Dioramenbau » Norddeutsches Diorama

#1 | RE: Norddeutsches Diorama datum

05.04.2011 21:02

Bau eines Norddeutschen Diorams

Jahresanfang 2009 kam meine Frau mit einem Wunsch zu mir. Ob ich nicht das Friesenhaus was einmal auf einer Kleinanlage
( zu sehen auf unserer HP www.mbt-kaarst.de unter Galerie HOe Anlage ) von uns stand ,auf ein Dioram setzen könnte für ins Wohnzimmer. Den Wunsch konnte ich meiner Frau nicht abschlagen. Erstens Sie kommt aus dem hohen Norden und zweitens ist Sie immer für mich und dem Hobby da.

Mein Ziel war es nun das Diorama so zu gestalten das es natürlich aussieht wie z.B. die Anlagen von Josef Brandl oder Wolfgang Langmesser. Aber nicht unbedingt mit den teuren Materialien. Sondern auch mit einfachen Mitteln das Beste herausholen.

Ich will nicht verschweigen das einiges nicht so geklappt hatte wie ich es mir vorgestellt hatte , aber beim zweiten oder dritten Anlauf klappte es dann doch. Vielleicht auch mit anderen Hilfsmitteln aber das Ergebnis zählt.

Vor allen Dingen will ich all denen Mut machen die sich bisher nicht getraut haben, so etwas zu bauen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch die großen Kochen nur mit Wasser. Aber nun genug der Worte. Es folgen nun die Bilder mit ein paar Kommentaren, bis zum heutigen Zeitpunkt. Das Dioram ist aber noch nicht fertig obwohl ich mittlererweile ein knappes halbes Jahr dran sitze, so wie es die Zeit erlaubt.

Die Maße für das Dioram sind 62cm x 37cm. Die Grundplatte besteht aus 2 Lagen Architektenkarton. In der wurde das Gebäude eingepasst und ein Feldweg und ein Bachlauf skizziert.

Hier ist nun zu sehen wie das Friesenhaus aufgebaut ist. Die Wände entstanden aus Pappe, darauf wurde das Fachwerk aus Holzleisten erstellt und die Gefache mit Klinker ausgefüllt. Der Klinker ist aus Linka Formen in Gips gegossen worden.

Das ist das Dach vom Friesenhaus. Dafür wurde ein Reedbesen in kleine Stücke von ca 2cm geschnitten und Halm für Halm aufgeklebt. Diese Prozedur hat fast drei Monate in Anspruch genommen.

Der Bachlauf wurde mit einem Cuttermesser ausgeschnitten.

Der Bach hat seine erste Grundausstattung mit kleinen Steinchen und ein bisschen Grünzeug bekommen. Die Mauer für den Überweg ist auch gesetzt.

Zum Begrünen baute ich mir erstmal 2 Grasmaster, deren Bauanleitung ich im Internet gefunden hatte
( http://www.bbutz.de/index.php?id=Gras-Master ) . Von da an gab es kein halten mehr, es macht unheimlich Spass damit zu arbeiten.

Dadurch habe ich verpasst die ersten Aufnahmen der Begrünung zu machen. Hier ist nun schon die Brücke eingebaut. Sie entstand aus Kaminstreichhölzern

Das ist eine Detailaufnahme der Begrünung am Übergang vom Bach zur Feldscheune. Natur pur.

Ein Blick von oben sagt mehr als tausend Worte.

Die Rückseite vom Feldschuppen. Er hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Entstanden ist er aus Furnierholzresten die anschließend gebeizt wurden.

Schön zu sehen links die fertige Begrünung rechts wartet die Landschaft noch darauf.

Wieder eine Luftaufnahme. An den Stellen wo die Spieße stecken sollen später Bäume hinkommen. Die Wege sind mit ausgesiebten Vogelsand gemacht.

So nun die erste Aufnahme bei Tageslicht auf dem Balkon. Der Feldschuppen hat sein ramponiertes Dach nun auch erhalten, ein Baum hat sich seinen Weg dadurch gebahnt.

Die Einfahrt zum Hof. Hier sieht man wie schön das Gras mit dem Grasmaster gewachsen ist. Außerdem gut zu erkennen die einzelnen Farbschattierungen auf dem Gebäude.

So schön kann Landschaft aussehen. Den Untergrund mit gesiebter Erde bestreuen, das ganze mit Ponal –Flüssig ( 1 Teil Ponal 3 Teile Wasser ein spritzer Spülmittel ) einsprühen und dann mit dem Grasmaster darüber.

Detailaufnahme von der Weggabelung. Der Feldschuppen ist auch noch nicht fertig.

Hurra die ersten Bäume sind drauf. Meine fast selbstgebauten Pappeln. Fast weil der Stamm von einfachen Pappeln der Firma Heki war. Ich bin hingegangen habe das ganze Grüne Klumpen Zeugs abgezupft den Stamm verfeinert und das Grün mit Foilage wieder hergestellt.

Nun stehen meine Pappeln schön am Bach entlang. Der Feldschuppen hat seine Verblendung nun auch bekommen.

Das wird die Kuhweide geben. Eingezäunt ist sie aus Streichhölzern das mit Zwirnsfaden als Stacheldraht umwickelt ist und das ganze natürlich Farblich behandelt wie alles.
Der Baum ist aus Meerschaum der außer Farbe noch zusätzliches Grün bekommen hat.

Blick von der Kuhweide in Richtung Brücke.

Hinten ist die Kuhweide zu sehen. Vorne rechts ist die Güllegrube mit dem Plumpsklo obendrauf. Und nach links sieht man die Anfänge vom Bauerngarten. Es wird schon an den nächsten Winter gedacht und Holz im Vorrat angelegt.

Mal wieder eine Übersichtsaufnahme. Wie Ihr seht geht es langsam aber sich immer weiter. Ihr glaubt gar nicht wie groß eine Fläche von 62cm x 37cm auf einmal sein kann.

Der Bach ist geflutet. Das zweite mal. Ich wollte den Bach erst mit Klarlack machen wie ich es bei meinem Feld Dioram schon einmal gemacht hatte. Pustekuchen der Klarlack blieb milchig Weiß. Also wieder raus damit den Bachlauf wieder hergerichtet und mit Noch Water Drops neu gemacht. Es ist schon eine heiße Angelegenheit. Die Water Drops werden im Backofen erhitzt bei 180 Grad und heiß eingegossen, wehe wenn der Untergrund nicht dicht ist.

Die Uferbegrünung wurde nach dem trocknen des Baches noch ein wenig angeglichen.

Abendstimmung, der Fendt Traktor und sein Anhänger haben eine Beleuchtung bekommen.

Nicht nur vorne nein auch hinten.

Ein Bach ohne Angler ist kein Bach. Also ein Fisch genommen von Busch angemalt kleines Loch in den Bach Fisch etwas hineingeklebt, mit dem Maul nach oben, Weinert Gummilitze angeklebt und an die Angel geklebt. Mit Window Colour dann noch die Ringe um den Fisch gezogen.

Ein paar Details rundherum, wie das Fahrrad, der Korb, der Eimer und der Stuhl machen die ganze Szene stimmig. Aber nicht in 5 Minuten, das ganze Spiel hat etwa 3 Stunden in Anspruch genommen.

So das war es fürs erste. Ich hoffe euch hat meine kleine Reise gefallen und Ihr habt den Mut bekommen es auch in Angriff zu nehmen. Es ist wirklich nicht schwer, man sollte nur den Mut haben etwas auszuprobieren.