nach dem ich in den letzten 15 Jahren nicht mal Platz für ein Modul hatte, ergab sich durch unseren Neubau letztes Jahr die wunderbare Möglichkeit, das halbe Dachgeschoss für eine Modellbahnanlage „zu verplanen“. Meine Göttergattin hat bereits grünes Licht gegeben und nachdem ich den verfügbaren Platz ausgemessen und in Corel übertragen hatte, begann ich damit, den Bahnhof Rathenow planerisch ins Modell umzusetzen. Der erste Plan war gemacht aber irgendwie war ich nicht zufrieden. Epoche VI sollte es werden, mit modernen Zügen und Ks-Signalen. Doch dann ging ich noch ein mal in mich und verwarf die wochenlange Zeichnerei: Epoche III / IV passt sowohl optisch als auch betrieblich viel besser.
Die Anlage ist sehr groß und auch recht komplex aber vielleicht findet der Eine oder Andere ein paar Minuten Zeit, sich der Sache anzunehmen.
Welches Gleissystem soll eingesetzt werden? Tillig Elite H0 und H0e
Wieviel Platz hast du zur Verfügung? siehe Plan
Kopfbahnhof? Zweigleisiger Durchgangsbahnhof, der von einer eingleisigen Nebenbahn gekreuzt wird
Kreisverkehr? Ja, über Schattenbahnhöfe
Mindestradien In den Gleiswendeln R1, ansonsten so groß wie möglich
Epoche III bis IV der Deutschen Reichsbahn
Welches Thema soll deine Anlage haben? Angelehnt an den Rathenower Hauptbahnhof mit der schmalspurigen Kreisbahn RSN und der Brandenburgischen Städtebahn
Welche Fahrzeuge sollen eingesetzt werden? Dampf- und Dieselfahrzeuge der DR
Welche Gebäude sollen mit rauf? Gebäude werden alle anhand der originalen Baupläne selbst gebaut
Welche Betriebsstellen sollen auf der Anlage sein? Hauptbahnhof Rathenow, Bahnhof Rathenow Nord, Bahnhof Rathenow der RSN und Bahnhof Senzke der RSN
Der Schattenbahnhof Ja, einer oder zwei
Betrieb Fernzüge passieren ohne Halt den Bahnhof, gleichzeitig müssen Güterzüge zusammengestellt und aufgelöst werden, die Drehscheibe dient nur zum Wenden der BR 50 und BR 52 (wie beim Vorbild), die Gleisanlagen von Rathenow Nord dienten vor allem den Sowjets zum Be- und Entladen von Militärtransporten
Wer soll auf der Anlage spielen In erster Linie werde ich wohl allein die Züge fahren und beobachten, es sei denn, unsere Katze gewinnt Interesse daran
interessantes Thema hast du dir da ausgesucht. Die Anlage hat einen gewissen Charme und überzeugt durch ihre Großzügigkeit. Was mich pesönlich stören würde sind die viel zu kleinen Kehrbögen der Hauptstrecke zu beiden Seiten des Bahnhof. Bei dem vorhanden Platz gäbe es sicherlich eine bessere Möglichkeit der Anordnung. Auch würde ich über die sterile Anordnung der Bahnhofsgleise nachdenken, ob nicht durch eine leichte Drehnung um 5°-7° eine optische Aufwertung erfolgen könnte. Schau dir mal meine Planung.
[b]Mindestradien In den Gleiswendeln R1, ansonsten so groß wie möglich
Das mit R1, welcher Radius das auch immer sein mag, in der Wendel vergiß ganz schnell, das wird nichts!
Da du sicherlich nicht nur Züge mit 3 kleinen Wägelchen einsetzen willst, wirst du für einen dauerhaft sicheren Betrieb kaum unter 600mm gehen können. Deine Loks und Nerven werden es dir auf ewig danken!
[b]Mindestradien In den Gleiswendeln R1, ansonsten so groß wie möglich
Das mit R1, welcher Radius das auch immer sein mag, in der Wendel vergiß ganz schnell, das wird nichts!
Da du sicherlich nicht nur Züge mit 3 kleinen Wägelchen einsetzen willst, wirst du für einen dauerhaft sicheren Betrieb kaum unter 600mm gehen können. Deine Loks und Nerven werden es dir auf ewig danken!
Hallo Markus,
ich denke, dass mit dem R1 ist ein Schreibfehler von Robert. Nach seinen Angaben sollen die Baureihen 50 und 52 eingesetzt werden. Roco gibt als Mindestradius R3 an. Gützold habe ich nicht griffbereit.
dem Bahnhofs-Pendanten fällt so einiges auf, was nicht Rathenow ist. Du hast die Lage und Ausfahrt der Schmalspur am Bahnhof gespiegelt, aber ein eigenes EG hatte die RSPN m.W.n. nicht. Durch die Spiegelung ist es nicht mehr möglich, wie dazumal in Rathenow, die Züge zusammen zu stellen, vor den Staatsbahnhof zu ziehen und von dort Richtung Stechow abzufahren. Die Städtebahn von/nach Brandenburg/Havel und Neustadt/Dosse hatte (und hat) dagegen ein eigenes EG auf der anderen Gleisseite gegenüber dem Staatsbahnhof (Dein Bild 2 vom Hauptbahnhof zeigt es von der Gleisseite). Die lange Zufahrt zur Triebwagenhalle würde ich für eine Paradestrecke nutzen. Für Senzke charakteristisch ist die umfast 90° abknickende Zufahrt zur Essig-Brennerei. Das würde ich Dir nachzubauen empfehlen (Gleisplanrätsel Nr. 78). Eigentlich viel charakteristischer als diesen Trennungsbahnhof sind die vielen einfachen Unterwegsbahnhöfe, teilweise weit von den Ortschaften entfernt (z.B. Ferchesar in der Kurve). Jedenfalls solltest Du kaum mit Steigungen und Tunneln arbeiten. Einziger "Tunnel" der RSPN war der Damm-Durchstich unter der Städtebahn zwischen Rathenow und Rathenow Nord.
Zum Abschluss einen Hinweis zum Betrieb: Wer soll denn den schaffen? Die gezeigten Betriebsstellen werden zusammen weit über 100 Angestellte und Beamte gehabt haben. Unmöglich für einen Menschen, den Betrieb nachzustellen. Rathenow Nord und Senzke geht sicher. Der Rest vom PC?
das mit den Gleiswendeln und dem empfohlenen Radius R 1 als Mindestradius, kann nichts werden, obwohl es da wohl einige "Experten" gibt, die solche Gleiswendeln als Bausatz für die Laien anbieten (Trassenbretter und Wendelhöhe mit 11 cm + angeben).
Der R 1 ist bei vielen Gleisherstellen der Radius 360 mm. Würde man den für Gleiswendeln mit 11 cm Höhe pro Vollkreis verwenden hätte man eine Steigung von 5,1 % ein absolutes "No Go!", selbst beim R 6 mit bis zu 625 mm je nach Gleishersteller würden das immerhin noch etwa 2,7 % bei 11 cm Höhe ergeben.
Meine Loks machen schon bei Steigungen ab 1,5 % schlapp, weil sie ab Werk keine Haftreifen haben (ist so üblich bei vielen US Modellbahnherstellern), deswegen würde ich bei Steigungsstrecken immer größere Gleisradien empfehlen und Steigungen kleiner wie 1,5 % favourisieren.
Bieten die Gleishersteller keine Normgeometrien an Gleisradien an, die Gleisverlegen mittels Flexgleisen gestalten.
Tillig R 5 = 600 mm
Von Roco gibt es aber den R 9 und den R 10 und ggf. den R 20 als vorgeformte Gleisstücke.
Diese Gleisradien benötigen aber immens viel Platz.
vielen Dank für eure Resonanz! Scheinbar bin ich auf dem richtigen Weg.
Ja, R1 ist natürlich murks. Es sollte R11 heißen. Ich habe im Plan zur Sicherheit an alle Kurven die Radien angeschrieben. Die Radien der Gleiswendel hatte ich so klein wie möglich gewählt, um Platz zu sparen. Aufgrund des häufigen Einspruchs, scheint es wohl keine gute Idee gewesen zu sein. Zumal ich zugeben muss, dass ich den Mindestradius der BR 50 und BR 52 vergessen habe. Ich versuche daher die Radien auf 600 mm zu erweitern .
Den Bahnhof um 5° - 7° zu drehen, wie es Wolfgang vorschlug klingt interessant. Ich probiere das gleich mal aus, und hoffe, dass ich mit dem Platz hinkomme...
Für hajOs Antwort muss ich jetzt etwas weiter ausholen: Wie du schon bemerkt hast, sind die Bahnanlagen nicht exakt so dargestellt, wie sie im Original zu finden sind. Wenn ich mir den Gleisplan des Rathenower Bahnhofs von 1939 vorlege, würde unser gesamtes Haus nicht ausreichen, all diese Gleisanlagen nachzubilden. Ich habe ihn daher vereinfacht und gespiegelt, damit ich den Nordbahnhof erreichen kann. Ich hatte daher bewusst geschrieben „Angelehnt an...“.
Die RSN hatte ein eigenes Verwaltungsgebäude und recht umfangreiche Gleisanlagen. Die Reisezüge wurden dort zusammengestellt und die Reisenden mussten vom Staatsbahnhof zum Kleinbahnhof laufen, um dort einsteigen zu können. Die Züge führen niemals am Staastbahnhof vorbei, da dort nur noch das Umladegleis zu finden ist. Ich denke, du bringst da etwas durcheinander.
Die gesamte Strecke der RSN nachzubauen, hatte ich nicht vor, dass wird bereist von anderen Interessenten in modularer Weise umgesetzt. Steigungen gab es bei der RSN jedoch auch: Der Höhenplan der Strecke weißt Unterschiede von bis zu 45 m auf und wer das Havelland kennt, weiß dass es sich hier nicht um die Norddeutsche Tiefebene handelt. Mehr zur RSN findest du übrigens hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinbahn_Rathenow-Senzke-Nauen Das EG der Städtebahn habe ich im Plan eingezeichnet und soll anhand der Zeichnungen auch nachgebaut werden.
ich habe nun einige angesprochene Punkte umgesetzt. Die größeren Radien der Gleiswendel machten es notwendig, dass die Gleisführung etwas überarbeitet werden musste. auf den kleinen einspurigen Gleiswendel rechts habe ich verzichtet – das hätte auch Platzprobleme gegeben. Der nun in der rechten unteren Ecke entstandene freie Platz ließe sich mit Wald oder dem Teil eines Industriebetriebes gestalten. In diesem Bereich möchte ich mich im Moment gar nicht festlegen. In der Bauphase kommen bestimmt noch andere Ideen Auch habe ich den Plan um 5° gedreht, was mir sehr gut gefällt. Der Gleiswendel links und das dortige „Verschwinden“ der Schmalspurbahn, soll durch den Bahndamm der zum Nordbahnhof führenden Strecke zum Teil verdeckt werden. Zum größten Teil werden Kiefernwälder zur Kaschierung der Gleisverläufe dienen.
ein sehr interessanter Plan, auch wenn eine doppelgleisige Strecke nicht unbedingt in mein “Beuteschema“ passt. Mir fallen momentan 3 Stellen auf, die ich etwas ändern würde, wenn sie nicht den originalen Gegebenheiten entsprechen, was mir aber unbekannt ist.
(1) Der Schmalspur-Bahnhof Senzke bietet nach Deinem Plan geradezu eine S-Strecke total an. Dies würde ich anstelle der Linksweichen durch 2 Rechtsweichen an der unteren Bahnhofsseite abändern. Dazu würden sich auch die Gleislängen etwas erhöhen.
(2) Der Bahnhof Rathenow Nord liegt mir etwas zu brav an der Anlagenkante. Hier könnte der gesamte Plan auch etwas leicht verschoben realisiert werden, was dem Betrachter sofort als wohltuend ins Augen fällt. Ansonsten ist gerade dieser Bahnhof ein echtes Schmuckstück.
(3) Der kleine Endbahnhof mir der Triebwagenhalle sollte vielleicht noch eine Umfahrmöglichkeit erhalten, da vermutlich auf dieser Strecke auch etwas Güterverkehr stattfinden wird, oder? Das Rangieren wird dadurch etwas einfacher.
Ansonsten fällt mir nur noch ein, dass ich neidisch ohne Ende bin. So viel Platz wollte ich auch wieder haben!
vielen Dank für dein Feedback. Senzke wollte ich erst mal so lassen. Eventuell komme ich beim Bau aber auf deinen Vorschlag zurück.
Den Nordbahnhof habe ich schon gedreht und du hattest recht – das sieht nun viel angenehmer aus.
Den Endbahnhof habe ich mal mit einer Umfahrmöglichkeit ausgestattet aber so richtig glücklich bin ich damit noch nicht.
Vielleicht hat ja jemand aus der Gemeinde einen Vorschlag, wie man diesen Endbahnhof besser gestalten kann?
Die Tiefe von 54 cm kann noch erhöht werden, das gibt der Raum her, die Breite ist fix und die 50 cm Breite der Zufahrt rechts, muss leider auch bleiben, damit ein Fenster dort zugänglich bleibt.
ich habe mal schnell einen kleinen Endbahnhof skizziert, wie er sein könnte. Hier gibt es natürlich noch viele andere Möglichkeiten. Mir ging es nur darum Dir vielleicht eine neue Idee zu geben. Hier meine Planung:
Ich denke, der Plan ist selbsterklärend, oder?
Zugefügt habe ich dem Bahnhof noch eine kleine Güterverladung samt Schuppen. Auch der Triebwagenschuppen hat einen Platz gefunden.
Weitere Gleise würde ich wegen des geringen Platzes nicht noch einplanen. Immerhin wäre es möglich auch noch neben dem Lokschuppen ein weiteres Abstellgleis zu verlegen, aber dies müsste man bei Auslegend er Schienen überprüfen, ob es nicht dann zu viel wird.
Vielleicht habe ich Dir damit noch etwas Anregung gegeben, dass Du nun wieder Deinen eigenen Endbahnhof planen kannst.
mein Respekt für dieses große Projekt. Nicht viele haben so viel Platz wie du.
Aber anbetracht dessen, sind die teilweise angedachten Radien recht klein. Insbesondere Rathenow Hbf die rechte Ausfahrt in den Schattenbahnhof und Rathenow Nord ebenfalls die rechte Ausfahrt.
Desweiteren, hast du dir schon mal Gedanken gemacht wie du an der Anlage Arbeiten möchtest? Oder später an alle Stellen ggf. wieder ran zu kommen wenn es sein muss? Leider sind nicht alle Maße ersichtlich. Aber Rathenow Hbf dürfte schon eine geschätze sagenhafte Tiefe von rund 1,20m haben. Alles ist nur von einer Seite erreichbar bis auf die zwei angedachten Revisionsklappen! Meine Arme sind nicht so lang. Deine vermutlich auch nicht ........
Wenn es dann noch die Kasse zulässt, würde ich die Eingangstür umbauen. Es wäre besser wenn sie auf der anderen Seite angeschlagen ist.
ZitatIch denke, der Plan ist selbsterklärend, oder?
Ja, und er gefällt! Güterverladung und Schuppen müssen aber weichen, da dieser Bahnhof nur ein Betriebsbahnhof zum Abstellen der Fahrzeug sein soll. (hatte ich vergessen zu schreiben )
ZitatNicht viele haben so viel Platz wie du.
Man darf aber nicht vergessen, dass aufgrund des zur Verfügung stehenden Raumes auch eine gewisse finanzielle Aufwendung gemacht werden muss, um solch einen Raum zu füllen. Daher habe ich mir das Projekt nicht für einen Winter vorgenommen, sondern möchte es über mehrere Jahre hinweg bauen.
ZitatInsbesondere Rathenow Hbf die rechte Ausfahrt in den Schattenbahnhof und Rathenow Nord ebenfalls die rechte Ausfahrt.
Hast du die neue Version des Plan schon gesehen? In die Schattenbahnhöfe geht es mit R=600mm und aus Rathenow Nord kommt man mit R=540mm in den Schattenbahnhof. Beides wird durch Bäume kaschiert, dass habe ich aber bewust nicht eingezeichnet, um den Plan nicht noch weiter zu überladen. Ich finde die Radien nicht zu eng und irgendwo muss auch Platz für den sichtbaren Teil der Anlage sein
ZitatDesweiteren, hast du dir schon mal Gedanken gemacht wie du an der Anlage Arbeiten möchtest?
Das soll jedoch nicht des Weisheit letzter Schluss sein. Wenn jemand eine andere Idee hat, wie man den Bahnhof Rathenow in die vorgegebenen Raummaße unterbringt, bin ich sofort zur Stelle.
ZitatWenn es dann noch die Kasse zulässt, würde ich die Eingangstür umbauen. Es wäre besser wenn sie auf der anderen Seite angeschlagen ist.
Ja, das wäre besser, geht aber nicht, weil auf der anderen Seite eine Tür in einen weiteren Raum führt und man bei geöffneten Türen nur umständlich ins Treppenhaus kommen würde.
die letzte Tage verbrachte ich erneut mit Planungen und studieren von Literatur zum Thema. Ich war mit der Raumausnutzung nicht zufrieden und die Erreichbarkeit aller Anlagenteile stellte sich bei „praktischen Übungen“ als deutlich wichtiger dar, als ich vermutete. Man lernt halt nie aus.
Ich habe mich daher noch einmal daran gemacht, den Raum ganz exakt auszumessen und den verfügbaren Platz (unter Berücksichtigung der 80 cm Eingriffstiefe) für eine Anlage skizziert. Desweiteren habe ich die Gleisanlagen im Hauptbahnhof auf das Wesentliche reduziert und ihn entsprechend platziert. Gern würde ich die zweigleisige Hauptbahn „im Kreis“ fahren lassen (z.B. über einen Schattenbahnhof) ich habe aber die Befürchtung, dass unter Berücksichtigung vernünftiger Gleisradien dafür gar kein Platz ist...
Nun bin ich mit meinem Latein am Ende und bitte um Eure Hilfe: Wie kann man einen Kreisverkehr der Hauptbahn realisieren und gleichzeitig den Nordbahnhof über das südliche Gleis erreichen? Und wenn dann noch etwas Platz für den Schmalspurbahnhof wäre, ist alles perfekt.
mein Vorschlag wäre die spitze Ecke der Anlage unten links wegzulassen. Dann müsstest du "gefühlt" genug Platz haben, um die Hauptbahn in einem Wendel in den Untergrund zu führen und könntest die Verbindung zum Bf Nord obendrüber wegführen.
danke Michael für deinen Vorschlag. Die Idee hatte ich auch schon. Ich denke, da wird auch was draus, doch dazu später mehr.
Hin-und-Her, ganz ohne Kreisverkehr.
Am Anfang dieses Threads dachte ich ernsthaft, ich würde wissen, was ich will. Gestern beim Einkaufen, besuchte ich einen Kiosk und ich stöberte mich durch die Regale aktueller Printmedien. Dabei viel mir ein Heft mit dem Titel „Anlagen-Planung für vorbildgerechten Modellbahn-Betrieb“ von OOK in die Hände. Ich nahm allen Mut zusammen und tauschte 15 EUR gegen das Heft. Zu Hause musste ich mit Erstaunen feststellen, dass entgegen vielen anderen Gleisplanheften gar nicht so viele Gleispläne, sondern bedeutend mehr Text die Blätter füllten. So begann ich zu lesen und kam zu der Erkenntnis, dass ich mir zu erst ein mal Gedanken machen sollte, was ich eigentlich genau machen möchte. „Im Kreis fahren!“, schoss es mir durch den Kopf. Aber dann, kurze Zeit später wurde mir bewusst, dass dies eigentlich langweilig ist und, wenn man die echte Bahn als Vorbild nimmt, gar keine Züge im Kreis fahren.
Also: Hin-und-Her. Aber nicht einfach so, sondern mit der Bedingung, Gleisanschlüsse zu bedienen und daran geknüpfte Aufgabenstellung sinnvoll umzusetzen. Daraus entstand dieser Entwurf. Er ist nicht fertig – das Fragezeichen am nordöstlichen Ende des Bahnhofs Rathenow spricht für sich... Ideen sind willkommen! Vielleicht ein Fiddle-Yard?
Die einzelnen Stationen kurz vorgestellt:
Im VEB Chemiefaserkombinat muss der Kesselwagenanschluss bedient und gleichzeitig wollen fertige Produkte in die Welt geschickt werden. Das Zusammenstellen oder Zerlegen der Züge kann z.B. eine V15 realisieren. Das Betonwerk verschickt auch hin und wieder Fertigbauteile für den Wohnungsbau.
Im Nordbahnhof verschickt das Milchtrockenwerk Trockenmilch- und Kaffeeersatzprodukte. Die Freiladegleise werden zwar selten vom Militär benutzt aber wenn, ist hier die Hölle los. An der Rampe wird täglich ein G-Wagen be- und entladen.
Der Betrieb in der VEB Getreidewirtschaft wird von zwei Werkloks realisiert. Die westlichen Gleise könnten auch als Fiddle-Yard dienen, oder?
In Rathenow läuft alles zusammen: Hier werden Züge aus der weiten Welt (Schattenbahnhof) zerlegt und für die Bedienung der Betriebe mit Gleisanschluss vorbereitet. Gleichzeitig werden die hergestellten Wahren zu Zügen zusammengefasst und gehen auf die Reise in die weite Welt. Natürlich möchte der VEB Ofen- und Herdbau jeden Tag zwei mal bedient werden und Personenverkehr zum Chemiefaserwerk ist sehr ausgeprägt. Die Drehscheibe dient zum Wenden der BR 50.
Soviel bis hier her. Eine Point-to-Point-Anlage mit weiten Fahrstrecken und Walk-around. Mir gefällt's, was denkt ihr?
Ich verfolge deine Planung mit und der Schritt, den du jetzt gemacht hast ist riesig. Walkaround ist klasse und ein Point-to-Point Betrieb ist toll.
Das Buch habe ich auch. Ich meine, dass OOK bei fast allen seinen Ideen einen bzw. zwei offene Fiddleyards geplant hatte, die die "große weite Welt" darstellen und in der auch Züge zusammengestellt werden, um so das "propagierte" Konzept der spiralförmigen Anlage (Point2Point) umzusetzen.
Und: in einem Vorschlag durchbricht er dieses Prinzip und verbindet die beiden Fiddleyards und lässt (zwei) Züge kreisen. Er stellt so mit zwei Modellzügen einen Kohlependel dar, der in die eine Richtung leer fährt und aus der anderen voll zurückkommt. Ein Bild dazu gibt das auf Seite 121.
Ich kann leider nichts konkretes zu deiner Planung beitragen. Ich bin aber sicher, dass da etwas schönes bei rauskommt! Lieber einmal mehr umdenken, als "für die Tonne" zu bauen - grade bei deiner Anlagengröße.
Mensch, verrate doch noch nicht alles – ich bin mit dem Buch noch nicht durch
ZitatGepostet von Lernkern Lieber einmal mehr umdenken, als "für die Tonne" zu bauen - grade bei deiner Anlagengröße.
Oh ja! Ich hoffe ich langweile niemanden mit meiner Planung, da diese Anlagengröße eher nicht dem Standard entspricht und wäre sehr froh, wenn der eine oder andere an bestimmten Stellen den virtuellen Finger hebt und sagt, wenn ich Mist baue.
Das Grundkonzept steht und ich widme mich nun den einzelnen Betriebsstellen im Detail. Mit der VEB Getreidewirtschaft fange ich an:
Der „Gleisverhau“ hinter dem Getreidespeicher (siehe drei Beiträge weiter oben) ist nicht so der Bringer, zumal man die Fahrzeuge später kaum erreicht, wenn das Gebäude fertig ist. Also habe ich die Gleise nach vorn geholt und das Gebäude anhand der Originalmaße skizziert. Statt meiner ersten Idee, das zwei Werklokomotiven den Verkehr abwickeln, reicht mit dieser Gleisanordnung eine Kleinlok aus.
Der Ablauf könnte wie folgt stattfinden: Im mittleren Gleis fährt ein Zug mit leeren Tadgs (Drehgestell-Schüttgutwagen mit Schwenkdach) ein und kuppelt diese ab. Anschließend zieht die Lok vor – der Stummel reicht für eine BR 50 und fährt auf dem unteren Gleis als Lz zum Bhf Rathenow Nord oder Hbf zurück. Die Werklok (z.B. eine V15) kommt aus dem Lokschuppen, setzt auf das mittlere Gleis um, zieht die Wagen auf das Streckengleis und drückt sie auf das obere Gleis an den Getreidespeicher. Das Spiel kann man nun so oft wiederholen, bis das obere Gleis voll ist. Da dieses Gleis jedoch nur von der Werklok befahren werden darf, und auf dem mittleren und unteren Gleis nur Platz für jeweils zwei Drehgestellwagen ist, ist der Abtransport der vollen Wagen mit einiger Rangierarbeit verbunden. Erst recht, wenn die BR 50, welche die vollen Wagen abholt, natürlich nicht als Lz kommt, sondern wieder zwei Tadgs mit dabei hat! Aber der Stummel am unteren Gleis ist lang genug für zwei Drehgestellwagen...
Nachtrag: Die Bäume oben links stehen nicht ohne Grund genau dort – sie dienen als optische Trennung zum Milchtrockenwerk.
sorry, ich wollte nichts verraten. Nur drauf hinweisen, dass man einen Point2Point-Betrieb auch mit einem "normalen" durchgehenden Schattenbahnhof realisieren kann.
So kann man betriebsorientiert spielen und trotzdem auch mal einen Zug einfach fahren lassen.
Hast du dir mal überlegt, deine Anlage in Segmenten oder Modulen zu bauen? Bei einem Walkaround-Konzept bietet sich das doch an, oder? Außerdem: Vielleicht zieht man ja doch mal um.
Deine Anlage kann ja leicht vier oder fünf Leute beschäftigen. Beim Spiel und beim Bau...
Ich würde an deiner Stelle zunächst mal versuchen, die großen Fragezeichen wegzuplanen, bevor ich an die einzelnen Betiebsstellen gehe.
Der Getreideanschluss gefällt mir jetzt deutlich besser!
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06.04.2013 20:17
Antworten
Ich versuche daher die Radien auf 600 mm zu erweitern .
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