Zitat von ruebchen im Beitrag #1 wer lässt dort noch produzieren?
Tillig lässt dort zumindest überwiegend TT produzieren und die Qualität hat seitdem nachgelassen. Berichtige mal bitte deinen Threadtitel, da hast Du das "r" vergessen.
Die können doch alle nach Piko gehen - so lange es deren Werk in China noch gibt. Dann müssen auch keine Formen außer Landes geschafft werden. Langfristig verlegt man die Fertigung dann an die Peripherie der EU.
bei DSO steht gerade, daß im EK 07/2015 ein mehrseitiger Bericht zum Thema sein soll. Modern Gala sei insolvent, die Produktion eingestellt, die Gußformen vom Staat konfisziert. Da ich diese Ausgabe (noch) nicht habe, kann ich nur das bei DSO gelesene weitergeben.
Warum sollte es teuer werden und für wen? Modern Gala ist einer von vielen in China. Eher wird's billiger, weil man sich die Modelle von Modern Gala nicht mehr kaufen kann :-)
Ich habe den o.g. Artikel im EK 7/2015 gerade gelesen und kann mich den dort dargestellten Fakten weitgehend anschließen. Allerdings ist auch hier, wie auch in vielen anderen Berichten wenn es um Produktionsverlagerungen aus Europa nach Fernost geht nur von Lohnkosten die Rede. Das ist so nicht korrekt. Entscheidend sind für die Kosten nicht die reinen Lohnkosten sondern die Lohnstückkosten, also der Preis der Herstellung für ein Modell. Diese ergeben sich aus der Produktivität des Mitarbeiters und der von ihm abgelieferten Qualität. Da nutzt ein niedriger Stundenlohn nichts wenn die abgelieferten verkaufsfähigen Produkte nur einen Bruchteil der Produktion ausmachen und der Rest verschrottet werden muß (mir sind aus dem Modellautobereich Fälle bekannt in denen bis zu 5.000 !!! Stück eines Modells in die Presse kamen weil die Qualität nicht stimmte!). Und an dem Punkt sind die Unterschiede von Europa zu Fernost (China) eklatant. Das ist, wie auch im EK gesagt, natürlich auch eine Sache der Vorgaben durch den Auftraggeber soweit es um die Qualität geht. Nur exakte Vorgaben und ständige Kontrolle können Qualität sichern, vorausgesetzt die Konstruktion ist einwandfrei. Das aber erfordert entweder den ständigen Einsatz eigener, also nach europäischen Standards bezahlter Fachkräfte oder in regelmäßigen Abständen dorthin reisender Mitarbeiter, was ebenfalls viel Geld kostet (Flug und Hotel!). Daran hat mit Sicherheit keines der beteiligten Unternehmen gedacht! Und, falls, Unternehmensberater an der Sache beteiligt waren, diese erst recht nicht (es wäre das erste Mal das ein Unternehmensberater sein Geld wert wäre!). Ebenfalls wesentlich ins Geld geht die Sache wenn auch noch in China entwickelt und konstruiert wird; der Bau der Werkzeuge muß ebenfalls ständig überwacht werden. Dazu müssen Muster hin- und hergeschickt werden und das per Luftpost. Dafür fallen ebenfalls hohe Kosten (pro Sendung so um die E 100) an, die mit Sicherheit auch nicht in die Berechnungen eingeflossen sind. Auch wird in China anders konstruiert als in Europa; hier spielen die ehemals niedrigeren Lohnkosten eine Rolle. Da die Arbeit "nichts" kostet, wird kleinteilig konstruiert, was den Montageaufwand erhöht.(das hat natürlich auch Auswirkungen bei einer evtl. geplanten Fertigungsverlagerung auf die Kosten.
Und schließlich weise ich noch auf die mangelnde Flexibilität hin. Wenn ein Modell produziert wird und sich schneller verkauft als erwartet dauert es viel zu lange bis Nachschub kommt durch den ca. 6-8 Wochen dauernden Transport (der übrigens aufgrund steigender Energiekosten auch immer teurer wird), dann muß die Ware noch durch den Zoll und zum Auslieferungslager. Da die Ware in aller Regel beim Verladen auf das Schiff bezahlt werden muß fallen kalkulatorische Zinsen für die Zeit bis zur Auslieferung an den Handel an (auch wenn diese z.Zt. niedrig sind) ein nicht zu unterschätzender Faktor, insbesondere dann, wenn die ganze Ladung wegen Qualitätsmängeln zurückgewiesen wird und das bereits bezahlte Geld zurückverlangt wird. Bei einer Fertigung in Europa wären die Wege wesentlich schneller und auch z.T. kostengünstiger (der Weg in eine benachbarte Abteilung ist quasi kostenlos); die Flexibilität wäre deutlich besser, da nachproduzierte Ware schon wenige Tage nach Herstellung beim Händler und damit beim Endkunden wäre.
Ein ebenfalls angesprochener Punkt in dem Artikel ist die "Feindetaillierung" der Modelle, die von der "Fach"presse und auch diversen Forenschreibern immer wieder gefordert wird (z.B. Unterbodengestaltung, mehrfarbige Innenräume). Hier sind die Kosten (ganz gleich ob in Fernost oder in Europa) für den Formenbau gewaltig in die Höhe gegangen. Ob die schweigende Mehrheit der Modelleisenbahner das wirklich will wage ich in Zweifel zu ziehen; der Detaillierungsgrad den unsere Modelle heute erreicht haben ist zweifellos sehr gut, obwohl es immer wieder Fehler gibt, die vermeidbar und kostenneutral vermieden werden könnten (z.B. inhaltlich falsche Beschriftungen).
Aber nachdem "das Kind in den Brunnen gefallen" ist ist man immer schlauer. Hoffentlich lernen die sicher gut bezahlten "Manager" daraus und denken in Zukunft erst richtig nach und entscheiden dann!
Zitat von teddy4949 im Beitrag #12Ein ebenfalls angesprochener Punkt in dem Artikel ist die "Feindetaillierung" der Modelle, die von der "Fach"presse und auch diversen Forenschreibern immer wieder gefordert wird (z.B. Unterbodengestaltung, mehrfarbige Innenräume). Hier sind die Kosten (ganz gleich ob in Fernost oder in Europa) für den Formenbau gewaltig in die Höhe gegangen. Ob die schweigende Mehrheit der Modelleisenbahner das wirklich will wage ich in Zweifel zu ziehen ...
In den vergangenen zehn Jahren muss es diese schweigende Mehrheit gegeben haben, sonst wäre Piko nicht so gegen den allgemeinen Trend gewachsen. Mittlerweile bedient Piko dieses Klientel nicht mehr in dem Maße, wie vor zehn Jahren. Entweder ist unter Piko Platz für einen zukünftigen "Underdog" entstanden, oder das Klientel ist weggebrochen. Den günstigen Produktionsort, der Piko zu seinem Aufstieg verholfen hat, existiert mittlerweile nicht mehr, der muss neu gefunden werden oder aber die Produktionstechnik muss sich ändern (weniger Handarbeit, mehr Automatisierung bei der Montage).
Zitat von Intrepid im Beitrag #13 Den günstigen Produktionsort, der Piko zu seinem Aufstieg verholfen hat, existiert mittlerweile nicht mehr, der muss neu gefunden werden ....
Piko hat doch eine eigene Fabrik und das ist nicht MG (das auf mancher Tilligplatine steht).
Zitat von Intrepid im Beitrag #13 Den günstigen Produktionsort, der Piko zu seinem Aufstieg verholfen hat, existiert mittlerweile nicht mehr, der muss neu gefunden werden ....
Piko hat doch eine eigene Fabrik und das ist nicht MG (das auf mancher Tilligplatine steht).
Piko sieht die steigenden Kosten und denkt über eine Verlagerung nach. Es gab in irgendeiner Zeitung ein entsprechendes Interview - vielleicht hat jemand anderes noch den Link. Ich habe ihn nicht mehr.
Zitat von ruebchen im Beitrag #16Das stimmt Herr Wilfer hat das bestätigt China ist nicht mehr bei allem billiger.
Hat die Jahrelange Lohndrückerei endlich Erfolg! Die Titelseiten der heutigen Zeitungen zusammengefaßt: Bild: Korrupte Behörden vernichten Modellbahnhersteller - Griechen schuld? Spiegel: Erste Enthüllungen zum Modern Gala Skandal: So stirbt die Modellbahnbranche Spiegel Online: Brutale Marktbereinigung im Modellbahnhobby Die Zeit: Linke Anarchisten zerstören Modellbahnerträume Stern: So eine Pleite kannte die Modellbnahnindustrie noch nicht Bunte: Nach Modern Gala, endlich hat mein Mann wieder Zeit für mich Focus: Top 10 Ranking der letzten Modelleisenbahnfirmen TAZ: Chinesische Behörden schließen Arbeitslager Bild der Frau: Bezaubernde Angie, so hätte sie Modern Gala gerettet Financial Times Deutschland: Firmencrash in China vor Handelsbeginn - Märkte gelassen NEON: Leben nach Modern Gala ohne Modellbahn? Was uns wirklich glücklich Macht, Studenten erzählen Titanic: Mehdorn steigt bei Modern Gala ein GEO Wissen: Kann ein unbemerkt umgefallener Sack Reis in China einen Modellbahnhersteller erschlagen?
Zitat von europalok im Beitrag #17 Die Titelseiten der heutigen Zeitungen zusammengefaßt: Bild: Korrupte Behörden vernichten Modellbahnhersteller - Griechen schuld? Spiegel: Erste Enthüllungen zum Modern Gala Skandal: So stirbt die Modellbahnbranche Spiegel Online: Brutale Marktbereinigung im Modellbahnhobby Die Zeit: Linke Anarchisten zerstören Modellbahnerträume Stern: So eine Pleite kannte die Modellbnahnindustrie noch nicht Bunte: Nach Modern Gala, endlich hat mein Mann wieder Zeit für mich Focus: Top 10 Ranking der letzten Modelleisenbahnfirmen TAZ: Chinesische Behörden schließen Arbeitslager Bild der Frau: Bezaubernde Angie, so hätte sie Modern Gala gerettet Financial Times Deutschland: Firmencrash in China vor Handelsbeginn - Märkte gelassen NEON: Leben nach Modern Gala ohne Modellbahn? Was uns wirklich glücklich Macht, Studenten erzählen Titanic: Mehdorn steigt bei Modern Gala ein GEO Wissen: Kann ein unbemerkt umgefallener Sack Reis in China einen Modellbahnhersteller erschlagen?
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Allgemeine Foren
»
Modellbahn Allgemeines
»
Modern Gala
Thema drucken
14.06.2015 14:45 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2015 19:31)
Antworten
auch dort
