Der Bf Tannebergsthal der bis 1934 Jägersgrün hieß, liegt/lag an der Hauptbahn Chemnitz - Aue (Sachs) - Adorf und ging 1875 in Betrieb. Erst 9 Jahre später (1884) errichte man das Heizhaus in Jägersgrün. Ende der 50er Jahre wurde der Lokschuppen entbehrlich und wieder aufgelassen. Die kleine Station mit zwei Hauptgleisen und umfangreichen Güterverkehrsanlagen vor allem für den Holztransport war auch Sitz einer Bahnmeisterei. Mit dem Talsperrenbau in Eibenstock wurde das Ende auch für diesen Bf eingeläutet. Die durchgehende Strecke Chemnitz - Aue - Adorf war seit dem unterbrochen, 1982 der Reiseverkehr endgültig eingestellt.
Der Bf ist allerdings noch vorhanden, wenn auch die Gebäude in Folge einer Windhose 1998 weitestgehend zerstört wurden. Der Museumsbahnverein FHWE erhält diese Strecke für touristische Fahrten.
und in besserer Auflösung: [[File:f54852t322795p3578838n1.jpg|none|fullsize]]
der kann wirklich sehr gefallen - der kleine Bahnhof! So schön zwischen zwei Bögen gelegen wirkt er wie gemacht für die Modellbahn!
Hier hab ich noch Beiträge u.a. im HiFo von DSO entdeckt, wobei der zeite eher die heutige Museumsbahn Situation in Schönheide zum Thema hat. Im ersten Beitrag sind es nur zwei drei Bilder, neben einigen anderen auch von der Eibenstocker Strecke! Der dritte ist allerdings auch sehr interessant.
eine sehr schöne Vorlage für den Modellbahnbau! Mit welchem Programm ist der Plan hergestellt worden?
Leider kann ich einige der Abkürzungen nicht deuten. Was bedeutet Ab, WK, Wkr, WG, Wt, Ww und Po? Gibt es irgendwo ein Verzeichnis mit solchen Abkürzungen?
Tom hat die Abkürzungen schon teilweise richtig gedeutet.
Hier noch einmal die komplette Übersicht der Abkürzungen, wie ich sie in meinen Zeichnungen verwende:
EG: Empfangsgebäude WG: Wirtschaftsgebäude - auf sehr vielen sächsischen Bahnhöfen vorhanden, enthält Toilettenanlage, Stall, Nebengelass - ist oft auch mit einem mannshohen Holzbretterzaum umgeben. Wt: Wasserturm Ww: Weichenwärterbude - die Stellwerkswärter wurden in Sachsen noch lange Weichenwärter [heute übrigens teilw. auch wieder] genannt. Wie im Lageplan eingezeichnet sind übrigens zu dieser Zeit in T. nur die beiden Einfahrweichen und die eine Hälfte der als Flankenschutz dienenden DKW (doppelte Kreuzungsweiche) aus Richtung Aue fern bedient. Alle anderen Weichen waren ortsbedient und die Einfahrweichen aus Richtung Muldenberg wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit "fern" verriegelt. Auch dies ist eine typische sächsische Sicherungsart. Es kommt allerdings auch die Schlüsseltechnik in Betracht. Wk: alter Wagenkasten als Schuppen Ab: Abort Wkr: Wasserkran Lstr: Ladestraße LM: Lademaß LS: Lokschuppen Gsch: Güterschuppen Stw: Stellwerk Agl: Anschlussgleis Fa: Firma, Fabrik Kb: Kohlebansen Ksch: Kohlenschuppen R: Rampe K-S-R: Kopf- und Seitenladerampe Glw: Gleiswaage Po: Posten, Postenbude Whs: Wohnhaus Est: Lokeinsatzstelle Strbf: Straßenbahnbetriebshof
Wie alle meine Pläne ist auch dieser Plan mit dem ganz simplen "Paint" entstanden.
vielen Dank an Tom und Micha für die Erläuterungen.
Was mir jetzt aber völlig schleierhaft ist: Micha, wie bekommt man mit Paint (aus dem Windows Zubehör?!) solche schön geschwungenen "Flexgleise" etc. hin? Du fährst doch wohl nicht mit der Maus an einer Schablone entlang? Oder doch?
Nein Al, das geht alles ohne Schablonen. Die Bögen sind meist aus mehreren gebogenen Linien zusammen gesetzt. Die Ansicht etwas vergrößern und dann klappt das mit etwas Übung ganz einfach.
Gestern habe ich den neuesten Ausgabe der Muba Schönheide: "Schönheider Bahn'l Blick" empfangen. In dieser wird ausführlich auf die Sicherung des Bahnhofes Tannenbergsthal eingegangen. In den 30er - 40er Jahren ist der Bahnhof mit einem mechanischen Stellwerk der Bauart 'Einheit' ausgestattet. Dieser fand Platz in einem Vorbau am Bahnhofsgebäude. In dieser konnte, außer die Signalen und Riegel auch die Weiche 1 aus Richtung Aue und die Sperrsignalhebel der Gleisen 2 und 3 für die Richtung nach Aue fernbedient werden. Die Spitzweiche aus Richtung Adorf wurde von dem Schrankenwärter mitbedient. Alle andere Weichen und Sperrsignale waren Ortsbedient. Ab 1983 wurde der vereinfachte Nebenbahnbetrieb eingeführt, womit alle Signalen entfielen. Ab 1988 wurde der Zugleiter vom Bahnhof Schönheide-Süd nach Tannenbergsthal umbeheimatet.
das ist äußerst interessant. "Einheit" ist schon mal nicht so gewöhnlich für Sachsen, und die Standorte der (Haupt-?)Sperrsignale würden mich auch interessieren.
ZitatDie Spitzweiche aus Richtung Adorf wurde von dem Schrankenwärter mitbedient.
Sicher ist der bei mir im Plan gezeichnete Weichenwärter gemeint, der gleichzeitig die Schranke direkt am Bahnhof zu bedienen hatte... oder doch der Posten zwischen Einfahrsignal und Einfahrweiche??? In Gleis 3 und 4 Richtung Adorf/Muldenberg gehören sicherungstechnisch eigentlich auch Gleissperren hin. Gibt es dazu Aussagen?
Gibt in es der Veröffentlichung auch Ausführungen zu Weiche 2 aus Ri Aue und zur als Flankenschutz dienenden DKW über Fern- oder Ortsbedienung? Lt. meinem mir vorliegenden Plan müssten die ja fern bedient gewesen sein.
Es war nur die Spitzweiche 1 aus Richtung Aue / Schönheide-Süd fernbedient. Da diese Weiche vom Stellwerksanbau aus nicht sichtbar war, wurde diese Weiche dann später mit einem Gleisstromkreis versehen, damit die Weiche nicht umgelegt werden konnte, wenn der gerade von einem Zug überfahren wurde. Alle andere Weichen und Gleissperren waren Ortsbedient. So auch die Spitzweiche 10 aus Richtung Adorf. Diese wurde vom Schrankenwärter des Posten 80 CA (neben der Bahnübergang) mitbedient. Also war der Schrankenwärter auch gleich Weichenwärter.
Dank Peter (Wilzschhaus) der mir einige Informationen hat zukommen lassen, habe ich den Gleisplan von Tannenbergsthal in sicherungstechnischer Hinsicht noch einmal etwas angepasst.
In den 30er oder 40er Jahren wurde das alte Kurbelwerk in Tannenbergsthal durch ein neues Stellwerk, welches seinen Platz im EG fand, ersetzt.
Die Weiche 1 war die einzige von Stellwerk aus bediente Weiche. Alle anderen Weichen wurden ortsbedient, die Weiche 10 vom Schrankenposten 80. Die Weichen 1, 2, 9 und 10 wurden vom Stellwerk aus verriegelt. Zwischen den Weichen 8, 10 und der Flankenschutzgleissperre Gleis 3/4 bestand Abhängigkeit.
Überraschend für mich war, dass in Richtung Aue an den Gleisen 2 und 3 Gleissperrsignale vorhanden waren. Damit dürften vielleicht sogar nicht nur aus Gleis 1 und 2 sondern auch aus Gleis 3 Ausfahrten in Richtung Aue möglich gewesen sein. Ausfahrsignal C hätte dann die Funktion eines Gruppenausfahrsignals. Das ist aber eine reine Spekulation von mir. Fragen wirft diese Annahme sofort zur Sicherung der DKW 3/4 während der Zugfahrt und der fehlende Flankenschutz aus Gleis 3a auf.
Hier der überarbeitete Plan: [[File:f54852t322795p3579912n1.jpg|none|fullsize]]
Nebenbahner aus Sachsen
hat folgende Dateien an diesen Beitrag angehängt
Auch wenn der Beitrag schon älter ist hätte ich eine Frage zum Bahnhofsgleisplan. Von einem der Lokschuppengleise geht ein Draisinengleis, vermutlich mit einer sehr einfachen Weiche mit extrem steilen Winkel. Meine Fragen dazu wären: 1) waren solche Gleise auch auf anderen Bahnhöfen üblich? 2) Welchen Abzweigwinkel konnte so eine Weiche haben? 3) Lag so ein Draisinengleis immer im Beteich des Lokschuppens? 4) Gibt es Bilder vom Vorbild?
Kann man Draisinen nicht einfach ins Gleis heben, 2 Mann? Insofern braucht es gar keine Weiche und der Winkel ist auch egal. Ich habe bisher nur eher rechtwinklig gesehen. Lage vielleicht irgendwo an einem Nebengleis, leicht zugänglich.
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Bf Tannenbergsthal
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18.03.2012 20:19
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