Bekanntlich mietete die schweizerische Südostbahn, heute SOB-Südnetz, nicht bloss den vierachsigen Trabi 243 922 von der Deutschen Reichsbahn, sondern auch die sechsachsige 250 252. Ich besitze das Gützold-Modell dieser Sonderausführung, die ich Euch hier zeigen möchte:
Da der Fahrleitungs-Zickzack in Deutschland +/- 40 cm, in der Schweiz aber nur +/- 20 cm beträgt, mussten die beiden Reichsbahn-Stromabnehmer auch hier durch einen schweizerischen Einholmstromabnehmer ersetzt werden. Dazu kam der Einbau der schweizerischen Zugsicherung. Beim Modell verwendete ich einen angepassten Roco-Stromabnehmer, der aber nicht 100%-ig stimmt.
Im Gegensatz zur 243 (143), die fünf Jahre lang bei der SOB im Einsatz war, ging der "Energie-Container" bald wieder "normalisiert" an den Absender zurück.
Nun meine Frage: lebt die Vorbildlok 155 252, wie sie heute wohl heisst noch und wenn ja: wo ist sie stationiert? Gibt es von ihr aktuelle Bilder?
hab mal ne Frage: Wieso mussten denn andere Stromabnehmer drangebaut werden? Ist doch nicht schlimm, wenn der Fahrdraht in der Schweiz weniger nach links und rechts geht. Wenn er weiter nach außen gehen würde, würd er ja über den Stromabnehmer hinaus gehn, aber weniger ist doch nicht schlimm oder?
hi, das liegt nicht am "zick zack" sondern am schweizer lichtraumprofil in tunnel. dieses ist anders, wie im rest der welt und bekanntlich hat die schweiz nicht nur einen tunnel um alle für, z.b. deutsches lichtraum profil zu ertüchtigen. der ice 1 mit "schweiz-zulassung" hat deshalb auch stromabnehmer mit unterschiedlich breiten schleifstücken.
hab mal ne Frage: Wieso mussten denn andere Stromabnehmer drangebaut werden? Ist doch nicht schlimm, wenn der Fahrdraht in der Schweiz weniger nach links und rechts geht. Wenn er weiter nach außen gehen würde, würd er ja über den Stromabnehmer hinaus gehn, aber weniger ist doch nicht schlimm oder?
Hallo Leute.
Also: heute sind grosse Teile des SBB-Netzes auch mit grösserem Lichtraumprofil befahrbar. Wegen den Dosto-Intercities. Darum darf die eigentlich zu wuchtige 1020 042 der ÖBB (ex-E 94 104 DRB) fast überallhin fahren. Ich selber sichtete diese Lok schon in Thun, meine Kollegen in Göschenen (Gotthardtunnel-Nord), als sie nach Locarno unterwegs war. Trotzdem besitzt auch diese Lok einen schmaleren SBB-Stromabnehmer "BBC 350/II". Einschränkungen gibt es aber trotzdem noch, vor allem bei Gleisen an Güterschuppen.
Der wichtigste Grund für den geringeren Zickzack und die schmaleren Stromabnehmer sind aber unsere Tunnels: in der Schweiz gibt es viele "Spitzbogen-Tunnels", währenddem sie in D und A als "Rundbogen-Tunnels" gebaut wurden. Dann gab es seinerzeit eine Fahrleitungs-Aufhängungsbauart, bei der breitere Wippen an den seitlichen Isolatoren angestossen wären. Ich erinnere mich zum Beispiel an das Wipkinger Viadukt in Zürich, wo wir einst mit dem "Lederhosen-Express" (= Ex "Transalpin" mit ÖBB Reihe 4010) unseren Stromabnehmer fast abgerissen hätten. Denn unser Lokführer - ich war 2. Beimann - wollte schon mit dem österreichischen Bügel von Basel SBB nach Zürich fahren, weil der schweizerische um's Verrecken nicht hochgehen wollte. Auf der Stammstrecke über Bözberg - Brugg - Baden - Dietikon hätte das vielleicht geklappt, doch wir wurden wegen einer Fahrleitungsstörung in Killwangen/Spreitenbach ab Wettingen über den "Ho-Tchi-Ming-Pfad" umgeleitet. So nannten wir die heutige S 6 Baden - Wettingen - Würenlos - Otelfingen - Regensdorf - Zürich Affoltern - Zürich Seebach - Zürich Oerlikon - Zürich Wipkingen - Zürich HB. Und damit befuhren wir das erwähnte Viadukt, wo wir den Stromabnehmer zerdeppert hätten. Glücklicherweise hatte sich der schweizerische dann doch dazu bequemt, seinen Dienst anzutreten.
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06.05.2008 00:17
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