nach Monaten der Funkstille wollte ich hier mal einen Zwischenstand abgeben. Die Ursache der Funkstille war ein leider sehr trauriger Anlass, denn letztes Frühjahr verstarb völlig unerwartet mein Vater; danach hatte ich keine Kraft an unserem ehemals gemeinsamen Hobby zu arbeiten. Was aus unserer gemeinsamen Dachbodenanlage (siehe werden wird, hier) weiß ich noch nicht, da ich eigentlich nicht die Zeit habe um zwei Modellbahnen zu bauen.
Auch nicht zu meiner Motivation beigetragen hat das Experiment mit Märklin K-Gleis-Unterflurantrieben, die sich leider als völlig untauglich erwiesen haben. Danach habe ich mit Conrad-Unterflurantrieben experimentiert, die leider angesichts der Märklin-Mimik mit angeflanschter Weichenlaterne auch nicht viel besser funktioniert haben...
Viele der eingefleischten Modellbahner hier im Forum werden jetzt innerlich aufstöhnen, aber dies ist ein Hobby, welches Freude machen soll und nicht frustrieren. Daher habe ich mich entschlossen das Unterflurthema vorerst unter den Tisch zu kehren und die Doppelspulenantriebe oberirdisch zu belassen und bestmöglich zu tarnen.
Letzten Wochenende habe ich mich dann endlich mal wieder hingesetzt und habe in insgesamt 12 Stunden Arbeit auf dem ersten Modul (mit den meisten Weichen) alle Weichen verdrahtet und an den Switch-Pilot angeschlossen.
In der nächsten Zeit werde ich dann noch die restlichen drei Weichen anschließen. Dann kämen noch die zwei Ausfahrsignale und der Bahnhof könnte vom EBA abgenommen werden.
Wenn ich nicht eingefleischter Märklinist wäre, würden jetzt noch ein paar saftige Flüche zum Thema Segmentübergang bei Märklin K-Gleisen kommen, aber die verkneife ich mir jetzt mal...
Eine andere Baustelle ist die Feinjustage der Gleiswendel. Hier hatte ich noch 1 mm - Acrylglas bestellt, um eine Absturzsicherung herzustellen. Dann muss ich mir da noch Gedanke über die Landschaftsgrundstruktur machen.
Außerdem habe ich letztes WE noch "endlich" den letzten Segmentkasten zusammen geschraubt, dann kann ich bald den "goldenen Nagel" einhauen!
Sorry für die Wortdiarrhoe, wollte nur mal eine Wasserstandsmeldung abgeben. Demnächst gibt es auch mal Fotos...
So, jetzt ist es mal wieder Zeit für eine Wasserstandsmeldung. Ich habe einen weiteren Vorteil bei Modul-/Segmentbauweise entdeckt: Wenn man mal keinen Bock mehr auf Strippenziehen hat, kann man sich an einem anderen Modul schon mal ein wenig mit Landschaft beschäftigen...
So habe ich letzte Woche die Gleiswendel feinjustiert, zwei Stromeinspeisungen hergestellt und schließlich ein Stützkreuz aus Holz für die Deckplatte konstruiert. Leider hatte ich keinen Fotoapparat zur Hand, so dass ich diesen Schritt nicht dokumentieren konnte.
Auf die Deckplatte wurden Hartschaumplatten gestückelt als Basis für die spätere Landschaftsmodellierung. Ich habe lange überlegt, ob ich ein Plastiktunnelportal einbauen soll, aber mir gefiel an den Modellen, die ich im Laden gesehen habe die Optik nicht so recht.
Dann wollte ich ein Vampisol-Portal nehmen, die haben nur leider keine Kurvenportale. Und für ein Tunnelportal wollte ich auch keine Spörle-Form kaufen...
So habe ich mir die einschlägige NEM-Norm geschnappt und mir mal eben ein Tunnelportal aus Hartschaum zurecht geschnitzt, verspachtelt und nun bin ich dabei, Sandstein-Mauern zu ritzen...
So recht bin ich noch nicht zufrieden, vor allem, da die Mauern etwas windschief geworden sind. Aber es ist ja auch mein erster Versuch. Vielleicht kommt auch noch mal die Abrissbirne...
Aber bevor ich weiter palavere, hier drei Bilderchen:
Einmal ein Gesamtüberblick über mein Gleiswendel-Segment. Aufgrund von Platzproblemen ist es ja leider "nur" ein R2-Wendel, aber ich finde es geht gerade noch. Für die Außenseite muss ich mir noch was einfallen lassen, wie ich da den Hartschaum-Block befestige. Der Silberling dient zur Prüfung des Lichtraumprofils.
Quer über das Segment läuft eine Landstraße, links in die Hügel kommt noch eine kleine Kapelle. Ursprünglich sollte hier ein Bauernhof, aber der hätte in dem Gleisbogen lächerlich ausgesehen. Statt dessen kommen hier ein paar stattliche Bäume zum Wegtarnen des Gleisbogens hin.
Hier ein Blick in den Tunnel (leider etwas unscharf). Dummerweise habe ich nicht daran gedacht, die Tunnelröhre vorher einzufärben! Dann habe ich es nicht mehr über's Herz gebracht, sie rauszureißen. Ich denke, werde die Schienen mit Malerkrepp abdecken und dann mit einem Schwammpinsel einen kleinen Eingriff vornehmen.
Hier die ganze Bescherung noch mal von oben. An den gelben Stellen schaut etwas Trittschalldämmung durch, die die Basis der Mauer bildet, hier muss noch etwas nachgebessert werden.
Fazit, es ist nicht perfekt, aber für meine erste Gipsmauer, denke ich, nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass ich vorher mit Faller Mauerpappe gearbeitet habe...
Achso, die Enden der Gewindestangen werde ich natürlich noch kappen, aber da ich fast nur Abends daran arbeite, wollte ich meine Nachbarin nicht zusehr quälen...
Heute noch weiter gespachtelt und die Mauern noch etwas "verbessert" sowie ein paar Felsen über dem Tunnel vormodelliert. Da muss noch mit dem Stechbeitel und Schleifblock das Finish vorgenommen werden. Dann werde ich mal etwas kolorieren, damit man mal etwas mehr sieht...
So, ich mal wieder! Folgend das Ergebnis von 2 Stunden Schleifen, Ritzen und einer halben Stunde Kolorieren. Ich verstehe das als Fingerübung zur Entspannung. Als nächstes heißt es wieder Strippen ziehen und löten!
Das Grün wird man sich noch eine Weile dazudenken müssen!
also das gefällt mir ausgesprochen gut! Sowohl die Mauer- und Felsstruktur an sich, als auch die Farben wirken sehr natürlich. Auch die Portalgröße wirkt schön "urig"
Wow, ich danke für die Komplimente! Bei den tollen Anlagen, die hier immer gezeigt werden, muss ich schon sagen, traut man sich manchmal gar nicht, seine kruden Versuche hier einzustellen!
Die Felsen habe ich übrigens mit Modellgips aus dem Baumarkt gestaltet. Der bindet recht schnell ab (für meinen Geschmack eigentlich schon zu schnell), und nach wenigen Minuten kann man mit dem Spachtel oder Stechbeitel entsprechende Strukturen herausarbeiten, teilweise sogar richtige Bruchkanten erzeugen.
Eingefärbt habe ich die Felsen mit Woodland Scenics-Felsenfarbe (war mal ein Experiment, was mich überzeugt hat...).
ZitatGepostet von mit Opa leichtes bauen [...]Übrigens mit den Fingerfertigkeiten kannst Du bestimmt auch gut Klavierspielen .(Spaß)[...]
Jau, das wär sowas. Ich glaube, meine Nachbarn würden sich bedanken!!! Meine Eltern haben mich seinerzeit bekniet, doch bitte nicht mehr Blockflöte zu spielen üben...
die letzte Woche auf meiner Anlagenbaustelle war durch die am wenigsten geliebte Modellbahntätigkeit geprägt: Strippenziehen!
An der Innenseite der Vorderseite der Modulkästen bringe ich ESU-Switch-Pilots unter, immer so platziert, dass die Kabellänge zu den Weichen minimal ist. Zentral unter der Platte verlaufen vier 0,5 mm² Kabel als "Backbone" (Lichtstrom und Digitalstrom). Der Rest sind dann Stromeinspeisungen, Stellkabel zu den Weichen etc. Alles Standard, aber für mich als elektrotechnisch Herausgeforderten eine Gedulds- und Nervenprobe...
Das Schöne ist, dass man sich zwischendurch immer mal wieder mit kleinen Nebenprojekten beschäftigen kann. Hierzu zwei kleine Bilderchen.
Eine kleine Kapelle (Lasercut-Bausatz von Noch).
Ein Stauwehr (Lasercut-Bausatz von MBZ). Hier muss noch coloriert und etwas gespachtelt werden.
ZitatGepostet von Themo Also die Regalstützen täten mich stören. Die würde ich raustrennen (zumindest die mittleren Stützen) und den oberen Regalteil an die Wand dübeln plus das Gewicht über Leisten zur Seite abtragen.
Lange gab's nix mehr neues... Die letzten Wochen haben mich arbeitsbedingte Erschöpfung oftmals vom Modellbahnern abgehalten - ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Sachen, die ich im übermüdeten Zustand gebaut habe, am nächsten Tag wieder abgerissen habe...
Wie auch immer, heute und gestern habe ich mich mal mit dem Thema beschäftigt, welches ich bei der Modellbahn am wenigsten mag: Strippen ziehen!
Die Ausfahrgruppe meines kleinen Bahnhofs ist jetzt im Wesentlichen fertig verkabelt, es muss noch Lichtstrom zu einem Signal gelegt werden, welches ich vergaß und ich muss mir noch überlegen, wie ich ein Wartesignal anschließe...
Hier mal ein kamerabedingt schlechter Eindruck des aktuellen Stands...
Tiefbautechnisch bin ich jetzt fast fertig, dann kommt *ENDLICH* mein Lieblingsteil: Zupampen und rumschmaddeln, ääh, ich meine Landschaftsbau!!! (frei nach MIBA-Spezial "Landschaftsbau"...)
späte Antwort: lässte die Antriebe oben liegen oder kommen die noch unter die Erde?
Grüße
Jörg
Hi Jörg,
Nein, vorerst bleiben die oben... Ich weiß, das ist nicht die Höhe der Kunst, aber meine Experimente mit Unterflurantrieben in Verbindung mit Märklin K-Gleis-Weichen waren... frustrierend... Vielleicht habe ich's auch einfach nicht richtig gemacht!
Na auf jeden Fall funktioniert es so und ich spare mir erst mal die grauen Haare!
@IHC844: Man tut was man kann...
Ansonsten zum Zwischenstand: Gestern habe ich auf dem Gleiswendelsegment die Landstraße gespachtelt, die Landschaftsdecke grundiert und das erste Grün hat seinen Weg auf die Anlage gefunden. Fotos gibt es dann auch demnächst...
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06.04.2011 22:12
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