Vielen Dank, das ganze ist nicht nur sehr hilfreich, es liest sich auch noch sehr interessant. Ich werde versuchen es in den nächsten Tagen umzusetzen. Beim Eisenblechbeschlag am Durchgang des Kamins durch das Dach, bin ich mir aber noch nicht sicher ob man den nachbilden kann, denn das Blech ist so dünn, egal was man da im Modell dran baut, es ist bereits zu dick. Selbst 0,3mm Fotokarton entspricht im Original bereits 26mm dicken Platten. Ich dachte schon an Alufolie, aber die glänzt zu sehr und dürfte sich nur schlech bemalen lassen und sehr empfindlich ist sie außerdem. Ich habe gerade ein mit Alufolie beschichtetes Verpackungspapier in der Hand, das ginge eventuell, es ist stabiler als Alufolie, dennoch sehr dün und lässt sich gut Formen, wenn man es dann noch anmalen kann, dann wäre es geeignet, aber sowas kann man schlecht in Bausätzen anbieten, das kann man eigentlich nur als Bautipp mitgeben.
Mein letzter Bericht vom Bau der Module/Segmente liegt schon wieder rund einen Monat zurück. Gegenwärtiger Stand: alle Module und Segmente haben mittlerweile in meinen MoBa-Keller Einzug gehalten, sind gespachtelt und geschliffen, in unserem IHMB-Standard-Braun (RAL 8017) grundiert und gründlich durchgetrocknet. Außerdem 'leuchten' jetzt auch alle Weichen in einem 'Kyanisiert-Grün', lediglich die Profile und Kleineisen bedürfen noch etwas der rostigen Nachbehandlung, was ich aber erst zusammen mit der farblichen Gestaltung des Langschwellengleises vornehmen möchte. Weiter ging es beim Bahnhof mit den vorbereitenden Maßnahmen für den Gleisbau: zuerst wurde die Korkbettung für das durchgehende Hauptgleis eingebaut. Die Maurer-Richtschnur benutze ich gerne bei längeren geraden Elementen, weil damit in meinen Augen eine leichteres und schnelleres Ausrichten der Gleisbettungsstreifen möglich ist.
[Bild 1: eingebaute Korkgleisbettung für das durchgehende Hauptgleis, noch mit Richtschnur]
Üblicherweise wäre jetzt für mich erst das Grundieren der Trasse und dann das Einmessen der Gleise angesagt, aber ich war entschieden zu neugierig, wie exakt die einzelnen Kästen des Moduls zu den zu Grunde gelegten Plänen des ausgehenden 19. Jhs. paßten – und, um das Ergebnis schon vorwegzunehmen, Stefans Pläne im Maßstab 1:87 sowie deren Umsetzung als Grundkästen paßten überall auf den Millimeter genau!
[Bild 2: Position Weiche 1 am Güterschuppen]
[Bild 3: Position Weiche 4 Ende Gütergleis und Weiche 5 Zufahrt zum Lokschuppen]
Zwischen die Weichen 1 und 4 passen genau 11 Gleisjoche zu (im Original) je 9 m, zwischen die Weichen 4 und 5 genau ein Joch. Außerdem werden in der Bahnhofseinfahrt (vor Weiche 1) 5 sowie in der Ausfahrt (nach Weiche Weiche 5) 6 Joche liegen. Nun wurde im nächsten Schritt die Trasse grundiert (das Bild eines grauen Bandes in einer braunen Kastenlandschaft können wir uns wohl ersparen – ich habe jedenfalls keines gemacht …) und dann konnte das Kapitel 'Gleisbau' in Angriff genommen werden. Wie schon beim „Versuchsstück'l“ beschrieben entstehen die Kästen der Langschwellen aus 2x4 mm messenden Rechteck-Profilen von Evergreen, wobei nach entsprechendem Ablängen aus je einem Profilstreifen eine Dreiergruppe Langschwellen-Kästen sich darstellen läßt.
[Bild 4: Ablängen der Evergreen-Profile]
Die einzelnen Langschwellen-Kästen innerhalb einer Gruppe bilde ich mit Hilfe einer Goldschmiedesäge mit 0,3 mm feinem Sägeblatt nach.
[Bild 5: Darstellung der Langschwellen-Kästen innerhalb einer Gruppe]
Die Evergreen-Profile erhielten dann auch gleich einen ersten Anstrich mit Revell-Rost.
[Bild 6: angerostete Langschwellen]
Damit haben wir den Punkt erreicht, wo ich länger 'hängen geblieben' bin: für die Langschwellengleise im Bahnhof benötige ich 1.600 Kleineisen, die wiederum aus je drei Teilen bestehen: einem unteren Teil am Schienenfuß mit 1x1 mm Größe, darauf übergreifend auf den Schienenfuß einen Teil mit 1,5x1 mm Größe und darauf zur Darstellung des Kopfes der Verschraubung ein Teil mit 0,5x0,5 mm. Unter Benützung eines Choppers lassen sich die Bestandteile der Kleineisen zwar schön exakt herstellen,
[Bild 7: Kleineisenproduktion 1]
[Bild 8: Kleineisenproduktion 2]
aber es hat dennoch etwas von 'Strafarbeit' …
[Bild 9: Kleineisenunterteile 1x1 mm]
Von diesen Miniteilen verspringt ganz gerne mal das ein oder andere, trotz Verwendung einer Klemmpinzette. Deshalb – und weil es sich aus den Längen der Evergreen-Profile so schön ergab – habe ich gleich noch eine gewisse Menge über die benötigte Anzahl hinaus 'zur Sicherheit' zurechtgeschnitten. Auch wenn es nach nichts ausschaut: in dem Becher im letzten Bild befinden sich ca. 1.800 der benötigten Plättchen. Die auf den Schienenfuß übergreifenden Plättchen mit 1,5x1 mm Größe sind (gleiche Anzahl) auch bereits fertiggestellt, mit den zur Darstellung des Kopfes der Verschraubung nötigen Teile mit 0,5x0,5 mm kann ich mir, da jederzeit 'nachrüstbar', noch Zeit lassen.
So weit für den Moment, weiter geht es hoffentlich demnächst mit dem eigentlichen Gleisbau.
Falls du vielleicht irgendwelche Messingteile aus 0,12mm und 0,2mm benötigen solltest, die kann ich mit dem Laser auch schneiden, habe es die letzten Tage mal versucht und es klappt. 50 Watt Fiberlaser sei dank. Ob sich auch noch dickeres Material schneiden lässt, müsste man ausprobieren, habe leider zur Zeit nur 0,12 und 0,2 mm zum Testen zur Verfügung.
Zur Zeit bin ich dran die Fensterläden für Wolnzach Markt zu zeichnen. Verrate mir bitte noch welche Farbe die bekommen sollen, das geht aus den S/W-Bildern nicht so gut hervor und darüber stand auch leider nichts in deiner tollen Beschriebunb von vor ein paar Wochen.
Unterkonstruktion Kamin ist zwischenzeitlich konstruiert und eingezeichnet, wenn ich jetzt noch die Fensterläden fertig habe, dann gibt es wieder ein paar Bilder vom Bahnhof. Bin dann bald soweit die ersten Bauteile für den Laser auszubereiten.
interessant, was Du mit Deinem Laser alles machen kannst!
Zu Deiner Frage bezüglich der Farbe der Fensterläden stellt die Baubeschreibung zum Bahnhofsgebäude wohl wieder eine hilfreiche Quelle dar. Im Zusammenhang mit dem Fenster im Treppenhaus wurde festgestellt: "Im Äußern ist das Fenster mit Jalousieläden versehen. Dieselben sind 2flüglig aus Föhrenholz mit 4 cm starkem Rahmen, beschlagen mit aufgesetzten und festgeschraubten Kreuzbändern, Stützkloben, Espagnoletteverschluß mit 2 Ablagehacken. Die Läden sind 3 mal mit olivengrüner Ölfarbe gestrichen." Bei allen anderen Fenstern mit Fensterläden wird dann auf dieses Fenster mit der Bemerkung verwiesen, daß dies genau so ausgeführt worden ist. Vielleicht in Verbindung mit den Fensterläden ist für Dich auch die Farbgebung der Fensterstöcke von Interesse. Dazu heißt es: "Das Fenster sammt Stock ist im Innern mit holzbrauner, im Äußern mit olivengrüner Ölfarbe 3 mal gestrichen."
Du hattest in einem anderen Zusammenhang von den Dachrinnen und den Fallrohren gesprochen - auch dazu habe ich ein paar Informationen. In der angesprochenen Baubeschreibung heißt es dazu wörtlich: "Rinnen und Abfallrohre. Zur Aufnahme und Ableitung des Dachwassers dienen Hängerinnen aus verzinktem Eisenblech No. 21. Die Befestigung an den Sparren geschieht durch schmiedeiserne Rinnenhacken. Die an den den Hangrinnen sich anschließenden Abfallrohre sind 0,10 m weit, von Zinkblech No. 12 mit Wülsten an den Stößen hergestellt und mit Rohrschellen an der Mauer befestigt. 2,0 m über dem Boden münden die Abfallrohre in 0,10 m weite schottische Gußrohre und letztere in die Einfallschächte und zwar an der südöstlichen und südwestlichen Ecke des Gebäudes. Die Abfallrohre und Hängerinnen sind außen mit Mennigfarbe grundiert und dann mit olivengrüner Ölfarbe zweimal gestrichen."
Bezüglich der Orthographie: die Zitate sind buchstabengetreue Transskriptionen einer Quelle um 1900 und bieten deshalb die entsprechenden 'Eigenheiten'.
Hoffentlich konnte ich Dir mit den Angaben ein Stückchen weiterhelfen. Bitte melde Dich, wenn Du weitere Fragen hast.
Jetzt weiß ich zumindest, dass ich bei den Fensterläden von der Farbe richtig lag, bei der Farbe der Fenster selbst aber voll daneben, die habe ich außen auch in Holzoptik eingefärbt. Ich werde dass bis zum nächsten Bild ändern. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Türen auch in Olivgrün gestrichen sind. Das Fenster auf der Türseite ist zwischenzeitlich übrigens zugemauert und für die Wände habe ich jetzt eine Textur mit Verbundklinker erstellt.
Ob ich alle Details an den Fensterläden mit graviertem Karton umsetzen kann, da bin ich mir nicht sicher, aber ich kann ja jetzt noch ein paar Anbauteile aus 0,12mm Messing ansetzen.
Der Schreibstil erinnert mich ein wenig an die Funktionsbeschreibung der "Heiligen Handgranate von Antiochia" aus Ritter der Kokusnuss, nur dass hier keine Monsterkaninchen zu schaden kommen.
Da geht die Post ab: 1.600 Kleineisen, die noch mal in drei Teilen gegliedert werden müssen, sind schon eine Geduldsache. Dabei verblicht mein einfacher Gleisbau..... Die Idee mit dem Richtischnur finde ich gut. In meinem neuen Schattenbahnhof habe ich die Gleise einfach 'aufs Auge' verlegt. Dein Weg ist viel präziser.
Viel hat sich die letzten Tage zwar nicht getan, aber ich möchte trotzdem mal zeigen was ich zwischenzeitlich am Bahnhof getan habe:
Der Kamin ist fertigt, Fenster und Türen in Olivegrün, Fensterländen sind neu und die Simmsleisten, welche aber leider mit der Textur nicht richtig dargestellt werden, was an dem Absatz liegt und sich leider nicht so einfach ändern lässt. Bei der Sockelleiste aus Beton bin ich mir jezt noch nicht so siche ob die über die Ziegelwand vorsteht, oder hinter dieser zurück fällt. Möglich wäre es auch, dass die beiden Wände bündig sind, aber aber meistens eher unwahrscheinlich ist. Heutzutage sieht es wahrscheinlich ganz anders aus, weil die Wände verputzt sind.
Weiß vielleicht noch jemand in welcher Schriftart der Bahnhofsnamen gesetzt ist? Auf den Zeichnungen ist das eine Freihandschrift, aber das ist sicher nur auf der Zeichnung so. Mit Zeichensatz spare ich leicht ein paar Stunden Arbeit, die ich besser für andere Probleme aufwende anstatt fürs Schriftenmalen.
leider erst heute eine Antwort von mir: ich bin beruflich im Süden Europas unterwegs und mit dem Internet in den Hotels ist das so eine Sache ... momentan funktioniert es jedenfalls und ich kann Dir antworten - das kann morgen schon wieder ganz anders sein. Der Schriftzug des Bahnhofs ist in Fraktur mit schwarzer Farbe auf weißem Grund ausgeführt. Die angefügten beiden Bilder zeigen zwar das Bahnhofsgebäude bereits im verputzten Zustand, aber die schon mehrfach zitierte Baubeschreibung hilft auch hier wieder weiter. Es gab belegbar zwei 'Aufschriften', eine an der West-, also Gleisseite, des nördlichen Gebäudes, sowie eine an der Südseite, also der Giebelseite des südlichen Anbaus:
[Bild 1: Namenstafel am Nordbau]
[Bild 2: Namenstafel am südlichen Anbau]
Beide Namenstafeln waren gleich ausgeführt und da momentan für mich leichter greifbar, hier die Transskription des Textes bezüglich der Tafel am südlichen Anbau: "Aufschriften. An der Südseite des Haltstellgebäudes ist eine Aufschrifttafel aus Dolomitkalkstein 2,50/0,45 m groß angebracht. Dieselbe ist mit der Aufschrift "Markt Wolnzach" versehen. Über den Thüren zuden Warte- und Diensträumen sind ebenfalls entsprechende Aufschriften angebracht, welche sämmtlich in schwarzer Ölfarbe ausgeführt sind." Die Kalkstein-Tafeln müssen in einer Stärke von ca. 5 cm hergestellt worden sein, denn auch im heute eingeputzten Zustand bei ca. 3 cm Putzauftrag ragen sie noch erkennbar über den Putz hinaus. Zu Deiner anderen Frage bezüglich der Sockel und des Verhältnisses zum Mauerwerk siehe hier, wenn auch nur eingeschränkt zu sehen, Bild 3:
Der Sockel steht heute noch, im verputzten Zustand der Gebäude, über das aufgehende Mauerwerk hinaus. Aus den alten Plänen zu dem Bauwerk zur Zeit der Streckeneröffnung läßt sich eine über das Mauerwerk hinausgehende Stärke des Sockels von ca. 5 cm ablesen.
Danke für die Bilder bezüglich des bisher von Dir umgesetzten Bauzustands. Da ist mir noch die hellgraue, fast weiße Dachuntersicht am nördlichen Hauptgebäude aufgefallen. In der Baubeschreibung heißt es dazu: "Dachvorsprünge und Dachuntersichten. Die Dachkonstruktion springt gegen die Umfassungsmauern 0,6 m weit vor, die Dachuntersichten sind mit einer einseitig gehobelten Dachverschalung aus 0,025 m starken, überfalzten gleichbreiten Fichtenbrettern hergestellt. Unter dem Vordache läuft rings um die Umfassungsmauer ein mit einer Hohlkehle profilirtes(!) Gesimse aus Fichtenholz 0,12 m hoch und ebensolcher Ausladung. Die sichtbaren Hölzer sind sauber gehobelt und gefaçt und die Sparrenköpfe profilirt(!). Sämmtliche sichtbaren Dachuntersichtsflächen sind 3 mal mit brauner Ölfarbe gestrichen, wobei der Verschalung etwas heller gehalten ist wie die Sparren und Pfetten."
Dies gilt in gleicher Weise für die Dachuntersichten des südlichen Anbaus: "Dachvorsprünge. Perrondach. Die Dachkonstruktion springt an den beiden Langseiten, sowie an der Giebelseite 0,60 m vor, ausnahmlich der Perronseite, an welcher das Perrondach auf eine Länge von 7,60 m 2,50 m weit vorspringt. Die Konstruktion des Vordaches besteht aus kantig geschnittenen, gehobelten und gefaçten Fichtenhölzern und zwar aus den Stärken 0,11/0,11 m, Streben 0,11/0,11 m, den Zangen, je 0,08/011 m, sowie Bindesparren 0,11/0,13 m stark, welche Hölzer durch Bolzen entsprechend mit einander verbunden sind. Auf den Bindern ruht die 0,12/0,15 m starke Pfette, welche als Auflager für die Sparren dient. Die 4 Säulen des Vordaches ruhen auf den an der Umfassungsmauer angebrachten 4 Konsolen aus weißem Sandstein. Unter den Pfettenköpfen des Giebelvordaches sind profilierte Blindpfettenköpfe aus Fichtenholz als Consolen angebracht." und "Dachuntersichten: Die Untersichten der Dachvorsprünge sowie des Perrondaches bestehen aus einer Bretterverschalung aus überfalzten, einseitig gehobelten Fichtenbrettern. Unter dem Vordache ist ein Gesimse angebracht, genau so, wie beim Nordbau. Die Sparrenköpfe sind einfach profiliert, gehobelt und gefaçt und alle sichtbaren Flächen 3 mal mit holzbrauner Ölfarbe gestrichen und zwar die Sparren etwas dunkler wie die Zwischenfelder." sowie für die Untersichten am Güterschuppen: "Die Dachvorsprünge der Giebelseiten betragen 0,75 m. An den Langseiten sind Vordächer angebracht, von welchen dasjenige an der Bahnseite 13,40 m lang ist und 1,4 m über die Umfassungsmauer vorspringt. Die Dachuntersicht besteht aus einer Verschalung aus einseitig gehobelten, gleichbreiten, gefalzten, 2,5 cm starken Fichtenbrettern. Die Sparren- und Pfettenköpfe sind einfach profilirt. Sämmtliche äußeren sichtbaren Holzflächen sind mit 2fachem, holzbraunen Ölfarbenanstrich versehen. Ebenso war die Ausführung des Vordaches an der Zufahrtstraße, dasselbe wurde jedoch verbreitert, so daß dasselbe nunmehr mit der Dachrinne eine Ausladung von 3,00 m hat." sowie für den nördlichen Anbau am Güterschuppen: "Die Dachvorsprünge und Dachuntersichten einschließlich dem hölzernen Gesimse unter dem Vordache sind wie beim Hauptgebäude ausgeführt."
Vielleicht konnte ich Dir aus der Ferne mit diesen Anmerkungen wieder einen Schritt weiterhelfen.
Du hast natürlich wieder weiter geholfen, nur leider habe ich auf meinem Rechner keine geeignete Fraktur-Schrift, die genau an die Bahnhofsschilder ran koimmt. Zwar habe ich die Schriftart Frakur, aber die weicht in einigen Punkten sehr stark von der Vorlage ab. Dann habe ich noch die Excalibur, auch eine Frakturschrift, aber die ist teilweise noch unpassender. Eventuell muss ich dann die Fraktur nehmen die ich habe und versuche die Schriftzeichen dann im CAD so zu verändern, dass es der Vorlage entspricht.
Beim Dach kann man die mit holzbrauner Ölfarbe gestrichenen Bretter ganz gut nachempfinden indem man Graukarton verwenden welchen mit der Acrylfarbe Umbra gebrannt bemalt, das sieht fast wie echtes Holz aus. Durch die Behandlung mit Porenfüller und dann mit Acrylfarbe angemalt wird der Karton auch sehr widerstandsfähig. Beim CAD Modell muss ich hier auf eine Farbe zurückgreifen die nur ungefähr an das bemalt Holz ran kommt.
Du hast auch aus der Ferne weitergeholfen. Ich werde sehen was ich tun kann und vielleicht schaffe ich es diese Woche noch die ersten Teile aufzubereiten.
vielleicht habe ich da was übersehen, aber wenn doch Fotos von den Aufschriften vorhanden sind, ist es doch ein leichtes, sich mit einer beliebigen Bildbearbeitungssoftware die Schilder herzustellen? Einen passenden Frakturfont zu finden, ist da viel aufwendiger. Dann lieber gleich Antiqua verwenden statt eine unpassende Fraktur. Die Tannenberg kam übrigens erst 1933 auf.
Ich druck das Schild nicht einfach aus, ich graviere es mit dem Laser. Da sollte man schon eine Vorlage in guter Qualität haben, ein Foto allein reicht da nicht aus. Mit einem Zeichenasatz kann ich auch im CAD arbeiten und damit dann recht schnell eine gravierfähige Vorlage erstellen. Ich kann natürlich auch das Bild entzerren und dann die Schrift im CAD nachzeichnen, aber das ist sehr viel Arbeit die man sich gerne erspart.
Gruß Matthias
Anmerkung: Ich habe gerade mal Tannenberger Fraktur angeschaut, leider ist die auch nicht geeignet, die ist viel zu grob, außerdem ist die Schriftart nicht alt genug. Das ist eine relativ neue interpretation einer Frakturschrift. Schade eigentlich, die Suche geht also noch weiter. Ich werde mal demnächst eins von den alten Fontbüchern raus suchen, sowas war früher mal bei CorelDraw dabei.
Leider bin ich in den letzten Wochen nicht ansatzweise zu dem gekommen, was eigentlich geplant gewesen war, ein klein wenig ging aber mittlerweile doch. Hier nun zum gegenwärtigen Stand im Bahnhof Wolnzach Markt. Die Kleineisenteile 1x1 und 1,5x1 mm waren so weit in hoffentlich ausreichender Anzahl zurechtgeschnitten sowie auch die Langschwellen für das durchgehende Hauptgleis abgelängt und rostbraun eingefärbt worden. Einseitig wurden letztere dann zunächst mit kleinen 1x1 mm großen Plättchen unter Verwendung einer zuvor angefertigten Schablone für die Verteilung der Kleineisen beklebt. [Bild 1]
Im nächsten Schritt wurden die vorbereiteten Langschwellen auf ihrem Gleisabschnitt ausgelegt, um die Punkte für die Stromeinspeisung festzulegen. [Bild 2]
Von diesen Punkten ausgehend wurden anschließend die entsprechenden Stellen an den Schienen eingemessen, an denen die Brünierung für die Einspeisung entfernt, [Bild 3 – die Brünierung am Schinenfuß ist in diesem Bild noch nicht sauber beseitigt]
Langlöcher mit einer Breite von 1,5 mm an der entsprechenden Stelle in die Langschwelle gefräst und Kabel am Schienenfuß angelötet wurden. Nun konnte das jeweilige Kabel durch 'sein' Langloch gefädelt und das Schienenprofil mit der Langschwelle verklebt werden, wobei die genannten, zuvor eingebauten unteren Kleineisenteile jetzt als Anschlag für den Schienenfuß dienten. [Bild 4]
Als nächstes wurden die korrespondierenden unteren Kleineisenteile auf der gegenüberliegenden Seite aufgeklebt. [Bild 5] und [Bild 6]
Um einen besseren Kontrast für die nun einzubauenden oberen Teile der Kleineisen zu haben, wurden vorab die Schwellen-/Schienenstränge einer raschen Grundierung mit Rostbraun unterzogen, [Bild 7]
anschließend die 1,5x1 mm großen oberen Teile, die bis auf den Schienenfuß reichen, eingeklebt [Bild 8]
und schließlich die Schienen zunächst provisorisch an der vorgesehenen Stelle eingebaut. [Bild 9] und [Bild 10]
Für den Bereich um die Langschwellen herum werden Balsaholzstreifen eingebaut, um 'Kies' bzw. 'Sand' und damit Gewicht zu sparen. [Bild 11]
Dann durfte schonmal ein Güterwagen posieren. [Bild 12] und [Bild 13]
Nun steht der Einbau der Weiche an, aber das nachfolgende Gleisstück mit einer Länge von 126 cm ist auch schon für den Einbau vorbereitet und darf 'probeliegen' [Bild 14] und [Bild 15]
Soweit für den Moment. Servus und bis hoffentlich demnächst
Ich habe auch endlich einen geeigneten Zeichensatz gefunden. Ich werde die "Alte Schwabacher" verwenden. Die kommt der Schrift auf dem Bild bisher am nächsten, ich werde wohl nichts besseres mehr finden.
Was Steffen geschrieben hat, dass es einfacher ist wenn man es mit einer Bildbearbeitung von den Bildern ab nimmt mag schon sein, aber ich erstelle damit gravierte Laserschilder, sie sehen besser aus als wenn es nur gedruckt ist. Dazu kommt das geiche Material zum Einsatz, mit welchem ich auch schon die Schilder für den Bahnhof Ebermannstadt gefertigt habe. Vorteil von Zeichensatz ist auch, dass man den beliebig in der Größe anpassen kann, ohne das man sehr an Qualität verliert. Bei einem Bild wird es schnell pixxelig und die Schrift auf dem Foto ist schon sehr klein.
Dein Gleis sieht wunderschön aus. Das ist schon was besonderes mit den Langschwellen. Jetzt kann man auch erkennen wie es auf deinen Modulen aussehen wird. Schön!
und ganz herzlichen Dank für Dein Lob bezüglich des Gleises! Mein Problem ist und bleibt halt: so einige bauen in Epoche I, auch nach bayerischem Vorbild – aber, so weit ich sehe, immer nur mit 'Standard-Holz-Querschwellen', wobei doch auf den Nebenstrecken das Langschwellengleis damals DAS Standard-Gleis war. Dadurch fühlt man sich irgendwie 'in der Luft hängend' ... Um so mehr spornt Dein Kommentar dazu an, sich weiter um eine möglichst authentische Nachbildung zu bemühen!
Das Langschwellengleissystem ist wirklich interessant. Ich habe mal danach gesucht, aber so gut wie nichts gefunden, schade eigentlich. Wie sieht es hier eigentlich mit Weichen aus? Sind diese dann auch auf Langschwellen aufgebaut. Auf deinem Aufbau sind bis jetzt herkömmliche Weichen verbaut. Falls du für Kurven oder Weichen entsprechende Bauteile brauchst, dann würde ich dir da gerne behilflich sein, mit dem Laser sollte man es da etwas leichter haben. Man könnte auch vertiefungen für die Klemmplatten in die Schwellen gravieren, so brauchst du dann keine Abstandsschablonen mehr und es kann vielleicht sogar schneller gebaut werden.
Wegen des Schriftzuges. Falls ich eventuell ein Bild mit höherer Auflösung bekommen kann, dann kann ich den Schriftzug im CAD nachzeichnen, ich denke das ist die beste Möglichkeit den richtigen Schriftzug hin zu bekommen, die "Alte Schwabacher" passt auch nicht wirklich, das passt wirklich nicht. Ich denke mit 2 Stunden Arbeit kommt man hin und dann gibt es ein Problem weniger. Bis jetzt habe ich nur leider kein Foto welches gut genug wäre. Man könnte auch einen bestehenden Schriftsatz entsprechend anpassen, aber das ist Aufwendiger als wenn man es gleich vom Foto nachzeichnet. Das Netz gibt hier aber leider keine schönen Bilder her.
@Andi: es freut mich, wenn Dir das, worum ich mich gleisbauerisch bemühe, gefälllt. Danke!
@Matthias: Ich glaube Dir gerne, daß Du auf den üblichen Wegen kaum etwas zum Langschwellengleis gefunden hast: im Internet wirst Du nur auf Minimalinformationen dazu stoßen, auch die 'richtige' Literatur ist nur wenig hilfreich. Immerhin kannst Du dieser Basisinformationen zu dem zunächst in Bayern eingesetzten 'System Hilf' sowie seinem Nachfolger, dem auch von mir nachgebildeten Kastensystem, entnehmen. Wer Näheres darüber herausfinden möchte, wird wohl wie auch ich den Weg in die entsprechenden Archive einschlagen müssen. Was die Weichen betrifft, muß ich von vornherein darauf aufmerksam machen, daß ich meinen Schwerpunkt ganz eindeutig (und zugegebenermaßen auch einseitig) im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert habe, genauer von der Planungsphase des Holledauer Bockerls bis zum Beginn des 1. Weltkriegs, also ca. 1890 bis 1914. In dieser Zeit kann ich keine Weichen auf Langschwellen belegen - die Vorstellung, daß es solche überhaupt gegeben haben könnte, fällt mir alleine schon von der technischen Seite her schwer. Auf den mir bekannten Strecken wurden jedenfalls in der mich interessierenden Zeit ausschließlich Weichen auf Querschwellen verbaut. Was den Nachbau des Gleises aus gelaserten Teilen betrifft, kommt die Idee für mich jetzt leider zu spät, denn ich habe meine Kleinteile und Schwellen weitestgehend hergestellt. Aber danke in jedem Fall für Dein Angebot, Matthias! Was eine Photographie des Schriftzuges betrifft, werde ich voraussichtlich am kommenden Wochenende versuchen, mit einem möglichst wenig verzerrenden Tele aus einer entsprechenden Entfernung Bilder zu machen. Diese werden voraussichtlich 4 bis 5 MB groß - kann ich Dir die per e-mail zusenden, Matthias?
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05.08.2014 04:44 (zuletzt bearbeitet: 05.08.2014 04:44)
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