Da es sich da um eine gemalte und nicht um eine gedruckte Schrift handelt, ist es doch fraglich, ob es dazu überhaupt eine "Schriftart" gibt. Man kann bloß soviel sagen, daß es eine fette serifenlose Linearantiqua oder Groteskschrift ist, außerdem eine Versalschrift.
Was hast Du denn eigentlich mit dieser Schrift vor? Wenn Du genau dieses Bahnhofsschild brauchst, könnte man das Bild ja mit einem Grafikprogramm bearbeiten (entzerren, freistellen usw.). Wenn Du einen anderen Text mit genau dieser Schrift brauchst, bliebe nur selbstkonstruieren. Die Schrift ist ja recht einfach aufgebaut. Es sieht mir auf dem Foto danach aus, als hätte sich der Schriftenmaler an der Ziegelstruktur orientiert. Die Schrift ist dann acht Ziegelreihen hoch und die Strichstärke entspricht horizontal zwei Ziegelreihen, vertikal der Ziegelbreite ( = kurze Seite). Rundungen haben einen Radius von einer Steinhöhe (beim R zu sehen). Im Grunde läßt sich so jeder Buchstabe konstruieren.
Hallo Steffen, na da kennt sich ja einer aus...Respekt
Also - mein nach der Vorlage dieses Güterschuppens gebautes Modell (nur ähnlich konstruiert, nicht 1:87 nachgebaut) braucht an der gleichen Stelle auch so eine Ortsangabe.
Selbst konstruieren werde ich die Schrift nicht, das ist mir schlicht zu umständlich. Was annähernd so aussieht, wäre der Font "Impact". Kommt dem Original schon ziemlich nahe... Oder ich mache es ganz anders, und beschrifte mit der Schriftart "Tannenberg". Könnte doch auch passen, oder?
Hallo CR 1970, das ist ja nett von dir, aber Emmerthal sollte da eben nicht stehen Von daher eben die Frage, ob es eine bestimmte Schriftart ist. Ich werde das mal mit einigen Fonts ausprobieren. ..
Edit: Falls dir die Schrift da oben gefällt, könnte ich dir deine Schild mal in der Schrift bzw. in Anlehnung machen. Aber nur wenn du es auch brauchst
So, nach Rücksprache mit einem Kollegen und genauer Begutachtung ist die Schrift auf dem Güterschuppen die Preußisch IV Schrift - genaue Bezeichnung "Schrift nach der Preußischen Musterzeichnung IV 44 Ausgabe 3" oder so ähnlich.
Ist das nicht eher die Preußische VI 9 in Deinem Beispiel? Die IV 44 sieht bei mir viel schmaler aus. Auf dem Bild sind die zweite und vierte von oben VI 9 und die dritte und fünfte VI 44.
DIe Schrift auf dem Güterschuppen ähnelt in der Tat stark diesen preußischen Normschriften, ist ja auch durchaus logisch auf einem niedersächsischen Schuppen. (Lustigerweise bin ich vor ein paar Wochen daran vorbeigefahren.) Ein bißchen anders ist sie aber doch, weniger rund und vor allem beim M doch etwas symmetrischer. Ich war mal so frei, den Schriftzug aus deinem Bild etwas zu entzerren. Außerdem hatte ich die gleiche Idee wie "cr1970" und habe vorgestern Abend ebenfalls versucht, die Buchstaben nachzubauen. Dazu hatte ich mir ein Raster gemacht, daß den Ziegeln und Fugen im "Reichsformat" entspricht und die Buchstaben darauf konstruiert (und auch schon ein paar weitere). Für Kirchohsen fehlen eigentlich nur noch K und S, aber das sollte nicht so schwierig sein. I und O lassen sich ja ganz leicht aus den vorhandenen ableiten.
Falls Du dich doch für die Tannenberg entscheidest, dann bedenke bitte, daß in der deutschen Fraktur zwei verschiedene Zeichen für /s/ existieren, ein langes und ein rundes. Das runde kommt nur an das Ende von Silben. Da ich davon ausgehe, daß dein Bahnhof Kirch-oh-sen heißt und nicht Kirch-ohs-en, solltest Du das lange s verwenden, wie in meinem Beispiel 1. Das lange s bekommt man bei der Tannenberg mit ALT Gr + ?, also statt des backslash.
Persönlich finde ich aber die Varianten mit den serifenlosen Antiquas schöner.
Serifenlose Antiquas..jau, das hatte ich auch mal. Habe ich aber ganz gut mit Antibiotika in den Griff bekommen
Meine oben Geschriebene war tatsächlich VI 9. Da habe ich wohl einen kleinen Dreher gehabt.
Das mit dem "S" bei Tannenberg ist ein guter Tip
Aber mal im Ernst, ich möchte aus dem Ortsschild am Bahnhof keine Wissenschaft machen. Es soll nur - wenn ich diese Schrift nehme - durchaus vergleichbar sein.
Na, besser serifenlose Antiqua als ne groteske Fraktur, da helfen dann auch keine Pillen mehr...
Ich glaube ich würde an Deiner Stelle die Preußische VI 9 nehmen, die kommt Deinem Vorbild doch ziemlich nahe und ist außerdem eine "richtige Eisenbahnschrift", man kann also eigentlich nix falsch machen damit. Aber ich bastel Dir auch gerne noch die restlichen Buchstaben, ist irgendwie sehr entspannend, wie früher im Matheunterricht auf dem Kästchenpapier zu kritzeln.
Wir Modellbahner können doch noch aus den winzigsten Details eine Wissenschaft machen
Was lange währt wird endlich gut...oder so ähnlich. Nach Rücksprache mit meiner besseren Hälfte haben wir uns dann auch für eine Schriftart entschieden. Nun wollte ich euch hier mal das Ergebnis zeigen.
Mehr Bahnhofs- und Güterschuppenbilder gibt es dann im MoBa-Bereich.
Schöne Grüße, und nochmals danke für die reichhaltige Hilfe. Henning
du zeigst hier einfach ein Foto vom Vorbild und behauptest dann, das wäre das Ergebnis! Aber nicht mit mir, ich will schon, dass du auch noch ein Bild von deinem Modell zeigst!
Im Ernst: Ich habe wirklich einen Moment gebraucht, bis ich erkannt habe, dass es dein Modell ist auf dem Bild.
Mit der Vorbildschrift habe ich es jetzt nicht verglichen, aber es sieht gut aus.
ZitatGepostet von Lernkern Im Ernst: Ich habe wirklich einen Moment gebraucht, bis ich erkannt habe, dass es dein Modell ist auf dem Bild.
Jo, mir fiel auf, dass ein Säcke Zement nicht wie aufgeblasen gerade aufgestapelt liegt (geschweige anderes groberes Schüttgut wie Getreide) und dann die Kupplung am Niederbordwagen....
also, zuerst natürlich das Mauerwerk fertigstellen und farblich behandeln. Dort, wo die Beschriftung hinkommen soll, wird der Bereich abgeklebt. Danach den weissen Hintergrund der Beschriftung nur ganz leicht mit gebrochenem Weiss auftupfen oder mit fast trockenem Pinsel granieren, so dass die Farbe nicht mehr so taufrisch aussieht. Am Rand mit einem 00 Pinsel einen dünnen, anthrazitfarbenen Rand ziehen. GUT trocknen lassen.
Danach wird die passende Schrift per Laserdrucker in passender Größe ausgedruckt. Wichtig: spiegelverkehrt! Die Schrift ausschneiden, mit der Schriftseite (da, wo der Toner vom Drucker auf dem Papier haftet) auf den weissen Untergrund legen, genau ausrichten und an den Seiten fixieren. Zu guter letzt schnappt man sich jetzt ein Bügeleisen und fährt mit der heissen Spitze mehrmals über den Papierstreifen. Durch die Hitze wird der Toner wieder löslich und haftet dann auch auf dem Mauerwerk. Dabei ist natürlich Vorsicht geboten, dass sich nicht der Kunststoff vom Mauerwerk durch die Hitze verzieht. Mit ein wenig Gefühl klappt das aber ganz gut. Nimmt man das Papier jetzt wieder vom Untergrund, hat man eine ziemlich gute Beschriftung an der Wand. Ab und zu kleben noch feine Papierreste mit dem Toner am Untergrund fest, diese lassen sich aber mit einem feuchten Tuch entfernen.
Ein guter Bekannter von mir beschriftet so seine Platinen im Elektronikbereich. Da dachte ich mir, das auch mal im MoBabereich zu probieren Wichtig ist allerdings ein Laserdrucker, mit dem Tintenpinkler klappt das nicht.
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Schriftart an Bahnhof
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05.06.2013 13:54
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