Band 2 von Herrn Günter Meyer. In diesem Buch sind mehrere Bilder der Strecke Hoppegarten - Altlandsberg drin. U.a. ein Bild der 74 1005. Bildunterschrift: 74 1005 setzt gerade in Altlandsberg um .... Alle Bilder sind im Zeitraum 1960 bis 1962 aufgenommen.
In den Verkehrgeshichtlichen Blättern war das so auch mal ein Thema gewesen. Zwei Beiträge in den Heften 5 und 6 / 1998.
Das Umspannwerk in Altlandsberg wurde übrigens 1958 in Betrieb genommen. Auch der Bahnanschluss dazu. Ob bis zum Umspannwerk das Gleis gleich ertüchtig wurde weiß ich nicht. Vermutlich ja. Letztmalig wurde das dann Mitte der 80-ziger Jahre gemacht
Also auf der Wettiner Kleinbahn wurde mit Sicherheit nichts am Oberbau verstärkt, und doch war die T12 hier mehrere Jahre im Einsatz. Insofern habe ich kein Problem, sie ebenfalls einzusetzen. Daneben fährt aber bei mir auch eine T9.3 und fallweise eine T13. Für dieses alte Schätzchen von Trix brauche ich aber noch schönere Räder....
Alle Kleinbahnen mußten ihren Oberbau in den zwanziger und dreißiger Jahren für 16t Achsdruck verstärken, weil die Tragkraft der Güterwagen das verlangte. Die Baureihen 24, 64 und 74 auf solchen Strecken sind eher ein Zeichen für vorhandene Loks ohne sinnvolles Einsatzgebiet gewesen. 1t Achsdruck mehr bei geringen Geschwindigkeiten von 30-50km/h macht jetzt dem Oberbau nicht so viel aus. Wirklich kaputt ging da nichts wenn der Unterhalt nicht vollständig auf das Notwendigste zurückgefahren wurde (wie bei vielen ehemaligen Kleinbahnen) Wer eine typische Kleinbahnsituation nachbilden möchte, sollte auf Staatsbahnloks verzichten und möglichts typische Kleinbahnloks der ehemaligen Privatbahnen einsetzen. Auf den wenigen, nach der Stillegungswelle in den sechziger Jahren, bei der DR verbliebenen Bahnen setze in den siebzigern die Verdieselung ein. Private Kleinbahnen im Westen Deutschlands mußten sich schon eher der Konkurenz stellen und modernisieren - oder den Betrieb einstellen.
Vielleicht passt auch ... die Langenschwalbacher von Schicht oder Liliput (unterschiedliche Bauarten)...
Bin auch gerade dabei, ein paar Kleinbahnwagen zu frokeln. Neben den fertiggestellten und bereits erwähnten "Umbauwagen" auf Roco-Basis mit geätzten Seitenwänden habe ich auch noch die Langenschwalbacher von SaMo (Schicht) zu liegen. Kann man daraus etwas machen? Ich finde die Teile so richtig schön "kleinbahnig".
Grüße
Toralf
(Sei nie zu faul, es Dir einfach zu machen...)
DR-Kleinbahn Epoche III und IV, RP25 Code 88, OBK, Selbstbaugleise und -weichen, DCC, Zimo-Decoder, Intellibox 1, FREMO-FREDs
Zitat von Reichsbahner im Beitrag #30....habe ich auch noch die Langenschwalbacher von SaMo (Schicht) zu liegen.
Die SaMo-Wagen entsprechen der 2 Bauart der Langenschwalbacher. Aber es gab tatsächlich einen bei der Mecklenburgischen Bäderbahn (Rövershagen - Graal-Müritz) der den Langenschwalbachern der ersten Serie sehr stark ähnelte. Ähnelte deshalb, weil der Wagen eine andere Fensteraufteilung hatte. Er hatte 5 Doppelfenster je Seite, kein Abrort und Gasbeleuchtung. Alle anderen optischen Merkmale stimmen überein.
Die Nummer des Wagens bei der MB war 2021. Ein C4i, van der Zypen 1913. Bei der DR hieß er dann 79511 Schwerin. Ab 1958 hat er keine Nummer mehr erhalten.
die bzw derWagen von SaMo entspricht der 3. Bauart BC4i pr23 erste Bauart Liliput, zweite Bauart Märklin
Bei der DR gab es mindesten einen Wagen der Bauart C4i pr23 der mit pr Schwanenhalsdrehgestellen ausgerüstet wahr.
Gruß Christian
Vielen Dank für die Info. In Erinnerung hatte ich da auch noch einen Artikel im EJ (August und September 2007). Da wurden die Langenschwalbacher ausführlich (auch DR) abgehandelt. Da gibt es auch ein Foto von Hans Müller (1963). Im Zug eingestellt ist der D4i Pr 23 (B4ip 232-501) Muss man halt den Schicht-Wagen umbauen. Sollte aber recht einfach gehen, da die geschlossene Bühne nur ein angeklebtes Plastikteil ist. Von einem Spenderfahrzeug dann noch das Bühnengeländer, Pufferbohle zurüsten (Sockelplatten, Federpuffer, OBK-Kupplung etc.), neue Radsätze usw. Man könnte auch noch einen BC4i Pr 14 von Trix einreihen (B4ip 222-201).
Wie gesagt, ich finde die Dinger für das Kleinbahnthema recht gut geeignet. Zumindest sind sie bei der DR gelaufen. Auf jeden Fall bereichern sie den Wagenpark.
Grüße
Toralf
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DR Personenwagen der 1960er Jahre für Kleinbahn
30.06.2015 22:14 (zuletzt bearbeitet: 30.06.2015 22:18)
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. Eine Kleinbahnstrecke (auch wenn sie "Spinne" ist) sollte besser in den Fünfzigern angesiedelt werden.
