@burgfraeulein und Inoxmann (und all die anderen, die Tipps gegeben haben und ich vergessen habe zu erwähnen):
Hier sind schon einige Bilder bzw. Links eingestellt, wo man die Wirkung der verschiedenen FARBEN und Behandlungsmethoden sehen kann.
Ist es euch möglich, auch mal ein Bld von euren Gleisen einzustellen?

@burgfraeulein: Das mit dem Brünieren würde mich auch interessieren, da augenscheinlich Vorteile gegenüber dem Anmalen/Brushen gegeben sind. Nur bevor ich mich ausrüste, würde ich gerne mal sehen, wie das in natura aussieht. Daher: Bitte ein Bild!

Viele Grüsse von
ductore

PS: Meine im "Versuchsstadium" befindlichen Methoden, die mich aber nicht wirklich überzeugen:
1. Abtönfarbe braun
2. diverse, als Rost bezeichnete Farben von Revell u.a.
3. Pulverfarben von Elite (über Conrad zu erhalten)

Vom brünieren rate ich Euch dringend ab.

Jede Brünierung erhöht den Übergangswiderstand des elektrischen Stroms.

Und zwar nicht nur von der Schienenoberfläche zum Fahrzeug (die, wie oben bereits beschrieben, beim Vorbild immer blank ist, sobald eine Strecke auch nur sporadisch befahren wird).

Sondern auch von Schiene zu Schiene an den Übergängen (Schienenverbindern).

Der Innenwiderstand eines Modellbahnmotors beträgt meist so etwas um die 30 Ohm.

Kommen da durch die Brünierung nur 5 Ohm dazu, ergibt sich bereits eine spürbare Stromreduzierung sprich Lok fährt langsamer und hat weniger Leistung.

Weiterhin müssen Stellen für Lötverbindungen wieder blank gemacht werden, können dann aber nicht wieder brüniert werden (Lötzinn kann man nicht brünieren). Auch bei Farbauftrag muß eine Stelle für Lötverbindungen wieder blank gemacht werden, kann danach aber einfach wieder übermalt werden.

Daß Farbe auf Schienen, die man in der Hand hatte, nicht hält, ist Unsinn. Wer faßt denn schon ins Profil (so richtig in die Rille) und hinterläßt dort Fettfinger? Schienen werden normalerweise an den Schwellen angefaßt.
Übrigens: Wäre es so, hätten 100te Meter rostfarbener Schienen meiner Anlage längst ihre Farbe verloren. Komischerweise ist die aber selbst nach 20 Jahren noch dran. . .

Ich "verroste" die übrigens nach erfolgtem Einbau und vor der Einschotterung mit der Airbrush mittels ca. 5-fach verdünnter brauner Farbe. Auf die Schwellen legt sich damit auch ein matt-brauner Schleier, der gewollt ist und immer realistisch aussieht. Und - gereinigt wird vorher gar nichts, auch keine Lötstelle. Nur etwaiger Baustaub wird weggesaugt.

Sollen die Schienen realistisch aussehen, geht das sowieso nur nach Einbau bzw. fester Verlegung. Metergleis vor dem Verlegen eingefärbt (wie auch immer) ist völlig blödsinnig. Weil unter die Kleineisen keine Farbe oder Beize gelangt. Wird die Scheine dann gebogen, kommen die hellen Stellen unter den Kleineisen zum Vorschein.


Ach - noch etwas. Brünierung kommt zwar von "brun" = braun, aber tatsächlich werden die Schienen schwärzlich. Und das hat nun wirklich nichts mit rostfarbenem Aussehen zu tun.

Und noch etwas: Brünierte Schienen gibt es als Bemo-Modell-Schmalspurgleise fix und fertig von Shinohara. Die sehen so "besch...", also unmodellmäßig aus, daß ich mich immer gezwungen sehe, sie erst einmal mit der Airbrush optisch herzurichten. Ehe sich jemand auf die Suche nach Brünierbeize macht, kann er sich das ja mal in Natura in einem Modellbahnladen angucken.

Und noch etwas: Wenn es nun unbedingt Brünierbeize sein soll, die gibt es bei Formann-Werkzeuge in Görlitz. Denn der Tip mit dem Waffenladen dürfte nur bei Märklin-Gleisen funktionieren. Denn nur diese Schienen sind aus Stahl.

Andere sind aus Neusilber, also einer Messinglegierung. Und da nützt Stahl-Brünierbeize gar nichts. Sondern nur eine, die für Messing geeignet ist. Haben die bei Formann.

Na das sind ja viele Erkenntnisse. Das mit dem Strom mag ja sein- macht wohl bei uns nicht viel aus, da wir Dampflok mit Original-Geschwindigkeit fahren- und nicht ICE.
Das unsere Schienen schwarz sind, kann ich wahrlich nicht sagen- dann müßten unsere Lokgestänge ja auch schwarz werden.
Wir fahren keineswegs Märklin (Hey- wie war das mit dem Glaubenskrieg? Ein Ossi würde nie auf Märklin fahren!!!)
Ist wohl so, daß es da verschiedene Mittelchen gibt. Muß mal bis zum Wochenende warten, das Zeug ist bei meiner besseren Hälfte im Werkzeugkoffer, und der ist unterwegs.

Die Methode wendet sogar jemand an, der für Tillig Dioramen baute und nun eine große Schauanlage erstellt. Der hat seinen Wechselströmling- sprich Techniker- stets im Nacken- und da kam noch nie was, daß das schädlich sei. (Fahren auch Piko- nicht Märklin)

Will ja hier nicht behaupten, daß du vielleicht übertreibst- aber du bist echt der Erste, der solche Erkenntnisse hat.

Sorry- das mit den Bildern klappt nicht so- stell grad fest, daß es keine Bilder von der neuen Anlage auf meinem Rechner gibt, wo schon die Schienen gemacht sind. und wieso kann ich die Bilder zwar ins ImageShack stellen, krieg aber keinen Link auf diese Seite hin? Muß ich mich erst registrieren lassen?

Hab auch eben beim Blick in die Vitrine bemerkt, daß die Gestänge schon eher schwarz sind- muß ja auch wegen dem Öl. Aber bei den Schienen kam mattes braun raus. Liegt wohl an der Metallart. Muß meine Profis nochmal fragen, dann sag ich Bescheid, was wir nehmen.

Hallo,
ist ja toll was ihr zu meiner Frage begetragen habt.
Das Problem habe ich auch das die Revell Aqua Farben nicht richtig auf den Gleisprofilen decken.
Aber danke für eure Tipps.
Werde wohl das ein oder andere ausprobieren.
Gruß
Thomas

Um das Thema nochmal aufzugreifen, bin gerade dabei meine Gleise (FLM Profi) mit "Klever" Schnellbrünierung und Pastellkreide von Koh-i-noor zu altern. Muss sagen das mir das Ergebnis fürs erste ganz gut gefällt. An den Nuancen im Schotterbett muss ich noch arbeiten. Die Schienenköpfe habe ich wieder blank gemacht. Danke nochmal an burgfraeulein für den Tipp.

Ist ne super Idee, werde jetzt am WE mal ein paar Bilder machen und sie Montag oder Dienstag posten. Eher wirds leider nicht. Bin selber gespannt wie auf den Bildern rüberkommt, Digitalphotos offenbaren ja die ganze Wahrheit....

Hier sind sie... habe zuerst die Gleise brüniert und nach ca. 20 min die Schienenköpfe blankgerieben. (Widerstand). Erst als die Brünierung vollständig getrocknet war, habe ich die Pastellkreide zerrieben gemischt, und mit einem Hartborstigem Pinsel aufgetragen. (Das Trocknen ist abzuwarten, da sonst der Kreidestaub mit dem Brüniermittel eine hartnäckige Pampe bildet,welche Schienen und Weichen verkleistert.) Anschliessend habe ich den überschüssigen Kreidestaub mit einem Handstaubsauger entfernt. Zum Schluss wurde mit einer Kleinlok ohne Schwungmasse eine Probefahrt (erfolgreich) durchgeführt. So, und nun bin ich ganz Ohr für konstruktive Kritik!

Hallo David,
leider kann man auf den Pics nicht so viel erkennen. Der Winkel von oben bzw. die gelbstichigen Bilder lassen von meiner Seite leider kein Urteil zu.

Kommt das durch die Lichtverhältnisse, das die Schienen so stark metallisch glänzen?
Ich meine nicht die Oberfläche der Schienenköpfe, sondern die Seiten.

Irgendwie erinnert mich die Farbgebung ein wenig an die alten Fleischmann Modell Gleise mit Messing-Schienen.

Hier mal aus einem anderen Blickwinkel. Das Gleis auf den beiden ersten Bildern unten ist zu diesem Zeitpunkt noch unbehandelt.

So sieht es viel besser aus.
War wohl doch nur das schräge Licht.

@ Bernd,

ja, das Bild ist etwas Gelbstichig, blöd belichtet, die Schienen sind normal etwas heller.

Also die neuen Bilder geben Deine Arbeit richtig klasse wieder.

Schöne Bilder- so in etwa sieht das bei uns auch aus. Aber ist schon schwer, ein gutes Foto zu erwischen. Blöde Lampen! Habt ihr schon mal Tageslichtlampen ausprobiert? Sind die besser?

Über Tageslichtlampen kann ich leider auch keine Aussage machen, ich nutze echtes Tageslicht. Das Zimmer ist Südseite, da ist das kein Problem. Muss halt nur ein sonniger Tag werden.
Hat schon mal jemand bei Neonlicht fotografiert? Wäre vielleicht auch noch ne Alternative.

Oder nach draussen mit dem Fotoobjekt (geht nicht immer, schon klar. Aber falls es geht, dann geht nichts über Sonnenlicht, am besten um die Mittagszeit).

Klar mach ich, mal sehen ob und wie gut ich das mit meiner alten Jenoptik hinkriege.