Hallo,

Ist jemandem von Euch mal die große Lücke in der BR 38 im Nummernplan der Reichsbahn aufgefallen? Da ist zwischen der letzten bay. P 3/5H (38 480) und der ersten pr. P 8 (38 1001) ein Riesenloch. Weiß jemand, was für den Zwischraum gedacht war? Gab`s da noch weitere 2`C - Loks, die`s dann nicht mehr bis 1925 durchgehalten haben (z.B. wü. Klasse D, ist aber eine Schnellzuglok). Oder was hat man sich dabei gedacht?

Gute Frage, nächste Frage. Die Erläuterungen zum Umzeichnungsplan (zumindest meine) geben nichts her, also bleiben für mich nur Vermutungen: z.B. sollten die 70er Nummern wie die badische IVe zuerst anders heissen? Dachte man, die Reparationsloks wieder zurückzuerhalten? Mögliche Neubaumaschinen, die nach den alten Zeichnungen gebaut werden? Die Gruppenverwaltung Bayern durfte ja lange noch "fröhlich" weiter bestellen. Vielleicht weiss einer mehr?

Genau weiß ich auch nix, aber irgendwo habe ich mal gehört, das man bei Typen, die die nächste Tausendergrenze überschritten diese lieber gleich ab 1000 einordnete, also anstatt XY.05-12 lieber XY.10-17 vergab. Dürfte auf mehrere Preußische Loks zutreffen. Aber wie gesagt, genau weiß ich es nicht.

Hallo,

bei der pr. P8 hatte das etwas mit der Anzahl der einzureihenden Loks zu tun. Das waren so um die 2500, deshalb begann die DRG gleich mit 38.10 damit bei einer Loktype nicht drei und vierstellige Ordnungsnummern auftauchen.
Die 2' C Bauweise war ja relativ modern, AFAIK war 1894 die bad IVe die erste Personenzuglok dieser Achsanordnung. Es wurden auch alle derartigen Loks der Länderbahnen in den ersten DRG-Umzeichnungsplan übernommen:

38.0: bay. P 3/5 N (erstes BJ 1905)

38.1: wü D (erstes BJ 1898) von den ursprünglich 15 beschafften Loks waren noch 8 im 1923er Umzeichnungplan vorhanden, wurden aber vorher außer Dienst gestellt.

38.2-3: sä. XII H2 (erstes BJ 1910)

38.4: bay. P 3/5 H (erstes BJ 1921)

38.10-40: pr. P8 (erstes Baujahr 1906) dort wurden auch die P8 einsortiert, die an Oldenburg, Mecklenburg und Baden geliefert wurden.

38.70: bad IVe (ersten BJ 1894) 35 Loks wurden noch übernommen, aber bis 1932 ausrangiert. Da dies schon bei der Umzeichnung absehbar war, bekamen diese Loks Ordnungsnummern > 7000.

Alle Länderbahnloks, deren baldige Aussonderung geplant war erhielten bei der Umzeichnung derartige Nummern über 7000.


mfg
Thomas

Hallo Thomas,

lass mich noch anfügen:
die jüngsten Loks innerhalb einer Länderbahnbauart erhielten jeweils die höchste 100ter Gruppe zugewiesen und nach dem Kriterium, werden von dieser Länderbauart Loks noch nachbeschafft.

Die badische 38.70 war bei Aufstellung des endgültigen
Nummernschemas bereits zur Ausmusterung vorgesehen.

[ Editiert von treibstange am 26.02.06 18:12 ]

Das mit den BR-Nummern ab BR 38⁷⁰ usw. ist schon klar. Vielleicht hatte man ja doch noch vorsichtshalber Lücken gelassen für alte (d.h. 1925 schon ausgemusterte) preuß. P 7 sowie die auf der Seite des nach damaligem Terminus "Feindbund" verbliebenen elsäss. P 7 freigelassen?

Da erscheint mir doch die Erklärung, die neuesten Loks wegen abzusehender Nachbeschaffung nach "hinten" zu verlegen. Aber was macht dann die bis 1927 beschaffte BR 38² (sä. XII H2) da "vorne"?

Hmmm. Wichtige Probleme...