Hallo zusammen,

ich bin ja seit kurzem auch Lokführer - nämlich an der CS2. Und heute ist mir was passiert, was mich auf die Idee gebracht hat, diesen Thread zu eröffnen analog dem tollen Thread "Lokführererlebnisse".
Ich würde euch also gerne die Geschichte erzählen, die mir vor wenigen Minuten passiert ist, obwohl ich darin nicht so ein gute Figur mache - aber vielleicht bewahrt es andere vor einem ähnlichen Fehler.

Es war so: Ich bin auf einem einspurigen Märklin Kreis mit einer Dampflok der Baureihe 50 und einer Dampflok der Baureihe 10 (die, die auch auf meinem Avatarbild zu sehen ist) gleichzeitig gefahren. Beide Loks sind von Märklin, bei beiden sind vorbildgerechte Höchstgeschwindigkeiten programmiert. Beide hatten einen Zug am Haken.
Ein Drehregler war für die BR50, ein Drehregler für die BR10. Da für mich das mit den beiden Drehreglern aber neu ist, habe ich sie ausversehen verwechselt. Die BR 10 war hinter der BR50 in voller Fahrt und viel zu schnell für die wesentlich langsamere BR50. Ich wollte also die BR10 langsamer und gleichzeitig die BR50 schneller machen. Nun stellte ich aber aufgrund der Verwechselung die BR10 noch schneller und die BR50 noch langsamer.
Ich sah die kommende Katastrophe und drückte auf den Drehregler, den ich, weil es so schnell ging, immer noch für den der BR10 hielt. Natürlich hielt die BR50 an und die BR10 fuhr gemütlich mit ordentlich Geschwindigkeit auf das Zugende des Zuges der BR50 zu. Der Zug der BR50 stand in der Kurve, die Lok selbst schon hinter der Kurve, der letzte Wagen noch vor der Kurve.
Bevor ich die Notstop-Taste der CS2 drücken konnte, hatte die BR10 den gesamten Zug der BR50 von den Schienen gefegt. Nur die BR50 selbtst stand zum Glück noch.

Puuuh! dachte ich und war fast so viel geschockt wie es ein Modellbahner nur sein kann.

Aber ich hatte ganz schön Glück gehabt, unter anderem auch, weil ich (noch) Teppichbahner bin und die Wagen also wenigstens weich fielen.
Der BR10 war auch nichts passiert, da sie vorne Metallpuffer hat und so selber gar nicht betroffen war.
Die BR50 stand noch gemütlich auf dem Gleis, nur die 3. Tenderachse war schon entgleist.
Die Wagen der BR50 sind zum Glück auch vollkommen unversehrt - dank des Teppichs.

Ich bin also glücklich davon gekommen, habe mir aber gedacht, es wäre gut, wenn solche Geschichten hier auch mal erzählt werden; vielleicht können so ja doch manche ähnliche Unglücke verhindert werden.

Hoffe, ich habe es trotz der Aufregung geschafft, die Geschichte ordentlich aufzuschreiben - schließlich ist die rote BR10 meine absolute Lieblingslok!

Erleichterte und freundliche Grüße

Robert

EDIT: Ich habe den Titel doch noch geändert, damit der Thread "Lokführererlebnisse" einzigartig bleibt.

Hallo!

Ja gut, kann passieren, muss aber nicht. Ich sage nur: Not-Hauptschalter.

Aber nun - "10 000 im Stadion; wer krichen Ball vorn Kopp?"

Gruß

Hein

Zitat von Modelleisenbahnfan im Beitrag #1

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Ich bin also glücklich davon gekommen, habe mir aber gedacht, es wäre gut, wenn solche Geschichten hier auch mal erzählt werden; vielleicht können so ja doch manche ähnliche Unglücke verhindert werden.

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Kleine Zwischenfälle ereignen sich wohl auf jeder Modellbahn. Ich hatte unlängst einen Wackelkontakt beim Kabel zu einem Weichenantrieb. Ergebnis: Weichenstraße am Schaltpult richtig gestellt, aber der Zug ist trotzdem auf einem besetzten Gleis gelandet.
Meist sind die Unfälle jedoch Folgen von Bedienungsfehlern und/oder mangelnder Aufmerksamkeit. Ist mir nicht nur einmal passiert, dass ich einen Zug aus einem nicht durchgehenden Abstellgleis auf die Strecke ließ, auf Automatik-Betrieb umstellte, vergaß, die Weiche zurückzustellen und dann das Betriebsgeschehen in einem anderen Bahnhof beobachtete. Irgendwann kommt dann die Verwunderung, dass der Zug auf der Ausweiche schon sehr lang auf den Gegenzug wartet. Und dann darf man am entlegensten Abstellgleis die Aufräumarbeiten starten: Wagen eingleisen, eventuell verlorene Kleinteile einsammeln, eventuell auseinandergegangene Schienen wieder zusammenstecken, …
Beim nächsten Umbau meines großen Abstellbahnhofes kommen bei der Zufahrt zu diesen Abstellgleisen mit einem Taster überbrückbare Dioden hin, sodass der Zug nur dann bis zum Prellbock vordringen kann, wenn dies auch wirklich beabsichtigt ist.