ich möchte meine Art, einen Berg zu bauen, vorstellen. Die Basis ist das übliche Holzgerüst, überzogen von Karnickelstallgitter, Papier und einer Schicht Gips. Ich habe mir zuerst versucht vorzustellen, wie ein Berg entsteht: Zu Urzeiten lagert sich Sedimentschicht für Sedimentschicht auf dem Meeresboden ab. Dann kommt es zu tektonischen Verschiebungen, der Meeresboden wird über das Niveau des Meeresspiegels angehoben, und evtl. bricht eine Steilwand ab. Hier kann man nun die Sedimentschichten erkennen. Ganz in der Nähe im Wald gibt es einen stillgelegten Kalksteinbruch, wo man die Gesteinsschichten wunderbar erkennen kann. Und das wollte ich nachbauen. Mit Ritzen der Gipsschicht gelang es mir nicht, das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Also habe ich dünne Gipsplatten gegossen und diese in Streifen gebrochen. Die Streifen habe ich dann übereinander geschichtet, und dabei versucht, keine Mauer zu bauen, sondern die Unregelmäßigkeiten der natürlich vorkommendnen Sedimentschichten (evtl. Verwerfungen) nachzubilden. Die Gipsstreifen habe ich dabei in viele Einzelstücke zerbrochen, was den natürlichen Eindruck noch verstärkt. Hier sieht man die Südseite des Berges im Detail.
In der Totale sieht er so aus:
Hier noch ein Link auf das Bild in hoher Auflösung: Link
Der Berg ist natürlich noch nicht fertig. Ich denke aber, wenn er coloriert, gealtert, und begrünt ist, müsste er einen sehr natürlichen Eindruck machen.
das gleiche hab ich in meinem ersten Diowettbewerb vor 2 Jahren mal mit Papierschichten versucht, weil Papier von der Stärke noch näher an die Schichtstärken rankommt (beeinflußt von einem Urlaub am Gardasee.... ach.... :lol.
Bin nicht sicher, ob es mit Deinen "dicken" Gipsschichten funktioniert. Könnte zu grob sein, die Schichtungen im echten Stein sind ja teilweise kaum fingerbreit.
ich habe schon befürchtet, dass jemand anderes schon die gleiche (oder eine ähnliche) Idee hatte. ;-)
Die Schichtdicke ist sehr unterschiedlich, und hängt wohl davon ab, wieviel Sediment sich pro Jahr abgelegt hat. Im Steinbruch habe ich Platten von einam halben bis zu 10 cm gesehen. In meinem Garten habe ich einzele Exemplare ausgegraben, die sogar noch stärker waren. 10 cm wären dann etwa 1 mm in H0. Die Gipsplatten, die ich zuletzt gegossen habe sind 3 mm stark +- 1 mm. Dünner bekomme ich sie leider nicht hin. Sonst gibt es nur Scherben. Aber leider läßt sich eben nicht alles masstäblich verkleinern. Wenn der Berg fertig ist, stelle ich wieder Bilder ein.
Das war ja eine richtige Fleisaufgabe. Wie das fertig aussehen soll ist jetzt schwer zu sehen.
Wie sollen die Zwischenräume denn gefüllt werden. Ich könnte mir vorstellen das ganze mit Gips ausfüllen und anschliesend mit einem Nagelbrett nochmal die Schichtungen nacharbeiten.
Also, falls noch eine Idee gebraucht werden sollte fürs Auffüllen: ich hab damals mit "Gipswasser" drübergestrichen, immer und immer wieder, gelegentlich feinen Sand eingestreut, das Gipswasser auch mal eingefärbt usw. und zuletzt mit Gras und so nachgearbeitet.
Ähm.... ich bitte mal, von allen Verfehlungen im Bezug auf Baumbau, Gras, Landschaftsgestaltung usw. abzusehen, es war mein erster Landschaftsbauversuch überhaupt! Wenn ich die Bäume heute sehe, werd ich echt ! Aber vielleicht kann man erkennen, was ich meine!
in der Natur würden sich die Zwischenräume von selbst füllen - mit altem Laub, Erdreich oder evtl. einem Vogelnest. Ich möchte versuchen, das nachzuahmen. Die Seite, die dem Berachter zugewandt ist, stelle ich mir als Südseite vor. Es wird dort also nur kargen Bewuchs geben, kein üppiges Grün, sondern anspruchslose Gräser und vielleicht ein paar niedere Büsche.
vielen Dank für den Tip mit dem Gipswasser. Villeicht lassen sich dadurch ein paar kleinere Lückens chlißene,. Ansonsten möchte ich so vorgehen, wie ich es Kurt geschrieben habe. Die Felsen auf Deinem Diorama finde ich wirklich sehr gut gelungen. Was den Verwitterungsgrad angeht, werde ich wohl an meinem Berg noch etwas arbeiten müssen. Aber heute waren erst mal die ersten Tests mit einem Weicheantrieb angesagt.
Ähm.... ich bitte mal, von allen Verfehlungen im Bezug auf Baumbau, Gras, Landschaftsgestaltung usw. abzusehen, es war mein erster Landschaftsbauversuch überhaupt! Wenn ich die Bäume heute sehe, werd ich echt ! Aber vielleicht kann man erkennen, was ich meine!
Grüßle Monika[/b][/quote]
Sieht doch gut aus! Auf alle Fälle besser wie die Flaschenbürsten und Plastikedeltannen! Und der Fels sieht noch besser aus!
Wer Rechtschreibfehler findet,darf sie behalten oder mir abkaufen!:lol:
ich habe die Steilwand heute etwas nachgealtert. Das dabei entstehende Gipsgebrösel hat sich nun auf den darunter liegenden Terassenstufen als feines Geröll abgelagert. Ich dachte mir, das sieht recht realistisch aus, und möchte das Gebrösel so belassen. Aber: Wie lassen sich die Bruchstücke, die teilweise kleiner als Gleisschotter sind, konservieren? Einzeln mit Leim einstreichen, und dann mit der Pinzette an Ort und Stelle bringen, kommt wohl wegen der Größe nicht in Frage. Ich dachte auch an ein Wasser-Leim-Gemisch, aber Leim hinterläßt glänzende Stelllen, was mich stören würde. Hat jemand eine Idee, wie man die Gipsbrösel fixieren könnte?
ZitatGepostet von Kaputnik Hat jemand eine Idee, wie man die Gipsbrösel fixieren könnte?
Mit Tiefengrund?
Ich finde die Struktur deines Sedimentgesteins noch nicht so überzeugend, vor allem deshalb, weil du die einzelnen Bruchstücke versetzt übereinander geschichtet hast. Das sieht dann eher wie eine Natursteinmauer aus. Senkrechte Risse, vor allem wenn sie so breit sind wie deine, gehen meist durch mehrere Sedimentschichten durch. Beispiel 1 Beispiel 2 Hier sind die einzelnen Sedimentschichten zwar auch nur innerhalb der jeweiligen Schicht zerbröselt, aber die Ritzen sind minimal.
Ich finde, das sieht super aus mit den Gipsplatten!
Von Tiefengrund hab ich auch schon mehrmals gelesen, aber noch nicht selbst ausprobiert. Wichtig erscheint mir, mit entspanntem Klebemittel zu arbeiten, sonst rinnt dir das alles irgendwo hin. Ich nehme dazu den Spray von minitec. Funktioniert sehr gut, ist aber leider auch nicht billig.
Ich finde das mit den Gipsplättchen noch nicht so Überzeugend. Mir gefallen die zum Teil scharfen Schnittkannten nicht. So glatt kommt das in der Natur nicht vor.
Da wäre eine Nacharbeit notwendig.
Auch die vielen großen Spalten passen nicht so recht ins Bild. Ich würde da das Stück auf den Buckel legen und Gips einstreuen und mit Wasser festigen. Wenn das gemacht ist würde ich zuerst farbig anlegen und dann mit einem kleinen Löffel Geröll runter rieseln lassen. So wie das von alleine fällt sieht das am besten aus und dann mit entspanntem und verdünntem Leim fixieren.
Das Geröll findet man auf Karstfläschen. Einfach ein Glas voll nehmen, mit einem Küchensieb aussieben, das was unten rausfällt ist von der Größe richtig. Von Sand bis Fels ist alles dabei.
Der Leim wird mindestens 1 : 4 verdünnt, dann glänzt er auch nicht.
Bis jetzt ist bei mir alles mit Ponal geleimt und ich habe keine glänzenden Stellen. Vieleicht sehe ich auch nicht mehr Gut?
@Kurt und Nordlicht: Mir ist nun klar, dass der Berg ohne Nachaltern nicht den Eindruck hinterläßt, der mir vorschwebt. Ich habe heute einige senkrechte Risse nachgearbeitet. Es sieht nun schon etwas besser aus, wird aber noch viel Arbeit machen. Irgendwann haben dann meine Finger protestiert. Das kam dabei heraus:
Dieses Bild zeigt einen anderen Berghang, den ich zuletzt gebaut habe. Am schwierigsten ist es, die Gipsplatten zu gießen. Macht man sie zu dünn, gibt es nur Scherben. Zu dicke Platten sehen dann nach einer Gartenmauer aus.
Bei Bild 1 sieht das jetzt schon etwas besser aus. Nun noch die Ritzen ausfüllen wie von Kurt beschrieben. Die einzelnen Schichten sind ja immer fest aufeinander gepreßt.
Und dann die Schnittkanten (eher "Abbruchkanten") behandeln, und zwar solltest du dir 2-4 verschiedene Abbruchkanten-Strukturen aussuchen (siehe die Bildbeispiele) und dann diese abwechselnd bei den einzelnen Schichten gestalten. Also Schicht 1 (S1) bekommt Abbruchkantenstruktur 1 (A1), Schicht 2 bekommt A2, S3 bekommt wieder A1, S4 dann mal A3, usw. usw. usw.
Die Farbgebung kommt dann zum Schluß. Auch hier sollte jede Abbruchkantenstruktur ihren eigenen Farbton bekommen, d.h. die Wand sollte Schicht für Schicht einzeln mit einer Grundfarbe bemalt werden mit den zur Struktur passenden Farbtönen. Danach dann 2-4 Washes mit unterschiedlichen Farben (also nicht die ganze Wand einheitlich behandeln) und zum Schluß dann mit einer sehr hellen Variante der Grundfarbe noch mal Lichter setzen.
Ist zwar eine ganze Menge aber es wird sich lohnen, denn man bekommt dadurch einen tollen Hingucker. Solche Sedimentschichtungen sieht man selten auf Modellbahnanlagen.
ZitatNun noch die Ritzen ausfüllen wie von Kurt beschrieben. Die einzelnen Schichten sind ja immer fest aufeinander gepreßt.
Das leuchtet mir ein. Nur dürfte das Ausfüllen etwas schwierig werden, da ich die Südwand nicht auf den Rücken legen kann. Irgend eine Lösung wird mir schon einfallen. Ich melde mich wieder. Es kann aber ein paar Tage dauern.
ZitatGepostet von Kaputnik Nur dürfte das Ausfüllen etwas schwierig werden, da ich die Südwand nicht auf den Rücken legen kann.
Das macht es etwas schwieriger. Dann versuche doch einfach mal, das Gipspulver mit dem Finger in die Ritzen einzureiben und rein zu drücken. Etwas bleibt immer hängen. Alles was dabei herunter rieselt, mit dem Pinsel entfernen. Dann die Wand einsprühen. Wahrscheinlich mußt du den Vorgang 3-4 mal wiederholen (dazwischen ca. 1 Stunde warten), denn wenn du die Wand nicht auf den Rücken legen kannst, wird so einiges wieder herunterrieseln vor dem Einsprühen.
die Idee ist nicht schlecht - aber ich muss einfach mal etwas bemängeln - die Natur ist nicht so gleichmäßig wie Deine Platten. Grundsätzlich ist eine Verwerfung von Schichten durchaus realistisch - Deine Linien sind aber ein wenig wie mit dem Lineal gezeichnet. Sicherlich nicht mehr zu korrigieren, daher mein Tipp, wenn Du da etwas verschachtelst, versuche die geraden Linien zu entschärfen.
Ich glaube, wenn Dir dies gelingt, hast Du einen eindrucksvollen "Berg" erschaffen.
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07.01.2012 18:36
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