Jörg hat mir sein Modul Inden Kleinbahn, also den Haltepunkt der Schmalspur im Übergang zur Trambahn, überlassen.
Damit der Aufbau der Module in Zukunft etwas schneller geht, habe ich den Haltepunkt mit selbst gebauten Beinhaltern ausgestattet, die kompatibel zu meinen andern Modulen und Modulbeinen sind.
Die Idee für diese Beinhalter stammt ursprünglich von Holger. Ich baue die Beinhalter aus 10mm starkem Sperrholz und Abschnitten von 20x25mm starken Kiefernleisten, aus denen auch die Modulbeine bestehen. Die Schrauben zur Beinbefestigung sitzen in Einschlagmuttern, die ich noch zusätzlich mit Kraftkleber sichere.
Hier hat ein Beinhalter schon einmal probeweise im Modulkasten Platz genommen.
Ich befestige die Beinhalter mit Holzleim und zwei Schrauben 3x35.
Die neuen Beinhalter sind so eingebaut, dass sie von unten die alten Befestigungsbohrungen abdecken.
Und fertig. Jetzt baue ich noch ein paar Rändelschrauben aus Flaschendeckeln und dann ist Inden Kleinbahn wieder einsatzbereit.
Die Bohrungen der alten Beinbefestigung habe ich verspachtelt und geschliffen. Nach Fertigstellung der Landschaft bekommt der Modulkasten einen letzten Lacküberzug und dann ist von den alten Löchern fast nichts mehr zu sehen.
Am letzten Freitag haben wir uns getroffen, um das Verlegen von Fahrdraht auszuprobieren.
Als Übungsobjekte haben wir das Modul "Amtsgericht" und den Fiddleyard "Düren" verwendet.
Die Zutaten:
Oberleitungsmasten von Sommerfeldt und 0,3mm starke Federbronze auf Rolle von H0fine.
Die Montage des Fahrdrahtes geht zu zweit gut von der Hand. Wir haben zunächst die Lage des Fahrdrahtes an den Fahrdrahthaltern markiert, die Halter versäubert, verzinnt und dann den Fahrdraht unter Zug an den Mast gelötet. Unter Zuhilfenahme von Phosphorsäure und mit einer feinen Lötspitze ging das sehr gut.
Wir haben uns von Mast zu Mast (es waren immerhin deren drei ;-)) vorgearbeitet. Einer hat den Fahrdraht gespannt und gehalten, der andere hat gelötet.
Wichtig ist, dass die Masten wirklich fest stehen. Bei einem Exemplar war das nicht der Fall, so dass wir hier den Draht nicht so stark spannen konnten wir wir uns das gewünscht haben.
Wir Ihr seht, seht Ihr (fast) nichts:
Der Fahrdraht ist wirklich sehr fein, dabei aber ausreichend stabil.
Wie wir erwartet haben, drückt der Stromabnehmer einer Tram im Ursprungszustand den Fahrdraht stark nach oben:
Jörg hat daraufhin bei einem Pantographen die Feder stark überdehnt und um einige Windungen gekürzt. Jetzt sieht es richtig gut aus:
Vom Erfolg fast trunken (oder war es doch nur die Hitze?) haben wir dann auch noch ein Stück Fahrdraht an Jörgs Auffangvorrichtung gelötet. Die Verbindung der Drähte untereinander erfolgt wir beim Fremo: Die Enden der Fahrdrähte werden zu Haken gebogen und die Drähte ineinander gehängt. Auf den folgenden Fotos ist der Fahrdraht am Übergang noch nicht gekürzt, das Prinzip wird aber klar:
Wenn der Fahrdraht derart verbunden ist, wird er durch die Pantographen mit geschwächten Federn auch am Übergang nicht angehoben.
Nur der "unbehandelte" Stromabnehmer drückt auch hier zu stark nach oben.
Fazit
Der Aufbau der Oberleitung klappt so wie wir uns das überlegt haben. Wenn wir zu zweit arbeiten, geht die Verlegung des Fahrdrahtes zumindest auf Streckenmodulen schnell von der Hand.
Wenn es unsere Zeit erlaubt, werden wir diese Woche die Oberleitung auf dem Modul Rurbrücke und auf Jörgs 90° Bogen verlegen. Inden Tram ist dann für das übernächste Basteltreffen vorgesehen. Dort werden wir dann auch Querseile verbauen.
Hallo Frank und Jörg Cool, das es geklappt hat mit dem Draht! Ich habe gestern Abend die Vorrichtung für meine Masten angefangen. Mal schauen, wie weit ich die nächsten Tage komme. LG, Axel
es fehlen wohl so drei oder vier Windungen. Ich Grobmotoriker hatte die Feder mülleimerreif überdehnt und hatte dann die Wahl zwischen wegschmeißen oder ein paar Windungen kürzen. Wegschmeißen konnte ich sie immer noch, also kürzen. Ein reiner Glückstreffer...
Gefällt mir gut euer Fahrdraht. Werdet ihr diese Trambahn-Fahrleitungsmasten als Einheitsmasten verwenden oder habt ihr noch die Absicht Holzmasten oder so zu setzen?
Zitat von hans hirsch im Beitrag #828 Gefällt mir gut euer Fahrdraht. Werdet ihr diese Trambahn-Fahrleitungsmasten als Einheitsmasten verwenden oder habt ihr noch die Absicht Holzmasten oder so zu setzen?
Von diesen Masten haben wir einen kleinen Vorrat, der für die Module knapp reichen wird. In der Ausweichstelle Vilvenich möchte ich Mittelmaasten mit zwei Auslegern verwenden, auf dem Brauerei-Modul -- wie in Inden Tram -- kommen Quertragwerke zum Einbau. Ich habe hier auch ein paar Gittermasten liegen, die ich bei Gelegenheit verbauen möchte. Über Holzmasten habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht nachgedacht. Die würden gut zum reichlich derangierten Gleis auf dem Durchtauchmodul passen. Aber dort muss ich ohnehin erst einmal schottern. :-) Betonmasten sind auch schön...
Hallo Frank und Ueli Wie ich lernen durfte, sind Masten ein WEITES Betätigungsfeld. :-) Ich bin gespannt, was ihr noch alles präsentieren werdet. Die Rhätische Bahn und die FOB verwenden Holzmasten, die Sommerfeldt im Angebot hat: http://www.sommerfeldt.de/data/SOM__280.JPG Da das ja schon H0m wäre, könnte das für Tram gut passen.
@Jörg - Ja die Federn sind fies. Keine Ahnung, wie man die definiert auf entsprechende Spannung bringt. Vielleicht kann man mit Glühen was erreichen?
da habt ihr ja was schönes zusammengestellt........und es funktioniert sogar.
Wichtig wäre allerdings, dass man sich mal Gedanken macht, wie man die Andruckstärke und die Höhe des Stromabnehmers normiert. Denn Fahrzeuge "out-of-the-box" dürften wohl nur abgebügelt fahren können.
Zitat von ductore im Beitrag #831 da habt ihr ja was schönes zusammengestellt........und es funktioniert sogar.
Wir waren auch ganz erstaunt. ;-)
Zitat Wichtig wäre allerdings, dass man sich mal Gedanken macht, wie man die Andruckstärke und die Höhe des Stromabnehmers normiert. Denn Fahrzeuge "out-of-the-box" dürften wohl nur abgebügelt fahren können.
Wir werden den zulässigen Andruck durch Ausprobieren feststellen und dann einen Wert für Andruck und Höhe des Stromabnehmers in die Norm schreiben. Es stehen ja genug verschiedene Fahrzeuge für Versuche zur Verfügung.
Zitat von Axel-T im Beitrag #830Hallo Frank und Ueli Wie ich lernen durfte, sind Masten ein WEITES Betätigungsfeld. :-)
LG, Axel
Hallo Axel, Bahninfrastruktur ist doch ganz allgemein sehr interessant. Und bei den Fahrelitungsmasten gibt es ab zu einer oder mehrere auf einer schon eins-, zweimal erneuerten Strecke zu bewundern, die schon ordentlich alt sind. Bahnhof Wettingen, Brugg, Strecke: Suhr - Kölliken.
Zitat von wknarf im Beitrag #829Betonmasten sind auch schön...
Oh jaa:
Ueli, für dich habe ich noch einen Link zur Tramway de Nice et du Littoral. Vor allem die Strecke nach Monte Carlo und Menton am Meer entlang lässt bestimmt tolle Szenen zu. Güterverkehr gab's auch. Ich habe eine ziemlich wilde Linksammlung zum Thema, bei Interesse schicke ich die alle mal per pN.
Gruß
Jörg
Vergessen: Musik dazu: Plastic and Concrete von Iggy Pop
Auch ein hübscher Mast! Dann hoffe ich mal auf einen abwechslungsreichen Mix. Klar daefst du mir mal eine Linksamlung schicken, ich habe immer mal wieder Zeit im Führerstand tot zu schlagen Interesse wäre auf jedenfall auch da mit zu bauen, aber eben der Platz und die Angst vor anspruchsvollen Modellen auf Kit-Basis. Ich denke das bleibt aber vorerat einfach mal ein Luftschloss. ich bau dann erst mal noch meine Brücke übern Doubs. Habe ich die Tramway Annemasse - Sixt schon erwähnt? http://www.railsavoie.fr/histoire/annsixt/
Hallo Holger Ich tüftel grade an einer Pantographenwaage... ;-) Also etwas, das die Druckkraft misst. Entweder steht das gesamte Fahrzeug auf der Wage und wird mit und ohne angelegtem Bügel gewogen oder ich baue eine Wippe als Umlenkung für die Wägezelle... .
Zitat von Axel-T im Beitrag #837Hallo Ueli Weisst Du, wass das tollste ist? Die Masten von Roth - das ist einer von unseren Fremo-CH-ZRH Leuten GRINZ....
LG, Axel
Super! dann hat das also nichts mit Beschaffungskrimalität zu tun, sondern Mit Vitamin C.
Zitat von hans hirsch im Beitrag #835Interesse wäre auf jedenfall auch da mit zu bauen, aber eben der Platz und die Angst vor anspruchsvollen Modellen auf Kit-Basis. Ich denke das bleibt aber vorerat einfach mal ein Luftschloss. ich bau dann erst mal noch meine Brücke übern Doubs.
Na, dann eben Luftschlösser. Das kenne ich ja, das sind fast die schönsten Anlagen;-) Du hast schon recht: first things first, lieber erstmal die Brücke über den Doubs fertig machen. Da freue ich mich auch immer über die schönen französischen Triebwagen. Bei deinem Link zur Tramway Annemasse - Sixt sind ja hübsche Triebwagen zu sehen. Ich hoffe, dass der [URL=http://www.bemo-modellbahn.de/produkte/schweizer-bahnen-h0m.html?tx_userbemocatalogue_rubriclist[item]=199&tx_userbemocatalogue_rubriclist[action]=show&tx_userbemocatalogue_rubriclist[controller]=Item&cHash=ceea718ff4868ad49455ed0bd2094a3b]MOB-TW[/URL] von Bemo dieses Jahr noch kommt.
Zu der Waage, die den Anpressdruck der Stromabnehmer misst:
Axel, magst du deine Bastelei mal zeigen? Und generell: Soll sich dann jeder, der mal eine Tram fahren lassen möchte so eine Waage bauen? Ich denke auch, dass bei unserer Einfachstfahrleitung und der Endgeschwindigkeit einer Tram nicht so große Schäden entstehen können, wenn der Stromabnehmer die Fahrleitung zu sehr hochdrückt. Höchstens, dass mal eine Lötstelle neu zu machen ist. Die Gefahr, dass ich mit einer unbedachten Hand- oder Armbewegung ein Modul abräume ist wesentlich größer.
eigentlich bin ich ja auch ein Freund des Mottos: "Fünf mal gerade sein lassen", würde das aber in Bezug auf die Oberleitung doch in einen sehr engen Rahmen sehen.
ZitatIch denke auch, dass bei unserer Einfachstfahrleitung und der Endgeschwindigkeit einer Tram nicht so große Schäden entstehen können, wenn der Stromabnehmer die Fahrleitung zu sehr hochdrückt
Die OL ist sehr filigran und daher meines Erachtens erstmal sorgsamer zu behandeln als andere Sachen. Nichts wäre ärgerlicher, als wenn nach einer Durchfahrt eines, ich sage jetzt mal, nicht normgerechten Fahrzeugs, eine Lötorgie anstünde. Natürlich kann man es auf einen Versuch ankommen lassen.
Allerdings würde ich die Regel aufstellen: Normgerechter Anpressdruck des Stromabnehmers: Fahrt mit angelegtem Bügel Nicht normgerechter Anpressdurck des Stromabnehmers: Fahrt mit eingezogenem Bügel
Die, die der Fraktion der Trambahner angehören, werden sicher ihr möglichstes tun, um der Norm zu entsprechen. Und Gastfahrzeuge sehen sich auch abgebügelt gut auf den Modulen aus. Und so wie ich dich und Frank kenne, fahrt ihr aufgebügelt ;-)
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24.06.2015 00:10 (zuletzt bearbeitet: 25.06.2015 12:54)
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