Ojeh´armer Robert. Mittlerweile sieben Seiten und das ganze scheint sich immer weiter zu verkomplizieren. Wenn Du nicht sklavisch mit Deiner Ursprungsidee verheiratet bist:

Im Eisenbahn-Magazin gabs mal ein kostenloses, beigepacktes Zweitheft mit sehr schönen, fertigen Lay-Outs. Pläne, Teilelisten und Fotos der fertig gebauten Anlagen. Von ganz klein bis ganz groß. Wäre das nicht´s für Dich ? Dann könntest Du anfangen. (Habe jetzt nicht wirklich alle sieben Seiten durchgeschmökert, aber wie ich das so sehe, gibt´s im Moment nicht mehr als verschiedene, angedachte Konzepte. Ist das richtig ?)

Nur mal so eine Idee von mir als jemand, für den derartiger Planungskram der blanke Horror ist...;-)

Hallo,

aber Patrik! Vielen Dank für Deine Sorge, aber dass Du nicht die ganzen Seiten gelesen hast, war ein Fehler, wenn Du mir einen Tipp geben möchtest und am Anfang angefangen hast. Für mich hat sich Vieles geklärt und mein Gleisplan ist dank tatkräftiger Unterstützung schon so ziemlich fertig. Er ist anders geworden, als ich es am Anfang angedacht habe - aber, wie ich finde, besser. Dass es verschiedene angedachte Konzepte gibt, ist falsch. Mein Anfangsplan ist verworfen. Der letzte überarbeitete Plan hat Gültigkeit.
Eigentlich - wenn ich so zurückdenke - wäre es auch eher bedenklich gewesen, wenn mein Gleisplan sich nicht geändert hätte. Man kann am Anfang noch nicht alles so gut machen, wie man es gerne hätte. Es ist für den Planungs-Anfänger immer ertsmal schwierig, aber ich denke, ich habe mich doch langsam aber sicher ganz gut reinarbeiten können. Dass der Thread zu einem Lern- und Arbeitsprozess werden würde, war mir klar und war von mir auch so gewünscht. Sonst hätte ich ja gar nicht hier nachfragen müssen.

Freundliche Grüße

Robert

Hallo Robert,

es kommt noch profunde Antwort! Etwas Geduld. Ich habe schon mit Bernd Koesters gemailt, er will selber hier noch etwas zu meinen Fragen schreiben und dem will ich nicht vorgreifen. Zur Erinnerung: Er ist derjenige der die Webseiten zu Büsum betreibt. Für Dich ändert sich durch meine Fragerei erst mal gar nichts, ich sagte ja schon, es betrifft die Anlagenplanung nur an Rande! Es ist eine Frage die mich eben auch selber interessiert hat. Ein kleines Zwischenspiel von mir, um es mal so zu sagen. Der Gleisplan steht ja soweit! Ich freue mich übrigens auch darüber wie du so mitziehst und das Interesse nicht verlierst! Für mich seit längerem mal wieder eine interessante Gleisplanung hier im Forum, die mir auch Spaß macht. Auch das Dir die Idee mit dem virtuellen Gleisanschluß gefällt und du auch für später noch an Erweiterungen denkst (einen tatsächlichen Gleisanschluß auf den Folgesegmenten) und nicht alles auf einmal bauen willst finde ich klasse. Ich denke du schätzt deine Möglichkeiten schon ziemlich realistisch ein, das gefällt!

Zitat

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Ojeh´armer Robert. Mittlerweile sieben Seiten und das ganze scheint sich immer weiter zu verkomplizieren. [...] (Habe jetzt nicht wirklich alle sieben Seiten durchgeschmökert, aber wie ich das so sehe, gibt´s im Moment nicht mehr als verschiedene, angedachte Konzepte. Ist das richtig ?)
Nur mal so eine Idee von mir als jemand, für den derartiger Planungskram der blanke Horror ist...;-)

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Patrik, wenn das so der Horror für Dich ist dann solltest Du lieber stille halten und dich mit deinen Fertig-Layout's vergnügen. Oder vielleicht doch besser mitlesen, dann kannst du auch noch was lernen! Verkomplizieren tut sich hier auch gar nichts - manche Themen sind eben etwas schwieriger. Aber klärbar und für manche Leute auch interessant. Der Plan steht ja. Du wirst mir nicht sympathischer durch solche Beiträge! Ansonsten kann Robert, wie er schon mal schrieb, gut für sich selber entscheiden. Siehe oben!

Schon gut ! Hatte nur die letzte Seite gelesen und dachte, vielleicht helfen zu können. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.
Sorry, wenn das in den falschen Hals gekommen ist.
Hauptsache, Robert kommt nun gut voran, dann ist ja alles bestens ;-)

Hallo zusammen,

Tom/Thomas hatte mich angemailt und mich auf dieses Thema hin gewiesen. Ich bin der Webmaster der Büsum WebSite Bernds-Nwelt www.bernd-koe.de

Jetzt muß ich mir euere Postings erst mal durchlesen, oder noch besser, ihr stellt mir direkt hier nochmal eure Fragen.

Gruß
Bernd.

Hallo Bernd,

vielen Dank, dass Du Dich extra für uns angemeldet hast!

Bei den Fragen lasse ich Tom vor, da er schon genug Wissen hat, die richtigen Fragen zu stellen. Ich lese erst mal mit und stelle meine Fragen, wenn ich etwas nicht verstehe oder wenn ich eine weitere Frage finde.

Für die Fragen, die Tom bereits gestellt hat, siehe seinen Beitrag #139, der sich auf Seite 7 dieses Threads befindet.

Vielen Dank nochmal. Ich bin sehr gespannt, was bei unserer Diskussion noch für weitere Erkenntnisse herauskommen.

Freundliche Grüße

Robert

Hallo zusammen,

Na, dann versuche ich mal zu antworten:
Büsum hatte nur handgestellte Weichen, auch alle Gleissperren waren handgestellt und wurden mit Schlüssel verschlossen.
Die Ein/Ausfahrten in/aus den den 3 Hauptgleisen 1,2 und 3 waren gegen Fahrten aus den Nebengleisen mit den Gleissperren geschützt.
Auch die beiden Weichen gleich vorne im Einfahrtbereich (zum Hafen und zur Viehrampe) waren mit Schlüsseln gesichert.
Ja, wenn eine Weiche gestellt werden mußte für Ein/Ausfahrten, dann mußte da jemand hinlaufen, die Weiche umlegen, dem Fdl Zeichen geben, der FdLl hat dann mit der Stellwerkskurbel die Wriche verriegelt und dann bei Einfahrt das Signal "gekurbelt".
Mit den Jüdel Kurbelstellwerken wurden Weichen nicht gestellt sondern nur verriegelt. Büsum hatte keine Weichenstellhebel im Stellwerk, außer dem Jüdel Kurbelstellwerk stand da nix.

Die Gleise 1 und 2 waren die Gleise für Personenverkehr weil nur dort der Bahnsteig war.
Gleis 3 hatte keinen Bahnsteig und wurde von Güterzügen und zum Abstellen von Personenzügen genutzt. Dabei mußte aber darauf geachtet werden dass der Bahnhof nicht "verstopfte". Noch zu Drehscheibenzeit hätte eine Lok von Gleis 2 auch über Gleis 1 umsetzten können, aber ohne Drehscheibe ging's nur über Gleis 3.

Abzweig zum Hafen:
Diese Rangierfahrten dürften eine längere Zeit gedauert haben sodaß nicht während der ganzen Rangierzeit die Bahnhofs Ein/Ausfahrt für Personenzüge blockiert sein sollte. Deshalb haben sich die Hafenzüge quasi ""ausgeschlossen". Während der Rangierzeit im Hafen wurden die Gleissperre im Abzweig wieder vom Rangierer gelegt und die Abzweigweiche wieder in Grundstellung gelegt und verschlossen.

Wenn man sich den Fahrplan Büsum-Heide anschaut, so war der Personenzug-Verkehr damals nicht so frequent wie heute, alle 2 Std etwa ein Zug, sodaß genug Zeit zum Rangieren blieb ohne den Personenverkehr zu stören.

So das sollte zunächst mal genügen.....wenn ihr Fragen habt, nur her damit.

Gruß
Bernd.

Hallo,
ich hab ein bisschen weitergelesen.

In Büsum gab es keinen Wasserkran, die Loks konnten also kein Wasser "tanken".
Es gab auch keine Bekohlung.
Lokbehandlungen waren im 24 km entfernten Heide/Holstein, dem Ausgangspunkt der Strecke; dort war auch das BW mit großem Wasserturm.
Ich kenne nur Fahrpläne, bei in denen der letzte Zug (etwa 22 Uhr) unter freiem Himmel in Büsum "übernachtete" und als Frühzug morgens nach Heide fuhr.

Es gab auch keinen Lokschuppen, auch nicht für eine kleine Rangierlok für den Hafenbereich. Rangiert wurde mit der Güterzuglok. Ich erinnere mich an die BR-50 mit Kabinentender in den 50er-60er Jahren.
Im Allgemeinen gab es morgens und abends je einen Güterzug Heide-Büsum-Heide; im Herbst zur Kohlsaison fuhr auch mittags noch ein zusätzlicher Güterzug, weil sonst abends der Zug zu lang wurde und zu lange rangiert werden mußte, um in Heide noch Anschluß zu bekommen.
Die nächste Gleiswaage gab es in Wesselburen.

Gruß
Bernd.

Hallo Bernd,

vielen Dank das Du geantwortet und Dich extra dafür hier angemeldet hast!

Die Unsicherheit ob es nun 2 oder 3 Hauptgleise in Büsum gab, die bei mir durch die Gleisplanzeichnung von 1955 entstand, ist ja nun wohl geklärt. Ich bin noch immer etwas erstaunt über das "Güterzuggleis" - aber wenn es das gab, dann soll es so sein. Wobei ich denke, es wäre sicher auch nicht verboten gewesen auch an einem der beiden Bahnsteiggleise mit einem Güterzug einzufahren oder auszufahren.

Dabei stellt sich mir gleich eine weitere Frage:
Wie verhielt es sich mit dem Güterverkehr in Büsum. Hast Du darüber Unterlagen, wie oft und zu welchen Zeiten hier Nahgüterzüge oder andere Güterzüge fuhren?

Hast Du ja eben schon beantwortet in deinem Beitrag. Vielleicht kommt man eines Tages durch "db58.de" ja noch alte Fahrplan- oder Umlaufdaten heran, so das sich auch dazu genaueres sagen lässt. Danke auch für die Aufklärung mit dem Wasserkran. Hätte ich nicht gedacht das es keinen gegeben hätte! Überrascht mich in der Tat etwas! Ist ja eher selten das es keinen gab an einer Endstation.

Die Hafenbahn lässt ja ein gewisses Verkehrsaufkommen vermuten. Auch die Ladestraßengleise und der Gsch in Büsum lassen auf früheren lebhaften Güterverkehr schließen - oder täuscht das? Wäre jedenfalls mal ganz interessant das (zumindest in etwa) zu erfahren ...

Du hattest mir geschrieben, das sich früher meist nur ein Personenzug im Bahnhof befunden hat, außer an Regatta oder Sonderfahrtagen. War das in den 50er, 60er Jahren im Sommer eigentlich öfters der Fall? Oder eher selten? Ich muß sagen - ich habe auch keine wirkliche Vorstellung davon wie stark der Tourismusverkehr in den 50er/60er Jahren in den Sommermonaten nach Büsum war.

Zitat

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Ja, wenn eine Weiche gestellt werden mußte für Ein/Ausfahrten, dann mußte da jemand hinlaufen, die Weiche umlegen, dem Fdl Zeichen geben, der FdLl hat dann mit der Stellwerkskurbel die Weiche verriegelt und dann bei Einfahrt das Signal "gekurbelt".

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Eine schöne Geschichte - was es früher nicht so alles gab. Für mich absolut neu. Da es in den 50er Jahren mit Rangierfunk oder ähnlichem noch eher "mau" aussah (soweit ich weiß), hat man sich durch Sichtzeichen verständigt oder gab es dort im Bereich der beiden Einfahrtsweichen einen Fernsprechkasten? Was ja eine nette Szenerie wiederum für die Modellbahn wäre. Freileitungsmast mit Fernsprechkasten dran im Bereich der beiden Weichen und ein Preiserlein dazu, sozusagen als ständig stationierter Weichensteller.

Du hattest mir in einer Mail auch einen Link zum Thema Weichenverriegelung gesendet, den ich hier gerne auch noch wiedergeben will: Weichenverschlußvorrichtungen - Zeno.org
Ich bin nun alles andere als ein Experte bei diesem Thema - weiß also nicht in wie weit man eine solche Vorrichtung im Modell nachbilden oder andeuten kann oder nicht. Aber vielleicht ja zumindest als Wissensgrundlage ganz hilfreich ...

Zitat

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Mit den Jüdel Kurbelstellwerken wurden Weichen nicht gestellt sondern nur verriegelt. Büsum hatte keine Weichenstellhebel im Stellwerk, außer dem Jüdel Kurbelstellwerk stand da nix.

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Auch hier wieder muß ich gestehen das ich bei diesem Thema ein absoluter Laie bin! Leider habe ich nirgends eine Art Einführung zum Thema Jüdel Kurbelstellwerk gefunden. Heißt also: Wenn Kurbelstellwerk (hier Bauart Jüdel) dann wurden damit grundsätzlich keine Weichen gestellt sondern nur verriegelt? Oder meintest du das nur in Bezug auf Büsum?
Ein Bild vom Stellwerk kann man ja bei dir finden. Wenn ich mir das Bild betrachte sehe ich allerdings keine Fahrstraße A3 dort vermerkt auf dem Stellwerksblock. Die müsste es ja eigentlich gegeben haben ...?

Du hattest mir auch geschrieben, das die Seilleitungen der Weichenverriegelung zwischen Stellwerk und Weiche keine Spanngewichte brauchten und es es in Büsum nur ein Spanngewicht für das Einfahrsignal gab. Das noch mal als zusätzliche Info.

Zitat

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Abzweig zum Hafen:
Diese Rangierfahrten dürften eine längere Zeit gedauert haben so daß nicht während der ganzen Rangierzeit die Bahnhofs Ein/Ausfahrt für Personenzüge blockiert sein sollte. Deshalb haben sich die Hafenzüge quasi ""ausgeschlossen". Während der Rangierzeit im Hafen wurden die Gleissperre im Abzweig wieder vom Rangierer gelegt und die Abzweigweiche wieder in Grundstellung gelegt und verschlossen.

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Ich könnte mir die Hafenbahn gut als eine AWANST vorstellen. Würde in meinen Augen jedenfalls Sinn machen. Hier hatte ich ja schon mal was zu einer AWANST generell geschrieben.

Für Robert bedeutet das alles hier erst mal keine Änderung, es sei denn er käme selber auf den Geschmack. Die Hafenbahn wird er ja wohl eh nicht darstellen können oder wenn nur virtuell. Vielleicht noch den Abzweig dorthin tatsächlich darstellen können - aber das kommt ja auch in einer späteren Ausbauphase. Und wie Robert seinen Bahnhof Signal- und Stellwerkstechnisch ausstatten will, ob er Ausfahrsignale haben möchte, mechanisch ferngestellte Weichen, usw., das alles kann er sich ja noch im Verlauf der Planung und der ersten Bauphase (wenn es soweit kommt) überlegen.

Ich selber merke das ich in Sachen alter Stellwerkstechnik absoluten Nachholbedarf habe. Da geht es mir nicht anders als wohl Robert auch. Ich empfinde mich da als Laie. Die Sache mit dem verschließen von Weichen, Gleissperren mit Schlüsseln kann ich gerade noch nach vollziehen, aber sonst stehe ich auch recht unwissend da. Wobei technische Dinge (je technischer desto schlimmer) auch nicht zu meinen Stärken gehören.

Auf alle Fälle herzlichen Dank erst einmal an Dich Bernd fürs beantworten.
Wie du merkst sind aber noch ein paar Fragen hinzugekommen. Das Robert seinen Bahnhof nicht strikt nach dem Vorbildbahnhof bauen will wäre noch klar zustellen, nicht das es hier Missverständnisse gibt. Also wird es Kompromisse geben, wie einen Lokschuppen, Bekohlung und dergleichen mehr, zumindest sieht es jetzt noch so aus. Trotzdem finde ich es spannend - wenn man mal schon dabei ist - noch das ein oder andere zum wirklichen Bf. Büsum zu klären zu versuchen.

Hallo Thomas,

Zitat

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Da es in den 50er Jahren mit Rangierfunk oder ähnlichem noch eher "mau" aussah (soweit ich weiß), hat man sich durch Sichtzeichen verständigt oder gab es dort im Bereich der beiden Einfahrtsweichen einen Fernsprechkasten?

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wenn ich mich recht erinnere stand an den Weichen kein Fernsprecher, nur draußen an dem Einfahrsignal war ein Kasten.

Zitat

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Auch die Ladestraßengleise und der Gsch in Büsum lassen auf früheren lebhaften Güterverkehr schließen - oder täuscht das?

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Zu meiner Zeit war der Güterverkehr auf den beiden Ladegleisen nicht so dolle. Auf dem einen Gleis, dem näher am EG, standen mehrere Fischkühlwagen. Auf diesem Gleis wurde auch der Fisch verladen, bevor die Hafenbahn in den 50er Jahren entstand. An dem anderen Ladegleis mit der langen Ladestraße wurden eigentlich nur landwirdschaftliche Güter (in Herbst hauptsächlich Kohl) verladen, aber auch die örtlichen Kohlenhändler entluden dort ihre Kohlen, .

Ich hab mich eben mal mit einem Fachmann über die Stellwerkerei in Büsum unterhalten.

In Büsum wurden alle Weichen vor Ort mit der Hand gestellt. Nur das Einfahrtsignal und die beiden Weicheriegel wurden mit Seilen vom Stellwerk aus betätigt.
Es gab in Büsum nur 2 Zug-Fahrstraßen, die in die Geise 1 und 2 führten. Das ist aus dem Gleisplan von 1955 auch ersichtlich mit den beiden Pfeilen in den beiden Gleisen.
Die Bezeichnung "Güterzugeinfahrgleis" an Gleis 3 ist nicht richtig, ich werde sie aus dem Gleisplan löschen. Gleis 3 war ein Umfahrgleis und nomalerweise auch das Aufstellgleis für ausfahrende Güterzüge. Personenzüge fuhren nur aus aus Gleis 1 und 2. In Gleis 3 wurde von der Strecke nicht eingefahren, dafür gab es keine Fahrstraße.

Die Fahrstraßen wurden an dem Jüdel Stellwerk durch den Hebel an der Seite des Stellwerkkastens festgelegt (Hebel nach oben die eine Straße, Hebel nach unten die andere Straße).
Die Weichenriegel konnten mit den blauen Kurbeln in ihren beiden Positionen gestellt werden; dabei wurden die Lagen der Weichen durch die Drehrichtung der Kurbel (rechts rum, links rum) festgelegt und konnten am Stellkasten abgelesen werden. Der Stellwerker konnte also erkennen wie die Weichen liegen.

Alle anderen Fahrten - außer den beiden Fahrstraßen - waren Rangierfahrten.

Thomas fragt sich, wie die Weichen und Gleissperren zur Hafenbahn betätigt wurden. Wir vermuten, es gab für die beiden Weichen am Abzeig Hafenbahn und der Viehrampe nur einen Schlüssel, Mit diesem einen Schlüssel konnten beide Weichen aufgeschlossen werden und die Schlüssel vor Ort für die Gleissperren frei gegeben werden, oder es wurde der gleiche Schlüssel benutzt....Genaues wissen wir nicht.

Hallo Bernd,

nun bin ich aber baff!

Da hat meine (hoffentlich nicht zu nervige) Fragerei also dazu geführt das es tatsächlich was ganz Neues gibt. Danke dafür das Du Dich der Sache nochmals angenommen hast, Danke auch an den Fachmann im Hintergrund!
Also doch kein drittes Hauptgleis nur für Güterzüge, sondern ein ganz normales Umfahr- und Rangiergleis. Mich hatte ja die Einzeichnung der Fahrstraßen im Gleisplan schon anfangs irritiert. Aber eine solche Wendung in der Sache hätte ich nun nicht mehr vermutet! Denkbar ist aber das die Rangierabteilungen zum Hafen und vom Hafen in Gleis 3 eingefahren sind. Es waren dann ja keine Zug- sondern nur Rangierfahrten. Vielleicht kommt auch daher die Bezeichnung in deinem Gleisplan?

Auch die anderen Infos sind sehr interessant. Zu Kurbelstellwerken und deren grundsätzlicher Funktion habe ich mittlerweile einen kleinen Artikel in der MIBA 9/99 gefunden. Der beschäftigt sich allerdings mit einer etwas anderen Bauart - leider nicht Jüdel. Aber immerhin ist es mal ganz interessant etwas über diese alte Bauform lesen zu können - was ich allerdings erst noch tun muss.

Danke dir wirklich nochmals sehr für's nachhaken!

Noch eine weitere Frage:
Du hast weiter oben geschrieben das das Einfahrsignal zweibegriffig war. Aber dann wohl eher nur die beiden Stellungen Hp0 und Hp2. So steht es zumindest auf Deiner Seite. Der Gleisplan von 1955 zeigt dagegen ein dreibegriffiges Signal. Im Plan von 1975 ist ein gekoppeltes Einfahsignal zu sehen, (Hp0 und Hp2). Ersteres Signalbild (Hp0, Hp1, Hp2) würde für bei einem Endbahnhof eigentlich keinen rechten Sinn machen. Bin mir da aber natürlich auch nicht ganz sicher ...

Hallo zusammen,

Tom hat schon angesprochen, wie ich meinen Bahnhpf Signal- und Weichentechnisch ausstatten möchte. Die Baugenehmigung ist übrigens praktisch schon erteilt. Vollständig deswegen noch nicht, weil der Plan wegen des verwendeten Gleissystems noch nicht zu 100% geklärt ist.
Den Bahnhofsgleisplan werde ich nicht vollständig Büsum anpassen, aber ich orientiere mich ja am Bf Büsum und es ist isofern sehr interessant für mich, zu verstehen, wie ein Bahnhof dieser Größenordnung in Etwa funktioniert.

Zum Güterzugeinfahrgleis:

Zitat von Bernd

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Die Bezeichnung "Güterzugeinfahrgleis" an Gleis 3 ist nicht richtig, ich werde sie aus dem Gleisplan löschen. Gleis 3 war

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Wie geht denn der Satz zu Ende?

Was hatte Büsum eigentlich genau für Signale? Ich würde natürlich gerne Signale nachbilden (Formsignale) und es ist ein positiver Aspekt eines Signal-ärmeren Bahnhofs, dass man bei den wenigen Signalen, die man braucht, die besten am Markt verfügbaren nehmen kann. Das würde zum Beispiel bei einem größeren Bahnhof bald unbezahlbar werden.
Zurück zu dem Beispiel Büsum:
Es gab also ein Formsignal als Einfahrtssignal (welches, wird sich noch klären).
Hatte selbiges ein Vorsignal?
Was kam dann?
Gab es Formsignale als Ausfahrtsignale?
Was war nach der Drehscheibe? Und gab es Grenzzeichen an der Drehscheibe?

Zu den Weichen: Hast Du, Tom, mit der Weichensteuerung die Modell-Weichensteuerung gemeint oder die nachgebildete Vorbildsteuerung. Im Modell werde ich die Weichen natürlich mit Antrieb und Decoder versehen und über die Central Station schalten. Die Nachbildung des Vorbild-Stellmechanismus werde ich so umsetzen, dass es eben so aussieht wie beim Vorbild... Die Stellwerkstechnik war - so wie ich es verstanden habe - in einem extra Gebäude untergebracht? Wo stand das denn?

Freundliche Grüße

Robert

Thomas,
das mit dem Einfahrtsignal hatten wir auch besprochen.
Es ist/war ein gekoppeltes 2 flügeliges Signal mit Hp0 und Hp2.

Ja, die Diskussion und mein Gespräch mit Rainer Butenschön (webmaster von Die D-Zug Seite) hat mir selbst auch sehr viel gebracht. Ich habe eben meine Webseite über das Büsumer Stellwerk korrigiert und die Gleispläne auch korrigiert (Text an Gleis 3 gelöscht).

Gruß
Bernd.

Moin Moin Bernd und Robert,

und noch mal ein Danke Schön für die Antwort Bernd!

Zu den Fragen von Dir Robert:
Einiges geht ja aus der Webseite von Bernd hervor, bzw. den Antworten hier in den Beiträgen. Ein Vorsignal hat es nicht gegeben, das hätte wenn ja auch vom Stellwerk in Büsum aus gestellt werden müssen. Das Stellwerk in Büsum befand sich im Empfangsgebäude, in einem Raum im Erdgeschoss. Wo genau kann ich aber nicht sagen, das weiß Bernd sicher besser. Das gab es bei den kleinen Stellwerken bzw. Bahnhöfen sehr oft, das man einen kleinen Vorbau beim Stationsgebäude hatte, von dem aus die Signale und Weichen gestellt wurden. Ausfahrsignale hatte Büsum keine, den Befehl zur Abfahrt eines Zuges gab der Fahrdienstleiter oder Aufsichtsbeamte per Signal Zp9 (die berühmte Kelle und mit "Pfiff"). Auf den Bildern der Drehscheibe kann man das nicht erkennen ob es Grenzzeichen gab.

Auf deiner Anlage Robert, hast Du ja eh Freiheiten Dinge so zu bauen wie Du es gerne möchtest. Wenn Du z.B. Ausfahrsignale haben willst, dann plane solche ein. Ob es ein oder zwei sein sollten (für jedes Ausfahrgleis) wäre dann noch von den Signalexperten zu klären. Gleiches gilt für die Details wie den Grenzzeichen. Siehe auch hier dazu. Bei der Weichensteuerung meinte ich die nachgebildete Vorbildsteuerung. Aber das ist auch so ein Detail wo Dir andere evtl. weiterhelfen müssen. Ich kenne mich mit den Nachbildungen (ob und wie) nicht wirklich aus. Da es deine erste Anlage sein wird könnte man solche Feinheiten aber auch evtl. vernachlässigen. Außerdem könntest Du ja auch die beiden Weichen als ferngestellte Weichen nachbilden (mit Seilzug und Spanngewichten) wie es sonst vielfach üblich war.

Bernd, bei "DB 58" gibt es übrigens einen Laufplan des VT 33 vom Bw Flensburg. Vielleicht kennst Du den schon, falls nicht hier die Links:
http://www.db58.de/2011/03/02/vt-33-bw-flensburg-2/
http://www.db58.de/2011/03/11/vt-33-bw-flensburg-58-2/
Ebenfalls dort zu finden Laufplan der Schienenbusse VT 95 des Bw Neumünster:
http://www.db58.de/2010/04/22/vt-95-bw-n...er-laufplan-57/

Hier noch ein Beitrag aus dem HiFo zu den ETA 150 auf der Strecke Neumünster - Heide - Büsum:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,5378756

Wäre ja evtl. was für deine Seite als Linkhinweis ...

Zitat

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Bernd, bei "DB 58" gibt es übrigens einen Laufplan des VT 33 vom Bw Flensburg. Vielleicht kennst Du den schon, falls nicht hier der Link:
http://www.db58.de/2011/03/02/vt-33-bw-flensburg-2/
http://www.db58.de/2011/03/11/vt-33-bw-flensburg-58-2/
Ebenfalls dort zu finden Laufplan der Schienenbusse VT 95 des Bw Neumünster:
http://www.db58.de/2010/04/22/vt-95-bw-n...er-laufplan-57/

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Thomas,
ja die Seiten von db58 kenne ich sehr gut, auch die Seite über den VT-33. Den Link hatte ich schon, leider sehr versteckt...ich hab's geändert. ... danke für den Hinweis
Bernd.

Zitat

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Das Stellwerk in Büsum befand sich im Empfangsgebäude, in einem Raum im Erdgeschoss. Wo genau kann ich aber nicht sagen, das weiß Bernd sicher besser. Das gab es bei den kleinen Stellwerken bzw. Bahnhöfen sehr oft, das man einen kleinen Vorbau beim Stationsgebäude hatte, von dem aus die Signale und Weichen gestellt wurden.

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Ja, der Kurbelstellwerks-Kasten stand in einem Anbau des EG..... schaust du roter Kringel auf dem Bild. ... oder - ich weiß es nicht genau - gleich im Bild links neben den Kringel, da ist auch ein Platz in den Vorbau.

Das Bild zeigt den Zustand nach Ausbau der Drehscheibe, Gleis 1 hat die rote Signalscheibe am Prellbock. Zu Zeiten der Drehscheibe hatte Gleis 1 Anschluß an die Scheibe.

Nach genauem Hinschauen, denke ich es war der Platz markiert mit dem blauen Kreis. Die Tür in dem roten Kreis führt in den Güterschuppen und wurde vom Schuppenpersonal mit ihrem Gepäckkarren benutzt. Der Fdl stand in der Tür im blauen Kreis.

Robert,
ich habe den abgebrochenen Satz oben im Posting vervollständigt.

Zitat

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Die Bezeichnung "Güterzugeinfahrgleis" an Gleis 3 ist nicht richtig, ich werde sie aus dem Gleisplan löschen. Gleis 3 war ein Umfahrgleis und nomalerweise auch das Aufstellgleis für ausfahrende Güterzüge. Personenzüge fuhren nur aus aus Gleis 1 und 2. In Gleis 3 wurde von der Strecke nicht eingefahren, dafür gab es keine Fahrstraße.

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Noch eine Bemerkung zur Nutzung von Gleis 3 für die Hafenbahn.
Wie Thomas vermutet, Rangierzüge könnten mit Lok voraus aus dem Hafenanschluß kommend in Gleis 3 eingefahren sein, dann setzte die Lok um über Gleis 2 und setzte zurück in Gleis 3 vor die Güterwagen. Somit stand der Güterzug abfahrbereit in Gleis 3, was ich auf einigen Fotos aus der Zeit beobachte.

Bernd.

Hallo Bernd und Tom!

Vielen Dank für die weitere Aufklärung.
Dass Gleis 3 auch ein Aufstellgleis war, ist ja prima, dann kann ich mithilfe meines fiktiven Anschlusses im Fiddle-Yard noch ein bisschen mehr Güterverkehr machen, wenn ich Lust habe (und nicht schon mit einem fahrplanmäßig verkehrenden Nahverkehrszug überfordert bin...).
Gleis 3 wurde, wenn ich das richtig verstanden habe, auch als Abstellgleis für Personenzüge genutzt? Zu welchem Zweck brauchte man das denn in diesem Bahnhof? Wann wurden Personenzüge abgestellt?

Freundliche Grüße

Robert