Hallo Leute,

Bei Ebay fand ich vor einiger Zeit das Angebot einer unfertigen Messing-Lok mit einer furchtbaren Lackierung (Bausatz).
Erst hat mich dieses Angebot fast gar nicht interessiert, da ich eigentlich keine US-Loks sammle und dann hat es mich plötzlich gepackt (das Torpedo-Fiber).

Das Angebotsende fiel zusammen mit einem WM-Spiel der Deutschen Nationalelf...
Als notorischer Last-Second-Bieter vergaß ich, mein Gebot abzugeben...
Trotzdem war ich einige Zeit später im Besitz des Modells, da keiner ein Gebot abgegeben hatte und ich es direkt vom Anbieter gekauft habe.

Es handelt sich dabei um einen Messingbausatz von Varney, der von 1938 bis in die frühen 1950er Jahre hergestellt wurde.
Im Internet sind die Kataloge und Ersatzteillisten von Varney ab 1939 gepostet. Es gibt in den Staaten offenbar eine große Fan-Gemeinde - was ich sehr gut verstehen kann, nachdem ich die frühen Produkte dieses Herstellers gesehen habe.

Bereits 1939 gab es einen Messing-Bausatz einer 2-8-8-4 Yellowstone. Ich habe inzwischen Fotos einiger fertiggestellten Modelle ergooglet - Varney war der Zeit weit voraus.
Was die bereits in der Vorkriegszeit gebaut haben, gab es in dieser Qualität bei uns frühestens seit der 2. Hälfte der 1960er.

Die meisten dieser Bausätze wurden nicht so belassen, wie es der Hersteller es vorgesehen hatte. Kitbashing ist in den USA so etwas wie ein Sport. Auch bei mir wird die Lok am Ende nicht mehr dem Original-Zustand entsprechen.

Nun zurück zu meinem Modell. Der Tender fehlt vollständig - die Lok ist vollständig.
Allerdings war sie bei einem ziemlich unfähigen Lackierer und hatte wohl schon einiges mitgemacht.



Ich habe sie vollständig zerlegt, entlackt und bin nun am Zusammenbau.



Den Tender für die Lok hatte ich hier seit vielen Jahren liegen. Er war zwar verzogen und verbeult, sonst aber noch recht gut.
Auch den habe ich völlig entlötet und baue in nun auch vollständig wieder auf.

Gruß

Uwe Ganther

Ich wünsch dir viel Spaß dabei.

Und werde es aufmerksam verfolgen.

Hallo Uwe,

ich kann mich meinem Vorredener nur anschließen!

Was ich gerne noch wüsste: Wie bekamst Du die verzogenen und verbogenen Teile des Tenders wieder richtig hin? Die Rundungen z.B. kann man ja kaum frei Hand biegen (aber mit einem Hammer beispielsweise ist man(n) glaube ich auch nicht besser beraten...).

Viel Freude und freundliche Grüße

Robert

Hallo Robert,

natürlich sah das gute Stück nicht so aus, als ob jemand mit einer leeren Konservendose Fußball gespielt hätte.

Aber, ich kenne da ein paar Tricks, die ich hier gern bei Euch loswerden will.

In den 1980ern hatte mich der Oldtimer-Virus ergriffen und ich habe seitdem ein paar alte Autos, von denen ich zwei selbst restauriert habe.

Der Karosseriebauer entfernt Beulen, indem er diese sehr hoch bis rotgühend erhitzt (Gasflamme) und dann plötzlich abkühlt.
Das Material zieht sich durch den Schock zusammen und die Beule ist (hoffentlich) weg.
Dies funktioniert allerdings nicht bei scharfen Knicken - da muss man hinterher noch immer spachteln

und/oder

man füllt die dann verbliebenen Beulen mit Zinn auf und hobelt diese dann mit einem Karosseriehobel ab. Schleifen geht nicht sehr gut, da Zinn die Poren von Schleifmaterial sehr leicht verstopft.
Kaerosseriehobel ist natürlich zu grob für ein solches Modell. Also bleibt nur schleifen (nass geht am besten).

Den gelöteten Tender mit Gasflamme erhitzen (kleiner Lötbrenner)?
Ja - natürlich geht das nur, wenn Du den Tender vorher vollständig entlötest hast - sonst sorgt die Gasflamme automatisch für das entlöten - alles auf einmal komplett.

Alle Beulen, vor allem an den Kanten, habe ich leider nicht entfernen können. Diese habe ich mit Lötzinn aufgefüllt und muss diese noch materialabtragend behandeln (glätten).



Auf diesem Foto sieht man die noch unbehandelten Zinnkanten.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Uwe,

Im Thread für historische Modelle schriebst Du daß Du zwei linke Hände hast.

Ich bin sehr neidisch auf solche linke Hände!

Freundlicher Gruß,
Max

Hallo Max,

ich bin zwar Rechtshänder, aber zu meinen zwei linken Händen stehe ich!

Hier ein Beispiel dafür, was dabei herauskommt, wenn man einen Rechtshänder mit zwei linken Händen an ein Messing-Modell lässt:



Das rechte Teil ist der Öltank (das Oberteil). Ich hatte es eigentlich heute morgen bereits fertig gestellt - bis auf eine Mannluke, die noch angelötet werden sollte.

Beim Anlöten löste sich ein "Beinchen" und fiel unter den Tisch.

Kein Problem! Kann man ja wieder anlöten...

Zur richtigen Fixierung der Beine hatte ich Löcher in das Blech gebohrt und nach der Befestigung mit Lötzinn verschlossen.
Das Loch war aber genau unter der Mannluke.
Diese löste sich nun beim erneuten Befestigen des Beines, das Bein rutschte gut geschmiert vom flüssigen Zinn durch das Loch, blieb schief stecken und nahm auch gleich noch ein Stück von dem aufgelöteten Draht neben dem Laufblech mit.

Das Bein habe ich heute nochmals (das dritte Mal) wieder angelötet, aber die Beschädigung oben ist unübersehbar (vor dem hinteren Laufblech).

Da muss ich nun wohl oder übel morgen - äh heute - ran, um das zu reparieren.

Soviel zum Thema: "Meine zwei linken Hände"!

Das Oberteil vom Wassertank seht Ihr links daneben und weiter oben auf einem etwas kontrastreicheren Bildchen hinter dem Tender auf der Seite liegen.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Uwe,

Das kommt eine richtige Restaurierung gleich. Ich wünsche dir viel Spaß dabei.
Der Wasserkastendeckel kannst du anlöten wenn du das Beinchen darunter kühlst. Das kannst du mit einem Wattenstäbchen oder der Kartoffeltrick machen.

Gruß, Peter.

Hallo Peter,

Du bist ja auch ein Frühaufsteher...

Das ist schon mehr, als nur eine Restaurierung. Das kommt schon einer Neukonstruktion gleich.
Der Tender ist ja Eigenbau und gehörte nicht zu der Lok, war auch nicht völlig fertiggestellt.
U. a. fehlten auch Drehgestelle.

Eine Kadee-Kupplung #5 muss noch am Tender angebracht werden, habe ich auch noch nicht.

Inzwischen finde ich allerdings, dass der Tender sehr gut mit der Lok harmoniert. Wenn u. a. die Zierlinien angebracht sind und die Zweifarblackierung fertig ist, wird man sicherlich eine Lok erkennen und nicht eine Lok mit irgendeinem Tender

Da ich eine Beleuchtung einbauen werde und zwischen Lok und Tender eine KK, wollte ich ihn wartungsfreundlicher gestalten. Auseinander war er ja nun schon.
Außerdem mussten die Propotionen etwas an die Lok angepasst werden.

Die Beinchen waren nicht vorhanden. Das ist meine Idee, um die Deckel von unten schraubbar (abnehmbar) zu befestigen.

Originale Varney Tender-Drehgestelle waren jedoch mit bei der Lok.



Die Feindetaillierung der Lok kann man natürlich nicht mit z. B. der Dreyfuss-Zigarre der NYC (Rivarossi) oder der Blue Goose von Tenshodo vergleichen.
Man bedenke aber, wann dieses Modell von Varney produziert wurde (ab 1938).
Da ist noch Einiges an Zusatzarbeit zu tun, bis es zumindest annähernd so ist.
Den Charakter der Lok will ich aber nicht verändern - deshalb ist hier Überlegung angesagt, was ich tue.

Danke für den Tipp mit der Kartoffel. Ich hatte sie noch extra vorher gekocht, hat aber nichts genützt.
Die restlichen Kartoffeln benötige ich noch, um die Beschriftung aufzustempeln.
Deshalb gibt es heute auch nur Tüten-Kartoffelbrei (sog. Nato-Kitt) oder Reis.
Sollte von dem Nato-Kitt noch etwas übrig bleiben, verwende ich ihn vielleicht anstatt Zinn zur Befestigung - wenn ich gar nicht zum Ziel komme...

Lackierung und Bahngesellschaft stehen bereits fest. Die meisten Beschriftungen hatte ich mir aus den USA kommen lassen.

Einige Kleinigkeiten will ich mir jedoch von einem Nassschiebebilderfachmann anfertigen lassen, der Verständnis für Sonderwünsche hat und ebenso preiswert ist wie gut.

Einen habe ich bereits in der näheren Wahl (Andreas Nothaft). Vielleicht habt Ihr ja Erfahrungen mit Sonderanfertigungen (Decals)?

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Leute,

natürlich hatte (und habe) ich keineswegs vor, Euch mit meinen noch so kleinen Baufortschritten zu unterhalten, aber hier ging es mir dann doch um meine Bastlerehre.

Nach einigen Hilferufen, die laut durchs Haus schallten und diversen arbeitsbereichüblichen Verwünschungen und Beschimpfungen wollte meine Frau schon die Leute mit den weißen Kitteln rufen.

Naja - ich kann Euch vermelden, dass es mir gelungen ist, die Mannluke an den dafür vorgesehenen Platz zu löten, ohne noch größeren Schaden anzurichten.

Wer es nicht weiß, der sieht es nicht.



Das Reinigen der Bauteile beginnt bei mir zuerst immer mit einem kochenden Wasserbad mit Pril oder Persil. Danach werden die Teile mit Handbürste vorsichtig abgebürstet.
Schmauch und Fettreste vom Löten sind dann verschwunden. Da wo möglich, erfolgt noch ein maschinelles Bürsten mit einer kleinen Messingdrahtbürste (Dremel etc.).

Die Lötarbeiten an diesem Bauteil sind damit beendet. Ein kleiner Dom muss noch in das Loch und es fehlen ein paar Bohrungen für Geländer. Die Befestigung werde ich allerdings mit 2K-Klebstoff vornehmen bzw. Sekundenkleber für die Geländerbefestigung (das Geländer wird natürlich vorher gelötet).

Jetzt werde ich mich zur Beruhigung meiner angeschlagenen Nerven mit der Anfertigung von winzigen Zurüstteilen beschäftigen. Auch das muss sein.
Außerdem spielt gleich Hannover 96.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Uwe,

Decals von Hr. Andreas Nothaft oder Hr. Peter Hartmann sind völlig in Ordnung. Mit andere Firmen habe ich keine Erfahrung. Aber es werden bestimmt noch andere Spezialisten am Markt sein.

Gruß, Peter.

Hallo Leute,

kein Baufortschritt, sondern der aktuelle Zustand des Varney-Fahrgestells. Ich finde das ganz sehenswert, wie man bereits in den 1930er Jahren in den USA Modelle hergestellt hat.
Allerdings war Varney damals kein Billig-Anbieter.
Varney war in der Anfangszeit damals zu den Kleinserien-Herstellern zu rechnen. Produziert wurde nur auf Bestellung, nicht auf Lager - in Handarbeit.
Das geht aus den US-Internetseiten der Fan-Gemeinschaften hervor.

Das Fahrgestell ist einteilig aus Messingblech gepresst. In dieser Form wurde es höchstens bis 1950 hergestellt. Im Ersatzteilkatalog von 1951 ist bereits ein mehrteiliges Fahrgestell abgebildet.



Demnach müsste meine Zigarre irgendwann von 1938 bis 1950 hergestellt worden sein. 1938 ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da mein Original-Karton eine Variante ist, wie sie in den 1940er Jahren erst eingeführt wurde. Davor sahen die Kartons anders aus (kann man alles in USA ergooglen).



Dagegen spricht auch der Pittman-Motor - zu beachten auch die Textil-Isolierung des Anschluß-Kabels.
Das ist ein ziemlich bulliges Teil, das dem Trix-Express-Standard-Permamotor sehr ähnlich sieht, jedoch bereits 5-polig war. Dieser Pittman war zumindest in den 1930er Jahren noch nicht eingebaut worden.
Außerdem ist mein Modell eine Hudson 4-6-4.
Varney lieferte diesen Bausatz zuerst als Pacific 4-6-2 aus. Wann genau wahlweise ein 2-achsiges Schleppgestell eingeführt wurde, ist mir nicht bekannt.



Interessant finde ich hier, wie die aus Metall gegossenen Radsterne mit den einseitig ringisolierten Messing-Laufkränzen auf der Achse befestigt wurden.
Die sind geschraubt!

Ich kann mich daran erinnern, dass es in Deutschland in den 1950/60er Jahren einen Kleinserienhersteller gab, der bekannt für seine für damalige Verhältnisse feinen Radsätze war. Die wurden damals ebenso geschraubt. Leider fällt mir der Name des Herstellers nicht mehr ein.

Typisch amerikanisch ist wohl, dass das Modell über keinerlei Stromabnehmer verfügt (die Info habe ich von Max Dampfzeit).



Die Stromabnahme erfolgte einseitig über die nicht-isolierten Radsätze - Lok und Tender waren gegenteilig gepolt.

Auch das Getriebe ist äußerst einfach gestaltet. Der Pittman treibt über eine Schnecke direkt das Messing-Schneckenrad auf der mittleren Achse an. Die anderen werden über die Kuppelstangen mitgenommen.

Insgesamt macht die Technik einen robusten, sehr Vertrauen erweckenden Eindruck.

Gruß

Uwe Ganther

PS: Das Fahrgestell steht hier auf Code 100 1950/60er-Jahre-Gleisen eines ebenso unbekannten Herstellers: ATMA aus Brasilien (noch nie gehört).
Ich besitze den Original-Karton. Die haben auch sehr interessante H0-Modelle hergestellt, wie aus dem Karton hervorgeht.

Hallo Uwe,

Es macht Spaß Deine Lok wachsen zu sehen. Gerade weil Du stets die aktuelle Zustand zeigst, werden die einzelne Bauteile gut hervorgehoben.

Der Pittman Motor ist “nichtkaputtbar“ und das Getriebe aus gutem Material.

Damals schraubte man öfter Räder auf die Achsen. Aus England sind die Räder von Romford bekannt die noch immer lieferbar sind. Und der deutsche Hersteller, meinst Du Heller?

Ich bin gespannt auf den nächsten Schritt zum fertigen Lok!

Viel Bauspaß, freundlicher Gruß,
Max

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Hallo Max,

tatsächlich - das waren die Heller-Radsätze!

Die kannst Du heute kaum noch irgendwo bekommen. Mir gefallen die, weil ich nicht auf RP25 umsteigen muss. Ich bleibe ja bei Code 100 und habe diverse verschiedene Hersteller von Weichen. Da ist mir das Risiko zu groß (Roco, Casadio, Shinohara, Pilz, Peco etc.).

Gerade habe ich mir relativ preiswert fabrikneue Radsätze über Ebay.co.uk (England) für meine Projekte bestellt. Bin mal gespannt, was da kommt. Die sind in GB seltsamerweise deutlich günstiger zu haben, als hier z. B. von Roco. Ist zwar 00 von Hornby, aber der Durchmesser stimmt und die Spurweite ist ja identisch.

Danke für den Tipp mit Romford. Da muss ich doch gleich mal suchen.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Uwe,

Ein Versuch wert:

T. Heller,
Marktplatz 7, 92681 Erbendorf,
Tel.: 09682/2205

Freundlicher Gruß,
Max

Hallo Max,

danke für den Tipp.

Ich habe gerade in GB noch passende 12 mm Speichenradsätze von Romford bestellt. 4 Radsätze für ca. 7,50 EUR incl. Versand. Das ist nicht schlecht für Neuware. Ist allerdings wieder für Spur 00. Hoffentlich fällt das den H0-Preiserlein nicht auf.

Gruss

Uwe Ganther

Hallo,

Als ich für meine XII H die passende Räder gesucht habe bin ich auch bei der Firma Heller gelandet. Die Räder sind aus Edelstahl gefertigt und von hoher Qualität. Heller war Lieferanten für Westmodel.
Dann habe ich dann ein (kleinerer) Geldbetrag überwiesen hatte um einen Katolog zu bekommen. Da warte ich dann auch schon über zwei Jahre darauf. Mit andere Wörter: außer Versprechen wird aus dieser Richtung wohl nichts kommen.

Gruß, Peter.

Hallo Max, hallo Peter,

ich warte mal ab, was da auf mich zukommt. Die bestellten Radsätze machen auf den Fotos einen sehr exakten Eindruck und scheinen komplett aus Metall zu sein. Dann habe ich GB als neue Quelle für relativ preiswerte und gute Radsätze entdeckt.

Ich schreibe dann mehr davon hier.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Leute,

das ist ja der Hammer!

Ich habe MEINE Varney-Stromlinienlok in einem anderen Forum FAM gefunden.

Hier (klick) könnt Ihr sie so sehen, wie ich sie bekommen habe, allerdings ohne den Varney-Tender, da ich den aus genannten Gründen nicht mitbestellt hatte.

Meine Fotos des Ursprungszustandes hatte ich versehentlich gelöscht.

Interessant hier der Vergleich zwischen der modernen Rivarossi NYC Dreyfuss und meiner uralten Varney. Den Aufbau lasst hier mal außer Acht, aber seht Euch mal das Fahrwerk mit den Radsätzen und der Steuerung an. Zwischen diesen Entwicklungen liegen mehr als ein halbes Jahrhundert - wo sind die geblieben?

Pimp my Varney - da bin ich gerade bei.

Mal sehen, wie weit ich an die Rivarossi herankomme.

Ich habe die Varney ja 0,5 mm tiefer gelegt. Die Rivarossi steht ein gutes Stück hinter der Varney, so dass hier auch ein perspektivisches Problem gewaltige Größenunterschiede vorgaukelt, die gar nicht gegeben sind.

Gruß

Uwe Ganther

Hallo Uwe,

Daß Du Deine Lok gefunden hast ist natürlich unglaublich!
Jetzt ist sie in guten Händen, auch wenn nur (!) Du es “linke“ nennst.

Die bei FAM erwähnte “nicht so tolle“ Langsamfahreigenschaften kann ich insoweit bestätigen daß die stark davon abhängig sind wie präzise das Fahrwerk samt Kuppelstange zusammengebaut wurden. Zu oft wurde früher zuviel Material aus den Bohrungen weggenommen wenn etwas klemmte. Danach war ein ordentlicher Rundlauf nicht mehr möglich. Auch zuviel Spiel in den Achslagern war oft eine Problemquelle. Dann gab’s nur eine Lösung: neue Lager und Büchsen in der Kuppelstange. (Zuviel Spiel war auch ein Liliput P8-Problem) Möglich wurde das vom Vorbesitzer der (Von Frank sehr schön lackierten, und gepflegten!) Modelle gemacht/übersehen.

In den 70-er Jahren war in den USA immer mehr die Rede vom “idler gear“, ein Zahnrad zwischen Schnecke und Zahnrad auf der Treibachse. (Ähnlich der Rivarossi Antrieb) Das führte in Prinzip zu bessere Lansamfahreigenschaften aber auch dann waren die Kuppelstange und die Achslager oft die Ursache, wenn die Lok nicht sauber langsam lief.

Ich habe damals einige MDC-Roundhouse Loks (mit idler gear) und Mantua Loks (ohne idler gear) zusammengebaut. Die wurden fast zu genau montiert, dann mit einem (sehr!) feinen Schleifmittel/Öl Gemisch eingefahren (vorwärts/rückwärts, wechselnde Geschwindigkeit) und erst als alles “rund“ lief, gründlich gereinigt und geölt. Gefeilt wurde nichts. Das alles hat viel Zeit genommen (nicht gekostet) und viel Spaß gemacht wenn die Loks dann endlich gut liefen.

Ich bleibe Gespannt was Du uns noch zeigen wirst.

Freundlicher Gruß,
Max

Hallo Uwe,

Romford Räder haben einen guten Ruf.
Gut finde ich es, daß die Dampflokräder kein Gegengewicht haben. Da kann man immer die richtige Form und Größe bestimmen und anbringen.

Freundlicher Gruß,
Max