heute mal einige Scans älterer Werbeanzeigen für Schienenfahrzeuge. Alle Anzeigen stammen aus dem Jahr 1950, Jahrbuch des Eisenbahnwesens, geworben wurde damals zum großen Teil noch mit Vorkriegsbildern oder Zeichnungen, ein Fahrzeugneubau war ja erst in ganz kleinen Maßstäben angelaufen, im Vordergrund stand Ausbesserung und Wiederaufbau, nur machen sich Trümmer und Fabrikruinen nicht so gut auf Werbeplakaten.
Esslingen wirbt mit einer Dampflok für den Export, der Triebwagen taucht nur als Nebensache auf.
Waggonbau Fuchs, mit dem Vorkriegsdieselaussichtstriebwagen, der absolut als modern durchgeht, wenn man bedenkt das Vorortzüge aus Länderbahn- und Behelfspersonenwagen bestanden und von abgewirtschafteten Dampfloks gezogen wurden.
Henkel, na ja, die Anzeige sieht noch richtig Nazimäßig aus, dunkel und mit Stromlinienlok mit recht eindeutiger Frontdekoration.
Krupp hat das Geld aus der Kriegskasse gleich in eine ganzseitige Anzeige investiert, man beachte die Stromlinienlok der Reihe 06, die in der Realität zu der Zeit bereits irgendwo abgestellt auf die Verschrottung wartet. Wer kennt die Diesellok auf dem zweiten Bild von oben?
Waggonfabrik Talbot in Aachen und der Selbstentladewagen, ein zukunftsträchtiges Konzept, bis heute, und die Werbung zeigt schon etwas den helleren und optimistischen Zeitgeist der späteren fünfziger Jahre.
Jetzt hab ich doch mein ganzes Archiv umgekrempelt nach dieser ominösen Diesellok auf Bild 2...
Gefunden hab ich nichts, sorry. Aber, da war doch was! Es wurde in den späten 30er Jahren von Henschel eine monströse 2´Do 1-1 Do 2´ Doppellok (dieselelektrisch) an die rumänische Staatsbahn geliefert, die dieser abgebildeten Lok bis auf wenige Details zum Verwechseln ähnlich sieht! Wenn man sich das Bild genau ansieht, scheint sogar die Achsfolge zu stimmen.
Aber, die war dieselelektrisch und von Henschel! Sollte sich da gar Krupp mit fremden Federn geschmückt haben?
Leider kann ich das gefundene Bild nicht scannen (eigentlich kann ich´s schon). Nur werden die Dinger derart gross abgespeichert, dass beim Downsizen der Rasterdruck sichtbar wird und das Bild fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt! HELP!!!! Hab nen HP-Scanner...
das mit dem Rasterdruck hatte ich auch schon, aber wenn man in den Scaneinstellungen sucht findet man jedenfalls bei meinem Aldi-Lexmark "Art des zu scannenden Objekts:Zeitung" dann gehts. Aber keine Ahnung bei HP. Versuchs mal mit "Moire entfernen" oder so im MS Photo Editor.
normalerweise müssten da ja Soundproben beigefügt werden. Diese Dinger hatten doch häufig nicht mal Schalldämpfer... Okay die V200 ja auch nicht, beide Ost u. West, und die V80 hat später diesen Klotz aufs Dach bekommen.
Gut die Optik ist Stil der Zeit, das muß nicht unbedingt was heißen.
Ich schau morgen wenn nichts dazwischen kommt auch nochmal, aber heute nicht mehr. Bier, Bett.
es ist doch immer wieder schön anderen Leuten blöde Fragen zu stellen und sie dann selbst beantworten zu können.
Siehe: H.K.Stockklausner, 50 Jahre Diesellokomotiven, Birkhäuser Verlag Basel und Stuttgart 1963.
Also: die Norwegischen Staatsbahnen gaben besagte Lokomotive 1938 bei Krupp in Auftrag.
Es handelt sich um eine 1BB1 Lok mit insgesamt 2129 PS, 2x1050PS + 29PS für Nebenaggregate, Gesamtlänge 13500mm. Kriegsbedingt fertiggestellt 1941, eingetroffen in Oslo im Janaur 1942 absolvierte die Lok lediglich 7800km bevor sie aus Treibstoffmangel konserviert abgestellt wurde und das wohl auch zum Zeitpunkt der Anzeige 1950 immer noch gewesen sein dürfte.
Die rumänische Maschine wurde bereits 1938 von Sulzer,Henschel,BBC geliefert, ich finde keine PS Angabe, die Motoren sind aber je Lokteil eine Maschine vom Sulzer Typ 12 LDA 28 plus je einem BBC Turbolader. Aufgrund der Motorbezeichnung tippe ich mal auf 1200PS je Maschine.
Die Lok stand lange Zeit im regulären Einsatz, wurde dann abgestellt und als "stationäre Kraftanlage" verwendet, später wiederum in Dienst gestellt und befand sich zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches 1961 noch im Dienst.
einige Fakten zur CFR-Diesellok. Die Motorleistung betrug sage und schreibe 4400 PS, nicht schlecht für die damalige Zeit. Die 12 in der Motorenbezeichnung weist auf die Zylinderanzahl hin.
Die Lok blieb der Nachwelt erhalten, sie steht als Museumslok in Bukarest.
Und natürlich hat Henschel dieses Prachtstück auch für seine Werbung verwendet, hier die zeitgenössische Anzeige:
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27.05.2005 09:12
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