Hallo,

was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Bahnhofsgebäude und einem Haltpunktsgebäude? Bei Wintrack gibt es ja Bahnhof in groß, mittel, klein, und noch extra Punkt Haltepunkte, wo dann auch nochmal verschiedene Gebäude ( bei mir in der Demo nur eines) gezeigt wird. Gibt es da Unterschiede?

Hallo Jan!
Definition aus dem Regelwerk der Bahn:
Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mind. einer Weiche wo Züge
beginnen, enden, kreuzen, überholen oder mit Gleiswechsel wenden.
Haltepunkte sind Bahnanlagen ohne Weichen, wo Züge für Verkehrszwecke halten.
Die entspr. Gebäude heißen eigentlich immer EMPFANGSGEBÄUDE...im Eisenbahnerdeutsch...dort werden die Reisenden empfangen
Gruß Ulli

[ Editiert von Signalflügel am 27.02.07 16:18 ]

Oh da hab ich mich etwas unpassend ausgedrückt, wie ich grad beim wieder-durchlesen merke!

Das mit dem Unterschied zwischen Haltepunkt und Bahnhof selber hab ich schon gewusst, ich meinte eigentlich ob es bei den Empfangsgebäuden einen Unterschied gibt!

nochmal Hallo,
so direkt nicht. Ein großer Haltepunkt und ein kleiner Bahnhof sind durchaus vergleichbar. Kommt aber noch auf die betriebliche Bedeutung an. Ist der Haltepunkt gleichzeitig Blockstelle, hat vielleicht einen Dienstraum für den Blockwärter...wenn nicht war vielleicht nur ein Gepäck- und Fahrkartenschalter vorhanden. Ein Bahnhof hatte da schon mehr zu bieten. Raum für Fahrdienstleiter, örtliche Aufsicht, Dienstvorsteher usw. Oft Dienstwohnungen, meist im OG. Wichtig ! viele ehem. Bahnhöfe sind heute nur noch Haltepunkte...die Gebäude stehen aber noch...da muss man dann ein wenig nachforschen wie der Bahnhof früher aussah...schwebt Dir was besonderes vor, was Du nachbauen möchtest?

Bei kleinen Bahnhöfen mit wenigen Weichen kommt es öffters vor, das es im EG ein Stellwerksraum gibt, und kein extra stellwerk errichtet wurde. Wenn er dann zum Haltepunkt zurück gebaut wurde, kein problem. Aber wenn es schon immer ein HP war, passt das EG halt nicht.

aber es hat dohc nich jeder Bahnhof sein eigenes stellwerk. Da ist/war es doch häufiger, dass an einem größeren Bahnhof oder eben dem "Hauptbahnhof" der Großstadt in der Nähe das Stellwerk ist, oder?

Ein bestimmter Bahnhof sollte es nicht sein. Hab ja überlegt, den heimischen Bahnhof zu nehmen, aber der bietet nicht so viele Möglichkeiten. Fast wie ein Haltepunkt, nur das hinter dem Bahnhof noch zwei Überholgleise (jeweils rechts und links) kommen.

Zitat

---

Gepostet von märklinist jan
aber es hat dohc nich jeder Bahnhof sein eigenes stellwerk. Da ist/war es doch häufiger, dass an einem größeren Bahnhof oder eben dem "Hauptbahnhof" der Großstadt in der Nähe das Stellwerk ist, oder?

---

Es kommt auf die Epoche an.
Früher hatte jeder Bahnhof sein eigenes (häufig sogar mehrere) mechanisches Stellwerk.
Die Stellwerker mussten ja die Gleise beobachten.
Das ging nur vor Ort.
In der heutigen Zeit werden ganze Streckennetze von einem zentralen Stellwerk mit Computertechnik aus ferngesteuert.
Diese Stellwerke müssen noch nicht einmal mehr in der Nähe eines Bahnhofs stehen.
Die beim Vorbild fahren eben heute auch schon digital.

Bei den Mechanischen Stellwerken mit den Seilzügen ist die "Reichweite" der fernbedinung sehr beschrenkt, so das bei längeren Bahnhöfen schon je seite ein Stellwerk nötig war. Wenn dann noch ein größerer Güterbereich zu kam, kam dann ein weiteres Stellwerk hinzu. Wobei die größe des Stellwerkes auch von der anzahl der zu bedienenden Weichen abhängig war. Eine Hebelbank braucht halt ca. 0,5m je Bedienelement, ein elektrischer Schalter nur wenige cm, und sind auch nicht alle in einer langen reihe angeordnet.
Heut zu tage werden meinesa wissens alle Hauptstrecken durch Magdeburg von Leipzig aus gestelle (Weichen, Bahnübergänge und Signale), nur noch kleine nebenbereiche haben seperate Stellwerke. Aber ich habe jetzt gesehen, das hier ein Stellwerk für den Abstell- und Wartungsbereich der Nahverkehrszüge in einem einfachen "Baucontainer" unter gebracht ist. Früher währen für den selben bereich min. 2-3 große Stellwerke nötig gewesen.

Hallo MOBA-Freunde!
Der Trend bei der DB AG geht,wie schon richtig erwähnt, dahin Strecken fernzusteuern. Dazu sind in den Betriebszentralen z. B. Leipzig sog. ESTW eingerichtet. (elektronische Stellwerke) Die Steuersignale kommen auf den einzelnen Bahnhöfen in den auch schon erwähnten Containern an. Oft befindet sich dort ein Bedienplatz, für Bauzustände, zur Störungsbehebung usw.
Deshalb sind viele Stellwerksgebäude verwaist oder schon abgerissen. ESTW Strecken erkennt man auch an den sog. Kombinationssignalen. Herkömmliche Lichtsignale oder gar Formsignale kommen auf solchen Strecken nicht mehr vor.
Im Bereich der ehem. Bundesbahn gab es schon einige Zeit Fernsteuerbereich, ein Fahrdienstleiter hatte noch ein paar Betriebsstellen dazu. Natürlich nur mit elektr. Weichantrieben möglich...
Mechanische Stellwerke sind in ihrer REichweite begrenzt.
Deshalb bekam in Sachsen z. B. jeder Bahnhofskopf seinen Weichenwärter und der Fahrdienstleiter war meist im EG oder in einen Gebäude auf den Mittelbahnsteig untergebracht. Sog. "Sächsicher Bahnhofsblock". In anderen Gegenden unseres Landes befand sich der FDL auf einen dieser Endstellwerke...
Gruß Ulli