Gerade schaut ein wenig die Sonne heraus, da muß doch mal wieder die vollbrachte Arbeit (ist ja erster Mai) fotografiert werden. Durch die Werkelei für den Dioramenwettbewerb ist dieser Umbau etwas "abgelegen", aber die letzten Abende habe ich ihn dann soweit fertig bekommen, daß ich ihn hier zeigen kann ...

Es stehen noch eine Lackierung, Umbeschriftung und Alterung aus, aber in diesem Zustand kann man die Umbauten am besten erkennen.

Nach 1945 verblieben zahlreiche deutsche Wagen im Ausland, so auch die Klappdeckelwagen der Gattung Wuppertal (ehemals Elberfeld) der DRG.

Während man bei der DB die Wagen nach preußischen Musterzeichnungen als K 06 (bzw. KK 06) und die Wagen der Verbandsbauart als K 15 (bzw. KK 15) bezeichnete, wurden alle Klappdeckelwagen bei den ÖBB als K bezeichnet.

Den Wagen nach preußischen Musterzeichnungen gibt es als schönes Modell von Fleischmann auch in einer Ausführung der ÖBB - ich hatte ihn von einem Freund geschenkt bekommen mit den Worten "Mach' einen ordentlichen Wagen daraus!". Nachdem ich vom Umbau des PU der DSB noch ein Fahrwerk der Verbandsbauart mit Bremserhaus übrig hatte (vom Märklin O 11 - der Achsstand stimmt bei den Wagen mit Bremserhaus bzw. -bühne nicht ganz, was aber kaum auffällt ... vermutlich nur, wenn man es weiß), reifte der Entschluß, den Wagen nicht nur ansehlicher zu machen, sondern auch ein Model eines K der Verbandsbauart mit langem Achsstand daraus zu machen (bei der DB entspräche das Modell jetzt also einem K 15 statt einem K 06).

Die Arbeiten am Fleischmann-Wagenkasten und Märklin-Fahrwerk entsprechen den beim PU beschriebenen grundsätzlich, durch das Bremserhaus muß aber die eine Stirnwand des Wagenkastens von allen Anbauteilen (Profile etc.) befreit werden und der Überstand des Daches abgetrennt werden.



Das Fahrwerk büßte die angespritzten Tritte und Griffe ein und erhielt neue Tritte und einen Bremsumsteller aus Messing von Weinert sowie neue Griffe unter den Puffern aus 0,3mm Messingdraht.



Auch am Wagenkasten wurden alle Griffe und die Schlußscheibenhalter entfernt - speziell habe ich alle Griffe an den Klappen entfernt. Sämtliche Griffe sind dann - großteils mit Schablonen - aus 0,3mm Messingdraht neu entstanden, die Schlußscheibenhalter von Weinert wurden entsprechend der verwendeten Bauart gekröpft montiert, Zettelkästen kommen von Gassner.

Die Mittelstrebe der Tür wurde noch ergänzt (aus PS-Profil), ebenso entstanden die unteren dreieckigen Versteifungen an den Seitenstreben der Tür, die einige Wagen erhalten haben.



Speziell die Griffe an den sechs Klappen waren eine Heidenarbeit (und ein "Bohrergrab" :traurig ... aber ich finde, es lohnt sich. Hier ein Vergleich mit einem K 06 der DB frisch aus der Schachtel.



Die Tritte an der Stirnseite ohne Bremserhaus sind bei Fleischmann allesamt an den Wagenkasten angespritzt, was nicht korrekt ist. Die untersten Tritte sind schon an der Pufferbohle und wurden daher aus PS-Profilen neu hergestellt. Die beiden mittleren Tritte sind durch die falsche Anbringung der unteren ebenso zu hoch, müssen also dann auch neu angebracht werden.

Eigentlich hätten noch alle sechs Klappen eine quadratische Mittelfläche bekommen müssen - ich habe das an einer mit Schleifen probiert, aber schnell wieder aufgegeben. Die Gefahr, dabei etwas kaputtzumachen, war mir zu groß für die kleine optische Wirkung ...

Alle Anbauteile und das Bremserhaus (da von einem DB-Wagen) müssen jetzt noch in RAL 8016 (Mahagonibraun) lackiert werden - dann kommt noch eine passende Wagennummer und mit einer abschließenden Alterung ist er dann fertig, der K der Verbandsbauart. Bei der Lackierung bekommt er dann auch noch die richtigen Bremsecken (zwei Streifen statt jetzt einem).

Danke!

Das ist 0,3mm Messingdraht, größtenteils mit Schablonen gebogen - bei den dreieckigen "Griffen" (sind die für irgendwelche Mechanismen zum Klappenöffnenß) auf einer Zeichnungen.

Die sind aber einfacher zu zählen als Niete

Ich habe auch K 06 bzw. KK 06 der DB umgebaut, dort aber nur die wirklichen Griffstangen (also nicht die dreieckigen "Griffe" oben an den Klappen) ... und das sieht irgendwie immer ein wenig aus wie mittendrin aufgehört

Eigentlich waren die Klappdeckelwagen ja in der Epoche III zumindest bei der DB auch recht schnell auf dem absteigenden Ast, meine Privatbahnanlage soll um 1960 spielen ... aber ich mag die Wagen einfach

ÖBB mache ich ja nur ein wenig im FREMO, ab wann da in der Epoche III die K's verschwanden, weiß ich gar nicht ... vermutlich bleibt dieser daher ein Einzelstück und somit muß ich auch nicht nochmal so viele Griffe umbauen ...

[ Editiert von cauchy am 03.05.09 14:52 ]